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Telegr^Adr.: Amtsblatt. «rwiihr. chlSchtereianlage Zn dem nächstjährige» internationalen Aero- -lan-Wrttflug hat die Perliner BerlagSfirma Ullstein L Eo. eine« Preis von 100000 <4( ge stiftet. (Siehe Luftschiffahrt.) Der Internationale Kongreß zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit beschloß die Begründung einer internationalen Bereinigung zur Bekämp fung der ArbeitSlosi^eit. Zum Präsidenten wurde Leon Bourgeois, zum Vizepräsidenten Dr. Freund-Berlin gewählt. Der elsaß-lothringische BerfafinngSeatwurf wird demnächst an das prenßische Staatsmini sterium gehen und von dort den einzelnen Bun desregierungen überwiese« werden. Man glaubt, daß keine erhebliche» Einwendungen gegen den Entwurf erhoben werde«. (Siehe Letzte Do- peschen.) Bei einem Gtierkampfe in Mejorada bei Eampo stürzte «ine Tribüne ei«. 20 Personen wurden verletzt, davon eine sehr schwer. Das französische Eisenbahnersyndikat beschloß, eine große Protestversammlung gegen die Maß- regelung des Syndi.katSsekretarS Renault einzu berufen. (Siehe Letzte Depeschen.) In Port Wayne (Indiana) wnrde« durch Zu- sammenstoß eines Expreßzuges mit einem Gtra- ßrnbahnzng 42 Personen getötet und viele Per sonen verletzt. Fleischermeister Friedrich Alwin Max in Demitz-Thumitz beabsichtigt, in dem unter Nummer 298 o des Flurbuchs für Niederputzkau gelegenen Grundstücke ' eine Schlichtere) - zu errichten. Etwaige Einwendungen hiergegen sind, soweit sie nicht auf besonderen PrivatrechtS-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tage, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Bautzen, am 16. September 1910. Königliche Amtsha « p t man «schäft. Parkring, nach mir zu benennen. (Heilrufe.) Es ist dies eine ganz außergewöhnliche Ehrung für einen fremden Monarchen, und ich bin auf daS tiefste ergriffen, daß die Vertretung der Stadt Wien mich für würdig gehalten hat, in den Mauern Ihrer schönen Stadt auch meinen Na mm zu verewigen. Wenn ich den Sinn dieser außergewöhnlichen Huldigung richtig zu deuten verstehe, so lese ich einerseits daraus, daß sie ein Ausdruck sein soll der Freundschaft und der innigen Gefühle der Sympathie, die zwischen der Bürgerschaft der Stadt Wien und mir nun seit langem bestehen (neuerliche Heilrufe), die sich überall kundgibt in dem freundlichen Gruße, wenn ich durch die Stra- ßen fahre, und in den blitzenden und freundlichen Augen der schönen Wienerinnen. Es sind das Dinge, die ein Menschenherz bewegen und fesseln. Zum anderen glaube ich, aus Ihrem Beschlüsse herauszulesen, daß er das Einverständnis -er Stadt Wien damit war, daß in ernster Zeit der Bundesgenosse in schirmender Wehr an die Seite Ihres allergnädigsten Herrn sich gestellt hat. (Anhaltende brausende Heilrufe.) Es war dies ein Gebot der Pflicht und Freundschaft zugleich; denn das Bündnis ist zum Heil der Welt in die Überzeugung und in das Leben der beiden Völ ker als ein Jmponderabile übergegangen. (Stiir- mische Heilrufe.) Ich bitte Sie also, die Vermittler meines herz lichsten Dankes zu sein für diese außergewöhnliche Ehre an alle Mitbürger und Mitbürgerinnen, aber die höchste Weihe wird diesem Beschlüsse da durch erteilt, daß er gefaßt werden konnte in dem 80. Geburtstagsjahr Ihres erlauchten Landes herrn. Dadurch wird für mich die Erinnerung noch inniger und schöner. (Heilrufe.) Eines Lan- desherrn, den Sie in Treue und Liebe verehren, zu dem mein Volk in inniger und warmer Ver ehrung herüberschaut und zu dem ich als zu mei nem väterlichen Freund emporblicke, in Ehrfurcht (stürmische Heilrufe), als zu -em Symbol der per- sonifizierten Selbstverleugnung und Pflichterfül- Rede -es Kaisers im Wiener Rathaus. Kaiser Wilhelm begab sich gestern Mittwoch mittag von Schönbrunn, wo er den Kaiser Franz Josef besucht hatte, nach Wien, um das Rathaus zu besuchen. Das Rat haus und seine Umgebung hatten Festschmuck an gelegt. Der Kaiser wurde am Fuß der Freitreppe 1 vom Bürgermeister, den Vizebürgermeistern und den Schriftführern des Gemeinderats emp fangen und im Festsaal zur Estrade geleitet, wäh rend das Trompeterquartett des k. k. Hofopern theaters unter Leitung des Professors Stigler den Einzugsmarsch blies. Sodann ergriff der Bür germeister Dr. Neumayer das Wort zur Begrü ßungsansprache, in der er der innigen Freude der Gemeindevertretungen und der gesamten Bevöl- kerung Wiens über den Besuch Kaiser Wilhelms Ausdruck gab. Indem er dem Kaiser namens der Gemeindevertretung wie der Bevölkerung den ehrfurchtsvollsten Dank für die hohe Gnade aus drücke, bitte er dm Allmächtigen, daß er den Kai- ser schütze und schirme zum Heil und Segm des mächtigen Deutschen Reiches und zur innigen Freude Osterreich-Ungarns, das die Nibelungen treue deS Deutschen Reiches und seines erhabenen Herrschers erst vor kurzer Zeit wieder zu erkennen Gelegenheit hatte. Der Bürgermeister schloß mit einem dreifachen Hoch auf dm Kaiser, in das die Versammelten begeistert einstimmtm. Kaiser Wilhelm ergriff sodann das Wort zu folgender Ansprache: „Mein verehrter Herr Bürgermeister! Meine Herren von der Stadtvertretung in Wien! Emp- fangen Sie meinen herzlichsten Dank für dm groß- artigen Empfang; den Sie mir soeben bereitet ha ben, und für die freundlichen Willkommensgesin- nungen, die auS den Worten deS Herrn Bürger- meisterS sprachen. Der Herr Bürgermeister hat mir soeben mitgeteilt, daß die Stadtvertretung der Residenzstadt Sr. Majestät einstimmig den Beschluß gefaßt habe, einen Teil deS Ringes, den Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend «mtsvlntt der Kgl. Amtshauptmannschaft, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes z« Bantzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts nnd des Stadtrates z« Bischofswerda. Das Neueste vom Tage. I» Wiener Rathausr hat Kaiser Wilhelm gestern nachmittag eine mit großer Begeisterung aufgenommene Rede gehalten. Abends 9 Uhr 20 Minute» reiste der Kaiser nach Sigmaringen ab. (Siehe Sonderbericht.)