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Mörser Grenzbole Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Oelsnitz, des Amtsgerichts, der Amis- anwaltschaft und des Stadtrates zu Adorf. Diese Zeitung erscheint an jedem Wochentage mit dem Datum des folgenden Tages. Sonnabend» liegt die 8seitige Roman-Beilage .Neue Illustrierte" bei. Fernsprecher Nr. 14 Verantwortlicher Schriftleiter und Verleger Otto Meyer in Adorf. Postscheck-Kto. Leipzig 373 6S Nr. 21. SoNLLtrrg. deN Ä5. ent- sich am vor Un- Sie Vannat-Mersuümng. Richtlinien des Reichstagsausschusses. neu geprüft worve», wobei sich das Kabinett ent schlossen hab«, den Ausbau der Flottenbasis fortzw- setzen, wührend der übrig« Teil dos ursprüngliche» Programms sallau gelassen wurde. Fälle«, i» denen es Aaat- Privatindnstrie übertrug. 4. datz Deutschland i« den liche llnternehmuugeu an die den Fabrikbesitzern Bedingungen auserlegtc, die die er neute Ue-ernahme diesem ^^brike« durch die deutsche Re gierung ermöglichen, daß die Generalinspektion der deutschen Abrüstung mit der Maßgabe des Berichtes der Kommission ihren gültigen Abschluß findet. Der Barmat-Ausschutz des Reichstags, der Donnerstag konstituiert hatte, trat am Freitag zu einer öffentlichen Sitzung zusammen, um die Beweis sätze zu formulieren, die die Grundlage der weiteren Verhandlungen des Ausschusses bilden sollen. Ueber die an der Affäre beteiligten Firmen lag dem Aus schuß eine Aufstellung vor. Danach handelt es sich um 25 Firmen des Kutisker-Konzerns, 10 Firmen des Barmat-Konzerns, drei Firmen des Kellner-Konzerns und 2 Firmen des Jakob Michael-Konzerns. Vor den verschiedenen Parteien wurden Anträge eingebracht, die sich auf den Umfang der Untersuchung hinsichtlich der in Betracht kommenden Personen und Kredit geschäfte beziehen. Man einigte sich schließlich dahin, daß geprüft werden soll, welche Beamten oder mit staatlicher Verantwortung bekleidete Personen im Rah- men der gestellten Fragen politisch belastet sind. Ein stimmig wurden der Vorsitzende und die Schriftführer ermächtigt, ständig beim Staatsanwalt Informationen über den Fortgang des Verfahrens gegen Barmat und Kutisker einzuholen. Einstimmig angenommen wurde ein Antrag der Deutschen Volkspartei und der Sozialdemokraten aus Nachprüfung der Warengeschäfte. Ferner wurde be schlossen, daß der Abg. v. Graefe und der frühere Abg. Kunze zur Vorlegung des Materials aufgesordert wer den sollen. Der Vorsitzende wurde ermächtigt, den Termin der nächsten Sitzung selbst zu bestimmen. * Sie LlMersochvng de- Falles KuttSler. Roch keine Haftentlassnngsanträge. Kein Flughafen in Eingavore. Alearak^^Entarische Korrespondent des „Daily Gerüchte, daß die britische b^bft^ige, in Smgapore einen Flughafen ^Ng xMe»- Die ursprünglichen Pläne zur Schaf- « Luw<AAenbasi- im Pazifischen Ozean hätten "itschiffhasen vorgesehen. Die Frage sei jedoch 5. der Große Deutsche Generalßtab ist heimlich wieder hcrgcstellt worden. In einigen Fällen, führt der Schlußbericht aus, müsse der gute Wille des Reiches offen zugegeben werden, so, was die heimliche Herstellung von 30 000 Gewehrläufen anbelange. Man habe den Eindruck, daß das Reich von dem Vorhandensein dieser Gewehrläusc ratsächlich nichts gewußt und die Polizei mit Nachfor schungen beauftragt habe. Es müsse auch zugegeben werden, daß gewisse der sestgestellten Verfehlungen nicht besonders schwerwiegend seien und ihre Wiederholung sich vielleicht vermeiden lasse. Was aber sowohl in Paris wie in London als außerordentlich ernst für die Zukunft angesehen werde, sei der Umstand, daß sämt liche von der Kontrollkommission ermittelten Verfehlun gen Zweifel an der Aufrichtigkeit des Reiches entstehen lassen und den offenkundigen Beweis erbrachten, daß Deutschland nach wie vor von der Vorkriegsmenta lität beherrscht werde. Endgültiger Abschluß der Militärkontrolle? Wie aus Londoner Meldungen hervorgeht, wird in dortigen politischen Kreisen darauf hingewiesen, Schloßverichl -er Kontrollkommission. u eb errat chung Anfang Februar. Der Schlußbericht der Kontrollkommission wird voraussichtlich erst Anfang Februar der Pariser Bot- schafterkonfererH vorgelegt werdeu. Nach einer