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Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der ». S. Staatsschulden und der S. Alter», und LandeS'ulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes - Brandversicherungsanstalt, BerkaufSliste von Holzpflanzen auf den «. S. Staatsforstrevieren. Nr. 31. Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Mittwoch, 7. Februar abends ! 1917. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 18, sowie durch die deutschen Postanstalten » Mark 50 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktag». — Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 212SS, Schriftleitung Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile SO Pf, die 2spaltige Grundzeil« oder deren Raum im amtlichen Teile 7b Pf., unter Eingesandt 150 Pf. Preisermäßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. »k»erisi«Mche»hei>tt »le »trlichUpe Nr. 883 Ue Sächsische, Armee. * Lie lurz dor Begin« -es Trinke- eingehen-en Viel-linden befinden sich ans Seite 7 dieser Ausgabe. * Eines unserer riitllehrenden Unterseeboote hat außer zwei bereits durch die Presse als versenkt belannt ge wordenen englischen Dampfern von zusammen 7508 Tonnen noch weiterhin versenkt: Den italienischen Dampfer ,Bisann<- (rr-ll r»nneu), den Port!giesischen Segler „Minho" (580 Tonnen), einen armierten Frachtdampfcr von 3508 Tonnen im Atlantischen Ozean, ferner im Nacht angriff in den englischen Gewässern zwei nnbrkannte Frachtdampfer von etwa 2808 bez. 4880 Tonnen. * Deutsche Bombengeschwader belegten in der Nacht vom 4. zum 5. Februar die Bahnhöfe von Albert, Amiens und Aveluh (nördlich Albert) mit 1558 kx, die Trnppenlager und Bahnverladestclle bei Bray mit 258 Kg Bomben. Zahlreiche Treffer im Ziel wnrden beobachtet. * „Central News" meldet aus New Hort, daß die Negierung die drahtlose Station in Tmkerton in New Fersch beschlagnahmt hat. Amerikanische Matrosen be wachen die Station. Für die acht thüringischen Staaten ist ei» tzrnährungs- amt mit dem Titze in Weimar errichtet wordem Amtlicher Teil. Kritgsministerinm. Se. Majestät der König haben zu verleihen geruht: das Ritterkreuz des Militär-St. Heinrichs-Ordens den Majoren: Sieglitz, Kom. e nes Res.-Inf.-Regis., Kretzschmar bei einem Sonder-Kdo., Leonhardi in einem Res.-Jnf-Regt-, Heide im Feldart-Regt. 64, dem Major a. D. Wittchow in einem Res.-Jnf.-Regt., den Hauptl.: v. Mücke (Gren.-R. 101) Adjutant der 45. Jnf.- Brig., Hartmann im Jnf-Regt. 107, Biehl (45. Jnf - Brig.) im Schütz-Regt. 108, Flechsig (J.-R. 104) im Jnf.-Regt. 134, Nitze, Fechtner, Schmidt im Inf.- Regt. 177, Voigtländer-Tetzner (Kad.-Korps) im Jnf.-Regt. 179, Zukertort im Fußart.-Regt. 19, Heitsch (J.-R. 104) in einem Ers.-Jnf.-Regt., v. Tschammer und Osten (Leib-Gren.-R. 100), Leimbach (I. R. 181), Schroeder (J.-R- 103), Schüttoff (Kad.-Korps) in Res - Jnf.-Regtern., Rössner (Feldart.-R. 77) in einem Res.-Feld- art.-Regt-, dem Rittm. v. Uechtritz (Hus.-R.20) in einem Res.- Jnf.-Regt., den Hauptlt. d. R.: Höhne im Jnf.-Regt. 139, Schreiber (J.-R. 106) im Jnf.-Regt.' 183, v. Lippe im Feldart.-Regt. 12, Kuhn (I-R. 134) in einem Res.-Jnf.- Regt., Edler v. Ltttrow (Jäg.-Bat. 13) in einem Res.- Jäg.-Bat, Raubenheimer in einem Res.-Fußart.-Regt., dem Hauptm. d. L. a. D. Döring in einem Res.-Jnf.- Regt., den Oberltnts.: Richter im Jnf.-Regt. 177, Frießner im Jnf-Regt. 179, v. Mayer (Jäg.