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Ar. 158 Mtwoch. 8. Zull 1841 188. Jahrgang Roosevelt sucht Verwicklungen Vergewalllgung Zrlm-s / Unler Hintergehung des amerikanischen Volles läuft der Präsident dem Krieg nach I« -er Absicht, «m jede« Preis Zwischenfälle herbei- znführe« und ans diese Weise mit der europäische« Kriegs zone Kontakt z« bekommen und entgegen seine« feierliche« Versprechungen vor der Wiederwahl, alles tun z« wollen, um die Vereinigten Staaten ans dem Krieg herauszuhalteu, hat Roosevelt gestern einen neuen Akt der Vergewaltigung eines kleinen und unbewaffnete« Volkes dnrchgeführt, indem er dem Kongreß in seiner Botschaft mitteilte, amerikanische Truppe« «ach Island entsandte. Die amerikanische« Ma rinetruppen solle« die britische« Streitkräfte ergänze« n«d möglicherweise ersetze«. Um diesen aggresiven Akt vor dem amerikanischen Volk, das sich vor einem neuen Betrug an seinem guten Glauben gestellt sieht, in irgendeiner Form zu rechtfertigen, frischt der Präsident das alte Märchen von Angriffsabsichten Deutsch lands auf die westliche Hemisphäre auf, obwohl Island auch nach amerikanischen Ansichten niemals zur westlichen Hemi sphäre gehört hat. Di« Vereinigten Staaten, so brachte er dem Kongreß gegenüber scheinheilig vor, könnten eine Be setzung von strategischen Vorposten durch Deutschland nicht zulassen. Amerika wünsche „im Augenblick' die Souveräni tät dieser Gebiete nicht zu ändern. Getreu seiner kriegs hetzerischen Politik stellt Roosevelt dis -reiste Behauptung auf, daß Amerika jeder Zangenbewegung Deutschlands gegen di« Westhemisphäro vorbeugen müsse. Die etwaige Besetzung Islands durch deutsche Truppen bedeute zudem «in« Ge fährdung der Belieferung Englands mit Rüstungsmaterial. Gleichsam um das Abenteuerliche sein«r Einmischungspolitik besonders deutlich werden zu lassen, und zu beweisen, daß er gewillt ist, di« Monroe-Doktrin vollends zu zerreißen, teilt?-Roosevelt weiter -mit,-aß«r der Flott» Anweisung gegeben habe, alles Notwendig« zu tun, um die Sicherheit Ler Verbindungswegs zwischen Island und den Bereinigten Staaten zu garantieren. Roosevelt sagte bann noch, daß er dem isländischen Mi nisterpräsidenten, von dem angeblich sogar die Anregung zu der amerikanischen Besetzung ausgegangen sein soll, die politische Unabhängigkeit d«r Insel -»««sichert haben will. In d«m Augenblick, wo Deutschland im Auftrage Euro pas und mit Unterstützung aller europäischen Völker, der gesamten zivilisierten Welt sowie aller anständigen Ameri kaner das Abendland von der bolschewistischen Gefahr be freit, fällt Roosevelt Europa nicht nur durch das Bündnis mit Stalin in den Rücken, sondern vergewaltigt auch ein kleines, unbewaffnetes Volk, das neutral bleiben will. Nach dem er sich vor einigen Monaten an dem dänischen Besitz Grönlands vergriffen hat, sendet er nun Truppen nach Island und begeht damit einen aggressiven Akt, für den es keine andere Begründung gibt, als di« Absicht, daß Präsident Roosevelt um jeden Preis Zwischenfälle schaffen will, um auf dies« Weise mit -er europäischen Kriegszon« in Berührung zu kommen. Und da der Krieg nicht zu ihm, in di« soge nannt« westliche Hemisphäre kommt, und da außer einigen Wahnsinnigen niemand an einen Angriff auf di« westliche Hemisphäre glaubt, sucht Roosevelt den Krieg über Tausende von Seemeilen in der europäischen Sphäre auf. Das ameri kanische Volk muß wissen, daß hier ein neuer Betrug an seinem guten Glauben begangen wird, ebenso wie dis übri gen amerikanischen Länder, über di« Roosevelt auch in die sem Fall« hinweggeht, und -i« er in ein« Politik hinein zureißen sucht- für die es keine Rechtfertigung gibt, und für