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Dresdner Nachrichten : 25.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189802256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-02
- Tag 1898-02-25
-
Monat
1898-02
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.02.1898
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LWiSSSÄ« A»»el«e»t«rif. tznnid^il« x- «EiltenI Ljnval untrem »rund Alaikn .. ilÄL' »,r kor»u»d«u>k>lun,. ^«bI»Urr«est>.m,<,««. L«e Dreldnrr N«chri»I«n t« aIick Morarr rr<ch«lnr>' 43. Jahrgang. Von litoatse cisn 28. ?odru»r »d datstnion 8jed unaor« (r««ekkttnlok»ls «Il8l>i'iiVei'!lM!e 33. >. Ulndv-vt»« 1,1 L 8ÜI»»i«. Tcleae-Adresie: Nachrichten, Dresden Volllcoiiuneo^tar, »«»vst- t>ckti«;er j^srLasclrlaüer 7dür8ed1jes8er. 8«,u<»„ 3t. im ü,dräuet». kwspectv xratis n.traaou. s ont Lüiüxl. 8Lott». !1<»f1»vl«NRL(, Lorfüntk-ruttr., kxrt»« (k'srmtprovdLiQr tl, lir. 2lvv.) EL-L^sLrLLrL^.^ Iilclimmn. lmDsr doedlsiosr äsuteedvr noä »oxli^adar slc>lz»ntsr ^nruH-, Lasso- uoci kulstotnloll« in nllao moäenlso d'ardvo uacl krüns-tjuLlitStoo ru dillix»t«n strsissn. PSneksI L 8otmsiäs>', 8ekisstvls1f. 19. smpüsdlt io >rrü»»t«^ ^onvidl: klsvinv Vokvn u Uvrütt, Uruist-, Lüolkoll- »nä lKM<IzvIrt>i8eI»r»ft8-tt«ikitk«. kstsilllis rsIlII-kiIl!l>lI«S88el' vielst anti^eptizek unä ertrlsekeo«!. vaivcixlieb^p^ slstst! rar "i Coosverirunls von Aäkopn nn<I Ussaitusun^ üblen Xlunct- cki asruekv«. Vorbeuvuii-smittel^ox-m Lalü-u KiinäliNlnlckieiten »- WL'TSL llLMM« VMü, K»v»l>»«r. s: I»«6v«-Il»veloeli8 von 10 Kß. an, It»mvvIIliuu'-I>»vvI«vli8 nnit VMeriiiüntel «mpkiollt in grösster, aoa siogetrokksnsr ^U8vs.iü I'IvvIilI k»a8 Urol, 82 ßtvlslorsissti'»»»« 82, purt. u. I. Lk. zu 92 Pfennigen, in Oesterreich-Ungarn bei den K. K. Postäuitern zu 85 Kreuzern angenommen. Geschäfts-elle -er „vresdner Nachrichten". Zola'S Berurtheilung. Ein Jahr Gefängnis;: so lautet das über Zola gefällte Urtheil des Pariser Gerichtshofs, das aus Grund des Schuldig spruchs der l2 unparteiisches Männer aus dem französischen Volte ergangen ist. Wer sich unter der Wirkung des allgemein be täubenden Geschreies, das nun schon seit Monaten aus dem inter nationalen Blätterwaldc des Drensus-Spudilats herauSichallt, noch ein wenig besonnenes Uriheil und klare Ueberlcgung bewahrt hat, wird in der ausgcworfencn Strafe kein Mißverhältnis; zu der Schwere der Strasthat erblicken können, vielmehr den Spruch der Geschworenen achten, der dem Angeklagten mildernde Umstände versagt hat Um so emsiger werden die HclserShelser des Syndikats in aller Herren Ländern bemüht sein, die Stimme der gesunden Vernunft und der wahrhaften, nicht karrikirtcn Gerechtigkeit zu unterdrücken und jede Regung einer besseren Erkenntnis; in einem Orkane künstlich erregter „Entrüstung" über den an Zola begange nen „Justizmord" zu ersticken. Dem ruhigen Beobachter kann es schwül werden bei der bloßen Vorstellung dessen, was setzt an Schmähungen der Richter, der Geschworenen, der Anklagebchörde, der militärischen Zeugen im Zola-Prozeß und andererseits an Ver himmelungen Zola'Z und seines Vcrthcidigcrs Labori zu gewärti gen steht: was die von der Syndikatsprcsse beherrschte und ge gängelte öffentliche Meinung überall an Entstellungen der Wahr heit. an Verdrehungen der Thatsachc». an dreisten Fälschungen und frivolem Mißbrauch des geheiligten Namens der Humanität über sich ergehen lassen muß. Inmitten dieses Hcxensabbaths von überschäumendem orientalischem Rasscnzorn