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Grscheiut täglich früh 6»/, Uhr. Rrdarli«» „» ««Prdttt-, JoixumtSgass« LS. WeranttvvNlichrr Red««trur Wv. Hüttner in Nrndaitz. ^ " ld« d. Redactio» »»» lt—tt u», ! »o» 4—5 »hr. Verklär -ir uüchft- de Nummer bestimmten »Ir an Wochentagen bis , , Nachiiitini««. an Sonm und Festtngru stütz bis'/,» lltzr. H» beuFtllale, für Z«f. Xmuchme: Vits Klemm, UniversttätSstr. 22, ltzOSch» Lösche. Haiastr. 21. pa«. nur bls Uhr. Anzeiger. Organ für Politik. Localgeschichte, Handel?- und Geschäftsverkehr. «-il»,-14.»««. Adoaannkiitsmet» viertelt- <V,Mk, incl. Vrinaerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Debübren für Extrabeilagen Vdnr Po-befbrderung 36 Mk. mit Postbeförderung 45 Mk. Znlrrati 4gesp BourgeoiSz. 20 Pf Größe re Schütten laut unserem Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Leclamro »Mer de» »rtackteochrtch die Spaltzeile 40 Ps. Inserate find stets an d Lrnedttt«» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnumamerruräo oder durch Postvorschuß. V.9V Zur geWigeu Beachtung. Unsere Upf>edtliou ist worfle» Sonntag den 9. Januar nur Vormittags bis '',9 Ubr geöffnet iKxpSÄtNI«»» «iSko Lrv->y» IdllpvhÜBk«. Im Monat Dttkinber 1815 nhieltcn das hiesige Bürgknechl: n m - M,. Herr Fleischhauer. Carl OSkar. Koch. - Schumann, Earl August Hermann, Ci- garrensabrikant. - Otto. Gustav LouiS, Schlosser. » btieler, Earl Leopold, Rettaurateur. - SchÜmichen, Franz Eduard, Flrischer. - Lässig. Ernst Gustav, RechlSzelehrler. - Lange, Johann Friedrich, Kaufmann. - Koch, Albert Hngo, Kanfmann. - Eisenschmidt. Arthur Hilmar, Kanfm. - Platzer, Gottlob Wilhelm, Privatmann. - Ulbrecht, Christian Wilhelm, Wageurevi- sor bei der Thüringer Eisenbahn. - Weill, Max Eouard, Ziungießer - Korn, E? uard Wilhelm Theodor Emanuel, Kaufmann. - Gabler, Karl Friedrich, Schuhmacher. - Weber. Ernst Juliu», Lehrer. - Kohl, Johann Friedrich, Restaurateur. - Dörnfeld. Earl Ferdinand Gustav, Kfm. - Rahn iS, JustinuS, Restaurateur. - Capelle, Eduard Theodor Juliu», In haber eine» kausm. Agenturgeschäft». - Schröter, Friedrich Theodor. Restaurateur. - Gottschalk, Emanuel Christoph Friedrich, vr. pb I und Lehrer. - Lipschütz. Israel Jtzek, Eommissionair. - Koller. Wolf. Commilsivnair. Herr Friedrich, Eugen Hugo, Steindruckereil factor und Vutterhündler. Schulze, Christian Hermann, Inhaber eines Pfandlech- und Borfchußgeschüfls. Bartholomäus, Frdr. Ernst, HauSmann. Genth, Friedrich Bernhard, Tischler. Frech, von Koch-Sternenseld, Theod, Rentier. eine» kaufmännischen Geschäft«. Herr Kirfchbaum, Friedrich Wilhelm Mar, Kaufmann « De gen er, OSwalv Robert, Kaufmann. « Sußmaun, Gustav Adolph, Kaufmann - Bretschueider, Gustav Adolph, Bier. Verleger. - Wunder, Johann Georg Emil, Inspektor der Gasanstalt. - Winterstein, Kranz Anton, Sattler. - L-llmann, Anton, GaSanst-Aufseher. - Wirth, Earl Gottlob Herrn., Schneider. - Löbig, Earl Gottlob, Hausdiener. - Berger, August Rob., Productenhändler. - Förste mann, Heinrich Gustav Ernst Joseph, vr pdtt. und Bibliothekar bei der Universität» Bibliothek. gestrigen Eoncert zu schließen in wesentlich neuen, im Gewandhaus zum ersten Mal zur Aufführung kommenden Werken. Diese Idee ist zwar nicht zum ersten Mal verwirklicht, hat aber so lange ge. schlummert, daß fie vielen Concertbefucbern so gut wie neu sein wird. Da» gestrige Eoncert war oer französischen Composttion gewidmet; ein italienische» und scandinavische» Eoncert soll folgen DaS gestrig« zerfiel in zwei streng gesonderte Theile: heiter