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am 1063 a«M». D-rMWkLWI-r dem s»dsch»ft«e«s»ch Nr. 204 Freitag, den 1. September 1022 76. Jahrgang Die deutschen Erkliinlngen M der ReMnMnsküWWn nten Verkaufs hatte, wurde einer Zeit einsetzen, in der da» Getreide abrollen nomkMMlMai men Hammer, r Ambo», aus Keile gemacht, aren die übri- , keiner etwa» i Schädel des , und begruben Zugleich aber >or allem die hatten. Auch Die glückliche nach so viel tte des Schisf ¬ und der Zusammenarbeit In der heutigen Rachmittaqssitzung der Reparation»- isfbruch erret- zusanvmonge- d Füßen der Dann füllte r Boote» mit rdovrrat, em- eer. Bei einer ht. Am Mor- von Bäumen. Auf Donnerstag vertagt. Pari», 31. August. (Drahtb.) Vie Reparationskommis sion hat sich gestern abend nach Entgegennahme der deut scheu Gegenvorschläge durch den Staatssekretär Schräder auf Donnerstag vormittag vertagt. Schwache Hoffnung auf Verständigung. Vertin. 31. August. (Drahtb.) Vie Reparationsfragen waren im Laufe de» gestrigen Vormittags erneut Gegen stand einer Chefbesprechunq der Reichsregierung. Der viel- fach zum Ausdruck gekommene Optimismus in der Deurtei lung des Reparationsproblems wird, soviel wir wissen, an maßgebenden Stellen durchaus nicht geteilt. Cs wird im Gegenteil darauf hinqewiesen, daß da» Repa- «utione-iroblem als solches noch sehr weit von einer Lösung entfernt ist und es noch sehr schwieriger und langwietiger Verhandlungen bedarf. Das Verhalten Frankreich» ist der art, daß ein Optimismus nicht berechtigt erscheint. Bei der Beurteilung des Reparationsproblem» wird man vor allen« nicht übersehen dürfen, daß ein weiteres Nachgeben der Reichsregierung gegenüber den französisckzen Forderun gen u n m S g l i ch ist, weil die materiellen Grenzen der deut- schen Leistungsfähigkeit erreicht sind. Die Erfüllung der französischen Forderungen nach Stellung von Pfändern und nach Goldhinterlegung sind für die Reichsregierung völlig unannehmbar. Ob die zweifellos versuchten vermitt- ndlicher Gelder > Herkunft und gesucht werden. Bischofswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. rbett lag end- icht unähnlich, ter breit, vorn deck ohne jede > nach chinesi- zu kalfatern. 6Mcrge.SLcrtt^ Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt unt Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichter Beilagen. Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilag» Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt ik. — Druck und Vertag de Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nr. A Run wird von maßgebenden politischer» Kreisen de» Auslandes der Vorwurf erhoben, daß der Zusammenbruch der Mark von Deullchland selbst absichtlich herbeigeführt worden sei, um sich der Reparation zu entziehen. Der vor wurf richtet sich weniger «egen die deutsche Regierung, als gegen gewisse Interessengruppen. Solche Polisik wäre Wahnsinn, eine Volitik des Selbstmorde», denn die Vernich- tung der Mark führt unmittelbar zur Vernichtung de» ge samten wirtschaftlichen Leben», zum Absterben auch der In dustrie. die den Inlandmorkt immer mehr verliert und vom Ausland Rohstoffe nicht mhr importieren kann; zu schweren Anruhen, wenn nicht gar zum politischen Umsturz. Es mag zutreffend sein, daß vielleicht einzelne Personen in Deutsch land infolge des Verkaufs von Mark sich im Besitz von De visen befinden, aber die hin und wieder auftretenden hohen Schätzungen des Gesamtbetrages dieses Devlsenbefltze» sind sicherlich übertrieben. Die große Masse de» deutschen vol kes ist nach wie vor auf die Papiermark angewiesen und vom Schicksal der Papiermark direkt abhängig. Schon heute kann man sagen, doß das gesamte mobile Kapital Deutschlands vernichtet ist. Vas ergibt sich vor allem aus den Kursen der deutschen