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MsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und !^L^'^UN^N, Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend dein Anspruch au, Licscrung dtt I-iluug oder Kürzung des Bezugspreises. Rücklendung -ingesundIcr^Sch'rilistücke erfolgt nur. wenn Rückporto bcilicg,. , alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegendem Tarif Nr. 4. — Nachweisungs-Gebühr: 20 Rpsg. — Dorgeschriebent ikrscheinungstage und Platzvorschriften werden nach Möglichkeit bcrucksichiigi. — Anzeigen - Annahme durch Fernru, üderm^i. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr-ZOK^'n^Anz^Än^üb-rneh! men wtr keine Gewahr. " - —-- — Jeder Radattanspruch crlifcht, wenn der Betrog durch Klage eingezogcn werden mutz oder der Auftraggeber jn Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten, des Stadt- rats zu Wilsdruff, des Forstreniamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 92 — 94. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdrufs-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 18. April 1935 Adolf Hitler - das ist Deutschland! Zum Geburtstag des Führers und Reichskanzlers. Von Ministerialrat Dr. Metzner. ??v. Am 2 0. April feiert das ganze deutsche Volk »en Geburtstag des Führers und Reichskanzlers. An diesem Tage empfinden wir alle doppelt das Glück, das uns die Vorsehung bescherte, indem sie uns den Führer aus tiefster Noi und Schmach, den Führer zu neuem Auf stieg schenkte. Wer sich der kurzen Zeitspanne zurück- erinnert, die wir seit der Machtergreifung durch Adolf Hitler bis zum heutigen Tage durchlebten, der wird er kennen, daß sich das geschichtlich so bedeutsame Geschehen dieser Zeit auf das innigste und unlösbar mit dem Namen bleiben wird, mit derartig primitiven Mitteln knebeln zu wollen. Die Begriffe Sanktionen und „Strafen gegen deutsche Verfeh lungen" sind zu neuem Leben erweckt. Glaubt man wirklich, aus diese Weise Deutschland aus der Reihe der Großstaaten ausschalten und ihm die Rolle zweit- oder drittrangigcr Staaten zuweisen zu können. Wir stehen also heute dort, wo wir vor 16 Jahren standen! Alle Versuche zur Befriedung Europas sind vergeblich ge wesen, alle deutschen Bemühungen in dieser Richtung umsonst. Das Kühnste aber ist, daß Genf eme Schuldlüge gegen Deutschland sanktioniert hat. Das wird nichts daran ändern können, daß wir jetzt noch mehr denn je den Mächten das Recht bestreiten, gegen uns als Kläger und Richter anfzutreten, die hinter ihren Anklagen die eigene Schuld verstecken. Mit seinem Ja hat der Völkerbundsrar die Verantwortung für die neue Schuldlüge übernommen! Wir werden uns Mit verstärkter Kraft und allen uns zu Gebote stehenden Mitteln gegen den neuen Gewaltspruch Genfs z u wehren wissen. Das Recht steht bei uns und wir werden es zu vertreten wissen! Das eine aber nageln wir noch einmal fest! Frank reich zieht zur Begründung seiner Anklage gegen Deutschland die sogenannte Präambel zu Teil V des Versailler Vertrages heran und konstruiert daraus den deutschen Rechtsbruch. Wie heißt es aber in der Präambel: ,Um die Einleitung einer allgemeinen Rüstungs beschränkung aller Nationen zu ermöglichen, verpflichtet sich Deutschland . . Hier ist der Rechtsbruch der anderen fest- gelegt! Nicht wir haben die Verträge gebrochen, sondern unser Handeln ist bestimmt durch Frankreichs Vertrags bruch. Die in der Präambel Deutschland auferlegte Rüstungsbeschränkung sollte