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Vesper ln der Heurlrircke. Dresden, Sonnabend, den (6. Juni 1906, nachmittags 2 Uhr. geb. 21. März 1685 zu Eisenach,x . gest. 28. Juli 1750 zu Leipzig - - 1612 zu Briir in Böhmen, X . ^ i Joh. Seb. Bach ku88««i»Mu in 0-moI> für Orgel. 2. Riibreoel »^ommeesthnnbl (gcst. ^ Oltos-r Ms «> 3,«»»- „Zion spricht: Der Kerr liat mich verlassen", Motette für fünfstimmigen Chor. Zion spricht: Der Herr hat mich verlassen, der Herr hat mein vergessen! Kann auch eine leibliche Mutter ihres Kindleins vergessen, daß sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und wenn sie schon desselben ihres Kindleins vergessen, so will ich dein doch nicht vergessen. Denn siehe, in meine Hände Hab' ich dich gezeichnet! 3 Joh. Seb. Bach: „glicht so traurig, nicht so sehr", Lied für Sopran. Nicht so traurig, nicht so sehr meine Seele sei betrübt, Daß dir Gott Glück, Gut und Ehr' nicht so viel wie andern gibt. Nimm fürlieb mit deinem Gott: Hast du Gott, so hat's nicht not. Schaue alle Güter an, die dein Herz für Güter hält; Keines mit dir gehen kann, wenn du gehest aus der Welt, Alles bleibet hinter dir, trittst du in des Grabes Tür'; Führe deinen Lebenslauf allzeit Gottes eingedenk. Wie es kommt, nimm alles aus als ein wohlbedacht' Geschenk; Geht dir's widrig, laß es geh'n: Gott im Himmel bleibt besteh'n! Paul Gerhardt, f 1676. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 437, 5. (Mel. Leipzig 1530.) Melodie: Vater unser im Himmelreich — Gib uns heut' unser täglich Brot Und was bedarf des Lebens Not. Behüt' uns, Herr, vor Unfried', Streit, Vor Krankheit und vor teurer Zeit, Daß wir in gutem Frieden steh'n Und nicht in Geiz und Sorgen geh'n. Martin Luther. 4 1546. Borlesung, Gebet «nd Segen. 5 Joh. Seb. Bach: „Köchster, was ich habe", Arie für Sopran mit obligater Flöte aus der Kantate Nr. 39 am ersten Sonntag nach Trinitatis: „Brich dem Knngrigen dein Wrot". Höchster, was ich habe, ist nur deine Gabe! Wenn vor deinem Angesicht ich schon mit dem Meinen dankbar wollt' erscheinen, willst du doch kein Opfer nicht. 6. Robert Bolkmann geistliches Gsilchlied, op. 70, Nr. 1. Gelobt sei Gott, der uns erwählet, Nährt uns von unsrer Jugend auf, Der unsre Jahr' und Haar' all' zählet, Dem Aller Augen warten auf. Der in der Wüsten hat gespeiset Fünftausend Mann nurmit fünf Brot, Welche sein'm Wort sind nachgereiset, Denn dem fälltAll's zu, der sucht Gott. Ach Herr, so du speis'st also füllig Den Leib, der doch muß sterben gleich, Wievielmehr speis'st die Seel'ganz willig. Die nach dir sehnt und erbt dein Reich. O Gott geb', daß so mög' gedeihen Dein täglich Brot, die Trank und Speis', Daß wir dadurch geschickter seien Im Dienst des Nächsten, dir zu Preis. Ja dir zu Preis, Gott allermeiste In Jesu Christo, deinem Sohn, Mit dem dir und dem heil'gen Geiste Sei Lob gesagt ewig und nun! Johann Fischart, f 1589. Die Soli bringen die Konzertsängerin Fräulein Klfricde Wartick (Sopran) und Herr Königl. Kammermusiker H*h- Wunderlich (Flöte) zur Ausführung.