-B. 12) in einem Res.-Jäg.-Bat., Dähne (Feldart.-R. 64) in einem Res.-Feldart.-Regt., Hübner, Hertel in Minenw.- Kompagnien, Hahn (J.-R. 102) bei einer Jagdstaffel, den Oberltnts. d. R.: Porschel (Fritz) im Jnf.-Regt. 107, Dreßler im Jnf.-Regt. 133, Klotz (Feldart.-R. 12) im Fußart.-Regt. 12, Tenner (J.-R. 106) in einem Ers.-Jnf.- Regt., Schubert (Gren.-R. 101) in einem Res.-Jnf.- Regt, dem Oberltnt. d. R. a. D. Kenzler in einem Res. - Inf. - Regt., den Ltnts.: Frhr. v. Welck im Gren. - Regt. 101, Schultze, Taubenheim im Jnf.-Regt. 106, Aster im Schütz.-Regt. 108, Leimbach, Richard im Jnf.-Regt. 134, Heydenreich (Feldart.-R. 32), Hoff im Jnf.-Regt. 139, Schmidt (Gottfried) im Jnf.-Regt, 177, Schade (Feldart.-R. 32) im Jnf.-Regt. 181, Schmidt (J.-R. 106), Geyler (J.-R. 133) im Jnf.-Regt. 183, v. Metzfch (Feldart.-R. 32) in einem Feldart.-Regt., Schlereth im Fußart.-Regt. 12, Francke im Pion. - Bat. 12, Schmauser (Hermann), Windisch (beide J.-R. 133) in einem Res.-Jnf.-Regt., Duval (Feldart. R. 77) in einem Landw.-Feldart.-Regt., Bachmann (J.-R. 106) bei einem Sonder-Kdo., Graf v. der Schulenburg (Hus.-R. 18) in einer Feldflieg.- Abt., den Ltts. d. R.: Horst, Eckhardt. Schopp im Gren.-Regt. 101, Sander (Schütz.-R. 108), Kühn, Günther im Jnf-Regt. 104, Böhme (Rudolf), Sper. ling, Schicketantz, Ad im Jnf.-Regt. 106, Schröer, Schmidt (Friedrich), Rödler, Hammer im Jnf.- Regt. 107, Diegelmann, Roghd, Pötzfch, Pefchel, Vogel (Ernst), Steinbrecher im Schütz.-Regt. 108, Kleeberg (Walter), Kubaschk, Hornbogen, Zehmisch, Jahn (Alfred) im Jnf.-Regt. 134, Herbst, Burucker im Jnf.-R gt. 139, Scheufler, Herold im Jnf.-Regt. 177, Queck (J.-R. 104), Kott mann im Jnf.-Regt. 179, Bretschneider, Fränzel im Jnf.-Regt. 181, Jentzsch (J.-R. 134), Römmer (Huf.-R. 19), Keiser, Döschner im Jnf.-Regt. 183, Richter im Jäg.-Bat. 13, Walther, Francke im Feld art. Regt. 32, Härtel, Obenauf im Feldart.-Regt. 68, Schlieder im Feldart.-Regt. 77, Lorentz im Feldart.- Regt 78, Gräfe (Feldart.-R. 12) in einem Feldart.-Regt., Hülsemann (Feldart.-R. 12), Franz, Hobein im Fuß art.-Regt. 19, Hientzsch im Pion.-Bat. 12, Lindner, Riedel im Pion.-Bat. 22, Sparbert in einer P'ou.- Komp., Müller in einem Ers.-Jnf.-Regt., Richter (Johannes) (J.-R. 104)Kertscher (Schütz.-R. 108), Hoyer (I. R. 133), Ermisch (Tr.-Abt. 19), Thurm, Ulbricht in Res.-Jnf.-Regtern., Beck, Dettmer in einem Res.-Jäg.-Bat., Model (Feldart.-R. 48i, Lip- fchütz, Kammerlander in Res. - Feldart.. R gtern., Röders (Feldart. R. 28) in einer Feldluftfch.-Abt., den Ltnts. d. L.: Feuchtemeyer im Jnf.-Regt. 107, Krug im Jnf.-Regt. 134, Reifert, Künzel (Friedrich) im Jnf.-Regt. 183, Pofse in einem Res.-Jnf-Regt., Bender in einem Res.-Feldart.-Regt., dem Stabsarzt vr Seycrlein im Fußart.-Regt 19, dem Stabsarzt d. R. vr. Wolf in einem Res.-Feldart.-Regt, dem Stabsarzt d. L. vr. Stübel im Jnf.-Regt. 183; die goldene Militär- St. Heinrichs-Medaille dem Vizefeldw. Munkelt im Jnf.- Regt. 104, dem Vizefeldw. d. L. (Offiz.-Stellv.) Hin richsen in einem Inf-Regt., dem Feldw.-Ltnt. Mehnert in einenl Res.-Jnf.-Regt.; dieselbe Medaille in Silber denl Oiefr. d. Ers.-Res. Winkler im Jnf.-Regt. 104, dem Vizeselow. Schrapel, dem Vizefeldw. d. R. Berger, dem Gefr. Strohm, — im Jnf.