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n IS. Iahrgaoy. Montag, -rn November 7-2- Nr. Lvo. >e n tt n n N n d r n r d Muer Tageblatt LSS Necht al- Unglück-lag empfindet, dieser Tag, der uns durch di« Schlinge, di« un» unsere Feinde um den Hals geworfen Haben, da» Glend, in büs Mr- de« Krieg gestürzt hatte, n>xh unendlich vermehrt hat und uns infolge der Auswirkungen de- schlimmsten aller Frt-e- den-verträge Stunde für Stunde am Wiederaufbau hindert, ist.kein Tag, an dem man Feste feiert. Und selbst wenn dem so wäre, ist die Zeit nicht dazu ange tan, die Hände in den Schoß.zu legen und zu feiern, sondern, das welligsten- ist meine Meinung, gerade an diesem Tag hätte man im Gedanken an daN, was vor zwei Jahren geschah, nicht Neben und Versammlungen halten, sondern praktisch am Wiederaufbau tä tig sein sollen. Intensivste Arbeit an diesem 9., No vember, höchste Förderleistung in den Kohlengruben, .so sehr es irgend ging, und Zurverfügungstellung des gan zem Ertrages diese- Arbeitstages, des Nnternehmerge- winneS wie des Arbeitslohnes, zum Besten der Krie- gerfürsorge oder der Erhaltung Oberschlesiens: das wäre eine Feier gewesen, würdig eines Volkes, das im Unglück Größe zeigt und vor sich selbst und der ganzen Welt den Beweis erbringt, daß es an seiner Zukunft .nicht verzweifelt. Wäre die Feier eines Volkes gewesen, das di« Worte von Arbeit und Pflichterfüllung glicht immer nur im Munde führt und bestenfalls zustimmend anhört, sondern da» mit dem echten staatsbürgerlichen Gefühl einer Naiion, die durch Not und Erniedrigung innerlich geiler geworden ist. ohne ,Phrase, ohne Pos« auch einem ver deutschesten Worte ^«handelt hätte: Las rchHvit Mannes wahr» tsti di» Ta«. nlswert blatt. Aack« ttlrstoff pass., cttbkatt. Ein polnischer VeinM. St. E» konuni nicht allzu häufig vor. daß «S der deutsch«« Negierung gelingt- unser« Interessen gegenüber Fremden überhaupt in vollem Ulmfang« zu währ«n. Tie t«tzt im Reichstage zu End« geführt« große doli- tische Äussvrach« hat in d«r Red« de- Dr. Simon» und in denen der einzelnen Iraki io nsstthrer, daneben aber auch in mancher der Kleinen Anfragen, die zwi schendurch zur Diskussion gestanden haben, mehr al» «inen Beweis dafür erbracht. Tie Tatsache, Latz man gegenüber deutschen Rechtsansprüchen auf der Seite ün- serer einstigen Feinde und heutigen Gegner einfach -ur Tagesordnung übergeht, wirkt auf da- Empfinden des deutschen Volke» natürlich Ln abträglichster Weis« und mutz selbstverständlich .auch im neutralen Ausland «inen schlechten Eindruck machen. Nicht zuletzt au» diesem Grund« ist daher der inner« Widerstand gegen di« dau. ts of, , a»4i»«kt!a« Snz«l,«->»» PI,., N«k»>m4».Ni,.U» fükNu« UN» »«Nv.-Irk-chw»»r»n*«»«»4»p rciil>,r, > SdschMS«« ,ng,k.ch«n»«, Nadatt. «nr-loinonnahm, dl» sp»»,N,n« 4-/,UH» »d»m. filk luchi „uistit wenn »le ic>g,ad« »«r Knz<1,« durch)»enspr,ch«k ,»«« »a. MaauttUpi n! Wichtigste vom Tage. Wia Tanips mittetlk, wünscht di» französische M-gi-erring, Lutz dl« Konferenz der Ftnanzmini- fter pe» Verbundes mit den Mitgliedern der d!