Industrie- aktien. Rur wenige sind gegenüber dem Friedenswert bis auf das Zwanzigfache gestiegen. Die Mehrzahl der wich tigsten Aktien weist nur eine geringe Steigerung etwa aus das drei- bl» vierfache auf. vedenkt man, daß heute da» Verhältnis der Goldmark zur Papiermark mindesten» wie 300 ,u 1 ist. so wird ohne weiteres erkennbar, daß auch die Besitzer deutscher Aktien an ihrem Geldkapltal ungeheuere Einbuße gehabt haben. Die Devidenden der großen Indu- striegesellschasten und der Lanken betragen, auf die Goldlage zurückgeführt, zurzeit sämtlich nur einen Bruchteil eine» ein zigen Prozentes. Vie Besitzer von Renkenpapieren haben soft einen Tokalverlukl erlitten und diese Folgen soll Deutsch land oder die deutsche Industrie absichtlich herbeigeführt haben! Daß jemand noch kurz vor seinem Tode Selbstmord begeht, glaube ich zwar bei einem geistvollen Schriftsteller wie Maupassant gelesen zu haben, es kann aber nicht in der volitik eines großen Volke» siegen. In Wahrheit ist die Vernichtung de» Markkurses auf die außenpolitische Lage und die immer längere Verzögerung einer praktischen Lö sung der Reparationsfraae zurückzuführen. Eine Heilung ld au, dem Nach, verben. Bet de« von große« Im den kann. li, wollen sich mit unsere Geschäft Auzeiseupreio: Die «gespaltene Grundzeit« (Ibn. Moss« 14 oder deren Raum 760 Mk^vrtliche Anzeigen L— Mk. Im Text tell (Zlm. Masse 14) 25.—Mk. die Sgypaltene gelle. Bei Wiede» Holungen Nachlaß nach feststehenden Sätzen. — Amtliche An» die «gespaltene Zeile. 15.— Mk. — Für bestimmte Tage oder 4 wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofmverl lbkrötenflessch tanfla «» an. -m ein furcht- der gebrech- nd sich erhob, !g westwärts. Tage. Das - Kühlung in m. di« Arme ar man ohne austauchte. , suchte aber ,t das Weite- Abfahrt von ms Land; sie ms. E« war kartoffetversorgung beschließen. Es handelt sich um eine Überwachung der Bren nereien, um die Kartoffelverwendung zu Sprit-Zwecken auf ein Mindestmaß einguschrSnken. Di« Kartoffelversorau ng der Großstadt-Bevölkerung soll mit Hilfe der Städte und Gemeinden durchgeführt werden. Don der zuerst erwogenen allgemeinen Anempfehlung an die Bevölkerung, sich möglichst selber rechtzeitig mit Kartoffeln einzudecken, Heck man Abstand nehmen müssen, da der Einzelbezu« größere' Frachtgelder beansprucht, als der Waggonverfartdt. Außer- dem würde eine Überlastung des Güterverkehr» gerade zu einer Zeit einsetzen, in der da» Getreide abrollen muß. Des halb würden nach dem Muster der Stadt Bersin städtische Kartoffelreserven vörgeschlagen werden. Luch die Zuckerversoraung wird generell geregelt werden. Die Zuckerwaren-Jndustrie, die Likör- und Weinbrennerei wird curf ein schmale» Zuckerkontingent gesetzt werden, um grö ßere Mengen Zucker für den kleinen Mann freizubekmnmen. Für die Landwirtschaft wird weiter unter Beteiligung der Länder eine Versorgung mit Düngemitteln ange- strebt unter Bezug von ausländischem Kunstdünger. FleischoerforguuA. Auf der Konferenz der Ernichrungmntnister wird weiter die Frage einer großzügigen Fleischversor gung beraten werden. Bei den knappen deutschen Schlacht viehbeständen soll verfucht werden, südamerikani- sche» Gefrierfleisch In großen Mengen einzv- führen. Da hierfür naturgemäß große Mittel, nötig sind, wird sich die Versorgung mit billigem Gefrierfleisch vermut- sich im Rohmen einer gewissen Einkommensgvenze halten müssen. Die vom Reichsernährungsininister angekündtgten Massenspeisungen der Bevölkerung sind vorläufig wohl nur ein« Erwägung für den Fall katastrophaler Hungersnot. Sie allgemein einzuführen, würde uns den wenig nochahmens- werten Ernährungsmaßnahmen in Sowjetrubiand nähern. Nach unseren Irrformationen schwebt der Reichsregierung bei den Mafsenfpeisungen die Wiederbelebung der bekannten städtischen Krieg,küchen vor. Diese kommunalen Mas- senspeisungen mußten seinerzeit au» Mangel an Geldmitteln eingestellt werden. Ts würde sich also gegebenen Falle« da- rum handeln, den Städten au» R«ich»mitteln di4 Möglichkeit zur Speisung von vedvrftigen zu geben. Noch der Erklärung de» Reichskanzlers bei der Notberatung mit den Gewerkschaftsführern wlck die augenblickliche Zahl der HilssbedLrftigen in Deutschland auf vier bi» fünf Mil- Die ReichsnotaLtton für die Sicherstellung der Ernährung Berlin. 