und naiver nicht jüdischer Urtheilslosigkcit gilt es insbesondere für unsere deutschen nationalen Politiker, unverrückbar auf dem festen Standpunkt kühler Erwägung und nüchterner Betrachtung der Dinge, wie sie wirklich siird, zu beharren und in das wüste Treiben vernehmlich hineinzuruscn: „Die Sache Dreysus-Estcrhazy-Zola ist eine aus schließlich innerfranzösische Angelegenheit, in die uns einzumischen wir keinerlei Recht habe», so lange sic nicht von offizieller französi scher Seite selbst aus das internationale Gebiet hinübergespielt wird." Selbst wenn Dreysus unschuldig verurtheilt, Esterhazy aus Befehl freigesprochen worden und Zola wirklich der Märtyrer wäre, als den ihn das Syndikat hinstellen möchte, so vermöchte die aus ländische Presse daraus mit nichten eine Befugniß herzuleiten, über Frankreich in der jetzt beliebten Weise hcrzusallen, weil die drei in Frage kommenden Personen französische Staatsangehörige sind und das Ausland deshalb keine Macht über sie und kein staatsrechtliches Interesse an ihnen hat. Thatsächlich liegen aber die Verhältnisse so. daß an dem unparteilichen und korrekten Cha rakter des Verfahrens gegen Esterhazy nicht der leiseste begründete Zweifel mehr möglich ist. während gleichzeitig der Zola-Prozeß daS überzeugende Ergcbniß gehabt hat, daß Dreysus materiell zu Recht verurtheilt worden ist, worauf es allein ankommt. Es ist ganz ausgeschlossen, daß nach den Verhandlungen im Zola-Prozeß der Glaube an die „Unschuld" des Dreysus noch irgendwelchen Boden bei vernünftigen Menschen finden kann. Ein Vergleich zwischen den angeblichen Thatsachen, die das Dreyfus-Syndikat im Zola- Prozeß beweisen wollte, und dem schließlichen Ausfall der .Beweisführung" wird die Richtigkeit dieser Behauptung erhärten. Bewiesen werden sollten folgende vier Punkte: 1. daß Dreysus nicht der Verfasser des vielgenannten Bordereaus sei, d. h. der Quittung über Sptonagegelder, zu deren Empfang sich DreyfuS einer fremden Botschaft gegenüber bekannt, bei gleichzeitiger Auf zählung verschiedener militärischer Dokumente, in deren Besitz er sich gesetzt habe und die durch seine Vermittelung der Botschaft zur Verfügung ständen; 2. daß Esterhazy dieses Bordereau auf den Rainen des Dreysus gefälscht habe, daß aber gleichwohl seine Frei sprechung durch dos Kriegsgericht auf höheren Befehl erfolgt sei; 3. daß bei der Berurtheilung des Dreysus ein geheimes, weder dem Angeklagten noch seinem Bertheidiger mitgetheiltes Dokument den Ausschlag gegeben habe; 4- daß die Berurtheilung des Dreysus wegen BerrathS zu Gunsten Deutschlands erfolgt sei, daß Deutsch land oder enviesenermaßen in die Sache überhaupt nicht verwickelt sei und daß au« diesem Grunde die völlige Schuldlosigkeit des Drrosu» seststeh«. Wie verhält sich nun gegenüber jenen zu beweisenden Behaupt ungen da« wirtliche Ergebniß der Beweisaufnahme? Für die beiden erstgenannte» Punkt« führte das Syndikat die Gutachten verschiedener Schrrib-Sachverständiger in « Feld, di« aber sämmt- dafür geliefert worden, daß die Berurtheilung des Dreysus wegen landesverrätherischer Beziehungen zu Deutschland siattgefundcn habe. Nur bezüglich des dritten Punktes haben gewisse Wendungen in den Aussagen der militärischen Zeugen des Zola-Prozesses es wahrscheinlich gemacht, aber keineswegs zur bewiesenen Thatsachc Sämmtliche Avla'S Berurtheilung. Hosnachrichten, Landtngsverhandlunaen, Erbschaftssteuer, Hauptbahnhos, i Muthmaßl. Witterung: «ssvva