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"1 Vesper in der Rrenzkirche Dresden, Sonnabend, den 4. Inn. 1890, Nachm. 2 Uhr. 1. Hrgelvorspiet. 2. Meiknachtskied von Mich. Prätorius (1571-1621.) Es ist eine Ros' entsprungen aus einer Wurzel zart; wie uns die Alten sungen. Ans Jesse kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht. Das Röslein, das ich meine, davon Jesaias sagt, ist Maria, die Reine, die uns das Blümlein bracht. Aus Gottes ew'gem Rath hat sie ein Kindlein g'boren und ist blieben ein' reine Magd. Wir bitten dich von Herzen, du holdes Blümlein zart, das gar so große Schmerzen sür uns empfunden hat. wöllst uns verhülflich sein, daß wir dir mögen machen ein' Wohn ung hübsch und fein. 6. Die Hirten. Weihnachtslied für eine Singstimme mit Orgel begleitung (op. 8, Nr. 2) von Peter Cornelius, gesungen von Fräulein Johanna Stech. > Hirten wachen im Feld; Nacht ist rings ans der Welt; wach sind die Hirten alleine im Haine. Und ein Engel so licht, grüßet die Hirten und spricht: „Christ, das Heil aller Frommen, ist kommen!" Engel singen nmher: „Gott im Himmel sei Ehr! Und de» Menschen hienieden sei Frieden!" Eilen die Hirten fort, eilen zum heiligen Ort, beten an in den Windlein das Kindlein. 4. Gemeinde: Gesangbuch dir. 286, 1. Der Herr ist meine Zuversicht, mein bester Trost im Leben. Dem fehlt es nie an Heil und Licht, der sich dem Herrn ergeben. Gott ist mein Gott! auf sein Gebot wird meine Seele stille; mir genügt des Vaters Wille. B o r l e s u r» g. 5. Pastorale sür Orgel von Osk. Wermann. 6. Die Könige. Weihnachtslied für eine Singstimme und Orgel begleitung (op. 8, Nr. 3) von Peter Cornelius, gesungen von Fräulein Johanna Stech. Drei Kön'ge wandern aus Morgenland; ein Sternlein führt sie zum Jordansstrand. In Juda forschen und fragen die Drei, wo der neugeborene König sei? Sie wollen Weih rauch, Myrrhen und Gold dem Kinde spenden zum Opfersold. Und hell erglänzet des Sternes Schein; zum Stalle gehen die Kön'ge ein; das Knäblein schau'n sie wonniglich, anbetend neigen die Kön'ge sich; sie bringen Weihrauch, Myrrhen und Gold zum Opfer dar dem Knäblein hold. O, Menschenkind, halte treulich Schritt! Die Kön'ge wandern, o wandre mit! Der Stern der Liebe, der Gnade Stern erhelle dein Ziel, so suchst du den Herrn, und fehlen Weihrauch, Myrrhen und Gold, schenke dein Herz dem Knäb lein hold! Schenk' ihm dein Herz! 7. Motette (op. 69) von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, wie du verheißen hast. Denn meine Augen haben deinen Heiland geseh'n, den du bereitet hast vor allen Völkern, daß er ein Licht sei den Heiden, und zu Preis und Ehre deines Volkes Israel. Herr, nun lässest du rc. Druck von Lievicki Reichardt in Dresden.