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Kummer 49 — 23. Jahrgang «mal wöchentl. verusstprelr: für Februar 2.80 Reut.-Mark Ilnreislkn: Berechnung der Anzeigen nach Rrnt.-Mark Preise: Tie rinpeipaitene Betitzeile Sv^ t. Familien- ti. Ve»einSanzeigen. Getucie 1K.H. Dir y etit-Reklnmezrile 80mm breit. I ^e. Ossriiengebühr «ür Selbstabholer 1b«). bei > rbriirndung d»rit die Bost an>rrdem4 or>o uiiblag. krrlr sftr «Ile klnrelnummer io keaten-psennt«. GelchüilUcher Lrür Jose« tzarmann, Dresden SLckMe Mittwoch, 27. Februar 1924 Im Falle böberrr ^ ewalt erlicht «ede Verpflichtung oul Lieiernna sowie Erliilluna o«,» Anzeioen-Aiiiträoe» »nd Leistuno von Schadenersatz, Für undeutlich unddurckiFern« 'vrecher übermittelt? t'nzeioen übernehmen » >r kein? Ver- antwortnna. Unverlangt einae andte und mit Rückvorio nicht »erleben? Nionuttrlpte werd n »ich ousbeivohrt Sprechstunde der Redaktion 8 bi- 0 llbr iwchniittao» Hauptichri'tleiler: Dr. Joief Albert. Dresden voMettuna Taaedzeitrina Inv ckvi st licke Politik und «eschitft-slell« der Litchfls»«« «Volk» ei«, u« und . —, - _ . MS VW ' Ak Vkl! kkk Ml » M Ile«? Mk» «reUlk nnd >v« loa EaroiiXi-vumormkerei En Lreedtii-il. IS. ^olbelnstrab» <«. Ferne,,> »//«!, lckieckioiii» Dresden >«',«? Nedaktion der SSchsifMen «UolkSzelkiina K Dresden - A. IS. Holbeinslratze SS. Ferm», M7A und wikSN Der Beginn des Hitlerxrozesses Der erste Tag der Verhandlung — Die Verlesung der Anklageschrift — Ueberreichung einer englischen Note in Paris bezüglich der Militürkontrolle — Herabsetzung der 26°/<, Reparationsabqabe auf 8 °/g — Das belgische Kabinett gefährdet? — Sachsen wird bezüglich des Belagerungszustandes genau so behandelt wie die übrigen Länder Die Mtthkilst>»>ßilli>lllitli München» 26 Februar. Die Angeschuldigten im Hitler. Prozeß sind, soweit sie bisher in Landsberg a. L. im Gefängnis in Untersuchungshaft waren, gestern nach München gebracht worden. Sie werden während der Dauer des Prozesses in de- sonderen Räumen der Jnfanterickaserne, in der sich der Prozeh abspielt untergcbracht. München, 26. Februar. Die Anordnung de» StaatSkom missarS für München, die die Sicherheitsmaßnahmen für den Hit> lecprogeß betrifft, wurde im Laufe de» «estrigen Tage» in Mün chen angeschlagen. Neben dem Verbot politischer Versammlungen in der Nähe de» Verhandln,igSorte» und einem Verbot von Am sammlungen enthält die Anordnung Bestimmungen lür die Sper ruiig de» Fuhrwerk». Radfahr» und Fußgängerverkehr» in den umliegenden Straßen. Die Verhandlungen im Hitlerprozeß werden feweil- von 8,30 Uhr morgens bi» tS Uhr mittag» und von 8 Uhr nachmlb tagS bis 6 Uhr abend» gurchgetührt werden. Zu dem Prozeß hatten sich 300 Pressevertreter angemeldet, 80 wurden zugelassen. Besonders zahlreich waren auch die Anmeldungen der Auslands, presse. Gestern nachmittag wurden die Zugänge zum Gericht», gebäude vollkommen abgesperrt. Der 1. Derhands««qstaq München» 26. Februar. lDrahtbrricht.) Heute früh um AS Uhr begann im Gebiinde der Jnkanterieschule der Prozeh gegen Hitler und Genossen. Um 9 Uhr erhob sich der erste Staat» anwalt Ste» «lein zur Verlesung der Anklageschrift. Dir Anklage lautete gegen die ersten 9 Angeklagten ans vollen deten Hochverrat, und «egen Pernrt auf Beihilfe zum Hochverrat. Zum Schutze de» Grricht-gebäude» sind umfangreiche polizeiliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden. Me Anklageschrift München» 26. Februar (WTB-1 Die Anklageschrift- im Prozeß