W» Fliege». Gewerbeverein, Gerichtsverhandlungen. Aschermittwoch-Concert > Trübe, weniger naß. Mr den Uoiiak März weiden Bestellungen auf die „Dresdner Rach, richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle Marienstr. Z8 und bei unseren Neben-Annahme- i kraft für die Schuld des Dreysus und die Unschuld Esterhazy s ge stellt:« zu SV Pfennigen, für auswärts bei den' "ksen seien Des Weiteren ist nicht der Schatten eines Beweises Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete lich nicht aus die Original-Schriftstücke, sonder» aus zweifelhafte, ungenaue, zum Theil sogar offensichtlich gefälschte Kopien ge gründet waren. Demgegenüber erklärten die Schreib-Sach- verständigcn aus dem Dreysus- und Esterhazy-Prozeß mit größter Entschiedenheit unter ihrem Eide, daß ihnen die Original-Schrift stücke Vorgelegen hätten und daß diese von überzeugender Beweis- Freitag, 25. Februar 1898. erren des Konsortiums gehörte» zur Religions- ^ .. , >g gemeinschaft des Abg. Jskraut - Das Haus genehmigt nach dem Antrag der Geschäftsordnungskommission den von dem Aba. Angst nachgesuchten Fortgang einer gegen ihn schwebenden Widerklage. Aus der Tagesordnung stehen die Anträge Schneider und Gen, sowie Lieber und Gen. betreffend eingetragene Berussvereine. Beide Anträge wollen den Berussvereine» die Rechtsfähigkeit sichern. — Abg. Schneider streu. Volks».!: Unser Antrag soll hauptsächlich de» schwächeren Elementen zu Gute kommen Bauern und Handwerker haben ein großes Interesse an dem Rechtsanspruch aller Berussvereine aus Rechtsfähigkeit. Am wichtigsten ist niiier Antrag freilich für die Industrie und ihre Arbeiter Gerade ans der rechten Seite sollte man aber die Arbeiter nicht mittelbar zwingen, sich lediglich für politische Zwecke zusammenznschließen, sondern froh sein, wenn sie sich auch ökonomische» Zielen zuwendcn und ihnen das durch Gewährung der Rechtsfähigkeit erleichtern. erhoben, daß allerdings ein geheimes Dokument im Trcyfus-Prozeß! Auch d)H Arbeilgeber l,aben hiemii großes I'iicHsse. dcnn init von Bedeutung gewesen sein dürste. Gleichzeitig ist aber auch aus de» fraglichen Aeußcrungcn mit aller Bestimmtheit zu entnehmen, daß jenes Dokument von geradezu niederschmetternder, überwältigen der Beweiskraft für die Schuld des Dreysus gewest» sein muß. Die an der Schranke des Gerichts als Zeugen erschienenen hohen Militärs haben geradezu ihre persönliche Ehre und diejenige der Armee verpfändet, daß der Spruch des Kriegsgerichts gegen Dreysus materiell aus gerechter und jeden Zweifel ausschlicßender Grundlage ruhe. Schritt mn Schrill wurde so dem Dreysus-Syndikat im Zola- Prozeß der Bode» unter den Füßen wcggezogen, soda^ der Generalstaatsanwalt mit vollem Rechte sagen konnte, von seiten der Angeklagten sei auch nicht einmal der Versuch zu einer ernst hasten Beweisführung gemacht worden. Ter letzte Rettungsanker, an den die Vertheidigung Zola's sich schließlich noch klam war die Frage, warum denn die Regierung die Vorlegung einer bloßen Arbeitcrvertretung läßt sich niemals so gut verhandeln wie mit der Leitung einer festen Organisation, die sich ihrer Ver antwortlichkeit bewußt ist. Bei eurer Besserung der wirlhschast- lichen Lage der Arbeiter würde es sich in der vanptsache immer um die Lo'nfrage handeln. Man sagt da, der freie ArbcstSvertrag ermögliche dem Arbeiter, höheren Lohn zu erringen: aber in Wirt lichkcit ist der freie Arbeitsvertrag doch nur eine Fiktion, da der Arbeiter immer der schwächere Theil ist. Tie den Gewerkvereinen »ach