«!6lk^4N Nvöivrunv IpätsflenO in dvr ersten tzälftv de«? F«brnar znsammentrets. ch Nach «einer Meldnng der Agrri«! H-crva- au- New- i-vvkjsetzt sich -US- Nepräfentantönhau- wie folgt tzUsamrusn: Republikaner 298, Demokraten l'kö, Kozlald«niokraE 1, andere Parteien 9. Ti« Re- hläüliranLr Hab-en 61 Sitz« gewonnen. M Vach einer Meldung der Agenoe Hava» au» Kon stantinopel Hat die Pforte auf die Note der alliierten .Mächte erklärt, d«r gegenwärtige Augenblick sei für ein« -Uatif.i'zierung de» Frie° dan-vertrageS von Sevre nicht günstig. Ver 9. November. «dm Finonzminister Dr. Pesarl RMtlmllvh M. d. V. ZüM zweiten Mals jährt sich der Tug, an dem mit tztw VlNÄnfung der deutschen Republik lener Widerstands- lvÄ Zniumuwnbniu» d«8 ulten Systems oeslogeit wur- b», den aum di« deutsch« Neimlutivn nennt Es ist in l>«r E-rfchtchid Wohl der vi^rzilw ,s.Ul, vast ganz ohne Ge- ML-eHr. dUmche wie von selbst, .«ine Macht zusamumm brach, die noch wenige Wochen vorher unüberwindlich schiein: Und erst.spälei». die ganz ohne Huf, und Mse< die E-eLlgichi« de» Äuvvmlcrs v» r>- t»rr^l4frei untetluchen, «verben bis Fruge Luaniworcen Wnrum, ob an diesem «tschvilvsen. Düerguus '"«s deut- schrn Auitzrr-lk.m» mch'r vtn vollständig« ^Vvflostgkeit uiüee sein«' Vertreter, amwfang«tk von dein Monn, der, One an dis Traditlo.r seines s'znuse» zu denken, im Anta nach Hoilanb luhr, oder di« in lich unhaltbar ge wordenen Zustände eine» tunerltch völlig überlebten System» die Schuld trugen. Darüber zu streiten, ist letzt, wo »vir noch viel.zu Mr unter dem irischen Ein druck dieser Ereignisse stehen, .vorläufig müßig, Aber sei der leidenschaftlichen Gtellungaähine, die i« vor, ihrem Standpunkt aus die Anhänger oder die Gegner dessen, was am 9. November geschah, zu diese»! Lage ,-einiMm«n, muß, .um Geschichtssälschungen, denen das deutsch« Volk leider so sehr zugänglich ist. zu vereireln, schon fetzt zweierlei sestgestellt werden. Ersten»! Wir Haden nicht de-n Krieg verloren, weil dw Revolution gekommen ist, sondern wir Laben di« Revolution be kommen, weil wir den Krieg verloren hatten. Zwei tem» aber: Ebensowenig, wie uns dieser Tag um Len. Sieg Fracht«, ist der 9. November der Tag gewesen, der für Deutschland den Weg Lum Frieden und zum Wie- derausstteg eröffnete, sondern die Ereignisse dieses Ta- g«S der ein schwarzer Tag in. der deutschen Geschichte war und bleiben wird, haben unseren Zusammen-- brnch vollend-! besiedelt und zu einer trostlosen Katastrophe sür unser Volk gemacht; haben UN» außen politisch unseren Feinden mtzwuüber in eine Lage.ge bracht, die die furchtbare Not des Krieges in die Not des Frieden» verwandelt hat. Wir, die wir gegen Chauvinismus und- Militaris mus imnt-er angokämpft haben und schon vor der Grün dung Mr Domokrntischvn Partei ihr'. Ziele längst ver fochten, haben den 9. November nicht, gewollt: Wir haben ein« friedliche Erneuerung Deutschlands, eine ge sund« Weiterentwicklung, aber kein«. Revolution erstrebt. Mir waren der Meinung, daß die innerpolitischen Fort schritt«. di« Uns der v. November gebracht hat, .und de- r«tt Rückwärtsrevidl«cun-g wir keinesfalls wünschen und — da» haben wir durch unser Auftreten in den Tagen de» Kapp.PutscheS bewiesen, .niemals zugeben werden — längst.auf dem Marsche waren und kraft der Ihnen inne wohnenden Gerechtigkeit auch ohne Gewaltanwendung im Lause einer organischen Entwicklung sehr bald ver wirklicht worden wären. Ihre Durchsetzung aber auf revolutionärem Wege gerade in den Tagen, wo Deutsche land durch sein WaffenstitlstandSangebot vor der ganzen Welt seinen Friedenswillen bekundet hatte, und deshalb, um einen erträglichen Frieden rasch zu erlangen, .der höchsten