deren Folgen -i« Verantwortung ausschließlich auf ihm liegt. Alles, was -er Präsident für sein« Maßnahmen vor bringt, ist ein« bewußt« Unwahrheit und nur dazu bestimmt, Ließe« Ängrisfsakt und dies« Vergewaltigung eines kleinen europäischen Landes zu rechtfertigem Europa aber empfin det die Aktion Roosevelts als einen beabsichtigten Dolchstoß, als eine unerhört« Einmischung, die es aufs schärfste zurück- weist. Ritterkreuz für Truppenkommaudeure vtM. Berlin, 8. Juli. Der Führer und Oberste Be- fehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Ober- vesehlshabers des Heeres, Grneralfeldmarschall von Brau cht tsch, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: General- lculnant Marcks, Kommandeur einer Leichten Division. Oberst Utz, Kommandeur eines Gebirgsjäger-Regiments. Oberst Krakau. Kommandeur eines Gebirgsjäger-Regiments. Oberstleutnant Wittmann, Kommandeur eines Gebirgs- artillerie-Reaimems. Generalleutnant Marcks hat beim San-Uebergang bei Przemysl und bet den anschließenden Bunkerkämpfen um Me- dyka, bei denen er schwer verwundet wurde, durch seinen per sönlichen Einsatz bei den vordersten Teilen seiner Division ein leuchtendes Beispiel gegeben. Schon beim Kampf um die MetaxaS-Linte hat sich Oberst U tz besonders ausgezeichnet Am 21. 5. 1941 landete er mit seinem Regiment im feindlichen Ariillerieseucr aus dem Flug platz Maleme ans Kreta. Durch die Erstürmung von Galatos leitete Oberst Utz den Fall der englischen Stellungen bei Chania «in. Bei dem Einsatz aus Lutra brachte er es durch die ge schickte Führung seiner Angrifssgruppe dahin, daß er die Kapi tulation der starken Nestteile der Engländer bei starker zahlen mäßiger deutscher Unterlegenheit erzwang und damit den Kamps um die Insel beendete. Oberst Krakau führte schon während der Kämpfe «m dte Metaras-Lin'» sein Regiment in hervorragender Weise. Bei den Kämpfen aus Kreta verstand er es durch besonder- geschickte und selbständige Führung, Stützpunkt um Stützpunkt des Gegners zu nehmen und sein Regiment in dte Flanke und den Rücken der feindlichen Stellungen bei Chania zu führen. Damit trug er entscheidend zum Fall von Chania und zur Eroberung der Suda-Bucht bei stetem persönlichen Einsatz bei. Oberstleutnant Wittmann wurde am 27. 5. 1941 nach dem Fall von Chania zum Führer der Vorausabteilung einer Gebirgsdivision mit dem Auftrag bestimmt, den geschlagenen Feind zu verfolgen, bis zur Südküste vorzustoßen und die Ver bindung mit den gelandeten italienischen Truppen herzustellen. Bei dem dreimaligen Angriff seiner Abteilung am 28. und 29. 5. hat er in vorderster Linie das Vorwärtsdringen seiner Abteilung beschleunigt und durch seine Maßnahmen den plan mäßigen Rückzug der Engländer bei Stylos verhindert. Oberst- leutnant Wittmann hat in rastlosem Vorgehen Jerapetra nach einem Marsch von 150 Kilometer erreicht und den Ostteil der Insel Kreta in Besitz genommen. Diese Erfolge sind der Tatkraft und dem vorbildlichen persönlichen Einsatz von Oberst leutnant Wittmann zu verdanken. 28 heile« abgeschossen Ein schwarzer Tag der englischen Luftwaffe. An Luftkümpfen an der Kanalküste wurden am Dienstag, nachmittag 11 Jagdflugzeuge vom Muster Spitfire ab- geschossen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Nachdem sich die Abschußziffer in der Nacht zum DienStag auf 15 britische Flugzeuge erhöht hatte, verlor die britische Luftwaffe bei Angriffsvcrsuchcn auf das Reichsgebiet und die Küste des besetzten Gebietes seit Mitternacht vom Montag zum Dienstag insgesamt 26 Flugzeuge. Sie neue benlsch-ilaiienische Grenze «ach dem Zersaft Zugoslawiens Vertrag zwischen Deutschland nnd Italien Unterzeichnet. Berlin, 9. Juli. (HS.