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Dresdner M Journal. ALZniglieh Säehsisehev StaertsMizeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. bitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank.Verwaltung, Übersicht d« Annahmen und Ausgaben der LandeS-BrandversicherungSanstalt, Übersichten des K. S. Statistischen LandeöamtS über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen des K. S. LandeSverficherungsamts, Berkauf-liste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 184. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Montag, 11. August 1913. Bezugspreis: Bei» Bezüge durch die Expedition, Große Zwtngerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktton Nr. 4574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf., die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redakttonsstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorn«. 11 Uhr. Der vom ReichStaa beschlossene Gesetzeutwurs zur Änderung de» Militnrstrassesetzßuche» Hut die Anstim- umug sämtlicher Buudesregierunge» gefunden und ist von Sr. Majestät dem Kaiser vallzogen worden. * Der holländische soiialistische Kongreß hat sich gegen die Annahme von Ministerportefenille» dnrch Partei genossen ausgesprochen. * Der Bukarester Frieden-Vertrag wurde gestern unter zeichnet. . * Bei dem gestrigen Festmahl zu Ehren der FriedenS- dclegierten brachte König Carol einen Trinkjpruch au», iu dem er der Hoffnung auf dauernde Erhaltung de» Friedens und Gleichgewichts am Balkan aussprach. * König Konstantin von Griechenland erhielt von Sr. Majestät dem Kaiser den Titel eines Keneralfeld- marschall». * In ihrer gestern beschloßenen Antwortnote auf de» Schritt der Mächte erklärt die Pforte, daß die Groß mächte, wenn fie einen dauernden Friede» wünschten, die Besetzung Adrianopel» annehmen müßten. Der Ausschuß de» Senat» der Bereinigte» Staate» für auswärtige Auaelegenbeiten hat stch entschieden gegen eine Autervention tu Mexiko «»»gesprochen. * «ei de« Dorfe Brück in der Mark stürzte gestern der au» Sachsen gedLrtige Flieger Rißler Mit feinem Flug schüler Stephan ab. Beide waren sofort tot. * Am Petroleumgebiete von vakn ist ein Ausstand au-gebrochen, der im Wachsen begriffen ist. Das Gebäude der französischen Botschaft in Therapi» bei Konstantinopel, da» altberühmte Palai» Ppsilauti, ist durch Feuer vollständig zerstört worden. Amtlicher Lett. Ministerium de» Königlicheu Hauser. Dresden, 11. August. Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich Christian, Herzog zu Sachsen, ist am ver gangenen Sonnabend 2 Uhr 55 Min. nachmittags nach Dresden zurückgekehrt. Die Kreishauptmannschaft hat dem Gefreiten Max Alfred Porsche der 10. Kompagnie des Jnf.-RegtS. „Kronprinz" Nr. 104 in Chemnitz für die mit Mut und Entschlossenheit bewirkte Errettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens eine Geldbelohnung bewilligt. Chemnitz, am 5. August 1913. 3043III Die KreishauptMannschaft. 5556 Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. 8« »efchästSdereich« veS »iaifieriumS der Finanzen. Post-Verwaltung. Pickert, seither Postinspektor, als Post- direktor in Olbernhau; Postinspektor Bülz, seither HilfSreferent bei der Ober-Postdirektion Leipzig, als Postinspektor beim Post scheckamt Leipzig; Findeisen, seither Ober-Postprakttkant, al» Postinspektor; Schaarschmidt, seither Ober-Postkassenbuchhalter, als Ober-Postkaffenkaflierer;Otto,Rosstg,Rudo undSchneider, etther Postsekretäre, als Ober-Postsekretär«; Börner, seither Post- ekretär, alsOber-Postkassenbnchhalter; Pfefferkorn, seither Post- ekretär, als Postmeister in Herrnhut; Lößnitz, seither Post- ekretär in Magdeburg, al- Postsekretär in Plauen (Boatl.); Kutz, either charakt. Postsekretär, als etatmäßiger Postsekretär; Hackebeil, Hutschenreuter, S. O. Mehnert, Göldner, «. Küchler, Wüst, Herberg, R. Speck, I. Rehn, «. Oehme, A. Güttler und Gausch«, seither nicht etatmäßig angestellte Postasfistenten, als etatmäßige Postaflisteuw«; Kähler al» Post- agent in Lulttzsch («mt-h. Zwickau); Greis al» Postagent in Dre»d«n-Neust. 