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Blatt Amts und des Stadtrathes des Königs. Amtsgerichts 3. Juli 18SL Mittwoch .per- soll. Das vergleichen. sogenannte den ichen Z^rau lßen soll, noch AuS ater- pro- igen un- riten die spiel gar twas > ge- r so hrieb - an vor aern. ieber -inen ufen, mehr äeser sehr ' er- Bote und VMN l ist hen! estät riete rauf l ich urig anz- viel ineS egen > in ws- gen- mng vohl and- aden »reib Zeit st a :chte bste, illen hont rßen hat. eßen ulste urch zum auf- DaS gnd. ihne eicht den ,Jch ls." zum mm- die Sachsen, besonders Leipzig und Dresden hat dasVer- dienst, schon längst derartige Vereine ins Leben gerufen und zu schöner Blüthe gebracht zu haben. Auch die Herren Theologen der Lausitz haben kürzlich in ihrer Konferenz s" Knutzen über Evangelisationsbestrebungen verhandelt, vaymzielknd, Gemeindeglieder, die zur Kirche nicht kommen sittliche Aufgaben gegenüber der Social demokratie. reise ien" iner arm Erscheint: "illwoch und Sonnabend. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat Juni 1895 357 Einzahlungen im Betrage von 31421 Mk. 53 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 169 Rück zahlungen im Betrage von 23 674 Mk. 94 Pfg. Pulsnitz. Am Montag Nachmittag war die geistesgestörte Frau eines Häslicher Gutsbesitzers ihren Angehörigen entlaufen und bis nach unserer Stadt gekom men. Sie belästigte die Bewohner des Schiebhauses und auch die der Hartbachmühle, von wo sie am Abend durch ihren Mann, der sie gesucht, abgeholt wurde. Pulsnitz. Am Montag Abend kurz vor 6 Uhr brach auf dem Boden des Wohnhauses des Gutsbesitzers Kunath in Bretnig, Sohn des dortigen Ortsrichters, Feuer aus. Dasselbe zerstörte Wohn- und'Stallgebäude; Seiten gebäude und Auszugshaus blieben vom Feuer verschont. — Nach den an demselben Abend zwischen 10 und 11 Uhr hier und in der Umgebung ausgetretenem Gewitter beobachtete man in der Richtung nach Elstra einen inten siven Feuerschein. — In des Jahres raschem Lauf sind wir nun bei dem Zeitpunkte angekommen, an welchem die Zunahme der Tage ihr Ende erreicht hat und es dann bald wieder bergab geht. Mit dem vergangenen Freitag, dem längsten Tage des Jahres, sind wir aus dem blütenfrohen Lenz in den ernsteren Sommer eingetreten, des Jahres schönster Abschnitt liegt hinter uns. — Bei nunmehr eingetretener Kirschenzeit dürfte die schon ost eingetretene Warnung vor dem Mitverschlucken der Kerne am Platze sein. Durch diese Unsitte sind schon öfters schwere Krankheiten und selbst Todesfälle hervor- gerufen worden. Mögen daher die Eltern es an eindring licher Warnung bei ihren Kindern nicht fehlen lassen! — Am 1. December d. I. soll eine neue VolkS- Erstattung von Jnvaliditäts- und Altersverficherungsbeittägen in Heiraths- und Todesfällen betr. . Von der Mitte des laufenden Jahres an kommen die Bestimmungen der M 30 und 31 des Jnvaliditäts- und Altersversicherungsgesetzes vom 22. Juni 1889 — Reichsgesetzblatt 1889 Seite n — über die Beitragserstattung in Heiraths- und Todesfällen in Anwendung. Um die Aufnahme derartiger Anträge zu erleichtern, hat der Vorstand der Versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen Formulare herausgegeben, aus denen zugleich ersehen werden kann, welche Nachweise im einzelnen Falle in der Regel beizubringen sein werden. Den Ortsbehörden werden demnächst solche Antragsformulare zugehen, die sie bei Bedarf verwenden wollen. Weitere Formulare sind von hier auS unentgeltlich zu beziehen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 28. Juni 1895. Von Erdmannsdorff. AlS Beiblätter: -Lllustrirtes Sonntagsblatt , 8 lwöchentlich); ländwirthschaftliche Beilage lmonatlich). bonnements - drei; ^ierteljährl. 1 M. 25 Pf. Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- pnszeile loder deren Raums 10 Pfennige KefcHLftsflelren: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-Bureaus von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Moffc und G. L. Daube L Comp. an geschossen werden. Auf besonders billige Wildpretpreise dürfte jedoch in den nächsten Wochen schon deshalb nicht zu rechnen sein, weil erstlich während des letzten so außer ordentlich kalten und langandauernden Winters nicht nur Rehe, sondern selbst Hirsche vielfach umgestanden sind, sodann aber auch bis Mitte d. M. aus unseren erzgebir- gischen Wäldern ansehnliche Sendungen von Wildpret nach den böhmischen Bädern gehen, da in Oesterreich die hohe Jagd erst