dem Bürgerlichen Gesttzbuchc zustehendcn Befugnisse reichen nicht aus. den» darnach sind die Gewcrkvercine nur als Beklagte prozeßfähig. Abg. Spahn lEentr.f begründet den Antrag des Eentrums, dabei im Allgemeinen de» Ausführungen des Vorredners beitretend. Ta das Bürgerliche Gesetzbuch erst Ist«» in Kraft trete, sei cs das Richtigste, sich auch bezüglich der Berussvereine einfach auf de» Boden des Bürgerlichen Gesetzbuches zu stellen, wie das der Eentrumsantrag thue. — Abg. v 2 tumm «Reichsp.i wendet - . > gegen beide Anträge ein, daß sie in das öffentliche Recht cingreifen klammerte,! und die durch das Bürgerliche Gesetzbuch geschaffene Rechtssichcr- - - - warum denn die Regierung die Vorlegung lenes h^st beeinträchtigen. So spreche 8 6 des Ceirtrumentwurss aus, Drerffuö,o schwer belastenden Lchrlstitucks hartnäckig vcrwcracrc. daß mehrere Vereine zur qcmeimamcn Verfolgung von Berufs- Dre Antwort lautete, daß zwingende staatliche Rücksichten dem „,,d Standesinteressen in Verbindung treten dürfen. Das falle cnitgegenständen. In dicwr Hatiuiig der Regierung durste der <,uch ch das politische Gebier und mache eigcnklich den Antrag Lchlnssel zu dem Gehcimniß gegeben sein, zu weisen Gunsten Bassermann auf Anfhelnzng des Verbindnngsverboks für politische eigentlich Trclstus seinen Vcrrath verübt hat. Wenn d,e lranzo-. Bineinc überflüssig. Er stlbst habe nichts fische Regierung hier durchaus nicht mit der Sprache heraus will, ^ so führt bas zu der Annahme, daß sie einen ganz besonders schwer wiegenden Grund zur Verschwiegenheit haben müsse. Ein solcher aber läge vor, wenn Dreysus in rnsstschcn Diensten gestanden hätte, wie dies ja schon mehrfach angcdentct worden ist. Fast so aut wie zur Gewißheit erhoben wird diese Vermnthung durch die Aussage des Generals Pell stur im Zola-Prozeß, daß im Jahre 1896 das französische Krstgsininislerinm ein mit einem verabrede Vereine überflüssig. Er selbst habe nichts gegen gemeinsame Organisation von Arbeitern und Arbeitgebern: sobald es aber Organisationen von Arbeitern gebe, die in Lobiifragen geschlosst» Vorgehen, io würden auch die Organisationen der Arbeitgeber von vornherein berechtigt sein und dieie Gegcnvrgunisativ» der Arbeit geber würde naturgemäß bei Weitem die stärkere sein. So erkläre es sich auch, daß in England gegenwärtig die Löhne gedrückt, würden, wahrend in Teutschland Lohnstciaerungcn stattgesunde« haben. Thatmchlich sei der Schutz der Arvciter vor den Arbest- gcbern weit weniger dringlich, als der Schutz der arbeitswilligen Arbeiter vor dem Terrorismus der nichtarbeitenden Sostaldevro kraten. Tie Sozialdemokratie leugnet hier den politischen Charakter der Gewerkschaften, aber den sozialdemokratischen Parteitag in Gvtba habe ginger mit den ausdrücklichen Worte» geschlosst», die K Gewerkschaften lieferten die Rekruten für die politische Partei. ten geheimen Zeichen vcriehenes Schreiben erhalten habe, in dem es u. A. hieß: „Sprechen Sic niemals von den Beziehungen, die wir mit diesen, Juden hatten." Wer der Verfasser des Schreibens gewesen sei. sagte General Pcllieux nicht. Die Umstände lassen ober kaum eine andere Deutung z», als daß es sich um de» Militärattache einer fremden Botschaft handelt Da nun Gehcim- zeiche» nur mit einer befreundeten Botschaft verabredet werden, so! in Bezug ans die englischen Gewerstchasten ividerivracben sich chnn nicht wrchl eine andere MachOals Rnl; and in Frage kommen, Ovzialdeniolraten : früher hätten sie die englischen