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sdic^ e ö^- des MllMtt fiir Wkch Tharandt, Aossen, Srebentehn und die Umgegenden. 1«^ Sonnabend, de« 28. Oktober iE» S7. Jahr« in b Okwbtt ieionn .EK, wer vort^' ^A^er. Wollen Sie mein Haus für 50,000 ent uno yai oocy aus meine inorunnigcn lse- °as gethan, um dessen Abwendung ich gesteht ich bete nicht mehr, ich habe das Vertrauen Das Gesetz schreibt auch in einem Falle ausdrücklich vor, daß ein Offerent, welchem die an sich rechtzeitig ab gesandte Annahmeerklärung seiner Offerte durch irgend einen Zufall, — sagen wir, durch Schneeverwehungen ist der Zug stecken geblieben —, zu spät zugegangen ist, sofort seine ablehnende Antwort dem anderen schreiben mutz, wenn er nicht mehr an seine gemachte Offerte gebunden sein will. Dies drückt der 8 149 folgendermaßen aus: „Ist eine dem Antragenden verspätet zugegangene Annahmcerktärung der gestalt abgesandt worden, daß sie bei regelmäßiger Be förderung ihm rechtzeitig zugegangen sein würde, und mußte der Antragende dies erkennen, so hat er die Verspätung dem Annehmenden unverzüglich nach dem Empfange der Erklärung anzuzeigen, sofern es nicht schon vorher ge schehen ist. Verzögert er die Absendung der Anzeige, so gilt die Annahme als nicht verspätet." Alle diese Regeln gelten jedoch nur, wenn der An tragende bei seinem Anträge keine bestimmte Annahmefrist gesetzt hat. Es ist selbstverständlich, daß Müller nicht mehr gebunden ist, wenn er dem Schulze bei der Offerte miltheilte: Ihre Antwort erwarte ich bis Montag Mittag, und Schulze erst am Dienstag schreibt, er nehme das Angebot an. M Sie müssen es erst neu anstreichen lassen." Lruft Müller. Klingling »W nun perfekt, bin ich gebunden, fragt uns Schulze? " wir uns Rath holen? In unseren heutigen 2 Sonntage nach Trinitatis. Klage!. Jer. 3, 33: Denn Er nicht von Herzen die Menschen plaget und betrübet. ütter Griechenlands schauten „fühllos heiter" der Menschenwelt zu. Ja, gelegentlich packte nd die Himmlischen und bewog sie, den allzu krdenbewohner zu verderben. Aus Lust plagten sie die Menschenkinder. — So wenigstens .Menschenkinder. kili längst vergangenes Geschlecht den von ihm -. denen Göttern zutraute, das trauen viele aus schlechte auch dem wirklichen Gott, dem HErrn M der Erde, zu. Unter Seinen Züchtigungen d, murren sie, Gott scheine ein Vergnügen daran M von Herzen zu plagen und zu betrüben. a» -, s. n l Tinerl. Novellette von Helene Lang-Anton. (Nachdruck verboten.) Sie war eine kleine Schauspielerin an einer mittleren Provinzbühne. Sie war jung, hübsch, zart und hieß Christine. „Tinerl" wurde sie im Elternhause gerufen. Sie muhte gerade heute soviel an die Heimath, an dir Eltern denken. Ob sie daheim sich wohl nach ihrem Tinerl sehnten? Ob ihnen auch so bange war, w'e ihr? D^ch nein, ihr war ja nicht bange, sie hatte es so gewollt und nach langen Kämpfen durchgesetzt. Nach bangen Tagen und Wochen gaben die Ettern nach. Die Mutter unter Thränen, der Vater ergrimmt über sein unge- rathenes Kind. Tinerl hatte recht behalten. Wie jauchzte sie vor Freude, als sie endlich ihren Herzenswunsch erfüllt sah, wie fleißig lernte sie. Sic nahm es sehr ernst und wollte eine große Schau« ipielcrin werden, all die Opfer, die die guten Eltern ihr jetzt bringen mußten, wollte sie ihnen reichlich vergelten, — sie sollten einmal rechte Freude an ihrem Tinerl haben. Die nothwendigsten Sachen wurden angeschafft, sie nähte selbst wacker mit. Wie ihre Nadel flog, wenn sie so dasaß, lächelnd, strahlend vor innerer Freude! Welche Hoffnungen erfüllten ihre Brust. Die Lehrerin meinte, Tinerl hätte viel Talent, cs könne ihr nicht