am 15. Juli beginnt. — Seit Jahren fordert die Lungenschwindsucht in Dresden die meisten Opfer von allen Krankheiten. Deshalb hat das Stadtverordnelencollegium die Errichtung einer interimistischen Genesungsanstalt für Brustkranke beschlossen. Die Anstatt soll auf dem im städtischen Be sitz befindlichen Grundstück „Walthers Weinberg" in der Lößnitz errichtet werden. Die Erbauung einer besonderen Heilanstalt für Lungenkranke tm großen Style hat man für späterhin in Aussicht genommen. Großenhain, 29. Juni. Der Betrieb der im Oktober vorigen Jahres hierselbst in Angriff genommenen Großenhainer Kattunfabrik von Bernhard Hanneck wurde heute in Gegenwart zahlreicher Freunde der Firma unter günstigen Anspicien eröffnet. Herr Hanneck hat die neuesten Maschinen aufstellen lassen und die Einrichtungen der modernen Farbentechnik voll und ganz angepaßt, so daß er in der Lage ist, durchaus echte Farben zu liefern. Als technischer Dirigent steht an der Spitze des Etablisse ments Herr l)r. Lauber, in der Chemikerwelt bestens be kannt durch sein patentirtes Naphtol-Antimon-Verfahren, und als Colorist Herr Andreas Lepper. Die junge Firma düste binnen Kurzem mit ander Spitze aller derartigen Etablissements marschiren. — Großes Aufsehen erregt in Wurzen ein in der dortigen Schützengilde entstandener tiefgehender Riß. Die selbe hatte mit großer Majorität die beiden Stadträthe Kießling und Zieger auS der Gilde ausgeschlossen, weil sie als Stadtverordnete den socialdemokratischen Führer Künzel zum Stadtrathe gewählt und damit die sozial- demokratische Partei unterstützt hatten. Jetzt ist es nun den Anhängern der beiden Ausgeschlossenen gelungen, in einer Generalversammlung der Gilde mit ganz winziger, zufälliger Majorität die Wiederaufnahme der Genannten durchzusetzen. Darob allgemeines Erstaunen in der gut gesinnten Bürgerschaft. Mit Recht verließen sofort der Vorsteher, der Commandant und andere Herren des Di rektoriums die Versammlung. Der Erstere legte sein Amt nieder und zahlreiche Mitglieder sollen ihren Austritt aus der Gilde angemeldet haben. Angesichts des vom 30. Juni bis 7. Juli stattfindenden Schützenfestes ist die Sache sehr fatal. Man ist daher allgemein gespannt, wie sich die Dinge noch entwickeln werden. — Der Verein Wurzener Gastwirtye hatte sich bei der Königl. Kreishauptmannschaft Leipzig über den dasigen Stadtroth beschwert, daß dieser eine Anzahl Schank- bezw. Gasthofsconcessionen ertheilt hatte, ohne die Bedürf- nißfrage berücksichtigt zu haben. Die sozialdemokratisch freisinnige Mehrheit des Stadtrathes huldigte der Ansicht, daß bei dem Schankwirthschaftsgewerbe, genau wie bei jedem anderen beliebigen Gewerbe, vollständige Gewerbe- freiheit herrschen müsse, und war von dieser Ansicht, trotz Belehrung des Rathsvorsitzenden, nicht zu bekehren gewesen. Infolge der Beschwerde der Gastwirthe, die sich mit Recht durch die schrankenlosen Concessionsertheilungen in ihrer Existenz bedroht ahm, verfügt die Königl. Kreis hauptmannschaft, daß sämmtlicheneue Concessionsertheiliingen ungültig seien und wieder aufgehoben werden. Auch für die Zukunft ist durch die Verordnung der Königl- Kreis hauptmannschaft ein Riegel vorgeschoben, da in derfilben gesagt ist, daß für Wurzen mehr als ausreichend Schank- wirtschaften vorhanden seien. — Der letzte Winter mit seinem Schneerelchthume hat der Stadtgemeinde Leipzig sehr große Kosten verursacht können oder wollen, durch freie Vereinigungen und Abend vorträge zu gewinnen, daß sie aus bloßen Namen- oder Scheinchristen zu lebendigen Gliedern der christlichen Kirche würden. Ein guter Anfang in dieser gewiß für die Weiterentwickelung des Volksiebens sehr wichtigen Sache ist an vielen Orten schon gemacht durch die Gründung evangelischer Männervereine, wie ein solcher in unserem Orte mit dem Jünglingsvereine verbunden ist und immer mehr Freunde gewinnt, die ganz zwangslos, ohne jede Nöthigung, ohne Vereinsstatuten, Steuerzahlen oder Zwang zum regelmäßigen Erscheinen im Winter alle Sonntag Abend, im Sommer aller 14 Tage sich gern zusammen finden und den Herren Geistlichen dankbar sind für die Erörterungen religiöser Fragen, die doch die ernstesten und tiefsten des Lebens sind, und für mancherlei sich an- schließende fröhliche Unterhaltung. Hoffentlich findet dieser Verein, in dem jeder ohne Unterschied des Alters, Berufs, Ranges oder Vermögens willkommen geheißen wird, selbst wnn er nur dann und wann kommt, auch in