inneren Geschlossenheit bedurfte, war ein« un verantwortliche, in ihren furchtbaren Folgen unüber sehbar« Schädigung de» Vaterlandes und Le ganzen Volke». Hätten Wir un» durch das yortnxrfen unserer Waffen, -durch das würdelose sZusanrmen,knicken vor dem Feinde, das auch per überzeugtest« Gegner des Krieges und d«S- Militarismus als Schmach und Er- »iedrigung empfand, nicht selbst .wehrlos gemacht, Lo hätte — daran kann e- keinen Zweifel geben — die Eiuente niemals di« Möglichkeit besessen, uns jene . afsenstillstandsbedtngungen aufzuzwingen, deren kon- eaue-nl« Fortsetzung in der Politik der Bergewalttguns .uuchland» der Frieden von Versailles war. Deshalb sehen wir Demokraten in den Ereignissen e) November- von 1918 ein nationale» Unglück ür Deutschland und können somit einen Grund, tchen Tag zu feiern, in keiner Weisse anerkennen. ES »ar daher Äne Selbstverständlichkeit für un», datz wir demokratischen Minister in Dachsen unseren schärfsten Protest gegen den Beschluß de- Kabinett» eingelegt haben, datz in den sächsischen staatlichen Betrieben der 9 November durch Arbeit-vuh« gefeiert werden soll. Ziefer Tag. den «in großer Teil unsere» Volke» mit Hanäelskammertagung Dieser Tag« fand wiederum ein« gemeinsam« Beratung d«r Vorsitzenden und «Syndizi der sächsischen Handelskammern 1« D r««d«n statt, in der «in» groß» Anzahl wichtig«» Fruge» zum Teil in Anroefenheit von Vertretern de« Dirtschastsminist«« rlnm« beraten wurden. Ein großer Teil der Beratungigegen, stände war vertraulich, von den für di« Oeffentltchwit geeig nete« Beratungepuntren feie« folgend« erwähnt: Obwohl d»r erndem Übergriffe immer stärker geworden, und di« Ent« rüstung de» dMtschen Volk«» über di« Außer achtlassuntz seiner Rechtsansprüche hat kürzlich in einem besonderen Fall sozusagen den Gipfel erreicht. Ta» geschah nach der Meldung, daß di« Polen in Mromverg ein« große Reihe deutscher Tran-Pvrtkähn» und Dampfer in der Absicht, sie zu behalten, mit Beschlag belegt tzatz. ten. Ter Wert diese- beschlagnahmten deutschen Eigen tum- wurde auf 100 Millionen Mark beziffert. Ti* deutsche Binnenschiffahrt wurde von einer vernichtenden Einbuße bedroht und deutsche Mitbürger sähen sich in ihrem Besitz und Beruf aus das allerschwerste und bru talste geschädigt. Während die Warschauer Negierung und di« polnischen Instanzen in Posen gegenüber den Beschwerden des deutschen Auswärtigen Amte- immer erklärten, di« Beschlagnahm« sei zu Unrecht erfolgt und Iverde aufgehoben werden, kam «ine» Tage- ein polni scher Polizei-Offizier auf .die in Blomberg festige legten Kähne und zwang deren Besitzer mit vorgehalteneW Revolver zum Verlässen ihrer Schiffe. Jetzt meldet nun erfreulicherweise da» offiziöse Wölfische. Telegraphen- büro, daß die polnische Regierung sich zum vollständigen Nachgeben bereit erklärt hätte. Di« Schiff« werde» ihren Eigentümern wieder zugeftellt werden und diese erhalten außerdem noch die ihnen -ustehenö« Vergütung für Transportsährten, die sie Mr Polnisch- Rechnung dis zur Beschlagnahm« gemacht haben. Da die Pvle-tt, wie eiwäh'it, sich LLÄHer mit Händen Mich' Füßen gegen die Herausgabe bsx Kähne- und Larnpfrr gesträubt haben — einfach weil sie sie für di« polnisch» Binneii.schlffährt haben Wolli-Ni, -- ko muß -er Polnisch» Nückzua eigentlich .ü-Lerrasttzsu. Aujichlutz parLöi.