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R..«»« 2»7 -»». Jahrgang // .M . ^°""'"^.?°?.°,5°!'.'k"'?" ""' krllhklnl vmal wvchtt. mU Illiigr. NralU'bkttagen .bkinia! >md Sln,«<gciiprrll«: Die Igrlr-iUrne peUIjklle NO Z.gamilieil- »eU'imhdcrMndrrbkUanr.gNrimIirllrlnmociar lol^ HW ^EMaU DW W MV au,«^,-» irLlrllrngeluche ^1» 4. Dir p.'IMeIIame,-IIr. v'mm IrUbrttagkN «St. Benno-WaU . .UnIeibaMmg „nd Lglru . bicil. I .-<. Zür N,neigen ans,eihalb de« BeibreUnngSgeblele» .Dir vr.MIIchr Haur'rau .»IrrzMchrr Ralgkd^ W MD MD M M W MI DD W MM M^ 40 Z. die peMreUnm>-,cUe I NO.«e. Brlesgeb NU Z. Jn> goll« Buch'- MonaNIcher Me,ugSPr«Is .«^80 emlckg. Vellcllgcld. ^Ul M8 ^D DD Ml ^D DD «DD ^D ^D höherer GewgU eilpchl ,ede LeipsUchlnng aus Lieferung sowie „uzrlnununec 10 4, Sonnghcnd- >,-Eonniagnnnnncr «o 4- AW « M M IM « W^WW M M^^ tirsüllnng b. «nzeigen. »InsirSgen >,. Leisiung v. Lchadenersab. Haig>Nchrlltl«tt«r: Lr. <S. D«»«»»», Dresden. M M M W »elchälllicher Lol: gra», ««»gart», DkeSden. voltssettung <j>,Ichäs«»ft«ll,. Drn<1u.'ve»Iag- «ermanra. iNr Berlaa und DruckerrhgMale Dresden, DreSden.1l- r PoUerstrahell. ftemrulLllllS. BoMchecklant» Dresden Tloz. Banttanlo «eadtbanl Dreisen Nr »171 > Für christliche Politik und Kultur Redaktion der Siichilfchrn Wolk»,«i«ung DreSden-IMliadi l. Poircrllratze II. gernnn LMU und rioiL Das Kaager Gulachlen „Nie Zollunion ist mit -em Genfer Protokoll von ^922 nicht vereinbar" Kreuz und Kammer Dld» Symbole des gläubigen Arbeitern Von Josef Joos. Vom 4. bis 6. September findet In Holland, in Utrecht, der 2 Kongreß der Katholischen Arbeiterinternationale statt. Die Be deutung der neuen sozialen Enzyklika des Pap stes, die Ueberwindung der Weltwirtschaftskrise sind Themen der Tagung. D. Red. Heute fühlt es der letzte unter uns, datz etwas Ge waltiges in der Welt vor sich geht. Wenn 20 Millio nen in den verschiedenen Völkern der Erde schassen möchten und keinen Arbeitsplatz haben, wenn rcick)« und arme Länder, demokratisch und undemokratisch regierte, unter denselben Schwierigkeiten leiden, und wenn ferne Erdteile aus den Un ruhen und Krämpfen, die sie ergriffen haben, nicht herauskom men können — dann müssen wir sagen: es stimmt nicht. Das Wirtschaftsleben leidet unter Störungen, und damit leiden Millionen von Menschen, von Familien, leiden die Völker. Und können doch nicht zusammenkommen. Eine Art babylonische Spracl-enverwirrung ist unter den Völkern ausge brochen und hält sie gefangen. Und wenn wir neben den wirtschaftlichen Dingen merken, wie tief das innere Unbehagen geworden ist, wie grotz, bet allen äußeren Fortschritten, die seelische Zerrissenheit ge worden ist, so datz viele kaum mehr aus und ein wissen, ihnen alles schal und leer vorkommt und sie sich unglücklicher fühlen denn je — dann erkennen wir wiederum, datz es nicht st" it. Es stimmt auch da nicht, wo die Schornsteine »och rauchen und die Einkommen keine Einbuhen erlitten haben. Diesen Zustand hält der Mensch nicht aus. Er schlägt dann um sich. Er rebelliert. Die drohend gereckten Fäuste, das Hatz- und Rachegeschrei rund um uns, die radikalen Bewegungen, die sozialen und die politischen — sie sind nicht nur ein Ausdruck äusserer Not. sondern noch mehr der inneren. Die Menschen wissen nicht mehr, warum sie leben, was ihr Sinnen und Trach ten, ihr Schassen für einen Zweck haben soll. Dieser Schrei aus dem Innern dringt markerschütternd an