unserer Stadt immer mehr Unterstützung. Möchten Derer immer weniger werden, die jetzt noch die gute Sache der sittlichen Volksbildung in oben genannter Weise leider ungläubig und verächtlich ignorieren, belächeln und verspotten oder die noch nicht zu dem Grundsatz gekommen sind: „Und jeder echte deutsche Mann soll Freund und Bruder heißen". Denn zum echten Deutschthum gehört untrennbar das Christenthum, und dies erst giebt die wahre Bruderliebe. — Mit dem 1. Juli hat in Sachsen die . „ hohe Jagd auf männliches Edel- und Damwild, sowie Rehböcke begonnen. Auch Wildenten dürfen vom 1. Juli z« WuLsnih zählung stattfinden, bei welcher auch diesmal die Zahl der beschäftigungslosen Arbeiter ermittelt werden soll. Das geschah schon soeben bei der Berufszählung. Man kann dann den Winter und Sommer mit einander vergleichen. Es kann darüber kein Zweifel bestehen, daß in dem Festreden der Arbeitermassen, ihre Lage zu verbessern, an M kein Unrecht und kein Uebel erblickt werden darf, denn M Streben nach Fortschritt und Reformen, besonders shch nach Besserstellung der Familie, ist ja mit der sitt- ^chen Weltordnung und der sittlichen Würde des Menschen ^gründet. Das Unheil in diese an sich naturgemäße Be rgung hat lediglich die Socialdemokratie hereingebracht, Ud zwar durch die Vorspiegelung, daß auf politischem Vege lediglich durch die Aenderung der jetzigen Rechts ordnung im Staat, Familie und Besitz ein Zustand der Glückseligkeit auf dieser Erve unter Beseitigung aller Noth- Myde erreichbar wäre, sobald die Arbeiter in der Volks- ^ttretung die Mehrheit und somit die Regierung in die Gewalt bekämen. Es wird wenig nützen, die schon zu M von dieser Vorstellung bethörten Arbeiter dadurch von dem Wahne zu befreien zu suchen, daß man ihnen kurz ^gt, daß das socialistische Ideal nicht erreichbar ist, auch dürfte man bei der fanatisirten Menge wenig gebildeter Arbeiter, wenig Erfolg damit haben, daß man ihnen vor hält, daß schon der Weg zum sozialistischen Paradies auf schweren, blutigen Widerstand stoßen und den Kampf Aller gegen Alle entfesseln würde, denn Volksbewegungen «m Banne des Wahnes stoßen naturgesetzlich, wie man sonst im Leben zu sagen pflegt, mit dem Kopfe an die Wand und ruhen nicht eher, als bis die Köpfe blutig ge stoßen sind. Mit anderen Worten, die Versuche, die sozia listischen Fanatiker von ihrem Wahne zur besseren Einsicht zu bekehren, dürfte verlorene Liebesmüh sein, denn der Wahn sitzt bereits zu fest, und die Lust und Neigung sowie das Gerechtigkeitsgefühl und der moralische Muth, die Menschen und die Dinge auch einmal von der Seite der Gegner zu betrachten, fehlt bei den sozialistisch bethörten Arbeitern ganz. Es bleibt daher für den Staat und die Gesellschaft, Mr die Religion und Schule nur noch eine sittliche Ausgabe >N der Hauptsache in der sozialen Bewegung übrig, und diese besteht darin, nachzuweisen, daß in Erfüllung seines sittlichen Seins der Mensch erstens auf irdische Glückseligkeit gar Nicht rechnen darf, und zweitens in Anbetracht der natür lichen Ordnung der Dinge vernünftiger Weise auch nicht rechnen kann, daß überhaupt irdisches Glück, Reichthum und Genuß durchaus nicht das Höchste sind, sondern als Nebensachen betrachtet werden müssen, gegenüber dem Einen, was noth ist. Einzig und allein kann durch sittliche Vervollkommnung: durch Bescheidenheit, durch Gottesfurcht, durch Entsagung, durch wachsende sittliche Erkenntniß und Geistesbildung eine größere und reine innere Befriedigung er reicht werden, und in diesem Sinne ist es mit Freuden zu begrüßen, wenn humane Vereine, sowie auch staat- liche und kirchliche Behörden die Anregung zu Männer vereinen geben, welche diese sittlichen Ziele unter Aus- Ichluß aller politischen Bestrebungen und sozialen und wirihschaftlicheu Partei-Zänkereien zu erlangen suchen. Diesbezügliche Versuche sind sicher nicht leicht, aber aus- geführt von Männern, welche Nächstenliebe und Uneigen, vützigkeit ehrlich auf ihre Fahne schreiben, und allen Ehr geiz und alle Sonderinteressen meiden, halten wir die Ausführung dieser Versuche doch für möglich und frucht bringend, zumal in dem sozialen Kampfe der Gegenwart noch Millionen von Männern, auch Hunderttausende von Arbeitern, noch nicht auf die Wahnlehre der Sozialisten eingeschworen sind. rmck Md GieSemmdvievfiMv Jahrgang, «--««ch-- rs ch eil Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend. Z„se^te V H find bis Dienstag und Freitag