31. August. Die vom Reichsernährungsmtnist« in der letzt«« Sitzung des Volkswirtschaftlichen Ausschuss« angekündigten Notmaßnahmen zur Linderung der Not sink gestern erneut mit den Ressortchef» besprochen worden unt haben schon greifbarere Gestalt angenommen. Da bei di» ser über da« ganze Reichsgebiet sich erstreckenden wirtschaft» lichen Reichsnotaktion auch die Länder mitzuarbeiten beruf« sind hat die Reichsregierung die Ernährungsminister der Länder bekanntlich zu einer voraussichtlich zweitägigen Bo ratung nach Hamburg zusammenberufen. Der Konferenz di« am kommenden Montag (4. September), vormittag« 10 Uhr, im Phönixsaale des Hamburger Rathauses beginnt wird ein in seinen Grundzügen bereits festgelegte« groß zügige« Programm vorsiegen, aus dem wir folger» des entnehmen: Die Hamburger Konferenz wird sich zunächst mit d« allgemeinen Lage der Lebensmittelversorgung beschäftigen. Es werden besonder» die Fragen der Leb e ne in itteltransporte aus den landwirtschaftlichen über schußgebieten zu lösen sein. Infolge der abiwrmen Witte- rungsverhältniffe fällt diesmal die Getreideeknte mit derber Kartoffeln zusammen und stellt nicht nur die Landwirtschaft mehr noch die Eisenbahnverwaltung vor außerordentlich schwierige Aufgaben. Wenn da« jetzt eingetretene günstig, Erntewetter «chatt, hofft man auf eine reibunaslose Über windung der Schwierigkeiten. Natürlich muß eine Mobil), sierung aller verfügbaren Arb«itskräfte ein setzen. Weiter wird die Konferenz Maßnahmen aus dem Ge biete der Wiederherstellung des Vertrauens als einziges Heilmittel. vtd- Paris, 30. August. (Drahtb.) In der heutigen Dormittagssitzung der Reparationskom mission hat der deutsche Bevollmächtigte Staatssekretär Schröder folgende Erklärung abgegeben: »Die Reparatiouskommisjion hat der deutschen Regierung anbÄmgestelU, sich vor ihrer Entscheidung noch mündlich zu Sagern. Die deutsche Regierung hat von dieser Gelegenheit gern Gebrauch gemacht und hat mich zu diesem Zweck hier her eutsand Ich werde mich kurz fassen. Durch die Er mittlvngen, die das Garantiekomitee in Berlin angeslelll hat, und durch die Informationen, die neuerdings von Mit gliedern der Reparationskommission in Berlin eingezogen worden sind, ist die Reparationskommission eingehend über die Lage Deutschlands unterrichtet. Ich möchte zurückgreifen auf die Verhandlungen, die Minister Hermes im Mai hier geführt hat. Damals ist in einer schwierigen Lage eine Losung gesunden worden, ersten» für die Gesundung des deutschen Reichshausballs, zweitens für die Überwachung der deutschen Finanzen durch die Reparationskommission. Die Forderungen, die die Re- paroSionskommifsion für die Gesundung des deutschen Reichs- haushalt» ausgestellt hat, bestanden vor allem darin, daß die schwebende Schuld auf den Stand vom ZI. MSrz be schränkt bleiben solle, zuzüglich der Erträge, die für Devisen- zahlungen auf Grund des Vertrages von Versailles aufge wendet werden. Der Zuwachs sollte zunächst durch eine in nere Anleihe beglichen werden. Die deutsckie Regierung hat diese Lösung unter der Voraussetzung angenommen, daß ihr in angemessener Frist eine ausreichende äußere Anleihe bewilligt werden würde. Die Anleihe ist leider bisher nicht zustande gekommen. Trotzdem hat die