ja, so sagt der Buchstabe des Vertrages, der Anfang der allgemeinen Abrüstung aller Nationen sein. Während Deutschland sechzehn Jahre an diese Verpflichtung gebunden war. hat Frankreich sie niemals anerkannt. Seit die Abrüstung mit der Ein berufung der Allgemeinen Abrüstungskonferenz im Jahre 1932 eine Frage der aktuellen Politik geworden war, hat sich Frankreich nicht gescheut, den in der Denk schrift vom 14. April 1935 an den Völkerbund eingenom menen Standpunkt zu vertreten, daß es durch die Präambel zu Teil V des Versailler Vertrages zur Ab rüstung nicht verpflichtet sei. Jn den verschiedenen fran zösischen offiziellen Dokumenten, die der Konferenz ein gereicht worden sind, war dies der leitende Gedanke. Hand in Hand mit der Ableugnung der eigenen Verpflichtung zur Abrüstung ging auch die Ablehnung der deut schen Gleichberechtigung. Die anderen Mächte, die den Entschlicßungsantrag unterschrieben haben, haben Frankreichs Rechts bruch sanktioniert! Damit hat der Völkerbund selbst die Schuld auf sich geladen, wenn wir nunmehr bei internationalen Verhandlungen der Zukunft über haupt kein Vertrauen mehr haben. Die Staaten, die im Rat sich dem Willen der Großmächte gebeugt haben, haben damit der Völkerbundsidee erheblich geschadet. Man scheint auch in Genf sich über die Folgen des Be schlusses nicht klar zu sein, vor allem nicht in denjenigen diplomatischen Kreisen, die noch die Auffassung vertreten, daß man mit Deutschland einfach weitcrverhandeln könne, als wäre nichts geschehen. Glaubt man etwa in Genf, daß ein Deutschland, das man eben moralisch verurteilt hat, den Weg nach Genf fmdet? Es hat in letzter Zeit nicht an mehr oder minder offenen Einladungen zur Rückkehr Deutschlands in den -Völkerbund gefehlt, aber gleichzeitig hat der Völkerbund selbst die Wege zur Völkerbunds st adt durch die neue Diffamierung Deutschlands verbaut! Dr. Goebbels spricht zum Geburtstag des Führers über alle deutschen Sender. Reichsminister Dr. Goebbels wird am Sonn abend, 20. April, mittags 12 bis 12.10 Uhr, über alle deutschen Sender zum Geburtstag des Führers sprechen, rue Rede wird dann von 20 bis 20.10 Uhr wiederholt. Büttel desVersaillerVsrtrags Der Völkcrbundsrat hat sich mit der Annahme des Entschließungsantrages zum Büttel des Versailler Diktats gemacht. Zu einer Zeit, wo man eine dauerhafte Organi sation des Friedens in Europa schaffen will, hat man neue Saat des Unfriedens ausgelegt. Statt Europa von Versailles zu befreien, hat der Völkerbund als getreuer Diener Frankreichs Versailles neu verankert. Genf, als Institution des Friedens gedacht, hat sich nie so oft als gefügiges Werkzeug in der Hand imperialistischer Machtpolitiker bewährt. DerGeist vonVersailles ist neu erstanden! Frankreich hat im Völkerbundsrat die Rolle des Klägers, Anwalts und Richters zugleich gespielt. Sein Außenminister Laval hat sein advokatisches Meister stück vollbracht. Er darf sich rühmen, getreu dem Vorbild seiner Vorgänger Delcassö, Clemenceau und Poincarä Frankreichs brutalen Machtstandpunkt vertreten und durchgesetzt zu haben. Man möchte nicht glauben, daß es heute noch versucht wird, einem Groß staat in Europa, wie Deutschland es ist und und der Persönlichkeit des Führers verknüpfte: Adolf Hitler — das ist Deutschland! Unauflöslich hat sich das Schicksal des Reiches mit diesem Namen, diesem Führer verflochten. Jn hoffnungs losesten Tagen der Erniedrigung hat Adolf Hitler die Bewegung geschaffen, die den