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Unterhaltung^ und Intelligenz-Blatt. 24. Stück. Sonnabends, den 15. Juni 1833- XU Iahrg. An Gott: Kein Auge hat dein Angesicht ge'chauN Auf ew'g-e Hohen ist dein Thron gebaut. Dein Herold ist der Morgensorme Pracht; Von deinem Ruhm erzählen Tag und Rächt. Drum hebt der Mensch die Blicke himmelwärts: Dich fühlt das Herz'. Der werte Naum des Weltalls faßt dich nicht'. Dein Nam' ist hehr, den keine Sprache spricht. Du bist und warst; vor dir ist keine Zeit; Ein Augenblick in dir ist Ewigkeit. Der Mensch ist groß, wenn er dich liebt und preist: Dich denkt der Geist! Wie du regierst, hat keiner noch erkannt, Denn unsichtbar lenkt Alles deine Hand. Wer saß mit dir in deiner Weisheit Rath? Du leitest uns auf einem dunkeln Pfad. Doch Herz und Geist felgt dir mit Zuversicht: Dem Weg ist Licht! Vermischtes. Eins Gesellschaft achtbarer Manner im Großher- zogthum Hessen hat sich an die Spitze eines Ver- ems gestellt, der die Bestimmung hat, die Uiber- siedelungen aus Deutschland nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika zu leiten. An der Spitze steht der Hofger.Adv. Fallemus, der Pfarrer Münch, Rentmeister Jordan, Professor Voigt u. and. Sie gedenken, am Mississippi ein neues Deutschland und ein ächt freies und volkstümliches Leben zu schaffen, und fordern zur TheiLnahme auf. Eine französische Zeitung bemerkt, wie wenig die Wett wisse; wie es um sie steht, könne man schon daraus sehen, daß man von lauter «Fragen» rede, von der Zehendfrage, Wahlfrage und den großen belgischen, italienischen, portugiesischen, orientali schen Fragen. Nirgends aber hört man jetzt etwas von einer Antwort; wenn aber einmal das Ant worten losgehe, werde auch wieder niemand fragen dürfen, sondern fein aufpassen müssen, um Alles auf'- erste Wort zu thun. Wer am alten Sauerteig nicht genug hat oder Hefe braucht, mache es so: Er koche ein Pfund gutes Mehl, ein Viertelpfund braunen Zucker und ein wenig Salz in neun Kannen Wasser eine Stunde lang. Hat sich dies wieder bis zur Milchwärme ab^lühlt, so schütte er es in eine Flasche, stöpfle sie fest zu , und die Hefe (auch als Sauerteig zu verwenden) ist nach 24 Stunden zu gebrauchen. Wer das Schlagen der Grasemücken, Finken, Stieglitze u. s. w. vom Mai bis Juli in Garten gern hört, der lasse, wenn er in der Nähe eine- Gartens ein Elsterneß bemerkt, eine von diesen über den Eiern mit groben Schroten jetzt 'todt- schießen , denn die Elster sucht mit ihrem scharfen Auge alle Nester der Singvögel in ihrer Umgebung auf, frißt die Eier heraus und verscheucht dadurch diese Vögel. Kirchliche Nachrichten. Am 2. Sonntage nach Trimtatis, Frühpredigt: Hert Superintendent Hering über daS Evangelium. Mittagspredigt: Herr DiaconuS Fehre. Nachmittagspredigt: Hr. Archidiac. Mag. Geudtner. Mittwochs den 19. Juni: Ciccularpredlgt: Hr. Paß. Hähnel aus Rödern über 1 Buch Mose 8, 22. Freitags predigt: Hr. DiaconuS Oehme. Verstorbene. Juni 7) Joh. Friedrich, Mstr. Joh. Friedr. Schönens, EigentbummüllerS in Rathe walde , ehel. Sohn allh., alt 2 W. Z T. Schwämm- cherf. — 9) Frau Joh. Sophie Loch, geb. Uhlemann, weil. Mstr. I. Christ. Loths, gewes. Bürgers, Zeuch- und Leinwebers allh., hinter!. Witwe, alt 64 Jahre. Entkräftung. — 9) Christiana Friederika Dorothea Heydenreich, Mstr. Joh. Gottlob Heydenreichs, Bg. und Böttchers allh., ehe!, einz. Tochter, alt 37 I. 1 M. 1 W. 2 L. Entkräftung. — 10) Mstr. Gott lob Freudenreich Beilich, gewes. BürK und Schuh macher , wie auch Oberältester allhier, alt 79 I. 3 M. LW. L L. Entkräftung.