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Zeitung fir Uurandt. Seifeksdars, Gellu, Hbernuundsrs- Nidun> Spklhtrih nsiu. Amtsblatt für den Stadttat zu Aabenau. Erscheint Montag, Mittwoch nnd Freitag nachm. Abounementspreis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Rainn 10 Pß, f"'- Inserenten 15 Pf., Reklamen 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend hoher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in, telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 145. Fernsprecher: Amt Deuben 212V Donnerstag, den 9. Dezember 1915. Fernsprecher: Amt Denbe» 212V 28. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. MW»W der Fuhrwerke detreW. Wegen des gegenwärtigen Mangels an Petroleum und bereu Bel erchtuncs f > ß.i Nii nru äinOü nachgelassen, daß auf den im Bezirk der Köuigl. AmtslMiPtmannschafI Dresten-Abstadt gelegenen Straßen auch nach Eintritt der Dunkelheit die mit Pferden oder anderen Zugtieren bespann ten Fuhrwerke ohne Beleuchtung verkehren dürfen, solange sie im Schritt fahren. Den Geschirrführern wird je doch besondere Sorgfalt nnd Rücksichtnahme auf den übrigen Verkehr zur Pflicht gemacht. Alle schneller als im Schritt fahrenden Wagen obiger Art, sowie alle Kraftfahrzeuge und Fahrräder müssen auch weiterhin mit der in der amtshanpt- mannschaftlichen Bekanntmachung vom 30- Januar 1900, der Verordnung der Königlichen Ministerien des Innern und der Finanzen vom 16. Oktober 1907 und der Bekannt machung des Reichskanzlers vom 3. Februar 1910 vorgc- schriebenen Beleuchtung versehen sein. König!. Amtshauptmannschaft Dresden-Altstudt, am 26. November 1915. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 6. Dezember. Westlicher Kriegsschauplatz. An verschiedenen Stellen der Front fanden Artillerie-, Minen- und Handgranatcnkümpse statt. In Gegend von Bapanme wurden zwei englische Flug" zeuge ini Luflkampse abgeschoffen; die Insassen sind tot, Oestlicher Kriegsschauplatz. In der Morgendämmerung brach gestern ein russischer Angriff südwestlich des Babit-Secs (westlich von Riga) ver lustreich vor nuferen Linien zusammen. Ein durch russisches Artilleriefeuer von See her ge troffenes deutsches Flugzeug wurde bei Markgrafen (an der kurländischen Küste) mit seiner Bemannung geborgen. Balkan-Kriegsschauplatz. Südlich von Siewca und nordöstlich von Ipek wurden montenegrinische und serbische Abteilungen zurückgewvrfen. Großes Hauptquartier, 7 Dezember 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Beruh au Boc glückte eine größere Sprengung. Der französische Graben ist mit seiner Besatzung verschüttet, eine fast vollendete feindliche Mineuanlage ist zerstört. Oestlich von Auberive (in der Champagne) wurden etwa 250 Meter des vorderen französischen Grabens genom men: über 60 Mann fielen gefangen in unsere Hand. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Balkan-Kriegsschauplatz. Ipek ist erreicht. Etiva 1200 Gefangene und 9 Geschütze wurde» eingebracht. Die Franzosen haben vor der drohenden Umfassung ihre Stellungen im Cerna (Karusu)—Wardar-Bogen ausgebeu müssen. Reiche österreichische Beute zur See. Am 5. Dezember hat der österreichische Kreuzer „No vara" mit einigen Zerstörern in San Giovanni di Medua drei große und zwei kleine Danipfer, fünf große und viele kleine Segelschiffe, während sie Vorräte landeten, durch Ge- schützfcncr versenkt. Einer der Dampfer flog in die Luft. Die Flvtille wurde dabei von etwa 20 Geschützen am Lande sehr heftig, aber erfolglos beschossen. Nahe davon hat S. M. S. „Warasdiner" das franzö sische Unterseeboot „Fresnel" vernichtet nnd den Komman danten, den 2. Offizier und 26 Mann gefangengenommen. Eine andere Flvtille hat in der Nacht auf den 23. Novem ber einen mit drei Geschützen armirteu Dampfer und einen größeren Motorsegler, beide italienisch, vollbeladen, ans der Fahrt von Brindisi nach Durazzo versenkt, die Ueberlebenden des Dampfers, darunter vier von der Kriegsmarine, gesan- gengenvmmen, die Bemannung des Motorseglers in Booten frcigelassen. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 8. Dezember 1915. * Theater in Raben a „," „König Albert-Höhe". Freitag, den 10. Dezember findet eine Gastspielvorstcllung der Thcatergesellschaft Direktion Fritz Richard aus Dresden statt. Zur Aufführung gelaugt: „Die Menschen nennen es Liebe", nach dem Roman der Schriftstellerin Courthes- Mahler, der das Schicksal zweier Menschenkinder schildert. Es ziehen die Bilder vorüber, wie die räukeffünnende Gräfin v. Brenken vergeblich alle Männer in ihre Netze zn zwingen sucht. Wir sehen den guten alten Grafen, der nur der Liebe für seine Tochter Pia lbbt, und endlich sehen wir das reizende Komteßchen Pia, wie sie in ihrem Bubianzug herumhüpft und schließlich durch die Macht der Liebe in den Armen ihres Haris v. Riedberg das langgesuchte Glück findet. Alle diese wechselvollen Schicksalsbilder der Aufführung lassen uns noch einmal alle Leiden nnd Freuden dieser Menschen kinder miterleben. — Es dürfte auch hier für diese Auffüh rung Interesse vorhanden sein nnd weisen wir auf die In serate, sowie auf die Plakate an den Anschlagsäulen hin, die alles Nähere besagen. Um den Kleinen eine Freude zu machen, findet Freitag nachmittag ^5 Uhr eine Kinder vorstellung zn ermäßigten Preisen statt. Der Vorverkauf zu der Abendvorstellung findet in dem Zigarrengeschüft von Herrn Otto Heinrich, Kaufmann Fritz Pfotenhauer nnd im Theaterlvkal statt. * An den Postschalteru wird eine von den deutschen Vereinen vom Noten Krenz ausgegebenc „Deutsche Kriegs karte", die de» Freimarkenstempel von 5 Pfg. eingedruckt trägt, für 10 Pfg. verkauft. Den Uebcrschuß von 5 Pfg. für jede abgesetzte Postkarte erhält das Note Kreuz zur Förderung seiner segensreichen- Aufgaben. Costmannsdorf. In einer Zeit, in der aller Augen mit größter Spannung auf unsere Bundesgenossen im Osten auf die Türken gerichtet sind, ist cs von ganz besonderem Interesse, einmal etwas genaueres von jenen Gebieten un serer tapferen Verbündeten zu hören, auf denen sich schon lange heftige Kämpfe abspielen. Dazu bietet Herr Schrift steller A. Conrad aus Dresden Gelegenheit am Sonn tag, d. 12. im Gasthof Coßmannsdorf, der in einem Lichl- bildervvrtragc eine Fahrt durch den Bosporus und die Dar danellen bieten wird. Außerdem wird er noch eigene Erleb nisse ans seinen Leben unter den deutschen Kolonisten Ruß lands bieten. Der Besuch dieser Veranstaltung ist ganz be sonders zn empfehlen, zumal der Reinertrag zum Besten der Weihuachtspaketseudnng für unsere Krieger bestimmt ist. Dippoldiswalde. (Bayrische Butter.) Dem amts- hanptmannschafllichen Bezirke ohne die Stadt Dippoldiswalde — die insoweit selbständig vvrzugehe» hat -- ist auf Antrag etwas bayrische Butter überwiesen worden. Es sind dies vorläufig nur 6 bez. 8 Zentner auf die Gemeinden, die sich rechtzeitig um Zuweisung vou Butter beworben haben, mit der Maßgabe verteilt, daß diese Butter in jenen Gemeinden nur au Minderbemittelte mit einem Einkommen bis zu 3100 Mark zn einem Preise von höchstens 2 Mark für das Pfund abgegeben werden darf. Die Anslandsbutter stellt sich etwas teuerer, doch sind auch hier die Gemeinden an die gesetzlichen Höchstpreise (obere Grenze 2,55 Mark) gebunden. Bei der Anslandsbutter fällt die Einkommensgrenze weg, doch darf eine Person mehr als ein halbes Pfund in der Woche erhalten. Dresden. In seiner Werkstatt Wittenberger Straße 25 schied au einem der letzten Tage der 32 Jahre alte Formenstechermeister Paul Erler mit seiner Familie freiwillig aus dem Leben. Nach behördlicher Oeffnung der