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1 » »rsch. tägl. Mora. 7 U. Inserate, r S.GpallzetleLPf., werdenb.Ab.7 angenomme« in der Ejsptdition: JohanneS-Alle« und WalsenhauSstraße «. s«, Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mittedacteur: Theodor Arabisch. Nr. 44. Mttwoch, dm 13. Februar «dsnn. vlertetjährltch LN Ngr. Lei vnentgeldl.' Lieferung in'« Ha«». Durch die Kgl. Post vierteljährlich »L «gr. »inzelne Nummer» 1 Rg». 1861. ,-r Dresden, den 13. Februar. — Se. Maj. der König hat dem k. preuß. Hofmarschall, wirkt. Geh. Rathe, Generalmajor, Grafen v. Pückler, das Groß kreuz des AlbrechtordenS verliehen. — Ee. Maj. der König hat dem Hauptmann v. Abend- roth vom Generalstabt das Annehmen und Tragen des ihm verliehenen EhrenkreuzeS zweiter Elaste des fürstlich Schwarzburg- Rudolstädter HauSehrenzeichenS gestattet. — Die zweite Kammer erledigte gestern die Hüttenrauch- entschädigungSpetition im Sinne der Deputationsanträge. — Der soeben erschienene Bericht der zweiten Deputation der zweiten Kammer (Res. Abg. Seiler), das AuSgabebudget de« MilitairdepartementS betr., wofür auf die begonnene Ff nanzperiode gemeinjährlich 2,099,638 Thlr., d. i. 111,070 Thlr mehr als die Bewilligung pro 1858—60, postulirt find, be antragt in der Hauptsache die unverkürzte Bewilligung, schlägt jedoch dabei vor, in der ständischen Schrift auszusprcchen, daß ^ diese Bewilligung „nur erfolge in Betracht der gegenwärtigen, in Beziehung auf Erhaltung des europäischen Friedens wenig geficherten Verhältnisse und ohne damit die Notwendigkeit so wie Verpflichtung anzuerkennen, bei friedlicheren Ausfichten die Armee - der gegenwärtig postulirten Stärke beizubehalten.' — In der am 11. d. M. im Saale des Hotel de Saxe von dem Guitarrenvirtuosen Herrn de Ciebra gegebenen ^ Soiree musiealo wurde dem Publikum nochmals Gelegenheit geboten, die eminenten Leistungen dieses Herrn auf seinem Jn- . strumik.e kennen zu lernen. — Außerordentlicher und wohlver- ' dienter Beifall wurde den in dieser Soiree mitwirkenden Da- men, Fräulein M. Wieck, Fräulein L. Wülfel und Fräulein ' K. Lorch, in-gesammt Schülerinnen des Herrn F. Wieck, ^ nach ihren Vorträgen zu Theil. Sämmtliche GesangSpiöcen, 'theils Duetten, theilS Quartetten, wurden unter Herrn Wiecks ' eigener Leitung mit ganz besonderer Zartheit «xeeutirt. Herr Wieck würde fich daS kunstsinnige Publikum zu großem Dank« verpflichten, wenn er in Zukunft ähnliche Gesangscompositionen durch seine talentvollen Schülerinnen öfter zur Aufführung brächte. Die Herren Pianist Fr. Reichel und Kammermufi- ku« M «befind ernteten durch ihre trefflichen Leistungen eben falls reichlichen Applaus. — Der hiesige Spar- und Vorschuß-Verein hat seit seinem ohngefähr vierjährigen Bestehen sowohl an ÄWiederzahl als an GeschLftSumfang ungemein zugenommen, und der nächstens erschei nende Geschäftsbericht dürfte den Beweis liefern, in welch bedeu- tendem Maß« jetzt diese» nützliche Institut fich wirksam und segen bringend zeigt, — welch immense Summen bei demselben umge setzt und verrechnet werden. Wenn wir recht gehört haben, ist die den Mitgliedern für das »orige Jahr zufallende Dividende auf 16 Procent festgesetzt, abgesehen davon, daß immer noch eine be- deutende Summe dem Reservefond zugcwirsen wurde. Mit Stolz und Freude können die Gründer dieses Vereins auf ihr Unter nehmen blicken, dessen Lebensfähigkeit fich zum Nutzen ihrer Mit bürger in einem verhältnißmäßig kurzen Zeiträume so entschieden herausstellte. — DaS Stiftungsfest der Dresdner Liedertafel findet, fiche- rem Vernehmen nach, nächste Mittwoch den 20. d. im Saale des Lincke'schen Bades statt. Die frohen Genüsse und treffliche Ausstattung machten dieses Fest, seit einer langen Reihe von Jahren zu einem der beliebtesten, und wird man gewiß auch diesmal in gewohnter sinniger Weise durch Vortrag guter Männergesänge, pikanter Jntermezzo's, würziger Toaste re. den Freunden der Dresdner Liedertafel genußreiche Stunden bereiten. — Der Dresdner SängerkreiS, der sich unter den hiesigen Gesangvereinen in kurzer Zeit durch sein regsames Streben einen guten Namen erworben hat, sühne am vorigen Sonnabend im Saale de- Lincke'schen Bades zum ersten Mal« Julius Otto'- neuestes Tongemälde .di« Nacht' (Dichtung von H. Waldow) auf. Zwei junge Damen, Frl. Wülfel und Frl. Hahnekamm hatten die Diskantsolis und Hr. Hofschauspieler Hoümann die da- Dicht werk verbindende Declamation übernommen. Di« Ausführung de- Ganzen war äußerst gelungen und erfreute fich de- ungetheilten Beifalls der zahlreichen Versammlung, welche am Schluffe den Herrn Eantor Otto enthusiastisch hervorrief, und denselben mit rauschendem Beifall überschüttete, als er mit dm beiden jungen Damen an der Orchesterbrüstung erschien. Vorzüglich sprach bei aller Einfachheit der Compofition das treffliche.Wiegenlied' an. da» fich gewiß sehr bald Bahn in die Mütter- und Kinderwelt brecheu wird; «S ist aber bekanntlich das beste Zeugniß für die Gelungenheit eine« LonwerkS, wenn eS Eigenthum des Volks wird und von Mund zu Munde wiederklingt, wofür ja namentlich sehr viele SüjetS de- unsterblichen C. M. v. Weber den schlagendsten Beweis liefern. Wenn «in ähnliche- Lob fast allen Piecen de» trefflichen Tongemäldes gebührt, so vermögen wir dasselbe doch nicht auf den »Chor der Räuber" auszudehnen, weil derselbe un serer Ansicht nach in so kunstvollen Tonwindungen schwerlich von Söhnen de- Walde«, von in Lastern versunkenen Verbrechern je gesungen werden dürste. Unwillkührlich wurden wir dabei an die schmucklosen und doch so au- dem Leben gegriffenen Lichtungen in Schillers Räubern und an dessen .Irisch auf Kamevadtn' erinnert, bei denen man rS sofort durchfühlt, daß sie von den Leuten, für die sie bestimmt find, gesungen wer den können. Sollte, wie zu »erhoffen steht, das Süjct bald einmal wiederholt werden, so würde es erwünscht sein, wenn