kämpferischen Teil der Ration sammelte und trotz aller Unterdrückung den Sieg erkämpfte. Er hat der Jugend ein neues Ideal und dem ganzen deutschen Volke den neuen Glauben an das ewige Deutschland gegeben; er war der Quell, an dem sich alle die Kraft holten, die zum Siege nötig war. Er hat das Steuer des Reiches mit starken Händen ergriffen, als er am 30. Januar 1933 an die Spitze des Reiches trat! Es ist eine unermeßliche Fülle an Arbeit, die in den zwei Jahren seit der Machtergreifung geleistet worden ist. überall ist der Führer persönlich mit dem Einsatz seiner ganzen Mannhaftigkeit am Werke. Wer erinnert sich nicht daran, wie er, der allen seinen Getreuen in tiefster Verbundenheit die Treue hält wie kein anderer, im tiefsten erschüttert und empört zugleich, den Verrat niederschlug, der im Sommer des Vorjahres die Sicherheit und Zukunft des Reiches aufs Spiel zu setzen wagte. Wer erinnert sich nicht jener Tage, in denen er, als d e r höchste Richter der Nation, vernichtende Abrechnung mit den Ver rätern hielt und durch seinen persönlichen Einsatz das Reich vor namenlosem Unglück bewahrte! Wenige Wochen später standen wir an der Bahre des greisen Reichs- . Präsidenten, des Fcldmarschalls des Weltkrieges, v. Hinden ¬ burg. Und während sich die Welt in Erörterungen erging, was jetzt geschehen werde, ging des Reiches Führung auf den Führer und Reichskanzler über, der allein das Recht zur Übernahme dieses hohen Amtes sich erkämpft und er worben hat. Am 19. August 1934 jubelten Millionen und aber Millionen Stimmen ihr „Ja!" dem Führer zu und bestätigten ihm und der ganzen Welt sein hohes Führer amt. Wieder wenige Wochen später steht Adolf Hitler auf dem Nürnberger Parteitag, umjubelt von seiner Partei, dis er geschaffen und zum Siege geführt hat, und verkündet: „Es wird stets nur ein Teil des Volkes aus wirklich aktiven Kämpfern bestehen. Sie aber sind in Deutschland die Träger des nationalsozialistischen Kampfes gewesen. Sie waren die Kämpfer der nationalsozialistischen Revolu tion, und sie sind die Erhalter des nationalsozialistischen Staates. Von ihnen wird mehr gefordert als von den Millionen der übrigen Volksgenossen. Für sic genügt nicht die bloße Ablegung des Bekenntnisses: ,Jch glaube', sondern der Schwur: ,Jch kämpfe!' Im Orkan des Jubels, der dem Führer bei diesen Worten entgegenschlug, sah jeder sichtbar den Triumph des Willens, den Sieg der Idee! Im Kampf ist die Bewegung erstanden und Kampf bleibt ihr Lebenselement, denn sie ist das Leben der kämpfenden Nation geworden. Im Kampf, im harten Kampf hat sie sich bei der S a a r a b sti m m u n g durchgesetzt, die am 13. Januar 1935 zum großen Sieg der deutschen Idee und der nationalsozialistischen Bewegung zugleich wurde, denn auch hier zeigte es sich der ganzen Welt: „Deutschland ist Hitler — und Hitler ist Deutschland!" Unzertrennlich sind Führer, Bewegung und Volk zu einem Ganzen zusammen geschweißt. Der größte Sieg aber, den die Nation errungen hat, war die Wiedergewinnung der Wehr freiheit, die ihr der Führer durch den kühnen Ent schluß vom 16. März 1935 wiedergab. Die Schmach des Versailler Vertrages sank dahin, die Erniedrigung des Deutschen ist beseitigt. Dies und alles, was in den letzten Jahren geschah, danken wir dem Führer! Sein Name ist eingegraben in die Geschichte der Nation und in die Herzen seines Millionenvolkes. Jn heißer Liebe und in treuer Verbundenheit begeht darum das ganze deutsche Volk, das