37; Voigt al» Postagent in Lolmnitz AmtSh. Fretberaj; A Scholz al« Postagent in Prischwttz: E. Richter al» Pv»aa««t in «»schütz (Bez. Druden); «.John al» Post- agent M «einhardt»dorf; Hammer al» Postagent t« Ulbersdorf (Sachs«). ' (MchchOchchEKonntmachungenerscheinenemchlmSlnkündigni^Steil«.) Nichtamtlicher Teil, vom Königlichen Hofe. Dresden, 11. August. Se. Majestät der König wohnte am gestrigen Sonntag früh dem Gottesdienste in der Schloßkapeue Moritzburg bei. An der Königlichen Mittagstafel nahmen Ihre Könial. Hoheiten Prinz Friedrich Christian nnd Prinzessin Mathilde teil. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. * Der Präsident des Evangelisch-lutherischen Landes- konsistoriums vr. Böhme ist vom Urlaub zurück- gekehrt und hat die Leitung der Konsistorialgeschäfle wieder übernommen. Der Vizepräsident Oberhofprediger vvr. Dibelius hat einen mehrwöchigen Urlaub an getreten. Deutsches Reich. Bom Kaiserlichen Hofe. Altenarabow, 11. August. Se. Majestät der Kaiser ist mit Gefolge im Sonderzuge um ^7 Uhr früh hier eingetroffen. Der Kaiser begab sich sofort, nachdem er am Bahnhofe zu Pferde gestiegen war, auf den Vknppen- Übungsplatz. Hier begann eine Übung der Garde kavalleriedivision und der Kavalleriedivision gegeneinander unter der Leitung des Generalinspekteurs der Kavallerie, Generalleutnant v. Marwitz. Hieran schloß sich eine Ubnng der Kavalleriekorps unter dem Befehle des Kaisers. De» Kaiser» Zubiläumögnadenerlaff. Berlin. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Der Allerhöchste Erlaß vom 16. Juni d. I., betreffend Erlaß und Milderung von Strafen aus Anlaß deS Regierungsjubiläums ist nunmehr im wesent lichen zur Durchführung gelangt. Er hat zu einer sehr großen Zahl von Allerhöchsten Gnadenerweisen geführt, ihre Zahl beläuft sich auf ungefähr 24 000. Die Novelle znm RiMärstras-esetz vollzogen. Berlin. Die „Rordd. Allg. Ztg." schreibt: Der vom Reichstag beschlossene Gesetzentwurf betreffend Änderung deS Militärstrafgesetzbuchs war i» der Sitzung deS Bundesrats vom 3 Juli 1913 den zuständige» Ausschüssen überwiesen worden. Nachdem inzwischen sämtliche Bundesregierungen ihre Zustimmung zu dem Gesetzentwurf erklärt haben, ist die Vorlage gestern von Sr. Majestät dem Kaiser vollzogen worden. Das Gesetz wird in der heute ausgegebenen Nummer deS Reichsgesetzblattes erscheinen. Kleine politische Nochrichten. Berlin. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Dem Botschaftsrat der hiesigen Kaiser!, und König!, öster reichisch-ungarischen Botschaft Frhrn. v. Flatow ist Rang und Litel eine- außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister« verliehen worden. * Die in Berlin am 9. August auSgegebene Nr. Stz deS ReichS- GesetzblatteS enthält: Gesetz vom 29. Juli 1913, betreffend die Entschädigung der Schöffen und Geschworenen; Bekanntmachung vom 2. August 1918, betreffend die Tagegelder und Reisekosten der Schöffen und Geschworenen; Gesetz vom 29. Juli 1913 zur Ab änderung deS Besoldungsgesetzes, sowie Bekanntmachung vom 81. Juli 1913, betreffend Vorschriften über AnSwandtrerschiff«. A« Blllta». Fri«-«. < Der Friedensvertrag. Bukarest, 10. August. (Meldung der Agenc« Rou- maiue.) Der Frieden»vertrag wurde heut« unter- zeichnet. Sr enthält folgende wesentlich« Bestimmungen: «rt. Sr Di« Grenz« zwischen »nmäni«« und «ul- gart«« wird von d«r Donau oberhaltz von Turtukhai auSaehen und am Schwarze« Meer, südlich von Etterie «ndigen. ES ist ausdrücklich abgemacht, daß Bulgarien' in längste«» zwei Jahren di« bestellenden Besestigungeic von Rustschuk, Dj«mla und i« »t««r Zo«« von SO k» «m valffchik h»r«m schleifen wird. Art. 3: Die Grenze zwischen Serbien und Bulgarien wird vom Patarica-Berge an der alten Grenze auSgeheu, dec alten türkisch-bulgarischen Grenze und der Wasserscheide zwischen dem Wardar und der Struma folgen mit Ausnahme des oberen Strumitza-Tales, das bei Serbien bleiben wird, und wird beim Beleich-Gebirge endigen, wo sie sich an die bulgarisch-griechische Grenze anschließen wird. Art. 4: Die Fragen, die sich aus die alte serbisch bulgarische Grenze beziehen, werden gemäß den zwischen den vertragschließenden Parteien entsprechend dem Annexiousprotokoll zustandegekommenen Vereinbarungen geregelt werden. Art. 5: Tie Grenze zwischenGriechenlandundBulgarien