Hitler-Ludendorff umfaßt -0 Seiten. Als Angeklagte sind aufgefübrt: 1. Adolf Hitler, Schriftsteller; 2. General a. D. Luden darf; 3. OberlandeSgerichtSrat Pöbner; 4. Oberamtmann bei der Münchener Polize-direktion Frick; 8. Tierarzt Dr. Weber; 6. Hauptmann a. D. Nöhm; 7. Oberleutnant d. N. und Studie- render der StaatSwissenschofien Brückner; 8. Leutnant Wagner; S. Oberstleutnant a. D. Knebel; 10. Oberleutnant a. D. und Bankbeamter Pernet, sämtlich mit Ausnahme LudendorffS in Untersuchungshaft. In der Anklageschrift wird einleitend eine längere Schilde- rung der Vorgänge im Bürgerbräukeller am Abend de» 8. November vorigen Jahre» gegeben, die. soweit sie sich im Saale selbst abaespielt haben, allgemein bekannt sind. Ueber die Vorgänge im Nebenzimmer sagt die Anklageschrift u. a.: Im Nebenzimmer befanden sich zunächst v. Kahr, v Lossow n. v. Seisser, Hitler und etwa drei bewaffnete Hitleranhänger. Hitler rief gleich nach dem Betreten de» Nebenzimmers: „Niemand ver läßt lebend da» Zimmer ohne meine Erlaubnis". Scidann wandte er sich an Herrn v. Kahr mit etwa folgenden Worten: „Die NeichSregierung ist gebildet, die bäuerische Negierung ist abgesetzt. Badern ist da» Sprungbrett für die Neich-reaierung, in Bayern muß ein LandeSvcrweser kein Pöhner wird Minister präsident mit diktatorischen Vollmachten, Sie werden LandeSver- Weser. NeichSregierung: Hitler, Nationalarmee: Ludendorff. Seisser: Polizeiminister." Mit der Pistole feuchtelnd fuhr Hitler fort: „Ich weiß, daß da» den Herren schwer fällt, der Schritt muß aber gemacht werden, man muß den Herren erleichtern, den Absprnna zu finden. Jeder hat den Platz eiiiznnehmen. auf den er gestellt wird. Tut er das nickst, so hat er keine Daseins, berechiigung. Sie müssen mit mir kämpfen, mit mir siegen oder mit mir sterben, wenn die Sache schief gebt: vier Schuß babe ich in meiner Pistole, drei für meine Mitarbeiter, wenn sie mich verlassen, die nächste Kugel für mich." Kahr kante darauf zu Hitler: „Sie können mich festnehmen, können mich totkchießen lassen, Sie könn-n mich selber totschicßen, sterben ttder nicht sterben ist bedeutungslos". Hitler wandte sich sodann an Oberst v. Seisser. der ihm vorwarf, daß er sein Ver- sprechen, keinen Putsch zu machen, nickt gebalten habe. Hitler lerwiderte: „Ja. da» habe ick getan, aber im Interesse de» Vater- IlandeS Verzeihen Sie mir!" Aitt die Fraae d-» General- Los. lsow: «Wie siebt Lndendorkf zur Sache?" entaeanete Hit ler: Lndendorff ist bereita-ütellt und wird oleich geholt werden." Hitler und seine Begseitnna ließen durch ihr Verhalten ^deutlich erkennen, daß sie entschlossen waren, ibren Willen auch tritt Waffengewalt dnrckzusehen. Kabr, Losiow und Seisser wurden verhindert, miteinander zu sprechen. Irgendeine zustimmende Erklärung erbielt Hitler in dieser Zeit von keinem der Herren. Dir Anklageschrift befaßt sich weiter mit der zweiten Ansprache Hitler» tm Saal de» BürgerbränkellerS und mit dem EinareifenLudendorff» Da heißt e»: Luden, horff war von vem Herrn v. Schaubner-Nichter und zwei weiteren Personen im Kraftwagen herbeigeholt und unterwegs über den Sachverhalt unterrichtet worden. Er wurde vor der Türe des N.'benzimmers von Hitler eiupfaugen. Ludendorsf trat sofort auf Kahr. Lossow und Seisser zu und erklärte ohne vorher eine Frage an diese Herren zu richte», und von ihnen eine Erklärung abzu warten: .Meine Herren, ich bin ebenso überrascht wie Sie, aber der Schritt ist getan, es lxmdelt sich um das