Ha- Vas-Meldung aus London gelangt die Kontrollkom mission zu folgendes Feststellungen: „ daß i« des deutsch«« Dolizeikasrrnen dir Mam» IchastSVeftaude bei weitem di- v«, dam Versailler Vertrag wkaubte» Ziffer« überschreite«, 2. datz die M««itio»ssabrike« »«r scheinbar auf de« Friedens betrieb ««gestellt wurden, datz Deutschland gewisse aus FriedensdrodukLisn umgestellte Aabrike« gezwungen hat, Werkzeuge zu verwen de«, die es ermögliche«, die betreffende« Fabriken sofort wieder für die Herstellung von Kriegsmaterial zu ver wende«, An di« Bezahlung der am 15. Ian? fällig gewesenen Grundstener und Hundesteuer (4. Termini wird hier mit erinnert. Schriftliche Mahnung erfolgt nicht. Mahngebühren sind nunmehr mit abzuführen. Nach einer Woche müssen die Rückstände zwangsweise beigikieknn werden. Adorf, den 88. Januar 1L25. Der Stadtrat. Was M es Veves. Preußischen Landtage wurde das MktztranenS- men Kabinett Brau« mit 221 gegen 221 Stim- lw, .D«r Barmat-Ausschub des Reichstages einigte sich Freitag über die zu befolgenden Richtlinie«. haben spanische Truppen einen erfolg- H^A-h^rstoh gegen die Rifkabylen und AnjeraSstäuune amerikanischen Senat forderte der Senator ^5? allerschärfster Form Frankreich zur Bezahlung i-mer Schulden auf. i-b Berufungsverhandlung im Magdeburger Pro- wrrd am 17. Februar beginnen. Berlin und Hamburg wurden durch die Kri nalpolizei sieben Schwindelfirmen geschlossen. Englands Zlotteaaufbau. .Schon im Herbst 1923 hatte die Regierung in -""o"u den Plan gefaßt, den Hafen von Singapore g„.^N0slen zu einem Kriegshafen allerersten Ranges „Mudauen. Diese Absicht war fallen gelassen worden, Anfang 1924 das Arbciterministcrium Macdonald lun° r kam, das keine neue britische Offensivstel- fernsten Osten herbeiführen wollte, da es in Sei- pazifistischen Stimmung nichts Bedrohliches in r allgemeinen politischen Lage entdecken konnte. Herbst 1924 trat die Regierung Macdonald wa?i in für sie ungünstigen Ausfall der Parlaments- Minit" zurück, und das wieder ans Ruder gelangte Lin > Baldwin hat den Befestigungsplan von dn« wieder ausgenommen. Aber noch mehr als Sie hat auch die englischen Seestreitkräfte im in- OZran und in den chinesischen Gewässern be- demÄ ru verstärken beschlossen. Dies geschieht, nach- Nle früher das englische Geschwader im Mittel- laao erheblich verstärkt worden war. In den Jahren "std 1910 war die militärische Stellung Groß- die im Mittelmeer beträchtlich geschwächt und reii«^?"dtschlagkraft nach der Nordsee, also gegen das - s ."d, verlegt worden. Im deutschen Volke gab s-r-erhebliche Beunruhigung, aber das Vertrauen un- iu Kreise zur friedliebenden Admiralität ondon ließ auch damals nicht nach. lisib-» Achten wir heute die Aufstellung der eng- tis^-Ü Kriegsflotten, so finden wir, daß vom Atlan- biz L- Oöean (Gibraltar) über Malta, Aden, Indien lerllapore und den chinesischen Stationen (Stil- "n Gürtel von englischen Befestigungen und kan« » -Zeugen die halbe Erde umgibt. Diese Macht kann einzelne Punkte konzentriert werden, mit ihr Ctao'l - London für geboten hält, jeder fremde ten seiner freien Bewegung innerhalb dieser wci- die man als britische Zone bezeichnen mutz, im- werden. zuhaben es nicht nötig, uns den Kopf darüber irau-n wie groß oder gering -das britische Vcr- iien n? - Verbündeten Staaten Frankreich und Jta- in d-» - jedenfalls hält die Admiralität in London ebcnsn7^^^^schen und italienischen Gewässern eine dem ^"chtentfaltung für angebracht, wie sie vor Flotts in der Nordsee bestand. Der gewaltige fallH "Aufbau im fernsten Osten erfolgt offiziell eben- s^che Glichen Zielen, aber wiederum ist die Tat- ö.u übersehen, daß England von dort aus, Mtis<^? 'km müßte, Amerika, Japan, das bolsche- ^sell°?