und hell begann e» mit der frischen Jagdouverture von Möhul, der dann die Arie de» Dormeuil au» der komischen Oper „ves roi- tarvs vorsäes' von Boieldieu folgte. Noch immer wird sie Vielen in Erinnerung sein, wie sie Stock haufen in seiner unnachahmlichen Weise vor einigen Jahren sang. In glattem Französisch trat der joviale Dormeuil, nicht ohne eine Beimischung von Blasirtheit, vor un« hin. Die letztere Eigen schaft fehlte gestern vollständig, und der angenehme Wiith sang deutsch; Herrn Gura'S Auffassung ^ war etwa» pathetischer , auch im Tempo laug - Heitmann. Gustav Hermann Julius, Graveur. Frau Hoch, Wilhelmine Auguste veru»., Inhaberin I sawer; musikalisch selbstverständlich unanfechtbar. -Mor 0.000 «tm. ohne Im Monat Dkcruba 1815 sind vom Stadttat- anaesttllt vndcu: ^rrnz LouiS Strudel als Bote, und arich Gustav Baumaun als Aufroärter bei der Stadt-Steuer-Einnahme. st Hermann Kempe, iz Larl Perrchard Kuckt»:, irdrich Heinrich Albert Schwarz und »st Robert Pötzfch al» RathSdiener. t» »» t. Musikalischer Lericht. 8eh»tr« »»d elfte« Ge»«»dh»»sco»eert. Leidig, 7. Januar. Da» NeujahrS-Eoucert, welche» da» Direktorium der Ge«andha»»-Eoa- certe veranstaltete, hatte Nameu von hehrem Klange in seinem Programm. Sein erster Theil war von monumentalem Charakter; die .Zauber- flöten-Onverture", eine der schönsten Ar,ea von Händel urd da» Beethoven'sche B«olin-L»vcert füllten ihn an». Und so wnrden die Wogen einer freudig bewegten Menge geglättet, die rm Saal und in den Galerien glückwünschevv hin- und Herzog und eine« Eoncert beiwohnte, da» i» Heine» einzelnen Lheilen selbst wie ein Glückwunsch Lang. WaS giebt e» nicht alle» für Glückwünsche in der Welt! Wenn der alte Drangel unserem Kaiser zum Remn Jahr gratulirt, so har DaS etwa» ungemein Rührende»; und wenn der alte Haydn am ReujahrStage 187- a»S einer Sin fonie zu »nS herber grüßt, braucht man nicht gerade ei« idealer Anhänger deS musikalischen Heldruthum» zu sein, um sich diese« Glückwunsch u»s alter Zeit recht dankbar z, Herze» IN oehmea. Uber warum brachte un« der A»ch nicht auch ein Werk anS venere» Zeit? WSW» wolle», ein solche- paffe nicht in die Reih« der übrigen, altgeweihten Meistercompofitiovrn, hieße da» mnfikaltfche Feingefühl noch mehr verfeinern, alS das musikalisch wäre. Wollt« »a» die Hayduffche Sinfonie sr» war die in vckwr, Rr t« der Breitkopf ck Härtet'schea Ausgabe) an jene» Abend nicht missen, so konnte die Ouvertüre zur Zanbrrfbte wegbleibeu, die in unserem Theater doch oft genug -» einer nicht minder gelungenen Aufführung kommt, als neulich im Eoncertsaal, der aber erst in zweiter Linie ein Anrecht ans sie hat. Der Name Mozart hätte dann einem anderen Platz gemacht, nud der Umsicht unserer Coucertbrrection wäre dann die Wahl zwischen eine« neueren Lomponisten und den älteren wohl nicht «ehr schwer geworden. Einen Gruß au» der Gegenwart hätten wir am ReujahrStage gern gehabt; so schlecht sind doch »vsere Zeiten glücklicher Weise nicht! DaS schönste Verdienst unter den Lebenden um da» Eoncert hatte Joseph Joachim ES giebt Menschen, denen die Natur ihre Große vornehmlich in ihre Länge gelegt hat; und Künstler, deren Größe wesentlich in der Länge einer Recevsion bernht jdiese folgt ihnen dann, wie der Schatten einem Meilenstein, wenn c» Abend wird Schade n« diese Künstler »nd schade um die Herren Rkkevsenten. Zum Glück giebt'S aucb andere, deren Auftreten jede „Recrnsirn" überflüssig macht und die einen Berichterstatter ia den Stand sitzen, mit drei Worten etwuS ebenso