-Regt. 179, den Offiz-Stellv.: Fähnrich d. R. Diebler, Vizefeldw. d. R. Tauscher, dem Vizefeldw. Vogel, den Vizefeldw. d. R. Wenke, Oehmichen, Treppens, dem Vizefeldw. d. L. Stephan, den Unteroffiz. Spreer, Mühlhaus, Dietrich, Kießlinger, Gutowski, Ku- nadt, Rother, Schmiedel (beide Einj.-Freiw), den Unteroffiz. d. R. Lunze, Zillmann, dem Unter offiz. d. L. Seidel, dem Gefr. Fifcher IV, den G fr. d. R. Pflugbeil, Micklich I, dem Gefr. d. Lst. Oehmichen, dem Sold. Rämsch, — in einem Jnf.- Regt., dem Bizewachtm. Scholle, dem Vzewachtm. d. L. Hüttig, dem Unteroffiz. Seifert, den Unteroffiz. d. N. Steglich, Haupt (beide San.-), Weigel, dem U 'teroffiz. d. L. Winter, dem Gefr. Köllner, dem Gefr. d. Lst. Göpfert, — in einem Feldart.-R gt., dem Unteroffiz. Wagner, dem Unteroffiz. d. R. Ahnert, — im Pion.-Bat. 22, dem Vizefeldw. d. L. Lehmann, dem Unteroffiz. d. R. Krönert, — in einer Pion.- Komp., dem Feldw.-Ltnt. Dietsch, den Offiz.-Stellv.: V zefeldw. Schau, Vizefeldw. d. R. Becker, dem Feld unterarzt Eppert, dem Vizefeldw. Simon, den Vize- feldw. d. R. Bodenstein, Bär, Thieme, dem V ze feldw. d. L. Thiele, den Unteroffiz. Müller V, Morenz, Herrmann, den Unteroffiz. d R. Meier (San.-), Pohlers, dem Unteroffiz. d. L. Tretner, dem Gefr. d. R. Wiese, dem Sold. Ackermann, den Landsturmmännern Wallenstein, Harpel, Sachse, — in Res.-Jnf.-Regtern., dem Unteroffiz. d. R. Zocher, Goldhahn, den Gefr. d. R. Puschmann, Baldauf, — in Res.-Feldart.-Regtern., dem Unteroffiz. Böhme, dem Unteroffiz. d. R. Schnabel, — in einem Res.-Fuß- art.-Bat., dem Unteroffiz. d. L. Richter, den Pion. Schmidt, Winkler, DitteS, Mühle, Raumann, — in einer Minenw.-Komp. (Fortsetzung de» amtlichen Teiles in der 1. Beilage.» Nichtamtlicher Teil. Ri» »leidet stark! Aus dem Felde wird uns geschrieben: Der rasche Folgegang ungewöhnlicher Ereignisse, die völlige Umgestaltung ehemaliger Verhältnisse, das Ein greifen des gewaltigen Bölkerkrieges in die allermeisten Familienkreise hat viele gar nicht recht zum Besinnen, zum klaren überschauen des Tatsächlichen kommen lassen. Bon diesen wurde manches zu tragisch, von jenen Tragisches zu leicht hingerwmmen. Daraus erklärt sich wohl auch mit das Vorhandensein schroffer Gegensätze zwischen draußen und drinnen. Draußen die Wahrheit gewordene Hölle, das grausige Zerfleische» und Tahin- stecben von tausend und abertausend blühenden Menschei» leben, drinnen zu gleicher Zeit an manche»» Stätten immer noch frohes, bedachtloses Genießen der Stunde und wenige Gaffen weiter vielleicht die Ausbrüche namenloseste;» Leides, das ebei» eine Trauerkuude aus dem Felde erweckt. Monat um Monat ging bahn» — 2^4 Jahre — und auch der Hochgemuteste kann die iu seinem Innern immer lauter tönende Frage nicht mehr unterdrücken: Wie wird das Ende? Es wäre Torheit, die Tatsache in Abrede zu stellen, es sei keil» Mangel daheim vorhanden. Tie behördlichen Organe habe»» mit denkbar größter Kraftanstreugung das Möglichste getan und sie, die vor gänzlich neuen Aufgaben standen, ern teten für ihr redliches Bemühen nicht immer dei» gebührenden Tank, den ihnen jeder Einfichtige zollte, sondern mußten nicht selten eine hämische Kritik von Besserwissern, die wie aus einer Versenkung auf tauchten, über sich ergehen lassen. Tie Allgemeinheit hat sich aber im großen und ganzen mit den schwierigste»» Lagen abgefunden, hat klaglos vieles ertragen, immer von der Hoffnung beseelt: Teutschlaud und seiner Verbündeten gerechte Sache muß den Sieg davontragen! Ten so rasch zunichte gewordene»» Friedenshosfnungen, von