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MW -7/ WWWer Mfmö Iahrg. 91 Dienstags den 19. Juli 1938 Nr. 166 Sowjetrutzland «n- Skandinavien vom (Aus der Sammlung des „E. V/^ Ungarns Bindung an die Achse Berlin—Rom zer als Jmredy, wenn er bekräftige, daß Landes in vollkommenster Harmonie mit 'beit" be- «s werden auberdem veröffentlicht: Dedannlmochmigen der Amtsgericht« in Aue, Schneeberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, des oderbürgermeister« zu Aue und des Srjten Bürgermeisters zu Schwarzenberg. deren Eigentümlichkeiten immer vertrauter wird. Man hat jetzt verstanden, die Waffen, die Schiffe Md die Schiffsver. bände diesen Eigentümlichkeiten anzupaffen und dement sprechend wirksamer einzusetzen." Tageblatt - und Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. «E w» «, rr mm b«n« wwi»«in»u« «ft 4 Is.nudm aommbttttmTvr-MMKnuneo amM» u H. All« mein« D«dlngungm louIPrilsNll« r >IachI-bll°Is«l » Kein Staat wirb auf den Gedanken kommen, die Russen Nordpol her anzugreifen. Daher wird die „Aufmerk. same Wacht", von der der Russe spricht, für die nordischen Staaten von erheblich größerer Wichtigkeit sein als für die Sowjets. Die Russen haben sich jedoch nicht damit begnügt, die Nordmeerflottille auszubauen, sondern Hand in Hand damit geht die Anlage von Flugzeugstützpunkten an der skandinavischen Grenze. Nach schwedischen Nachrichten sind auf der Strecke von Leningrad bis Poljarnoje 43 der- artige Stützpunkte eingerichtet worden, die mit den modern» sten Anlagen versehen sind. Von diesen Stützpunkten aus betreiben die Russen, völlig unbekümmert um internationale Bestimmungen, eine ganz offenkundige Spionage. Selbst über der schwedischen Festung Boden erschienen jene „Spuk- flieger", von denen in der skandinavischen Presse viel die Rede war, die in Wirklichkeit ganz reelle russische Militärflug, zeuge waren. Nach den letzten Nachrichten sollen die Nor weger in der Nähe von Tromsö bereits einen Flughafen er richtet haben. Die Anlage weiterer Stützpunkte in Hammer fest und im Abschnitt von Masöra sind geplant. Außerordent lich gefährdet sind die großen Erzbergwerke am Varanger Fjord, die von dem russischen Stützpunkt Poljarnoje leicht und in kürzester Zeit zu erreichen sind. Abgesehen hiervon, sind Norwegen, Schweden und Finnland an der Landfront gegen Rußland gemeinsam bedroht und infolgedessen auch gemeinsam beteiligt. Die großen Erzgebiete bei Kiruna in Lappmarken und Gellivare sowie endlich der norwegische Ausfuhrhafen Narwik, von dem die Eisenbahn nach Lulea am Bottnischen Meerbusen geht, stellen begehrenswerte Objekte für den russischen Jmperialis- mus dar. ' Angesichts der Entwicklung im hohen Norden wird man es durchaus verstehen, daß die skandinavischen Staaten, wie die eingebrachten Gesetze für ihre Aufrüstung beweisen, einen russischen Angriff auch von Westen her in ihre militärpoli tische Rechnung eingestellt haben. Berlin so wie das italienisch-jugoslawische Einvernehmen kein Hindernis für die italienisch-ungarische Zusammenarbeit dar, sondern sei im Gegenteil ihre natürliche Ergänzung. Wenn die derzeitige italienisch-ungarische Zusammenarbeit nicht zum Abschluß neuer Abkommen oder Verpflichtungen führen werde, so nur deshalb, weil nichts derartiges notwendig erscheine. Verlag L. «. SSrlner, Aue» Sachse«. An,, sternrus Sammel-Nr. LS41. DrahNmfchrtfi r Voldssnmd Auefachö«. nttz («mt Aue) Schneeberg NO und Schwarzenberg SIS». Anlegung von Höber Sand Kela« s-llung au, laxlviden Arrirllara, »ei Unlnbrechangen der Sn »«Ix« Ansprache. WSLMVck.'E General Ruffo in Kiel und Husum. Kiel, 18. Juli. General Russo und Stabschef Lutze gingen nach ihrer Ankunft an Bord der SA.