fehlen, wenn Ausdauer und Fleiß nicht nachließen. Wie lachte da Tinerl, wie leuchteten die Augen glückselig dem unbekannten Wonneleben entgegen. Den Eltern that das Herz weh, daß ihr Tinerl sich von ihnen trennen wollte und so glückselig darüber war; aber sie wachten ihr keine Vorwürfe. Sie hielten sich auch beim Abschied recht tapfer und trösteten das weinende Kind. Joli, den kleinen Spitz, durfte Tinerl mitnehmen! Wie beglückte sie dies, sie fühlte sich nicht mehr so allein. Auch Joli war es recht, er schmiegte sich an sie und bellte freudig. Dann trug sie der Dampfwagen fort in die Fremde. An diesen Abschied mußte sie heute viel denken. S'e seufzte und ließ den Kopf hängen. Ach, es war doch ganz ander« gekommen, als sie sich'« gedacht hatte. „Die Kleine hat Talentl" meinte der Direktor, als sie Probe sprach, und der Regisseur hatte bestätigend mit dem Kopfe genickt, aber sie bekam doch keine Rollen. Es war da eine andere, sehr hübsch und sehr elegant, mit vielem Chic und noch mehr Brillanten. Die plauderte viel mit dem Direktor und scherzte mit dem Regisseur. Tinerl bewunderte sie, wie sie das alles so fertig brachte, E. neb rri ikie« ^ott verloren. Er ist nicht Vesser, als Griechen- ^Mer in deinen vier Wänden Sohn oder Tochter A M werden müssen; wenn deine väterliche oder ^Msheit ihnen so manches Spielzeug zerbricht, ^.schädlich erwiesen hat, und sich gar nicht an Mhre Thränen kehrt; wenn du so manche in- Munsche ihnen entschieden versagst, weil ihre j?°chst thöricht, ja verderblich wäre — nicht wahr, «was Anderes? Dann bist du sehr aufge- ^M Sohn, ne Tochter, die nicht einsehen wollen, HM du es mit ihnen meinst. Ei, ei, sollte n^wig sein, was dir recht ist? Kinder groß sind und das Leben erst kennen, sie die Hand küssen und von Herzen dir »s du einst ihren kindischen Gedanken widerstanden Mnn du drüben angelangt bist und das ewige wirst du es mit deinem Gotte ganz ähnlich wirst du einsehen, daß Seine Züchtigungen Mr Liebe waren, daß Sein Versagen Weis- M auch die wunderlichsten Schickungen Gnaden- ,Mottes mit dir gewesen sind. Zu wünschen V in deinem eigenen Interesse —, daß du M Einsicht jetzt schon dir aneignetest. Mit k, und Anklagen machen wir unser Leid nur dem Kelche noch selber bittersten Wermuth Zu Gott, deinem Vater, im Leiden und v ?, deinen Erlöser: ich glaube, lieber HErr, Unglauben! KM Gesetzbüchern, welche in diesem Falle in Betracht kommen, können wir lange suchen und finden doch nichts über die Art und Weise eines Vertragsschlusses durch bas Telephon. Das B. G.-B. läßt uns aber nicht im Stich. Es sagt in 8 147: „der einem Anwesenden gemachte Antrag kann nur sofort angenommen werden. Dies gilt auch von einem mittelst Fernsprechers von Person zu Person gemachten Anträge." Ein Antrag zu einem Vertrage kann nur schlangweg angenommen werden, wenn der Offerent (Antragende) ge bunden sein soll, wir wollen sagen, verpflichtet sein soll, zu liefern. Derjenige, welchem die Offerte gemacht wird, hat es also in der Hand, den Vertrag durch ein Wort gültig ins Leben zu rufen Meistens heißt es aber auf eine Offerte — wie ja auch in unserem Beispiel —ja, ich will wohl den Vertrag eingehen, aber ich verlange noch dies und das. Ist damit der Vertrag nun auch zustande gekommen? Nein, sagt das B. G.