Werkstatt wurde der Meister am Sonntag abend mit seiner 26jährigen Ehefrau und seinem 7jährigen Sohne mit Leuchtgas vergiftet aufgcfunden. Der in der Bergmannstraße wohnhafte Erler war zum Militär eingezogen und befand sich auf Urlaub zu- puse. Da er sich krank fühlte, hatte er den Urlaub schon überschritten, auch hatte er geschäftliche Sorgen. Die Aus- ührung der Tat liegt wahrscheinlich schon einige Tage zurück. Dohna. In den letzten Tagen hat ein Ulan, der hier auf Urlaub weilte, vom Schlitten eines Butterhändlers einige Stück Butter gestohlen. Der Schlitten stand vor dem Gast haus „Zum deutschen Haus" in Mügeln. Später entwen dete der Soldat vor dem Gasthof „Zum Müglitztal" in Dohna von einem Kinderschlitten weg mehrere Bettüberzugs- hoffe. Nachdem der Täter ermittelt war, wollte er in hie- 'iger Polizeiwache einen Selbstmordversuch unternehmen, doch konnte dieser noch rechtzeitig verhindert werden. Ostritz i. S. Ein eigenartiges Jagdvergehen brachte den Spediteur Pischel von hier vor das Schöffengericht- Bei einem Spaziergauge im Stadtwalde traf er auf einen Marder, der von feinem Hunde gestellt wurde. Als der Marder den Hund biß, versetzte ihm der Angeklagte mit seinem Spazierstock einen Schlag, so daß sich das Tier nicht mehr fortbcwegen konnte, und nahm es dann'mit nach Ostritz, um cs dort auf der Polizei abzuliefern. Die Po lizei verwies ihn jedoch au den Jagdpächter. Der Ange klagte machte sich auf den Weg zu diesem, doch biß ihn unterwegs der Marder, der inzwischen wieder aus seiner Betäubung erwacht war, in die Hand. Ans Zorn darüber warf ihn der Angeklagte kurzerhand in die Neiße. Hierdurch hatte er sich eines Vergehens gegen das Jagdgesetz schuldig gemacht. Das Schöffengericht erkannte unter Berücksichtigung aller Umstände auf die gesetzlich zulässige niedrigste Bestra fung von 3 Mark Geldstrafe. — Vergiftet hat sich mit Salzsäure die 30 Jahre alte Buchhaltersehcfrau Helcue Schön Herr in Glauchau.I Auf Posten. Vor Aper» auf Nachtwache. Dichter Nebel sinkt hernieder, Deckt gleich der Nacht die Erde zu, Man legt die kampfesmüden Glieder Im Unterstand zu guter Ruh. Verklungen sind der Musik Klänge, Verhallt ist auch der frohe Sang, Der aus des Unterstandes Enge Zu mir hinaus ins Dunkle drang. Nun ist es einsam um mich her, Die Uhr zeigt mir die zwölfte Stunde, Ich geh, am Arnie mein Gewehr, Pflichlgetreu die Postenrunde. Da hallen fernher dumpfe Schritte, Fünf Krankenträger, schulterschwer, Auf der Bahr' in ihrer Mitte Ein Kamerad — er ist nicht mehr. Der Brave, tapfer hat gestritten Er für sein deutsches Vaterland. Auf Posten hat er ihn erlitten, Den Tod, den fchou so mancher fand. Nun gräbt mau ihm ein kühles Grab. Deckt ihn mit bclg'scher Erde zu, Dort schläft er, der sein Alles gab, Dem Kampf entrückt, die ew'ge Ruh. Zu Hause aber gibt's ein Weinen, Der Gatte, Vater ist nicht mehr. Das letzte Wort, es galt den Seinen, Der letzte Griff — seinem Gewehr. Soldat E. Fritzsche. Dresdener Schlachtviehmarkt am 6. Dezember 1915. Auftrieb: 984 Rinder, 335 Kälber, 833 Schafe nnd 966 Schweine. Preise für 50 IrA Lebendgewicht: Ochsen: 1. Qualität 87—90, 2. Qualität 66—72, 3. Quali tät 53--58 4. Qualität 38—45. Bulleu: 1. Qualität 74 bis 78, 2. Qualität 62—68, 3. Qualität 43—51. 4. Quali tät 34-37- Kalben und Kühe: 1. Qualität 85—88, 2. Qualität 74—79, 3. Qualität 48—58, 4. Qualität 35—42, 5. Qualität 25—32. Schafe: 1. Qualität 74—78, 2. Quali tät 66—72, 3. Qualität 55—58. Schweine: 1. Qualität 126,—, 2. Qualität 115,50, 3. Qualität 105,—, 4. Qua lität 90,—, 5. Qualität 75,—, 6- Qualität, Sauen 100, »anborstor Anskülnun^ wink nonon VmWWM Wz Mrmtsrn kertixt an g, Zlnmtocle. in 50 neuesten Mustern, in 20 verschiedenen Mustern, Oinalsum in 15 Mnstern, Wolle und Baumwolle, 1.20—25 Mk. » W, MM.