-Gruppenboote der Nordmark, um den Vorführungen der Marine-SA. beizu- wohnen. Dann fuhren die Gaste nach Laboe zum Ehrenmal, wo General Russo in der Weihehalle einen Lorbeerkranz nieder- legte. Von Laboe aus ging die Fahrt auf die Kieler Förde, wo Russo die Parade der Kutter der SA.-Marine abnahm. An- schließend fand eine Besichtigung der SA.-Marineschule statt. Hierauf erfolgte der Abflug nach Husum, wo Deichschutzarbeiten der Pionierstandarte 84 Zeugnis von der vielfältigen Ausbil dung der SA. in der Nordmark ablegten. Abends fand in Kiel ein Empfang durch den Gauleiter und Oberpräsidenten Lohse im Rathaus statt. Kiel, 19. Juli. General Russo und Stabschef Lutze sind heute morgen zum Flug nach Danzig und Ostpreußen gestartet. Unter der Ueberschrift: „Politik der Zusammenari tont „Popolo dl Roma", man müßte heute feststellen, daß die italienisch-ungarische Freundschaft durch die jüngsten Ereignisse nicht nur keine Einbuße erlitten, sondern vielmehr eine wettere Sn der Lat Ml» Li, Rom— Nachdem bereits Schweden und Finnland der unsicheren politischen Lage durch Erhöhung ihrer Wehrmachtetats Rech getragen haben, ist nunmehr auch der norwegische Rüstungshaushalt stark erweitert worden. Mit sel tener Einmütigkeit, und zwar mit 144 gegen 6 Stimmen, hat der norwegische Reichstag, der Storthing, eine Regie rungsvorlage angenommen, die 52 Millionen zusätzliche Kre- dite für Rüstungszwecke fordert. Die Deckung dieser Summe wird wahrscheinlich durch eine innere Anleihe und durch eine Sondersteuer auf die höheren Einkommen erfolgen. Nach den bisher vorliegenden Pressenachrichten werden sich die 52 Mil lionen Kronen wie folgt verteilen: Zur Beschaffung von modernem Kriegsmaterial 25 Millionen; für den zivilen Luft schutz 2 Millionen; für die Elektrifizierung der Eisenbahnen 4 Millionen; für den weiteren Ausbau und die Sicherung des elektrischen Netzes 4 Millionen; für die Versorgung des Landes 5 Millionen und für die Verzinsung der Anleihe 2 Millionen. Im Zusammenhang mit diesen mehr allgemeinen Ver teidigungsmaßnahmen sei daran erinnert, daß gerade Nor- wegen, vielleicht noch mehr als Schweden und Finnland, sich durch das russische Vorgehen im hohen Norden mit Recht stark bedroht fühlt. Es ist wohl kein Zufall, daß der soeben ernannte neue Ehef der norwegischen Marine, Konteradmiral Diesen, bisher Kommandant de» am meisten bedrohten Marinedistriktes Tromsö gewesen ist. Admiral Mesen, der auf der Technischen Hochschule in Berlin studiert hat, ist jedenfalls mit dem Ausbau der Nordposition der Russen aufs beste vertraut. Das bisher nicht verwirklichte Streben Rußlands nach einem eisfreien Hafen besteht von altera her. Erst nach dem Weltkriege hat sich im nördlichen „Ozean", wie die Sowjets neuerdings das nördliche „Eismeer" getauft haben, an der eisfreien Murmanküste eine Entwicklung angebahnt, die mit Recht von den nordischen Staaten als eine Bedrohung! aufgefaßt werden muß. Darüber ist auch in der Oeffentlu keit sehr