unserem Kaiser in edelster Absicht geweckt, sind bange Wochen gefolgt. Noch niemals vollzog sich in solchem Ernst ein Jahreswechsel wie diesmal. Tann trat der Winter in ganzer Strenge auf. Taheim »nag wohl manche ein Schauer durchrieseln, wenn sie an die Kämpfer draußen in den Gräben denken. Und tatsächlich, an Körper und Geist stellt iu solchen Tage»» und Wochen der moderne Krieg die denkbar größten Anforderungen. Mag vielen daheim schon das Klagen nahegelegen haben, wenn die Ernährung auf Schwierigkeiten stieß, wenn im wirtschaftlichen Leben Stockungei» eintraten und der Kreislauf der Tinge ei»» ganz anderer gegen früher wurde. Was will aber dies alles besagen gegen die Opfer, die jcder einzelne Mann im Felde bringt? Hunderttaufende hallen jetzt im Felde ungeahnte Strapaze»» aus, oft Männer im gereifte»» Alter, die bisher nie des Königs Rock trugen. In tiefen finsteren Erdstolle»» verbringe»» sie vor dem Feinde die eiskalten Nächte, zerfchoffene Häuser, durch derei» Luken und Fensterhöhlen der Nordwind fein rauhes Lied bläst, diene»» anderen als Quartiere, durch schmale sumpfige Gräben schleppen alte Landsturmmänner die schweren Laster» der Minen, schanzen und graben bei Sturm und Regen, ziehen Drahtverhaue, und von» in der ersten Stellung wachen Tausende Tag und Nacht, immer auss Sturmsignal gewärtig, um dann mit Todes verachtung sich dem Feinde entgegenzuwerfen und ihm in heißen blutigen Kämpfen ein Stück Boden nach dein anderer» zu entreißen. Und was für ein Heldentum »st vor» der» Unseren schon geleistet worden, wenn sie viele Tage und Nächte lang in ihrer» Gräben und Unterständen den» feindlicher» Trommelfeuer aus Tausenden von Ver derber» speienden Schlünden standhielten? Hat »nan auch daheim wohl jenes Heldentum recht gewürdigt, das in de»» Lazaretten lautlosen, aber um so ergreifenderen Ausdruck findet? Toch all das Große und Gewaltige, das die vergangenen 30 Kriegsmönate zeitigten, soll noch zurückstehen gegen das Kommende. Zu einem furchtbaren, vernichtenden Schlage holt man aus, um dem langen Ringen ein Ende zu machen und der Welt den ersehnten Frieder» wieder zugeben. Ter Preis für ihn konnte geringer sein, wären unsere Feinde nicht mit Blindheit geschlagen. Was nun folgt, erfordert starke Herzen. Männer und Frauen da heim! Ter Krieg hat wohl schon Furchen in manches Antlitz gezogen, die seit altersher als golden gepriesene Jugendzeit verläuft jetzt für so viele junge Menfchenkiuder recht ernst; was auch kommen mag, ertragt es gefaßt, und niemand lasse sich von der Ereignisse Gewalt beugen. Nun bleibet stark! Die schicksalsschwere Zeit erfordert das. Wiederuni werde»» Tage kommen, an denei» wir gespannter den»» je die Heeresmeldungei» erwarten und lesen, große Eindrücke werden wir empfangen, Schweres, aber auch — Gott gebe es — wohl Freudiges, die Herzeu Erhebendes erfahren und erleben dürfe»». I»» solchen Zeiten/ in denen mit leeren Worte»» und Gemeittplützen nichts geschasst wird, erinnere man sich, was unser Kaiser an jenem denkwürdigen 31. Juli 1914 den Hunderttausenden vom Berliner Schlosse aus zurief: „Geht in die Kirchen, kniet nieder vor Gott!" Ach,"so viele habe»» doch erst im Kriege erfahre»» »nüssen, daß e»n unerschütterlicher Gvttes- glaube große innere Wette umfaßt. Ganz gleich, welcher Konfession der Beter angehört, ein inbrünstiges Vater unser hat mancher Seele in ernster Stunde Beruhigung