-Meldung). Am 8. Juli wnrde im Auswärtige« Amt ei« Vertrag zwischen Deutschland und Italien abgeschlossen, dnrch de« die «eue gemeinsame Grenze, wie sie sich aus dem Zerfall des jugoslawischen Staates ergeben hat, sestgelegt wird. Der Vertrag wurde deutscherseits durch be« Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Weisäcker, italieuischerseits durch den italienischen Botschafter Dino Alsierei unterzeichnet. Die neue deutsch-italienische Grenze wird durch eine Liuic bestimmt, die von der ehemalige« Dreiländcrecke Deut sches Reich-Italicn-Jugoslawien entlang der ehemalige« ita- lleuisch-jngoslawische« Grenz« bei südlich Sairach (Zirij ««d von ia im allgemeine« in östlicher Richtung zur Dreilauder ecke Deutsches Reich-Jtalieu-Kroatie« verläuft. Ihre eud- gültige Festlegung im Gelände wird durch eine deutsch-italie nische Greuzkommission erfolgen, die demnächst ihre Arbeiten aufnimmt. Londoner Zeitungsviertel durch deutsche Luftangriffe erheblich getroffen. Groß« Zeitungsgebäude völlig vernichtet N « uyork, 9. Juli. (HS.-Mel-ung). Dis in London erscheinende Wochenzeitschrift „World Preß News" bringt ein« Darstellung der durch die deutsche» Luftangriffe im Londoner Zeitungsviertel entstandenen Bombenschäden. Im Bouvericstreet, so schreibt das Blatt, sei das alt« Gebäude der „Daily News" völlig ausgebrannt. Auch das alt« Gebäude der „News Chronicle" sei vernichtet worden. „News Chronicl«" sei daraufhin nach Commercial Whars umgc-ogen, aber auch dieses Gebäude sei getroffen worden. Di« neuen Gebäude der „News Chronicle" in Bouvericstreet seien unbeschädigt, sodaß es wahrscheinlich möglich sein würde, die gesamt« Zeitung dort herzustellcn. Di« Drucker«! -es „Daily Herald" in Seacole Lane sei völlig vernichtet. Dio Zeitungsbetriebe von Dunscombes und Surridg« Dawson seien zerstört. Der ober« Teil von Shoe Lane, in dem Gebäude des „Morning Advertiser" und des „Leader" sowi« anderer kleiner Presseuntcrnchmcn unter gebracht sind, sei völlig vernichtet. In Foeestrcet selbst sei djo.„Gcographia" ausgebrannt. Di« Nachrichtenagenturen „International News", „United Preß" und „Associated Pr«ß" londoner WiLftelrüße Die Hoffnung der Engländer, daß der Krieg im Osten ihnen eine Erleichterung bringen werde, hat sich nicht er füllt. Die OKW-Berichte beweisen das Gegenteil, und der Kampf gegen England geht trotz der gewaltigen Ereignisse auf sowjetischen Boden unvermindert weiter. In der Um gebung Churchills sieht man sich also gezwungen, nicht nur die englische Oeffentlichkeit über diesen Sachverhalt irgendwie hinwegzutrüsten, sondern vor allem auch im Auslande den peinlichen Eindruck zu verwischen, der dadurch hervorgerufen worden ist. Da man nichts besseres zur Verfügung hat, greift man in dieser Verlegenheit zu dem alten Mittel der Verbreitung von allerlei Behauptungen, die nicht der Wahr-, heit entsprechen. Man baut Luftschlösser, und man macht Winkelzüge. Man spricht von angeblichen englischen Erfolgen und von ebenso frei erfundenen hohen Verlusten der deut-, schen Wehrmacht. Aber diese Propaganda wird so oberfläch-' lich betrieben, daß es leicht ist, alle derartigen Behauptungen aufgrund anderer englischer Feststellungen zu widerlegens Eine der beliebtesten britischen Propagandalügen, die; auch jetzt wieder auf jede erdenkliche Weise verbreitet wird,' besteht darin, daß die überlegene Seemacht den Engländern! auch zur Luftherrschaft über den Weltmeeren verhalfen^ habe. Die deutschen Bombenflugzeuge hätten keineswegs über tzie Kriegsschiffe gesiegt, und in Deutschland habe man, sich geirrt, wenn man geglaubt habe, mit einer zahlenmäßig überlegenen Luftwaffe ein Gegengewicht gegen die britische Seemacht