deutsche Regierung, unabhängig davon, aus eine Lnschränkung der schwebenden Schuld hingearbeltei. Trotz der steigenden Dol larkurses hatte sie folgende Erfolge: Für Devisenzahlungen waren bis zum 30. Juni 21,5 Milliarden Papiermark ouszu wenden. Die schwebende Schuld hatte bl» zum 30. Juni gegenüber dem 31. Mär; nur um 23 Milliarden zugenom men, so daß sich ein Retkozuwachs der schwebenden Schuld ergab, der durch eine bereits vorbereitete Ausgabe von lang-i kenn nicht durch Amana, Drohung oder Diktat herbeiqeführt srissigen Schahanweisungen gedeckt werden sollte. Der Ml-iwerden, sondern nur durch eine Wiederherstellung nisler Hermes hatte ferner bei den Pariser Verhandlungen -des Vertrauens auf der Grundlage der Verständigung die Einnahmen aus Zöllen und Steuern aller Art für 1922 n«. - auf rund 118 Milliarden Papiermark geschätzt. Hierbei ging man von der Verständigung aus. Die tatsächliche Entwicklung in den ersten vier Monaten des Rechnungsjahres April— kommission ergänzte Staatssekretär Schröder die Ausfüh- Zuli hat aber erheblich höhere Zahlungen erbracht, und zwar rungen, die er heute vormittag gemacht hakte. Er beantwor- wachsend von Monat zu Monat, und «och nicht 'n stark be- ^e dann noch einige Fragen, die von Mitgliedern der Re- VON Vie? -vesttesLkck Hiss, 1/L HIL» ten sind bereits mehr als siebzig Milliarden Papiermark ein ! Parationskommission an ihn gestellt wurden. Um '/->« Uhr gegangen, so daß bei gleichbleibenden Verhältnissen mit verließ der deutsche Bevollmächtigte die Sitzung. einem Iahresertrag von mehr als 210 Milliarden! Papiermark gerechnet werden könnte. Dazu tritt das Ergebnis der Awangsanleibe mit zunächst vierzig Milliarden Papiermark im Jahre 1922. hiernach dürste erwartet wer- den, daß für die Reparationen aus den Einnahmen de« Rei che» ein erheblich höherer Betrag verfügbar sein würde, als im Mal angenommen worden ist. Die übermachungsmoßnahmen sind in gemeinschaftlicher Verständig, .g zwischen dem Garantiekomitee und der deut schen Regierung in Berlin ausgearbeiket worden, hierdurch Hal die Reparationskommission die Möglichkeit erhallen, einen vollen Einblick in die deutsche Finanzwirlfchafi w fe der Zeit zu gewinnen. Vas ganze Ergebnis wurde erzielt nicht durch ein Diktat, sondern durch verständnisvolle Zusam menarbeit zwischen der Reparationskommission und der deut schen Regierung. Der erwartete dauernde Erfolg der Maßnahmen ist durch zwei Umstände vereitelt worden, die außerhalb des Machtbereiche« der deutschen Regierung siegen, nämlich ein mal durch do» Mißlingen der Beratungen de« Anleihe- komitee » und dann durch die Ermordung de» Minister, Vr. Rathen au. Beide Ereignisse haben den Pessimis mus und die Mutlosigkeit weitester kreise in Deutschland und im Auslande in bezug aus die Finanzen de» Reiche» zu einer Panik gesteigert, die immek schlimmere Formen angenom men Hot. In weniger al» zwei Monaten ist der Dollar von 300 auf über 2000 gestiegen, da» englische Pfund von 1300 auf etwa 10 000 <tt. Eine solche Entwicklung wirft selbstver stäadsich jedes Budget über den Haufen und macht jede hoff nung aus Eindämmung der schwebenden Schuld für abfeh- Postscheck-Konto: Amt Dresden Nr. 1521. Gemeind«, verbandsgirokasse Btschofowerda Konto Nr. 84. r Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher tell (Zlm. Masse 14) " Betriebes der Zeitung oder der Beförderungseinrich« Holungen Nachlaß n< hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Erscheinungsweise: Jeden Werktag abends für den folgend. Tag. Bezugsprew: Bei Abholung in der Geschäftsstelle monatlich Mk. 73.—, bei Zustellung ins Haus monatlich Mk. 75.—, durch Im Falle höhei die Post bezogen monatlich Mk. 75.— niit Zustellungsgebühr. 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