Gewell- Demnach Zvare von rnisnchcr -Leite selbst der Auftrag zum schäften immer als Muster ausgestellt, jetzt bei dem großen strengsten Lllllichweige» über die Dreyfus-Ülstalre an die zusta,id,ge Maichiueuarbeiterstreik läge man. die englischen Gewerkschaften stanzosiiche Ltelle ergangc» und es wurde sich daraus die Haltung gehe,, ,,„s gar nichts an. Redner wendet sich werter gegen Pastor der französischen Regierung bezüglich des Geheimdokuments un Naumann, der seinen Einfluß ans die chnsilichen Bergarbeileiveleine Drcvchs-Prozeß vollaist erkläre» . , , in Westfalen dahin gellend mache, daß dieselbe» den alten iozial- Was nun Wester kommen wird, inu,; ciistach abgewartet demvkraiischen Beiaarbeiicwerband nicht etwa als ibrei, Feind werden, da der Lauf der Tinge in Frankreich ersahrungsgemaß betrachten sollten. Eine Weilerberathung der vorliegenden Anklage icder Vorauslage spottet. Emen Vorgeschmack des beginnenden h„be keine» Zweck, denn die Arbest iei doch pro inbsto - Abg. Keffeltreibens bieiel der bezcichnciide Unistand. datz dir Syndikats- Ros icke ,nl,>: Die vorliegenden Anträge verlangten nur eine -S !S -5 « rcsse schon jetzt die Unparteilichkeit des Kast'ntiönshosts, dessen Enticheidung Zola herbeizuführen entschlossen sei, zu verdächtigen wagt, indem sie der Meinung Ausdruck gietst, die Revision, die wegen zahlloser Formverstöße begründet sei. werde trotzdem kurzer Hand verworfen werden! Diese unerhörte Bcschimpsung eines Gerichtshofs, der überhaupt »och nicht einmal angerusen worden ist, ist gewiß schon ein starkes Stück, aber sie bildet doch nur ein Pröbchen von dem, was von Seiten des Syndikats noch unter nommen werden wird, uni das herausfordernde Wort des Juden Reinlich wahr zu machen: „Wir wollen Dreysus frei haben oder wir schlagen Alles zusammen." Zu einem Theil ist jene Drohung bereits wahr gemacht worden, insofern der böse Treiklang Dreyfus- Esterhazy-Zola nicht nur die Repnlstik i» ihren Gnmdsesten er schüttert, solidem auch die Autorität des Heeres in's Wanken ge bracht hat. Ob der dadurch verursachte Schaden noch wieder aut zu machen ist, darüber haben wir »ns in Deutschland nicht die Köpfe zu zerbrechen. Die Franzosen müssen selber sehen, wie sic sich aus dem Sumpfe, in de» die Judenwirthschast sie getrieben hat, wieder heraushelsen. Wir können dabei nichts weiter tbun als für alle Fälle unter Pulver trocken zu halten. Daneben aber erwächst uns auch die dringliche Pflicht, endlich in unserer nationalen Oeffentlichkeit den Bann des Dreysus-Sundikats ab- zuschüttcln und unseren westliche» Nachbar» nicht ferner begründe ten Anlaß zu Beschwerden zu geben, indem wir uns um inner französische Angelegenheiten kümmern, die uns nichts aiigehen. Aeruschreib- n«d Kerusprech-Berichte vom 24. Februar. Organisation der Arbeiter, wie sie in dem kaiserlichen Erlaß vom Februar 1896 als »othmciidig bezeichnet worden iei. Bei der ganzen Stellung des Herrn v. Stumm babe ibn dessen Stellung nähme zu dem kaiserliche» Erlaß doch sehr befremdet. Beifall » Gäbe man den Bcrufsvereine» die Rcchtssähigleit. io ließen sich dieselbe» viel leichter von der Sozialdemokraist unabhängig machen. Die Einwände des Herrn v. Stumm seien nur das Mäntelchen, um sein kategorisches: „Nein". — Hierauf erfolgt Vertagung der Berathung auf morgen, außerdem Entschädigung nuschuldig Ver- urthcilter, Berufung in Straffacheil. Berlin. Abgeordnetenhaus Bei Be>ath»ng der Anträge betreffend Hütten- und Salinen Eint äußert sich Minister