sein alles ist, den Geburts tag des Führers und Reichskanzlers, von tiefstem Herzen der Vorsehung dankbar, daß sie der Nation diesen Führer schenkte! Ier BoWM als Litwinows Auftreten im Völkerbundesrat ein Hohn auf die Völkerbundstaaten. Zu der Rede, die der sowjelrussische Volkskommissar des Äußeres, Litwinow, am Mittwoch vor dem Völkerchundsrat hielt, schreibt die „Deutsche diplo matisch-politische Korrespondenz" u. a.: Die Aufdringlichkeit des sowjeüüfsischen Auftretens in Genf hat mit der Erklärung Litwinows den Gipfel erreicht. Man hat fast den Eindruck, daß der Sowjet kommissar sein Publikum verwechselt und in Genf die Rede gehalten hat, die er für den kürzlich veranstalteten Sowjetkongreß wahrscheinlich vorbereitet hatte. Was allenfalls für die in der Sowjetunion vereinigten Völker schaften geeignet gewesen wäre, wurde von ihm einem Gremium von Rationen vorgesetzt, das sich gern als die oberste Instanz der zivilisierten Welt betrachtet. Das ist charakteristisch für die Ungeniertheit, mit der die Sowjetunion mit dieser Instanz der „kapitalisti schen Welt" umspringen zu können glaubt; es ist aber auch typisch für den Völkerbund, daß dort eine solche Rede acbalten werden konnte. Litwinows kommunistische Agitalionsrede gegen das nationalsozialistische Deutschland steht in einer Reihe mit den sonstigen von Moskau aus geförderten Umtrieben in der Welt, die eine systematische Bedrohung der anderen Staaten darstellen. In Spanien, Südamerika, Indien, China, Japan und vielen anderen Ländern verrichten die Emissäre desjenigenSystems ihre unter irdisch« Arbeit, das sich neuerdings in der Roll« eines Friedensgaranten gefällt. Jn der ganzen Welt muß ein Heer von Geheim polizisten unterhalten werden, um die Moskauer Friedensstörer zu bekämpfen; selbst in Ländern wie der mit Rußland eng befreundeten Türkei hält man es für notwendig, jeden Moskauer Agenten unschäd lich zu machen. Unter diesen Umständen, die Litwinow wohl selbst am besten kennt, gehört eine erstaunliche Kühnheit dazu, die Politik anderer Länder kritisieren zu wollen. Die un widersprochen aebliebene Rede Litwinows war der be» GeburNaMlückwimsche der alten Soldaten. Der Kyffhäuser-Bundesführer, Oberst a. D. Rein hard, sandte dem Führer und Reichskanzler folgendes Glückwunschtelegramm: „Die im Kyffhäuserbund zusammengeschlossenen dreiMillionen Soldaten gedenken ihres Frontkameraden, des Führers und Oberbefehlshabers der deutschen Wehrmacht an seinem diesjährigen Geburtstage in ganz besonderer Dankbarkeit für seine geschichtliche Tat der unserem Volke wieder- gegebenen allgemeinen Wehrpflicht. Mit unserem Führer sehen wir ehemaligen Soldaten in ihr das einzige und stärkste Unterpfand des wahrhasten Friedens. In ein mütiger Geschlossenheit und unerschütterlicher Treue fühlen wir uns in stolzem Bewußtsein wieder erlangter Ehre und Freiheit eins mit dem gesamten deut schen Volke und wünschen unserem Front kam eraden u n d Führer von ganzem Herzen des reichsten Segen zu seinem Werk und Wollen." Geburtstag -es Führers — Festtag -er -eutfchen Mutter. Der stellvertretende Gauleiter Nippold teilt mit, daß der Geburtstag des Führers im Traditionsgau München- Oberbayern wie im vorigen Jahre nicht mitgrotzen Feiern und Paraden, sondern auf echt nationalsozia listische Weise als Festtag der deutschen Mutter begangen werden soll. Im Kreis München allein werden etwa 14 000 Mütter im Alter von über 60 Jahren ge feiert und bewirtet werden.