^ r und China in Schach halten kann, daß bereut es die britische Regierung schon heute, Konferenz zu Washington das Bündnis ^rnst-n s^, denn den russischen Absichten auf den K traue« namentlich aus China ist nicht Das Verfahren im Falle Kutisker befindet sich noch immer im Stadium der Voruntersuchung. ES ist kaum anzunehmen, datz die Voruntersuchung zwei Wochen beendet ist. Erst dann kann sich dec tersuchnngSrichter über Haftentlassungsanirage schlüs- ! sig werden. Augenblicklich liegen solche Haftentlas- z sungsanträge noch sicht vsr, da auch die Verteidigung > erst da» Ergebnis der Untersuchung abwarten will. Das : Verfahren g?ge» Generaldirektor Blau nimmt seine« j Fortgang. Die Staatsanwaltschaft hat die Anklage ; weg«» Betrugs sicht satten lassen. Die Haftentlassung - erfalgte in der ErwLzsxg, datz di« hohe Kaution von einer Milkio» Goldmark, die durch Hypotheken sicher- gestsllt ist, genügen würde, «m den entstandenen Scha den z« decke». LiquidoAvn des Varmat-Konzers»? Nach einer Meldung de» deutschen Handelsdien- ' stes ist ein Vertrag der Gear. Barmat mit ihren Gläu- i bigern zustande gekommen, der jedoch noch der Zu- 1 stimmung der einzelnen Gläubiger bedarf. Diese Zu stimmung ist nur noch als Formalie zu betrachten. Nach diesem Vertrage übereignen die Gebrüder Barmat ihre gesamten inländischen und ausländischen Vermögens- reile der Treuhänder A.-G. Diese wird die bisher freien und bereits verpfändeten Vermögensteile verwalten und daraus die Gläubiger, soweit dies möglich ist, be- > friedige». Zum Fall Troschke wird jetzt bekannt, daß Troschke selbst die Einleitung des Strafverfahrens gegen sich beantragt hat. Es han delt sich dabei um folgenden Tatbestand: In einem Verfahren, das sich gegen eine Anzahl Personen richtet, wird Troschke beschuldigt, vor fünf Jahren, gelegent- - lich des Ankaufs von neun a ten Kraftwapen aus Heercsbeständen Zuwendungen gemacht zu haben, die es ihm ermöglicht hätten, diesen Kauf abzuschließen. Be amte kommen dabei nicht in Frage, und es soll sich da bei nur um die üblichen Trinkgelder gehandelt haben. Eine Schädigung des Reiches hat nicht stattgesunden, da die geforderten normalen Verkaufspreise gezahlt wor- ! den sind. Dar AWmimmgrergevms. Die Verteilung der Stimmen. Ueber das Abstimmungsergebnis im Reichstag bei j der Entscheidung über die Billigungsformel liegen nun- mehr die genauen Zahlen vor. Danach verteilen sich die Stimmen auf die einzelnen Parteien wie folgt: ! Von den Sozialdemokraten fehlten dre nenn Abgeordneten: Frau Arning, Eggerstedt, Horn, Jäcker, Dr. ! Levi, Schirmer (Dresden), Schmidt (Meißen), Schulz (Bre men), Frau Dr. Stegmann; alle übrigen 122 stimmten mit Nein. Von der D e u t sch n a t i o n a I c.. rtei fehlten drei: Bazille, Dr. Hoetzsch und Wormit; die üvrigen stimm ten mit Ja. Vom Zentrum fehlten folgende vierzehn Abgeord nete; Dr. Beusch, Diez, Gerig, Giesberts, Groß, Dr. Höfle, Hofsmann-Ludwigshafen, Joos, Lanae-Hegermann, Schlack, j Schwarz-Frankfurt, Sonner, Frau Teusch, Tremmel; ent halten haben sich die drei Abgeordneten: Knoll, Koch-Essen, Rüder, mit Nein stimmten Jmbusch, Dr. Wirth, alle übri- ! gen fünfzig, darunter, der früher- Reichskanzler Marx. , stimmten mit Ja. Don der Deutschen Volkspartei fehlte nur Dr. Japs; alle übrigen fünfzig stimmten mit Ja. Bon den Kommunisten fehlten neun: Dengel, Heckert, Münzenberg, Pfeiffer, Remmele, Schlagcwerth, Dr. Schwarz-Berlin, Urbahns, Frau Zetkin; die übrigen 36 stimmten mit Nein. Bon den Demokraten fehlten fünf: Korell, Lem- rner, Schücking, Schuldt, Wieland; die übrigen 27 ent- ; hielten sich. Von der Wirtschaftlichen Vereinigung fehlte ? Nevers; die übrigen zwanzig stimmten mit Ja. Von der Bayerischen Volkspartei waren sämt- j vche 19 Mitglieder anwesend und stimmten mit Ja. Don den Nationalsozialisten fehlten fünf: Diet- > rtch-Franken, Ludendorff, v. Ramin, Schroeder-Mecklenburg, ; Strasser; die übrigen neun enthielten sich. Falls diese Angaben richtig sein sollten, so würde ! die Mehrheit für das Kabinett Luther 247 Stimmen i betragen, also noch um eine Stimme größer sein, als s gemeldet wurde. Deutsches Reich. — Berlin, den 24. Januar 1985. ° Keis« Landesamnestie i« Thüringer». Im Thü- ! ringer Landtag erklärte der Regierungsvertreter Mi- § nisterialdirektor Müller zu dem kommunistischen Amne» , stieantrag, daß das Justizministerium den Zeitpunkt nicht für geeignet halte, eine Landesamnestie für Thü- ! ringen zur Erörterung zu stellen, da im Reichstag bereits vier Amnestieanträge vorlägen und somit ein ; Gegeneinanderarbeiten von Thüringen und dem Reich ! di^ Folge sein könnte. Besondere Härten in Straf-