unser Ohr. Das ist die Zeit der falschen Propheten. Nie waren sie so zahlreich unter uns. Unsere Tage hallen wider von ihren Schlagworten, Programmen und Verl-eitzungen. Wir be gegnen ihnen auf Schritt und Tritt. Wenn man sie hört und liest, sollte man meinen, sie hätten alle Welträtsel gelöst, sie wühlen alles, alles besser und könnten alles. Wenn es auf die Phrasen ankäme! Aber sie sind falsche Propheten. Und wir ken nen gerade an dem, was ihre Eigenart ausmacht, datz sie keine echten sind: an Ihrer geschmacklosen Ucberheblichkeit, an ihrer abstotzenden Matzlosigkeit, an ihrer giftigen Sprache, an ihren leichtfertigen Verheißungen. Die Erfahrung lehrt: wer In solcher Weise radikal ist, wie Der September bringt in allen katholischen Organisationen den Wiederbeginn der Vereinsarbeit. Jetzt ist die beste Gelegenheit, neue Abonnenten für die Sächsische Volkszeitung zu werben! Der Verlag gewährt bei sedem neu gewonnenen Abonne- ment ein« Werbeprämie von 1,40 RM., die ml« dem nächstfälligen Bezugspreis« verrechnet wird. Hier abtrennen , »um Bezug der «Sächsischen Vottszeltung Okf»kNflyk»N Dresden-A. polierflraße ir Unterzeichneter bestellt ab die „Sächsische Volkszeitung" Name: Stand: „ Wohnort: Straße, Hausnummer: Der Bezugspreis ab Monat folgt auf Postscheckkonto Dresden Nr. 2703 8 gegen 7 Stimmen Genf, 5. September. Das Generalsekretariat des Völkerbundes veröffentlicht heute vormittag 10 Uhr das Gutachten des Haager Ge richtshofes über den deutsch österreichischen Zollunions plan. Das Urteil hat folgenden Wortlaut: „Der Haager Gerichtshof beschließt mit 8 gegen 7 Stim men: Ein Zollregime zwischen Deutschland und Oesterreich aus der Grundlage und In den Grenzen der Prinzipien des Proto kolls vom 19. März 1931 ist nicht vereinbar mit dem Protokoll Nr. 1, gezeichnet in Genf am 4. Oktober 1922. Dieses Gutachten ist gleichzeitig in englischer und französischer Sprache abge- saßt, der französische Text gilt als authentisch. — Gez. Adalschi. Gez. Generalsekretär Hammeskjöld." Die V eg r ü n d u ng de s G u ta ch t e n s läßt sich folgen dermaßen zusammenfassen: Oesterreich ist ein empfindlicher Punkt der europäischen Ordnung, und seine Existenz ist ein wesentliches Element der politiscl)en Ordnung in Eurozia, wie sie seit dem Kriege besteht. Im Lichte dieser Tatsacl)« müssen Ar. tikel 88 des Vertrages von Saint Germain und das Genser Protokoll geprüft werden, die Oesterreich allerdings kein abso lutes Verbot der Veräußerung seiner Unabhängigkeit auserlcgcn, sondern ihm lediglich zur Pflicht machen, in gewissen Fällen die Zustimmung des Rates einzuholen. Das Wiener Protokoll, das nirgends eine Zustimmung des Völkerbundsrates Vorsicht, saht den Abschluß eines deutsch-österreichischen Vertrages ins Singe, der zur Bildung einer Zollunion führen würde. Der Gerichts hof ist aufgcsordert worden, zu erklären, ob Oesterreich ohne Verletzung seiner Verpflichtungen auf Grund der erwähnten Be stimmungen, nämlich des Artikels 88 des Vertrages v„n St. Germain und des Protokolls von Gens, diese Union mit Deutsch land ohne Zustimmung des Bölkeibundsrales abschlietzen könnte. Die Begründung analysiert nunmehr die in Betracht kom mende" Bestimmungen in dem folgenden Sinne: Nack Artikel 88 ist die Unabhängigkeit Oesterreichs als Aufrechterhaltung seiner Existenz in den gegenwärtigen Grenzen als besonderer Staat, der allein Herr seiner Einschüsse ist, insbesondere