offen gesprochen worden. Von den Zielen, die Sc jetrußland mit seinem Vorgehen im Norden seines Riesen reiches verfolgt, sei nachstehend nur die Schaffung einer stän digen Seemachtposition mit der Oeffnung nach Westen, d. h. in den Atlantik, kurz beleuchtet. Dieses Ziel allein lohnt die ungeheuren Aufwendungen, die Rußland gemacht hat, um die Häfen Murmansk und Poljarnoje zu schaffen und mit Lenin- grad (Petersburg) zu verbinden. Viele Zehntausende von Kriegs- und später von politischen Gefangenen haben unter den furchtbarsten Bedingungen den Stalinkanal gebaut, der Leningrad mit dem Weißen Meer verbindet. Schiffe bis zu 4,5 Meter Tiefgang können ihn passieren. Die russischen Zerstörer und U-Boote sind daher in der Lage, ihn wenigstens in der eisfreien Zeit, d. h. vom Mai bis Anfang Oktober, zu befahren. Auch die 1450 Km. lange Eisenbahn, die von Leningrad nach Murmansk führt, ist erst während des Weltkrieges, ebenfalls unter rücksichtsloser Ausnutzung von Kriegsgefangenen, notdürftig in Betrieb genommen worden. Heute ist diese Bahn zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Damit ist die russische Nordmeerposition in direkte Derbin- düng mit dem ganzen sonstigen russischen Verkehrsnetz ge kommen. Die Kola Ducht, an der Murmansk und Poljarnoje (früher Alexandrowsk) liegen, hat große Wassertiefen und ist für die größten Schiffs und Flotten zugängig. Murmansk, ursprünglich eine kleine Fischersiedlung, hat sich in den letzten zehn Jahren treibhausartig entwickelt und zählt heute bereits 170 000 Einwohner. Die Stadt liegt vollkommen sicher, 30 Seemeilen innerhalb der großen Bucht, nahezu unangreifbar für Seestreitkräfte und auch gegen Landangriffe durch das umliegende Gebirgggelände geschützt. Auch der Sitz des Chefs der Nordmeerflottille, Poljarnoje, liegt weit genug von der offenen See ab, um denkbar gut geschützt zu sein. Der Haupt vorteil dieser Häfen beruht darin, daß sie, im Gegensatz zu den Häfen des Weißen Meeres, wie z. B. Archangelsk, das ganze Jahr hindurch offen sind, da der Golfstrom, der längs der Murmanküste geht, diese vom Eis frei hält. Nach einigermaßen zuverlässigen Nachrichten verfügt der Flagmann 1. Ranges (Vizeadmiral), Duschenow, der bisher noch nicht „liquidiert" ist, über zehn Zerstörer, 6—8 große U-Boote, 40 Kleinkampfschiffe und fünf Eisbrecher. Er hat vor einiger Zeit einen Artikel „Aufmerksame Wacht" verfaßt, der in der „Poljarnoje Prawda" erschienen ist. Darin wird u. a. gesagt: „Die junge Nordmeerflottille" wird mit jedem Jahr stärker. Der Augbildungsstand der Offiziere Md Mannschaften nimmt beständig zu. Das ist ohne wei- kre» verständlich, da Mm da« Nordm«»» mit Pine» bHn» («KW. der «lynchmd«, Bezirk de!1age: Aon Ilnkrhaliungrdiail, Schneederarr Anzeiger, Schwarzenberger Anzeiger, Ldbnid« Skobl- anzeiger) srei Kau, «inschl. Bolen lohn und Transporl. dosten monaülch RM, dalbmonallich 0.» RM, durch di, Post «inlchl. aller Belagen nwnailich r.llBW ausichl.Zustellgeblchr. Mnzebiumnier lllU» Mr «o»st<n>ai «inger^chkr Schriststtch, ul». ddernim»! di« SchrMleNiM- Ixtm D«an!u«nU»>^. „Gazetta del Popolo" schreibt: Der Besuch Imredys habe eine sehr hohe Bedeutung, denn es sei die erste Zusammenkunft der Leiter der ungarischen und italienischen Politik nach dem großen Ereignis, Las Ungarn und Italien zu direkten Nach- barn des