Vaterland und die große nationale völkisclw Sache, und ich kann Ihnen nur raten, gehen Sie mit unS. tun Sie das gleich l" Mit dem Erscheinen LudendorffS änderte sich der Charakter der Vorgänge im Nebenzimmer völlig. Tie Pistolen waren ver schwunden, alle» wurde auf gütliches Zureden eingestellt. Zu einer Besprechung der Herren Kahr. Lcssow und Seisser unter, einander ließ man es aber auch jetzt nicht kommen. Er setzte nun von Hitler, Lndendorff und Dr. Weber ein ormgeudeS Zu reden ein. wobei Hitler wiederholt zum Ausdruck brachte, daß cS ei» Zurück nicht mehr gebe Schließlich erklärten Lossow und Seisser ihre Zustimmung. Kahr erklärte erst nach längerer Zeit: Ich bin bereit, die Leitung der Geschicke Bayerns als Statthalter der Monarchie zu übernehmen. Hitler drängte darauf, diese Erklärung auch im Saal abzugebe». Kahr sträubte sich dagegen, gab ober dem fortgesetzten Drängen Hitlers schließlich nach. In der Zwischenzeit waren starke Massen Bewaffneter vor dem Bür- gerbräukeller aufmarschicrt. Hitler bat Kahr, Lossow und Seisser, die sich wieder in das Nebenzimmer zurüclbeaeben hatten, ui» Ver zeihung wegen seines Vorgehens mit der Begründung: Die Not des Vaterlandes habe diesen Schritt notwendig gemacht, ll. sprach Lndendorff mit Lossow und Seisser über die nächsten militärischen Maßnahmen, die er für notwendig hielt: Beuachrich tigung der Truppen der Reichswehr, Bildung der Naiioiialariiiee Auflösung der Vaterländischen Verbände und Eingliederung in die Reichswehr. Grenzschutz gegen General v. S?eckt. Endlich svrach Lndendorff und General Rechter mit Lossow über die Vorgänge :n der Pionierkaserne, wo ein Bataillon „Oberland' ron der Reichswehr festaehalten wurde. Lützendorf - und Aechter waren über diese Vorgänge sehr erregt. Der erste Abschnitt der Anklageschrift schließt hier mit folgen den Feststellungen: Die Herren v. Kahr, v. Lossow und v. Seisser waren nur scheinbar auf die Forderungen Hitler? und seiner Anhänger ein gegangen, um ihre Bewegungsfreiheit w-eder zu gewinnen. So- halt» sie konnten, verli-ßen sie — etwa um r§11 llhr abends — den Bürgerbräukeller nnd trafen iinaesäumt die notwendigen Maßnahmen zur Niederschlagung des Putsche?. Der zweite H a u v ta b sch » i t t der Anklageschrift be faßt sich mit den Bemühungen KahrS. Lossow? nnd Seisser». den Kampfbnnd von einer Aktion fernzu halten. Der dritte Abschnitt der Anklageschrift befaßt sich mit der Aktinn selbst und mit den an ihr beteiligten Verbänden. Es waren die?: die nationalsozialistische Sturmabteilung unter Führung Hitler? und de- Hauptmann a. D. Göbriug. der Bund Oberland unter Führung Tr. Webers und des Generals a. D. Aechter, die ReichSkrieqSflagge unter Führung des .HamimauuS Nöhm und deS HaupiinannS a. D. Seidel. In der Anklage schrift wird dann bis inS kleinste die genau fcsigeleate Beteiligung der einzelnen Verbände angsührt. Daraus ght hervor, daß in ganz Bayern Geh.-imbesehlr zur Moyil'saiion und zum Marsch nach Berlin auSgeaeben wurden. Neu ist, was über die Inkan- terieschnle im Znsammenhang in.it dem Putsch in der Anklage schrift gesagt wird Der Kampfbund v-rsucht seit längerer Zeit, Einfluß auf die Angehörigen der Jnsanterieschnle zu gewinnen, besonders Oberleutnant Roßbach war seit Anfang Oktober 1923 mit Erfolg bemüht, die jnnqeren Wasfenschüler für die völkische Erhebung im Sinne der Aitlerschen Ideen zu begeistern. Der Angeklagte Wagner, Lcntuant bei der Infanterie« schnle lernte bei den verscbi'cdenrn