au» wirtschaft lichem Gebiet, auszusassen. Unter Veräußerung occ Unabhängig keit ist in dem gleichen Artikel jede freiwillige 5'mndlung des österreichischen Staates zu verstehen, die ihn feine Unabhängig keit eit.bützen läßt oder seinen souveränen Willen d mjenigeu eines anderen Staates untcrordnel. Schließlich mutz der Zweck der Verpflichtung Oesterreichs sich jeder Handlung, die dazu wir es heute sehen, in der Kritik und Herabwürdigung alles dessen, was besteht. >ver immer nur von dem redet, was er von anderen verlangt und was sie tun sollen, der verrät, datz er im tiefsten ein Verzweifelter ist, ohne Glaube, ohne Tiefe, ohne jene Zuversicht, die von Gott kommt und allein der Würdigkeit jeder Zeit gewachsen ist. Wir sehe» die Feldzeichen um uns: das falsche Kreuz derer, die im Rassenhaß und in der Völkerfeindschast ihr Heil nchen. Sie hassen uns, weil wir ihr falsches Kreuz ablehnen öie nennen unsere katholische Kirche gefährlich und betrachten uns als unzuverlässige Deutsche. Und auf der anderen Seite stehen die mit dem falschen Stern, der nicht zur Krippe von Beth lehem, sondern zu dem ungeheuerlichsten Experiment geführt hat, das die Welt je gesehen. Das Göttliche haben sie ersetzt durch die Maschine, das Sakrament durch den Motor. Sie haben dafür statt der Erlösung die Sklaverei eingclauscht. Zwi schen diesen Lagern von rechts und links sehen wir die Zeichen anderer, die unklar zwischen den Extremen hin- und herschwan ken. Auch ihr Evangelium ist nur von dieser Welt. Schwierigkeiten, Unzulänglichkeiten, Armut und Not sind wohl Dinge, die mit dem Leben aller Völker und aller Zeiten Zusammenhängen, und wir werden immer einen Kampf darum zu führen haben, solange Menschen eben Menschen sind. Da neben aber sehen wir «ine andere Wahrest: Ungerechtigkeit, Hartherzigkeit, Rücksichtslosigkeit, Herrschsucht und Vergewalti gung, das sind Dinge, die mit dem Inneren Abfall vom Gottesglauben Zusammenhängen. Wer um sich sieht, der iveitz das. Und er weiß noch mehr: datz es unmöglich ist, diese Abwendung von Gottesgesetz und Verantwortung durch äußere technische Mittel und staatlici>e Zwangsmaßnahmen zu ersetzen. Nirgendwo ist es geglückt. Seht zum bolschewistischen Rußland hinüber: „Alle Freiheit, alle Macht, alles Glück dem Prnlela- riat!" — das war die Verheißung. Und die Wirklichkeit? Unge- angsta» ist, seine Unabhängigkeit zu gefährden, zu enthalten, so aufaesaßl iverden, daß jede Handlung ausgeschlossen sein soll, von der man nach vernünftigem Ermessen annchmen kann, daß sie diese Unabhängigkeit in Gefahr bringt. In zweiter Linie I)at Oesterreich durch das Genfer Protokoll genösse wirtschaftliche Verpflichtungen übernommen. Diese Verpflichtungen haben, obwohl sie sich dem Rahmen des Artikels 88 einstigen, einen eigenen Wert und eine selbständige Rechtsverbindlichkeit. Es handelt sich insbesondere um die Verpflichtung, seine wirtschaft- liche Uuabhänigkeit nicht dadurch zu beeinträchtigen, daß es einem anderen Staat ein« Soudeichehandlung oder ansschlietz« liche Vorteile gewährt, die seine Unabhängigkeit zu bedrohen geeignet sind. Was schließlich das Wiener Protokoll betrisst, so erfüllt das darin vorgesehene Regime ohne weiteres die Bor aussetzungen einer Zollunion. Der Gerichtshof halte nicht dies« oder jene Bestimmung des Protokolls, sondern die Gesamlheit des zu schassenden Regimes in Auge zu fassen. Das Gulachlen schließt hieran