-B. 8 150 Absatz 2: Eine An nahme unter Erweiterungen, Einschränkungen oder sonstigen Aenderungen gilt als Ablehnung verbunden mit einem neuen Anträge. Mit anderen Worten, die Parteien tauschen die Rollen. Wem die Offerte gemacht wird, wer sie nur unter einem „aber" annehmen will, der wird nun Offerent; er macht dem Anderen ein Angebot. Schweigt darauf der frühere Offerent, so ist es mit dem beabsichtigten Vertrags- schlusse eben nichts geworden. Also Herr Schulze in un serem Beispiel hat die Offerte des Müller nicht angenommen, sondern seinerseits durch sein „aber" dem letzteren ein Angebot gemacht. Müller hat nichts darauf erwidert, sondern abgeklingelt — der beabsichtigte Hauskauf ist demnach nicht zustande gekommen. Etwas verwickelter liegt es bei einem Anträge, der brieflich gemacht wird. - Unscr Herr Müller schreibt nach dem telephonischen Gespräch einen Brief an Schulze: Ich habe mir die Sache überlegt, Sie sollen mein Haus neu angestrichen für den Preis haben. Schulze bekommt den Bries Morgens und schreibt am selben Tage Abends als Antwort: Ich nehme das Haus. Den Brief soll der Sohn, der gerade zur Stadt geht, in den Briefkasten stecken. Leider behält er den Brief in der Tasche und erst nach Verlauf eines oder mehrerer Tage steckt er den Brief in den Kasten. Wird nun der Vertrag über das Haus rechtsgültig, wenn Müller den Brief bekommt? Nein! Warum nicht? Nun, es ist nicht anders recht und billig, daß ein Offerent nicht ewig an seine Offerte gebunden sein darf. Daß Schulzes Brief verspätet abgesandt ist, sieht Müller am Poststempel. Das Gesetz 8 147 Absatz 2 hat die erwähnte, der Billigkeit entsprechende Vorschrift, welche schon lange für den kaufmännischen Verkehr gesetzlich gegeben war, für alle Verträge ausgesprochen: Der einem Abwesenden gemachte Antrag kann nur bis zu dem Zeitpunkte angenommen werden, in welchem der Antragende den Eingang der Antwort unter regelmäßigen Umständen erwarten darf. Nimmt Jemand verspätet einen Antrag an, so macht er damit seinerseits eine neue Offerte. Herr Müller hat viel leicht eine neue Offerte gefunden; er kann sofort nach Empfang der verspäteten Antwort an Schulze schreiben: Ich bedaure, Ihre Antwort ist zu spät eingetroffen, ich halte mich nicht mehr für gebunden. — Ob Müller in diesem Falle seine ablehnende Antwort schreiben muß, oder ob er ohne Weiteres das Haus einem anderen verkaufen darf, wollen wir hier nicht entscheiden. Aus diesen Fragen entstehen unglaublich viel Prozesse! Wir wollen aber Herrn Müller empfehlen, in jedem Falle sofort nach Ein treffen einer verspäteten Antwort zu schreiben. Das ent spricht am besten Treu und Glauben. Ein Vertrag soll, sobald Zweifel entstehen, stets so ausgelegt werden, wie Treu und Glauben mit Rücksicht aus die Verkehrssitte es erfordern. 8 157 B. G.-B. Daher unser Rath. — Vevtragsschluh nach dem Ärgerlichen Gerichtsassessor. Dr. Hasse. , (Nachdruck verboten.) »e, wer dort?" Amtsblatt Oie Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Mde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdors, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu berg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, l— Steinbach bei Kesselsdors, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Svechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberq. A wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. berate werden Montags, Mittwochs und Freilags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Psg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktton Martin Berger daselbst. Wenn ein Schlag auf den anderen folgt bei M ihres Lebens, wenn nach Shakespeares Unglück in Geschwadern kommt, erklären 'ste Verhängnisse mit der biblischen Anschauung wcht sich reimen zu können. Wie? Er soll die vermag mein Lebensglück mir so grausam Er soll gerecht sein und läßt mich so zer- ' Mrend die und der, die nichts nach Ihm fragen, Metem Wohlsein sind? Er soll gnädig und !, mn uiw hat doch auf meine inbrünstigen Ge-