Zusammenkünften auch den Oberleutnant a. D. Pernet, den Stiefsohn LudendorffS, kenne». Gelegentlich deS Besuches mehrerer Herren der Jnfan- terieschule am 4. II. 23 bei Lndendorff, svrach dieser von der völkischen Erhebung nnd änßerie die Ansicht, daß die völkische Idee in kürzester Zeit siege» werde. Er sprach auch von den Verdiensten Hitlers. D'e weiß-blane und bayerisch? Gefahr besteh« nach seiner Auffassung darin, daß in Bauern da? Königtum wieder anfgerichtet werde, was dahin führen würde, daß entweder Bayern sich voni Reiche tr-nnen oder aber die Führung im Reiche an sich reißen und sich über Preußen stellen würde. Aus die Frage der Jittanterieschüler, wann er sL »den dar ff) an eine völkische Erhebung denke, antwortete der General: Der erste Zeitvunkt sei schon verpaßt, e» sei die? der AnSbrnck de? Konfliktes Seeckt. Lossow gewesen. Jetzt könne eS noch Wochen oder Monat? dauern bi» die Not die grosie Masse de? Volke? znm völkischen Gedanken treib?. Leutnant Wagner unterrichtete sein? Kameraden von den Ideen LudendorttS und die Jnfanterieschüler mußten an» den Ausführungen Lndendorff» den Eindruck gewinnen, daß der General vollkommen hinter Hitler nnd Roß bach stehe und deren Auffassungen in alle» Punkten teile. Am 8. 11. mittag» kam der Oberleutnant a. D. Pernet, der Sticfsobn Lndendorff». in die Jnfanteriefchnle »nd forderte den Leutnant Waaner auf. beim Oberkommando des KainpfkuindeS in der Schellingstraße über da» geplante Ninsturzunternebmen die entsprechenden Weisungen entgeacnzunehmen. Abend» 8.36 gab. ohne daß die Vorgesetzten verständigt worden seien. Lentnanl Wagner vor de» OffizierSinkveftionen und den Fähnrich-Inspek tionen den Erschienenen bekannt, daß „in diesem Anaenblick die völkische Regierung für Deutschland im Büraeickräukeller anS gerufen wird und in ganz Deutschland die völkische Revoliiiimi anSbricht." Hinter der Bewegung stehe Ludeudorsk, ferner Lossow mit t«r geschlossenen 7 Division. Pöhner und Seisser mit der bayerischen Polizei. Ludensorff habe befohlen, daß die J»s„n- terieschule sofort als Stoßtrupp bei dem Marsch noch Berlin unter Führung Roßbachs Verwendung finden soll. Am nächste» Tage solle unter Zusicherung von andere» Formationen aus der In- fanieneschnle ei» Regiment „Ludendorfs" gestellt werden. — Leut nant Wagner gab auch sogleich die Kompanieavieilnng bekannt und verkündete, Lndendorff wolle die Jnsanterieschnle sofort im Bürgerbräukeller besichtigen. Fast sämtliche Jnfanteriescbnier traten daraufhin mit Massen und scharfer Munition im .Kasernen hof an. e? wurden noch Hakenkrenzfahne» und .Hakenkrenzbinden ausoegeben und darauf macschierte die Jnfanierieschule unter RoßbackS Führung um 9 Uhr abends zu»! Bürgerbräukeller. Auch nach der Abfahrt Ser Herren Kahr, Lossow und Seisser vom Bürgerbränkeiler am Abend des 8. II. suchte man aus der Hitlersette das eingeleitete Unternehmen fortzufnhre» nnd goar auch »och zu einer Zeit, als man schon sickwr wußte, daß Kahr. Lossow und Seisser fest entschlossen waren, de» Putsch mit den gesetzmäßigen staatlichen Mitteln niederznschlagen. Uni 8 Ukc morgens erklärte Oberst Leipold von der Jnfanteriefchnle. der von Lndendorff ersucht worden war. zu ihm zu kommen, diesem nnd Hitler, daß er im Aufträge deS Generals Lossow dienstlich davon unterrichtet wurde, daß sich die Herren Kabr, Loisow und Seisser an ihre Zusage nicht gebunden erachten, weil diese Zusage nnt»r Zwang abgegeben war nnd daß die 7. Division