wird von der neuen serbisch-bulgarischen Grenze ausgehen, auf dem Kamme des Belesch-Gebirges verlaufen und an der Mündung des Mestaflusses in das Ägäische Meer endigen. Es ist ausdrück- lich abgemacht, daß Bulgarien bereits jetzt auf jeden Anspruch auf die Insel Kreta Verzicht leistet. Art. 6: Tie bulgarische Negierung verpflichtet stch, be reits vom nächsten Tage au abzurüsten. Die Truppen, die in der Okkupationszone einer kriegführenden Armee garnisoniert sind, werden aus einen anderen Punkt des alten bulgarischen Gebietes geleitet werden und erst nach Räumung der Okkupations zone in ihre gewöhnlichen Garnisonen zurückkehren können. Art. 7: Tie Räumung des bulgarischen Gebietes wird sofort nach der Abrüstung der bulgarischen Arme« beginnen und in längstens 14 Tagen beendigt sein. Gemischte Kommissionen werde» die neuen Grenz linie» festsetzen und die Verteilung der durch die neuen Grenze» geteilte» Besitztümer und Güter vornehmen. Meinungsverschiedenheiten werden durch Schiedsspruch endgültig entschieden werden. Tie letzteBcratungSsitzung derFriedenskonferenz. Bnkarest, 10. August. Die Friedenskonsere^ hielt gester» vormittag ihre letzte Sitzung ab. Ristitsch verlas eine Erklärung des Inhalts, daß Serbien sich das Recht Vorbehalte, die Prüfung der Entschädignngs - frage dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten. Eine gleiche Erklärung gab Venizelos ab. Die Konferenz fuhr dann in der Beratung der Artikel des Friedens vertrages fort. Bor Beendigung der Debatte fragte Venizelos noch einmal die Bulgaren, ob sie nicht die Erklärung über die gegenseitige Freiheit von Kirche und Schule annehmen wollten, die gestern in der Schwebe gelassen worden war. Radew erklärte, er könne die Frage nicht auf dec Stelle entscheiden und bedauere, daß darin nicht zwischen ollen Balkanstaaten eine Einigung erzielt sei. Spalai ko witsch erklärte, daß die Frage der alten Grenze Serbiens, die seit dem Berliner Kongreß eine Streitfrage gewesen sei, nunmehr geregelt sei. Tontschew verlas eine Erklärung, die besagt, daß Bulgarien ge wünscht hätte, daß die Teilung der Gebiete nach dem Nationalitätenprinzip erfolge. Bul garien nehme jedoch das Übereinkommen auf Grund der tatsächlichen Lage an, in der Hoffnung, daß die Mächte sich für da- Schicksal Bulaariens mit Rücksicht auf die von diesem gebrachten Opfer inter essieren würden. Politis erklärte, Griechenland unter zeichne den Vertrag in der Überzeugung, daß er auf einem gerechten Gleichgewicht begründet sei und nicht nur auf der tatsächlichen Lage. Dasselbe sagte Spalai- kowitjch. Ministerpräsident MajoreScu sagte, er glaube der Dolmetscher der einmütigen Gefühle der Konferenz zu fein, wenn er hervorhebe, daß die abgegebenen Er klärungen den Wert deS abgeschlossenen Vorfriedens, der die Grundlage deS endgültigen Frieden- sei, nicht ver ringerten nnd abschwächten. Mau könne in dem Be wußtsein scheiden, daß die Delegierten ihr Möglichstes ge tan hätten, um die Interessen der von ihnen vertretenen Staaten zu wahren, und mit dem Gefühle, daß die zwischen ihnen während der gemeiusamen Arbeit ent standenen persönlichen Beziehungen Vorläufer der guten Beziehungen fein werden, die stch zwischen ihren Staaten ergeben werde«. — Die Rede Majore-cu- fand bei alle« Delegierten lebhafte» Beifall. Die Sitzung schloß mit einer allgemeinen Unterhaltung aller Delegierte» i» größter Herzlichkeit. . Die RevifionSfrage. Bukarest. Die offiziöse „Politica" schreibt, «S sei verfrüht, über die Frage der Revision de» Friedens- vertraaeS durch die Großmächte zu sprechen. Ls sei zweifellos, daß man einen Staat nicht hindern könne, da» ihm aufgelegte Schicksal zu verbessern. Die Großmächte könnten einige Bestimmungen in dem Ver trage ändern, wenn sie sich einigten. Die „Politica" bezweifelt jedoch, daß die» der Fall sein werde, da jeder Staat Herr seiner Handlungen sei. Part». Eine offenbar offiziöse Rote erklärt: Heute erfolgte zwischen St. Petersburg und Paris ei» Gedankenaustausch bezüglich des gestern von d«m russischen Gesandten im Hinblick ans die Revision d«s Bukarester Vertrages unternommenen Schrittes. Die sranzösische Regierung, der vorher keine russischen Vor»