wörtlich folgende Ausfüh rungen: Datz die Errichiang dieses Regimes an sich nicht einen Aki der Veräutzcrung der Unabhängigkeit Oesterreichs darstcllt, kann kaum bestritten werden; denn Oesterreich hört dadurch nicht auf, innerhalb seiner Grenzen ein besonderer Staat mit eigener Regierung und eigener Verwaltung zu sein, und wenn nicht mit Rücksicht aus die Gegenseitigkeit die der geplante Ver trag rechtlich oder tatsächlich Vorsicht, so kann man doch wenig stens mit Rücksicht auf die Kündigungsmöglichkeit sagen, datz Oesterreich juristisch die eventuelle Ausübung seiner Unabhängig, keit behält. Alan kann sogar behaupten. Wenn man sich auf den Text des Artikels 88 des Fricdensvcrtragcs bezieht, datz die Unabhängigkeit Oesterreichs im Sinne des genannten Artikels nicht eigentlich gefährdet ist, und daß infolgedessen vom juristi schen Standpunkt kein Widerspruch zu diesem Artikel besteht. Dagegen ist es schwer zu leugnen, datz die geplante Zollunion eine „Sonderbcla st u n g" darstellt, und daß sie für Deutsch land gegenüber Oesterreich „Borteil«" vorsieht, von denen drilt« Mächte ausgeschlossen sind. Das Stimmenverhältnis im Haag Paris, 5. September. Der Autzenvobtiker des Malin mel det ans Genf, daß nach den gestern abend vorliegenden Nach richten acht Mitglieder des Haager Gerichtshofes in der Zoll- unionsfrage die Ansicht vertreten hätten, Oesterreich hätte -auf Grund des Genser Protokolls von 1922 eine Zollunion, wie sie geplant gewesen sei, nicht abschließen können. Fünf Richter hät ten hinsichtlich dieses Protokolls allerdings eine andere Ansicht verlreten. Zwei Richter hätten die Zuständigkeit des Haager Gerichtshofes abgelehnt. heures Elend. Armut, Unterdrückung. Die man befreien wollte, hat man zu Sklaven gemacht. Ihre Befreier sind ihre Tyrannen. Wir katholischen Arbeiter wissen, warum wir den falschen Propheten und ihren Programmen mißtrauen. Klar, bewußt und frohen 'Mutes stehen wir zu den Symbolen, die wir uns er koren: Kreuz und Hammer! Im Kreuz ist der Schmerz, aber auch die Erlösung und Auferstehung, von innen her. Das ist nicht das Schlimmste: Krias, Umwälzung, Wirt schaftskrisen, Notstände. Sie können überwunden iverden, wenn nicht heute, so morgen Aber es kommt sehr darauf an, wie man sie erträgt, was man daraus lernt, wie man mit ihnen fertig wird. Auf keinen Fall mit dem Hader gegen sich selbst, mit der Selbstzerfleischung und Selbstvernichlung. Diejenigen, die alles Umstürzen, „alles klein machen" wollen, haben noch nie bewiesen, daß sie Neues oder gar Besseres schaffen können. Rußland bietet eine grausame und eindringliche Lehre. Besseres. Gerechtes. Vollkommeneres muß ans den Gesinnungen aufsteigen, aus Menschen, die von anderen nichts mehr verlangen als von sich selbst und die mit Geduld und Beharrlichkeit am Werke sind, weil sie in jeder Lage und in jeder Schwierigkeit und Not den Finger GvUes sehen. " „Wir brauchen Menschen von hohem Lieben in starker Demut zum Dienst getrieben." So sagt ein Dichter. Und ein anderer sägt sich ihm an mit dem ebenso wahren Spruche: „Nie iverden bessere Zeiten wir begrüßen, wenn nicht aus uns der Schlaf der Lauheit wich, erst mutz des Geistes Sprühen uns erfassen, eh' mir den Mahnruf tragen auf die Gassen." Erst in der Gesinnung, dann im Werk, in unserer Arbeit, In unserem Beruf, in unseren Familien, in der Gesellschaft. Dis Gesellschaft von heute mutz noch viel gewinnen an Wandlung