Große« au-zu- sprechen, al» er mit mrbreren Worten Entbehr liche« sagen würde. Joachim ist ein solcher Künstler, »vd „Joachim hat gespielt" die Recenfiov dazn. Wer rhu geirrt hat. weiß diesen Bericht z» schätzen, nud wer ihn nicht gehört hat, dem ist doch »icht zu helfen, so lange bi» er einmal eine» Besseren hat spiele« höre». Daß e» gerade da» Beethoven'sche violrnconcert war. welche« der Künstler neben Solostücken von Tar- trni und Vach (Sonate in Säur — Sarabande nud Bonn Le a»S der zweiten Solosonate) znm Vortrag anSersehen, da« setzte Allem die Krone ans. WaS übrigen« die Wirknng ferne« Spiel« selber nicht beeinträchtigte, de« Eopellmerster und de« Orchester aber einige Schweißtropfen geostet haben mag, war, daß Joachim da« Gioltneoncert ohne Probe spielte. Diese« immerhin gewagte Experiment glückte «enlich insofern nach Möglich, keil, alt sich unr eine gewisse Befangenheit de» Orchesters hie nud da zergte. »irklrche Krdler aber nirgend vorkameo In den letzten Sätz merkt« man von de« Experiment fast nicht« wetz». und ei» Kunstgenuß, wie ihn »icht alle Jahre »nr einmal, aber die wenigsten gleich am ersten Tage bringe», blieb übrig. von de» Lebende» kommen w« zu den lebende» Einheimischen Me »ft haben »ir die Nameu unsere« verehrten Eapellmeister« und nuferer Priumdouna in diesen Berichten genannt! Und d»ch, wer kö »te die Sängerin der beiden Arien von Gluck «ud Händel, Fra» vr. Pefchka« Lentuer, »nd den Dirigenten unsere« trefflichen Orchesters, Earl Rernecke, endlich dieses Orchester selbst am RenjahrStage wirkm sehen, ohne sie z» neunen — dankbar und frendig be wegt zu nenne»? DaS Pnblicn« hat bereit« in nuferem Sinne entschiede», indem e« jene Beiden, wie auch Joachim, mit warme» Grnß empfing. Am Enoe de« Prvgramm« stand die vierte Onvertnre zu Beethoven« Oper Die drei „Le». n»reu"-O»vert»re» »uv die z» „Fidelis" hat un» also die Direktion in der ersten Hälfte der die», winterlichen Eoncert« Vorgefühl t »ud damit einen Beweis geliefert, wie sehr ihr der planmäßige Entwnrf der Eooeertprogramme am Herren liegt. Neben anderen Beweisen hierfür giebt diese« Jahr »nch noch einen besondere», der -»gleich eine der glücklichsten Ideen, welch« ein« Eoncertdirection haben kann, registrtrt: mit dem gestrigen Gewand- hauSeoncert begann eine, wenn anch kleine Reihe historischer Eoncerte, die in rascher »der unter, brocdener Folge die Eompofition verschiedener Länder an da« Tageslicht ziehe» wird, nach dem aber weniger pikant. Da» Ganze ist ein Scherz, und verträgt deshalb einen starken Farbenanflrag ehr gnt. Die Frende über Herrn Gnra'S Aus treten war natvlich sehr groß und steigerte sich » wiederholtem Beifall, al« der Künstler die Ballade von der Königin Mab an» „Romeo »nd Julie" von Gounod sarg. Drei alifranzöfiscbe Volksliede» trug un» ein Theil de» Gewandhaus- gesangverein» vor, — ein» reizender als daS andere, und anch so gesungen. Die Harmoni- irnng der BolkSwelodie» hat in moderner, aber iberan» gelnngener und in geistvoller Weise Earl Reinecke vorgenommen. Ten schwersten Stand hatte gestern unser Or chester, da» einmal eine rechte Probe von seine« »esten Können gab. Die französischen Sachen, so leichthin »nd mühelo» fie für den Hörer langen., wolle» doch fein stodirt fei»; in der vttyni ichen Onvertnre, der liebenswürdig-gra ziösen Chaconne von Monfigny, dem Rigandon ein veralteter Tanz von mnuterem Charakter, i« Allebrevetact) und der Balletmnsik an» „Hip polyte »nd Aricie" von Ramea« gelang Alle» ganz vortrefflich. Im zweiten Theil kam nnu die Harold-S'rfouie