« tztvt nun Li« »rwähnt« WolfstNvti-^ tndvm st- erkennen Nßt. daß in Stettin und Harnbur« SL'tzülptzvö« rurÄ SchwefeikieSlcansporiB zcoecks TruckcS aus -ie polnisch» tltegierrcng bisher zurückgehalten worden s;nv. Ku» deshalb gaben Li« Polen nach. Znd geraS« deShalbi wird inan deutscherseits verlangen!, daß auch in künftig«» Fällen nach der Ankündigung de» Außenminister- Uv. Stinon » gege-n di« Polen mit R-epreMlien dorgLM»' gen werden dars. ttl-ine pslktifche Melöttn-ett. Das Prsgramm -es Reichstage«. Der Aeltestenrat de« Sketch«- tage» einigte sich mit Rücksicht auf die stark« Belastung d<» Haupt» auvschusses dahin, bis -um Butz - und Betrag Plenarslt- zungon nicht mehr ab-uhalten und am IS. November mit d«, zweiten Lesung de» Haushalrvoranschlagr in der Vollversammlung zu beginnen. Während der Paus« soll der Haurhalr»aus>sch»tz, eventuell auch andere Ausschüße die ihnen übertragenen Aufgabey erledigen. Di, Vekstzialifierung. Di« sozialdemokratisch« Sk e ichs ta g s fr ak t to n hat beschlossen, folgende Interpella tion «tnzubrtngen: Ist di« Netchoregtecung bereit, -» erklären, wann sie den schon wiederholt — und besonders eindringlich nach dem Abkommen von Spa — Sugesagten Gesetzentwurf über di« Sozialisierung des Kohlenbergbaues vorlegen, wird, und zwar einen Entwurf, der sich nicht etwa auf eine Gewinn», Kapital»- vdcr Erlragsbeteiltgung der Arbeiter beschränken, vielmehr di« Dollsogialisierung der Kohlenförderung und der Kohlenverteilung durchführen wird. Aevisivn? Unter diesem Titel veröffentlicht del Vorwärt» eine Lclegraphen-Unton-Mcidung aus Washington mit der Er klärung des Senators M c. Lormick: Mr haben kürzlich auf dem einen ober anderen Wege, zwar nicht offiziell, aber invirekt die Versicherung erhalten, daß die europäischen Großmächte mit uns bereit sind, die.Revision des Vertrages (von Versailles) vor. zunehmen. Das Blatt bemerkt dazu, Bestätigung oder nähet« Auskunft über diese sensationelle Meldung sei noch nicht ju er halten gewesen. Eine srauz-sisch« K«»e>uyert. Den Pariser Blättern zufolge trifft die französische Heeresleitung all« Vorbereitungen, um im Frühjahr kommenden Jahres die in Deutschland fehlenden Be sä tzungstrjuppen au»schli«HLich Lurch schwarz? Truppen abzulösen. Ein« neue Uebrrwachungskommisiion. Pariser Blätter m«l» den, daß der alliierte Rat di« Bildung einer Kommission «inlet- tetr zur ständigen Kontrolle der tnternatioi-ralt» sterten Flüsse und'Wasserstraßen Deutschlands und Oesterreichs. Den Vorsitz in der neuen Ueberwachungskommtsston führt, dem Pariser Journal zufolge, Frankreich, Helgoländer von England abschlägig beschi«d«n. M« dte Morning Post berichtet, habe dl« englische Regierung den Helgo« ländern, dte ich auf Grund des Vertrage, vom Jahr« 18S0 an st« gewandt hatten, geantwortet, datz dte Regierung nicht In der Lage sei, Ihren Wünschen zu entsprechen. Der Botschaft«,rat g«g«n 0eft«»rekch« An. schl« p « » D, , tfchl, nd. DI« H*»»»-««»nt,r o»r»r^t«1 et- »en B'rlcht, wonach der votsch,ft,rr«t »m Mittwoch sich »-»«« rin n«ch dem Berichte der «ntentek-wmisii,» t« O«st« , r «ich »«- absichttgte» Referendum sü, den Anschluß Oesterreich« «n Deutsch, land ausgesprochen hat. Harbins« Ttellang z«m ßf«i«d« Der Herald meldet au, Rewyork: Am Tag« vor d« dem E«nat«au,schuß «in Antrag zugegang««, ,v«,»«hun- d«« 0«,satll«' Bertra. v«l<e,bund,«,rtraseo auo d«m Kongreß „rkanst. D«« Antrag trägt auch die Unterschrift dtt neuen yrSstd«ut,n und ««- hrrlgea Senator« Harbin-. »u»ch »»!,„ s,^ In« y«>» «.