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Großenhainer Wkchaltmgr- md AychMM. MmtSvkatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. RedLgirL, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. HA Sonnabend, den 14. Juli 1868. Unterstützungen für verwundete Brieger, bestehend in Geld, Wein, Bier, Cigarren, Leinwand, Vcrbandstücken u. s. w., werden vom unterzeichneten Stadtrathe erbeten. Sammelbogen liegen aus 1) bei Herrn Kaufmann Ernst Richter am Frauenmarkte, 2) bei Herrn Kaufmann Franz Theodor Müller, 3) bei Herrn Restaurateur Schumann in der Marktgasse, 4) bei Herrn Kaufmann Markus in der Meißner Gasse und 5) auf hiesiger Rathsexpedition. Wir bitten in der betreffenden Rubrik zu bemerken, ob die Unterstützungen dem in Dresden bestehenden Vereine für Pflege verwundeter Soldaten oder dem hier befindlichen schweren Feldlazareth zugehen sollen, und hoffen, daß der oft schon bewiesene Wohlthätigkeitssinn der hiesigen Einwohner schaft sowie der Umgegend auch in dieser bedrängten Zeit sich bewahren werde. Großenhain, am 10. Juli 1866. Der Stadtrach. Heerklotz: Namens -er Verwundeten -es hier etavlirten FeldlazarethS sage ich -en Spendern von Kievesgaven an dieselbe« meinen wärm- sten Dank. I-r Stabsarzt. Großenhain, -en LA. Bnli L866 Tagesnachrichten. Sachsen. Das „Dr. I." meldet, daß der commandirende General des k. preußischen Reserve corps und dermalige Gouverneur von Sachsen, Herr Generalleutnant v. d. Mülbe, Excellenz, am 11. Juli Nachmittags mit seinen Truppen von Dresden nach Prag abgerückt ist, woselbst am 10. bereits 6000 Preußen eingezogen sein sollen. Die Besatzung Dresdens besteht jetzt aus daselbst ein gerückten Truppen des zweiten Reservecorps. Als neuer Gouverneur von Sachsen ist am 12. Herr General v. Schack in Dresden eingetroffen. — Auch in Chemnitz und Freiberg mußten alle Waffen abgeliefert werden. — In den Lazarethen zu Dres den befinden flch als Verwundete auch zwei Offi ziere der sächsischen Armee, Hauptmann v. Soeben und Leutnant Baumgarten-Crusius, sowie 11 preu ßische und 36 österreichische Offiziere, deren Na men das „ Dr. I." veröffentlicht. Die Gesammt- zahl der am 12. Juli in den Militärlazarethen zu Dresden befindlichen Kranken und Verwundeten belief sich auf 1641; von sächsischen Truppen sind 17 Mann neu hinzugekommen. — In den Leip ziger Spitalern lagen am 9. Juli 47 verwundete sachs. Unteroffiziere und Soldaten. — Das „Dr. I." bringt auch eine Liste der in Torgau unter gebrachten sachs. Kriegsgefangenen, außer Herrn Hauptmann v. Berlepsch 102 an der Zahl, die bei Gitschin in Gefangenschaft geriethen. Sie werden gleich der preußischen Besatzung verpflegt und täglich 5 Stunden mit Festungsarbeit beschäf tigt. — Von der Erlaubniß, daß verwundete sachs. Soldaten, welche in Gefangenschaft gerathen sind, von ihren Angehörigen gegen Garantie in Pflege genommen werden können, ist schon vielfach Ge brauch gemacht worden. — Aus ganz sicherer Quelle, und zwar von einem sächsischen Offizier, welcher die Schlacht bei Könkggrätz mitgemacht hat, erfährt die „Const. Ztg.", daß die österrei chische Armee nach dieser Schlacht der völligen Auflösung nahe gewesen ist, daß hierauf ihre Flucht dem Zustande der französischen Armee beim Uebergang über die Beresina geglichen hat und nur durch die unglaubliche Tapferkeit der sächsischen Armee vor völliger Auflösung gerettet worden ist. Preußen. Aus Berlin wird unterm 12. Juli berichtet: Für Berufung eines deutschen Parla ments nach dem Reichswahlgesetz von 1849 wer den im Ministerium des Innern Vorbereitungen betreffs Feststellung der Wahlkreise getroffen. Die von Preußen zu Wahlvorbereitungen aufgefor derten Regierungen, als: die thüringischen Herzog- thümer, Anhalt, Waldeck, die Schwarzburgischen Fürstenthümer, beide Lippe, Oldenburg, Braun schweig und die Hansestädte, haben angezeigt, daß die Wahlanordnungen getroffen sind. Bon Weimar und den beiden Mecklenburg werden die betreffenden Antworten noch erwartet. In Han nover, Kurhessen und Sachsen treffen die Civil- commissarien Wahlvorbereitungen. — Die Ein berufung des preußischen Landtags ist wegen der neuesten politischen Ereignisse um eine kurze Zeit hinausgeschoben worden. — Die preußische Regie rung hat die Vermittelung des Kaisers Napoleon nicht abgewiesen. — Der „St.-A." schreibt: Die wiederholten Anträge der österreichischen Regierung im preußischen Hauptquartier auf Abschluß Lines