von Hector Berlioz; damit ver dunkelte sich auf einmal der heitere Horizont, Stnrm brach lo» »nd da« Orchester hatte eine feiner schwersten Anfgaben z, bewältigen E» sielt sich tapfer »nd förderte die Klaugfchönheit o vieler Stellen de» originell instrnmentirteu Werke» hell z» Tage WaS den Emdrnck diese» Werke» selbst betrifft, so hat e» wohl kanm Jemand anhörru können, ohne die gemischtesten Empfindungen Wollte »an feinen specifiscb mnfikalifcheu Gehalt allein prüfen, da» Resultat würde ein ziemlich dürftige- werden. Die Progr ammmnsik", wie sie sich nennt, macht aber andere Ansprüche, »nd dies« nicht außer Icht z» lasten, bleibt die Aufgabe de» Hörer» Soweit sie sich »bue ersichtliche Mühe lösen läßt, wird er einem Werk, wie diesem, wäre e» auch so ne» wie diese», gern sein Ohr leihen. Am ehesten war da» gestern bei den beiden Mittel fätze« der Fall, den Schluß de» Pilger« arfche» abgerechnet, der mit seine« langsam verklingenden Glockengeläute leicht da» gerade Gegentheil de» Eindruck» hervorrnft, den Berlioz »nd Byron gehabt haben mögen, wenn sie sicd Derart»«» verstellten. I« solchen »nd ähnlichen Fällen lohnt sich die Mühe nicht; in andern ist sie sogar verdrießlich, wie manchmal i« Finale „vrLlo ck« drlguocko", wo Musikalisch-Häßliche» neben wahr nud warm Empsunvenem, Edle» steht. Ich Hab« habe leider nicht Zeit gehabt, mich näher über die Sinfonie z» unterrichten, und muß da her mit jede« sich abschließende» Unheil zurück halten. Wäre de» Musikalisch-Schönen nicht gar zu viel, wir würden wüuscheu, daß der Zeit raum zwischen der letzten I»stühr»na de» Werk», bei welcher David die Solv-Viola spielte und der gestrigen für die^Ankunft oder bi» znr ^ dem Elia» Krnmm, während mit „Hirsch" und dem „Schulmeister" HerrSiebert, eiaKomiker, der seit Neujahr i« meisten» von un» bereit» de- sprochenen Rollen im Allen Theater gastirt, in wirksamer Weise secundirte. Da« alte Eumberland'sche Schauspiel be währt noch immer eine gewisie Wirkung, obgleich da« ganze Drama nur dem Charakter de» Juden zur Folie dient, «nd dieser Charakter selbst au» jenen widerspruchvollen Eontrasten zusammen- efetzt ist, welche zu einer wahren inneren Lin- «it nicht verknüpft sind. Denn seine Herzen»- güte, welche mit großen Summe» den Bedräng ten zu Hülse kommt, verträgt sich wohl mit einem Geiz, der ihn selbst fast am Noth»endigst«-u Mangel leiden läßt, aber nicht damit, daß er seinen HauSgenosten Hirsch fast dem Huugertode opfert ES «st die« mehr eine aus große Abenteuer ausgehende, als wahrhafte Menschenliebe. Schewa, Ghylock und Nathan sind die drei Judearolle», welche von unseren Hauptdarstellern mit Vorliebe gespielt werden. Gegen Shylock befindet sich Schewa m direktem Gegensatz; mit Nathan hat er die praktische Toleranz gemein, daß er ohne Ansehen de» Glaubens seine Wohlthateu auS- the,lt. Herr Haase gab der Erscheinung Schema'» da« Uascheinvare, Scheue, da» deu an Mißhand lungen gewöhnten Juden der ftühereu Zeit keunzeichnet; auch in seinem Ton lag da« Schwäch liche, Gebrochene, aber mit eine« Anflug von Weichheit, in welchem sich die schöne Seele aa- küudigt, die sich unter so wenig versprechenden Formen gleichsam verkriecht. In der S«ne mit dem reichen Kaufherr», in welcher daS Ehr gefühl de« Mißhandelten erwacht, schlug Herr Haase ergreifende Tön« an. wie überhanpt die Durchführung der ganzen Rolle bi« in alle Ein zelheiten eine vortreffliche war »nd nirgend« künstlerische Bedachtsamkeit »nd Vertiefung ver misse» ließ. Der „Hirsch" de« Herr» Sidbert, der Lanzelvt Gobbo