«-III« 4.1» «e. 0,1 »«' «.gI>«st»N»U' «»nawch 4.4» Ml. Nn,tt,4np,«is4< dIch N,»,n,,fp,!I,n« P»uir-il4 .»« »44«» Na«m m» -">«<,4" - «,I 4«, p«N»,li«UI M>» ,d,ch»lk»I,„rMI>rIIch I»,5» »Ik. 4.4» Mk. Vuk» »4N Vr->«Ilr»,.r f>it In» s--» »I.»I»I. 7»..0f, , -tt4->«tt!,4 Nn,«!,«,> 4» Pf,., N«k>-M4p,>u„tt, fük NU, UN» »«n«,rle« I»hkllch r4.«»m»., «.a-tU4,4 »»litt, ««zs,In« e«,II«sn »4-Na«m>tt«,,Nu-»4»mII fcu«»-Sm»»on«»-a.UN»' - -- tzsttn«,UN» Nu-e«t>«u.U»n, >e»i» all, p»n««gatti» UN» »kl'fir»,-- ,,c»m,n o.N.ttun,«!» «nl,e,»». g! >e rlli!». »st ver» SV ' sich «N IoA, olhkkßN. «rStr« ttn^ 1° nirtlg« !i 8lüc>< S3S0 SS 'oriksi -«.so blrelin. onnen. »n»«. ttr. 42 Eiu Velluch zu üeulscher Ä e Lbft dehau p «ung. Äl». D-tessr Tag« Haben vt« Vcrhallblungen des HuvptavSschusse» des Re-ick)-taiias, di« Leut Thema der Durchführung des Versailler Friedens galten, in ganz Deutschland Aufsehen erreyt, und es ist zu Haffen, daß die -ort bekannt gewordenen ungeheuerlichen Zählen über die BesatzungZkosten auch jenseits der Grenzen un seres Landes die nötige Aufmerksamkeit finden. Man muß vS daher begrüßen, daß nach dem Hauvlan-schuß auch die. Vollversammlung des Reichstages Gelegenheit genommen hat, sich mit diesen Dingmc vor aller Oeffent- lichleit zu beschäftigen. Das geschah am Sonnabend im Zusammenhang mit einer Interpellation, de» Abgeord neten Schiffer (Dem.) üb^c die Abstimmung in EUPen-Malme dH und einer gweiten Interpellation Korell (T-em.) über die La^L im besetzteir Ge biet. Neber den unerhörten Rechtsspruch, dem Zehn» täusende von Deutschen in Eupen und Malmedtz zum Opfer gefallen sind, Haben, wir ja In der letzten. Zeit manche Klag« vernehmen müssen. Wir wissen, daß der VülkerbundSrät sich.über die deutschen Beschwerden ohne weiteres hinweg gesetzt hät und notorisch ,Unrecht zum Recht erhob. Wir geben Uber trotzdem dte Hoffnung nicht «Uf, daß «ine nicht zu ferne Zukunft das fürchter liche Verbrechen gut machen wird, das mau an den Deutschen in Eupen-Maimedp beging und vielleicht trägt dazu hie ruhige und über-rügen de Tarstellunfl des Sachverhalts bet, dte der Reichsminisöer des Aus wärtigen Dr. SimonS ci!m Sounälend noch einmal gckb. Noch Eindringlicher von, heutiger deutscher Not zeugten die Reden, -ie -en» PefetzungSntzten galten. Es war eiu Augenblick von -prüßtem Stimmungsgehalt, a-is der Abgeordnete Korell sagte, das französische Bo-l't müsse wählen zwischen der Wiedergutmachung und der Erlaubnis, daß einig« französische Offiziere sich in Deutschland mästen. Noch bedeutsamer war di« leidenschaftlich« Tarlegunp -e» Mehrhettssoztalisteu Sollmänn, der au- eigenster Anschauung bi« Tinge schildert« wi« sie sind, und dem heutigen französischen Verhalten das des deutschen Generals von Manteuffel- gegenüberstellt, .der nach dem Krieg von 1870 in Frank- reich .duS Oberkommando über die deutschen Besatzungs» truppen führt« und der von. dem damaligen Präsidenten der französischen Republik in wärmsten Worten für sein Humanes Verhalten gepriesen wurde. Wir schließen -n- den Wünschen Sollmann» an,, daß der franMllche Ober kommandierende Lirard sich .Manteuffel -um Vorbild nehmen möge, der nach der Erklärung -e- Vräsideuren Thteres «S erstanden Hat, zugleich ein Freund der ihm anv«ttraut«n Bevölkerung »gib ein, guter Deutscher ä» sein. >