geschaffen zu haben. Wir wissen, daß derartige Erklärungen vollkommen haltlos find und daß allein die umfassenden Zerstörungen in England selbst, die unbe^ streitbare deutsche Herrschaft über die gesamte europäische' Küste des Atlantik und die Schläge der deutschen Luftwaffe^ gegen die britischen Kriegsschiffe im östlichen Mittelmeer das Gegenteil beweisen. Aber auch englische Zeugnisse kann, man zum Gegegenbeweis heranziehen. So schrieb die „Times" vor. kurzem, Deutschland habe bei der Eroberung! Kretas gezeigt, daß die Kontt.plle.de- Luftraum«- M«r denk' Meer Wichtiger sei, al- di» Kontrolle über da- Meer selbst? und in einem anderen Blatt hieß es, die britische Armee' und Marine könnten ohne die Unterstützung der Luftwaffe nicht erfolgreich operieren. Ferner möchten die Engländer den anderen Völkern etnreden, daß die deutsche Luftwaffe keine wirklichen Erfolge bei ihren Angriffen gegen England errungen, sondern nur schwerste Verluste erlitten habe. Dabet werden Phantasten zahlen über die angeblich abgeschossenen deutschen Maschinen tzenannt. Die Bilder und dte Berichte neutraler Auger» zeugen haben jedoch aller Welt gezeigt, wie gewaltig die Zerstörungen in den englischen Industriegebieten sind, und was die Zahlenangaben über die beiderseitigen Verluste an Flugzeugen angeht, so hat sich schon in früheren Fällen; gezeigt, daß diese Zahlen in London einfach umgedrehö werden. Wen« der Londoner Nachrichtendienst während des Winters einmal selbst berichten mußte, daß die Innenstadt! von Manchester buchstäblich in Trümmern liege, so hat e^ keinen Zweck, ein halbes Jahr später diese Tatsache abzu-i leugnen. Eine besonders beliebte Agitationsphrase ist es ferner, von der angeblich unveränderten Höhe des britischen Außenhandels zu sprechen, während man doch überall aus! der englischen Presse selbst entnommen hat, wieviele Hun derte von englischen Industriebetrieben (besonders in der Textilbranche) geschlossen worden sind, weil der Außenhandel nicht mehr die nötigen Rohstoffe heranschaffen kann. Man sieht an diesen wenigen Beispielen, auf wie unsicherem Boden sich diese britische Propaganda bewegt, und wie wenig sie den Engländern nützen wird. seien gänzlich in bas Jnformationsministcrium überg«fle-«lt, außerdem -is Korrespondenten einiger Zeitungen. Für einig« Zeit sei der Dienst -er „British Pr«ß Association" für - di« Provinzblätter g«säHr-et gewesen. Die Telegrafenagen turen und das Informationsbüro seien jedoch sofort helft«- «i »gesprungen. Erhöhung der Frciwilligen-Meldcstellen in Dänemark. Zahlreiche Angehörige der königlichen Leibgarde meldeten sich Kopenhagen, 9. Juli. (HS.-Meldung.) Die Zahl der Meldestellen für Freiwillige, die in das Korps Dänemark oder das Regiment Nordland eintreten wollen, ist in der Provinz auf 77 erhöht worden. Unter den dänischen Soldaten, die sich freiwillig für den Kampf gegen den Bolschewismus melden, befinden sich, wie„Faedre- landet" meldet, zahlreiche Angehörige der König!. Leibgarde, Was Wavetts Nachfolger träumt Er will den Krieg in Deutschland gewinnen Der neue Oberkommandierende im Mittleren Orient, Gene ral Auchinleck, emp^ng die im Mittleren Orient wirkenden Kriegskorrespondenten. Bei dieser Gelegenheit prägte erfol genden bezeichnenden Satz: „Ich habe immer gedacht, daß der Krieg in Europa, und zwar in Deutschland, aus deutschem Boden gewonnen werden muß." ,7 Abgesehen davon, daß diese Feststellung aus dem Munde eines Generals, der schließlich in Afrika und Asten kämpfen soll, recht merkwürdig klingt, wird auch Mr. Auchinleck noch rechtzeitig genug merken, baß Gedanken und Wunschträume der harten Welt der Tatsachen meist nicht standhalten können.