de« Eumberland'sche» Sude», ein Diener, der sich von dem Shakespearescheu Vorbild durch jüdisch» Glaube» «ud jüd fche« Wesen unterscherdet, war ein köstliche« Kaetvtu«, ein echter Naturbursche au» den Kreise» de» Ghetto und die verschiedenen mimischen Variante«, mit denen er seinen Hunger und die Leere seine» Magen« andentete, übten eine sehr ergötzliche Wirkung au«. Die übrigen Mitwirkenden müssen sich in de« Rahmen eine« Jffland-Kotzebue'schcu Rührstücke«, in dem Liebes Großmni h. Edelmuth »nd KampseS- «nth die Hanptbestandtheile sind, bewege»; der englische Schauspieldichter Lumderland war in vieler Hinsicht da« Vorbild jener beiden deutsche» Autoren. Diese Familiengrnppea zu beleben be mühten sich Krl. Schwarzenberg (Sophie). Krau Eisen mann (Krau Steruselv), Herr Nenmanu (Earl Steruseld), Herr v. Piad» lEdnard) und Herr Stürmer (Sehermrath vrau») mit anerkeunenSwerthe« Eifer, Fra« Gutpcrl (Rachel) und Krauvethmaun (Krau Mendel) gaben gelungene Mische Genrebilder. Kotzebue'S Lustspiel oder Schwank: „Der gerade Weg der beste" wird biSwetle» »och aus,«führt, weil die Rolle de« Elia« Krumm de» Wetteifer der Darsteller »nd ihre Erfindungskraft hera»«sordert. Der Krnmm Haas«'« war kei ner der gewöhnliche« Leuchter, er war e,»e hoch- gestimmte Natur, der salbungsvoll« Loa »ar mit Zugabe, der ab er eine» gewöhnliche« Heuchler, te Ratur. der salbung«, eine« off schrillen Sopran nicht blo» we AlW«, »ch drehte dieser ffnmme scheu vor der unvermeidlichen vermeintlichen PsarrerSwittw«, ga sehr ergötzlichen AnSdrnck Die MaSke de» Elia- Krumm war vortrefflich. Daß die Gestalt »ehr oder weniger eine Earicatnr sein «nß, da» lbmt in ihrer Unlage durch deu Autor; ohne solche drastisch« Durchführung vermag fie nicht komisch z» wirken. Der Schulmeister de» Herrn Sie vert war ebenfalls ein sonderbarer Heiliger »nd ^, Fra» Holzstamm (Krau Kreb») in ihrem «Ilffiibrung'eine» andern'Werk«"de» Vnteiesi-nten ! «Uen Brautkleid ergänzte entsprechend da« Berlioz gekürzt »erde. So freilich verlangt Andere- genng sein ante» Recht, »nd eine solche Berücksichtigung de« Musikalisch.Neuen, wie fie die gestrige Aufführung nach Wahl und Ausführung de» Werk» bezeugte, läßt «u» die Entscheidung über deu rechten nächsten Zeitpunkt für etwa» Derartiges vertrauensvoll der Direktion anheim« stellen, welcher wir für das gestrige intereffaute »ud nicht ohne Mühe zusammeugesteüte Programm unfern besondern Dank nicht voreuthalten können. Earl Plutti. Altes Theater. * Letpffg, den 7. Januar. Zwei Charakter- rollen, welche mir bisher von Friedrich Haase nicht spielen sahen, wachte« den gestrigen Abend im Alten Theater besonder» interessant. DaS auSverkaufte Hau» ließ sich durch den Juden Schewa zu Thiänen rühren und ergötzte sich an Kleeblatt dieser burleske» Gestalten Der Major, der brave Eandidat Wohl uud die PsarrerSwittwe Amalie, die beiden letztere» sehr schwärmerische, von einer Fcnsterliebe jahrelang gesonnte Gestalten, wnrden von Herrn Stürmer, Herrn Nenmanu »ud Krl. Schwarzenberg in da» »öthige Licht gerückt, »m sich dnrch ihr edle- »nd taktvolle» Benehmen von den Heuchlern »ad Narren za unterscheiden. Herr Broda al» Wachtmeister Jacob traf de» derben martialischen Ton, wie er anch im ersten Stück dem Buchhalter Müller einen gemüthvolleu Zug zu geben wußte Die Atmosphäre de» vorigen Jahrhuudert», die un» au» diesen beiden Stücken entgegenwehr, hat allerdings etwa» Dnmpse» »nd Unerquick liche», doch liefern sie den Beweis, daß ' schwache Dramen durch gute Rollen ^ finden vermögen Rudolf