Brefeld über das Bcrgwcrksungliick im Karolinenglück Schacht. Die von ihm sofort entsandte» Kvminissancii haben sestgestellt. daß in der unteren Sohle des Bergwerks ei» sog. Unteihan sich befand, in dem die Explosion sich vorbereitete. Einc Röbrenleitung, die zur Zuführung frischer Luft und zur Ableitung der Gase in dem llcberhau errichtet war. war zertrümmert worden. Es finden »un Erörterungen darüber statt, welche Einrichtungen zur Verhütung solcher Unfälle zu treffen »nd. Es wird eine Revision der berg volizeilichen Vorschriften stattzusinden haben und außerdem wird die sog. Besahrlingskommissivn ihre Thätigkeit zu erweitern habe». Durch diese Kommission wird das »öthige Material zum Erlaß polizeilicher Anordnungen beschafft werden. Tic Bergungsarbeiten nach Einsetzung der betreffende» Kvinmissioiie» werden wcitergeführt werben. Es wird geprüft werden und es sind Kommissionen nach Frankreich und England geschickt, um die dortigen Einrichtunacn » a, 2 - » -V , ^ zu studiren. Die Zunahme der Unfälle erklärt sich aus der rapiden * Parts. Kammer. (Fortsetzung.» Aus ine Interpellation ^„„„hme des Bergbaus, der sich in dem letzten Jahrzehnt geltend ubbard «und Gauthler s über das Eingreifen Pellleur und gemacht hat: aber wir wollen uns bemühen, die Bergwcrksunfälle oisdeffre s m dem Zolaprozeß erwiedert der Ministerpräsident weiter zu vermindcr», »m das Leben unserer flcißiaen Bergleute ^»ne, noch der Milltäriustizhabedie demokratischeVolksiustiz sicher,» stelle». (Beifall.» - Die Abgg. Schultz Bochum inl.) gesprochen, das Land werde das Verdikt annehmen. Er weist die und Vvbclius ,freist,ns.» verurtheile» die agitatorische Ausnützung Vorwürfe gegen die Armee zuruck: kein Offizier sei fähig, von solcher Unfälle; so sei behauptet worden, daß auf je löM Cei.tncr einem Attentat argen das Land zu träumen. Offiziere hätten andere Kohlenförderung ein getödkter Bergmann gerechnet werden Träume. Die Regierung werde Allen Rüde aufzwmgen: wein, müsse. In Wirklichkeit entfiele erst auf eine Förderung von die bestehenden Gesetze nicht aenüaten. würben weitere gefordert gg Mill. Ceistnern ein solcher Todesfall. - Abg. Äothein werde». Schließlich wird eine TageSoidnung. worin die Erklärungen ««reis. Ber.» meint, es hätte viel mehr geschehen können, um das der Regierung gebilligt werden, mit 416 gegen 41 Stimmen an- Unglück zu verhüten. Es sei erwiesen, daß reichlich Kohlenstaub, lltnommen. dessen Erplosioiiskraft bekannt ist, vorhanden war und daß man cs ,. rK?"Mkr. Im weiteren Verlaufe der Sitzung unterlasse» habe, denselben zu beseitigen Die Zahl dc> Revier- wird -Ine von Billot verlangte einfache Tagesordnung mit 428 beamten habe nicht Schritt gehalten mit der Steigerung der gegen b4 Stimmen angenommen. Förderung. Von Arbeitern, die »eit IV, Jahren in „Karolinen- Berlin. Reichstag. Aba. Hase (Soz.» erklärt, die glück" anfahren, wurde versichert, daß sie cinen Revier vorgestrige .Bemerkung des Abg. Jskraut sei unwahr, daß ihm i beamten nie gesehen haben. Redner tritt sodann für die Ein- lHäse) die das angeblich .ase (Soz.) erklärt, raut sei unwahr, das diel itglieder des Biehhändlrrkonsortstims kn Königsberg, die Jleischvertheuerung verschulde, naheständen. Förderung. Von Arbeiter», die glück" anfahren, wurde ve beamten nie gesehen haben. richtun (Lentr. ge» . . von Arbeiterdelegirten ein, ebenso der A welcher außerdem u. A. die Einführung eines Stötzel efähigungs-
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