nicht hinter dem Unternehmen stehe. Durch diese Mitteilung des Obersten Leivold batte» d>e Herren Lndendorff nnd Hitler mit einer jeden Zweifel ausschließende» Gewißheit da? bestätigt erhalten, wa? sie schon seit mehreren Stunden mehr oder weniger sicher wußten. Trotzdem beschlossen sic, da? Unternebme» weiter zu führen. Hitler besonders riet zu durchgreifenden Maßnabmcn. er hielt eS notwendig auf da? Ganze zu gehen. Da man sich im Wehrkreiskommando nicht mehr sicher fühlte, begaben sich Lndendorff. Hitler und der aanze Stab morgen? nach 6 Mir zum Büraerbränkeller zurück. Nur Hanpl- mann Nöbm blieb aus Besebl LudendorffS mit seinen Leuten im Wehrkreiskommando, um da» Gebäude gegen die Reichswehr zu halten. Unter den H i t l e r t r u v p e n hat lick besonders der Stoß trupp „Hitler" durch sein gewaliiacS Vorgeben anSgezeichnei. Angehörige von ibm z-rsiörten die Räume der Münchener Posi, nahmen eine gewaltsame HauSsuchuna beim Vizevräsidenlen de? Landtages Auer vor, verbattete» eine Anzahl von Geiseln, schlevv- ten den ersten Bürgermeister und sozialistische Stadiräte als Geisel» zum Büroerkwänkeller. und Hitler »nd Lndendorff wußte», daß diese Geiseln dort festgebalteu wurden, taten aber nichts für ihre Freilassung. In den letzten Abschnitten befaßt sich die Anklaaeschrist mH der besonderen Schnldfrage der einzelnen Angeklagten. Adolf Hitler wird als die Seele de? ganzen Unter, nehmend bezeichnet, denn er babe den Plan z» dem Unternebinen entworfen, sich lwi.der AnSsnbrnng an di? Stütze gesetzt, den Sturz der Regierung im Rüche und in Bauern erklärt, immer neue Aeniter verteilt »nd ttir sich selbst die oberste Leitung der Reichs- Politik allein in Ansvrnch genommen. Er sei bemüht gewesen, das Unternebinen z» festige» und zu eiiveiiern und cS auch dann noch fortznführen. als ihm die völlige Aussichtslosigkeit vollkommen klar sein mußt e Bei General Lndendorff sei die Annahme begründet, daß er über do? für den 8. II. geplante Unternehmen schon vorher genau unterrichtet war. von der gewaltsamen verfassungswidrigen Art deS eingeleitelen Unternehmens habe er sicher si'äiesten? am Abend deS 8. II. Kenntnis erhalten, als er mit Kraftwagen abgc- holt und znm Bürgerbränkeller gebracht wurde. Er sei sogleich auf die Seite deS Unternehmens getreten nnd habe sich all Führer der neu zu bildenden Nationalarmee betätigt, indem er Vorschriften über Grenzschutz, Eingliederung der Verbände in die Reichswehr erließ, den Besebl an .Hanvtinann a. D. Nöhm gab, da? Wehrkreiskommando mit seinen Leuten besetzt zu halte», nnd indem er sich schließlich an die Stütze de? Zuge? in daS Stadt- innere stellte, um durch daS Gewicht seines Namen? »nd seiner Persönlichkeit dem Etanzen einen besonderen Nachdruck z» geben und Einfluß auf die Reichswehr »ns LandcSpolizei zugunsten de< Unternehmens zu gewinnen. Von dem Rat am Obersten LandeSgericht München Ernst Pöbner behauptet die Anklage, daß er schon einen Tag vorher von den Plänen Hitler? wußte, ebenso habe sich der Oberamtmann bei der Polizeidirektion München Wil helm Frick schon vorher bereit erklärt, für den Fall einer völkischen Erhebung den Posten eine» Polizeipräsidenten in München anzunehmen, ebenso habe er von den fttr den Abend de» 8. 1>. geplanten Ereignissen Kenntnis haben müssen. Van Dr. Friedrich Weber behauptet di« Anklage, daß er die Durchführung de» Unternehmen» vom 8. 1t. erst ermög lichte. indem er als politischer Führer dr» Bunde» Oberland dg«