Reiches gemacht habe. Dieser Umstand genüg«, um dem Besuch Imredys Md Kaunas ein besonderes Interesse entgegen zu bringen. Ungarn sei fest entschlossen, mit der Achse Berlin—Rom eng zusammen zu bleiben, da die« allein eine Änderung des Schicksal» für die schwer betroffenen ungarischen Minderheiten in der Tschecho-Slowakei herbeiführen könne. Niemand sei aufrichtiger als Jmredy, wenn er bekräftige, daß sich die Politik seines Landes in vollkommenster Harmonie mit der Achse Rom—Berlin entwickle. Rom, 19. Juli. Bei dem zu Ehren des ungarischen Ministerpräsidenten Jmredy veranstalteten Essen hielt Mussolini eine Ansprache, in der es u. a. hieß: „Vielfältige grundlegende politische und wirtschaftliche Interessen sowie das Ziel eines höheren Ideals Les Friedens und der Gerechtigkeit bilden die Basis der italienisch-ungarischen Beziehungen. Besonders im Donauraum, der aus natürlichen Gründen Italien und Ungarn direkt interessiert, stimmen unsere beiden Länder in einer Politik der Zusammenarbeit überein, die sich nicht abschließt und noch weniger gegen andere gerichtet ist, sondern allen offensteht, die, wie wir, auf eine Aktion der Ordnung und des Wiederaufbaues abzielen. Dieser Politik leisten im allgemei nen Interesse der Wirklichkeitssinn und der Friedenswille, die die Achse Rom—Berlin und unser aufrichtiges Einvernehmen mit Jugoslawien bestimmen, einen wertvollen Beitrag." . Der ungarische Ministerpräsident antwortete u. a.: „Die festen Bande, die seit langen Zeiten uns mit Italien verbinden, wie auch di« traditionelle und aufrichtige Freundschaft, die auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem > Gebiet zwischen Ungarn und dem Deutschen Reich, das unser Nachbar geworden ist, besteht, das heißt unsere freundschaftlichen Beziehungen zur Achse Rom—Berlin erfüllen uns mit der Hoffnung, das unsere Bemühungen zur Verwirklichung eines dauerhaften und ge rechten Friedens ihre Früchte tragen und di« friedliche Ent- Wickelung des Kontinents auf festere Grundlagen stellen werden.^ Maria von Rumänien Bukarest, 18. Juli. Königin-Mutter Maria von-Ru- mänien ist heute abend im Schloß Pelischor in Sinai« ver schieden. Am Totenbett der Königin weilen König Karol, Kronprinz Michael und Prinzessin Elisabeth. Ebenso sind die meisten Regierungsmitglieder mit dem Ministerpräsidenten Patriarch Cristea in Sinaia anwesend. Maria von Rumänien, die »schöne Maria", ist eine englische Prinzessin und Enkelin der Queen. Sie wurde 1875 geboren. Im Jahre 1893 ver mählt« st« sich mit dem Prinzen Ferdinand von Hohenzollerri- Sigmaringen, dem Neffen König Karols I. von Rumänien und damaligen rumänischen Kronprinzen. Ihr Gemahl Ferdinand bestieg 1914 als Ferdinand I. den Thron von Rumänien und verschied am 20. Juli 1927. Der Ehe König Ferdinands und der Königin Maria sind sechs Kinder entsprossen, von denen noch fünf leben. Der älteste Sohn ist der gegenwärtige König von Rumänien, Karol II. Der Mann ihrer -weiten Tochter, Maria, der König Alexander von Jugoslawien, wurde bekannt lich in Marseille erschossen. Die Ehe ihrer ältesten Tochter Elisabeth mit König Georg von Griechenland ist geschieden. Glücklich verheiratet ist ihr viertes Kind, Ileana, mit dem Erz herzog Anton von Habsburg-Lothringen. Mari« war sehr ehr- geizig und betätigte sich aern politisch, wobei sie meist auf