Volltext Seite (XML)
Weißerih-Mtmg 82. Jahrgang Freitag den 28. Mai 1917 abends Nr. 119 Snfarat« werden 20 Pf., solche aus unsere» Amtshauptmannschali mit 18 Pf. die Spaltze« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (ym von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez, 88 Pf. - Tabellarisch, undkomplizierteJnscrat« mit entsprechendem Auf« schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di, Spaltenzeile bO Pf. Die Mettzerltz - Zeitung" erscheint täglich nü.Äus- Nabme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge» geben. PreisvierteljLhr- lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf^ rimnonatlichKOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Me Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Besbel- TMDitlW M- Aiizeigtt für AppUDMe, AMberg ss.1l Amtsblatt für die ÄSnigliche Amtshaaptmannschafi, das KoniglicheAmtsgerichtunddm Z» po sw- e. Verantwortlicher Redakteur: Paul Zehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldis HilFsrlivnsl» I. Bei der Prüfung der nach 8 1 der Bundesratsverordnung vom I./3. 1417, betr. Bestimmungen zur Ausführung des 8 7 des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst von den örlsbehörden gelieserten und dem zuständigen Einberusungsausschusse über- glbenen Nachweisungen für den vaterländischen Hilfsdienst hat sich ergeben, daß mehr fach Hilfrdienslpflichtige, für welche die MeldHflicht bestand, dieser Meldepflicht bisher nicht nachgekommen sind. Nach 8 1 der Vundesratsverordnung vom 1./3. 1417 hatten sich für die Nach weisung zu melden alle in der Z-.il nach dem 30. Juni 1857 und vor dem 1. Januar 1870 geborenen, nicht mehr landsturmpslichtigen männlichen Deutschen, soweit sie nicht unter die in 8 5 der Verordnung vorgesehenen Ausnahmebestimmungen fielen. Hin sichtlich dieser Ausnahmebestimmungen wird aus 8 2 der amtshauptmannschaftlichen Be kanntmachung vom 18. März 1917 — Nr. 1652 Mob II — verwiesen. Da die Kriegramlsstelle Dresden Betriebe, für deren Angehörige nach 8 5 Ziffer lick der Bundesratsverordnung eine Ausnahme von der Meldepflicht besteht, als krieg«, wichtig nicht namhast gemacht hat, so bestand auch für sämtliche, auch in kriegswlch' Ligen Betrieben brschästiglen Hilfsdienstpflichtigen, aus welche di« Bestimmungen des 8 I der Bundesratsverordnung zutrafen, die Verpflichtung zur Anmeldung, soweit sie nicht unter die Ausnahmen des 8 5 Zisser 1 —10 der genannten Verordnung fielen. II. Nach 8 I der Bekanntmachung der Bundesratsverordnung vom 4./4.1917 gelten die Vorschriften des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst und die zur Ausführung dieses Gesetzes erlassenen Bestimmungen entsprechend für diejenigen Angehörigen der österreichisch-ungarischen Monarchie, welche beim Inkrafttreten dieser Verordnung — am 4. April 1917 — im Gebiete des Deutschen Reiche« ihren Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Ausenthalt haben, oder ihn dort später nehmen. Sie unterliegen somit auch der Heranziehung zum vaterländischen Hilfsdienst und der Meldepfbcht nach den Vorschriften der Bundesratsverordnung vom 1./3. 1917. Es ergeht hiernach an alle im Bezirke der Kgl. Amtshauptmannschaft Dippoldis- walde wohnenden, in der Zeit nach dem 30. Juni 1857 und vor dem I. Januar 1870 geborenen, nicht mehr landsturmpslichtigen männlichen 1. Deutschen, die ihrer Meldepslicht bisher nicht nachgekommen sind, 2. Angehörigen der österreichisch.ungarischen Monarchie, soweit sie nicht nach den Bestimmungen des § 5 Ziffer 1—10 Ler Bundesratsver- ordnuna vom 1./3.1917 von der Meldepflicht befreit find, " die Aufforderung. sich zum Zwecke der Vervollständigung der sür die Heranziehung zum vaterländischen Hilfsdienste vorgeschrirbenen 22^Mai"bis"l^2«ni?S!7 bei der Gemeindebehörde ihres Wohnortes persönlich zu melden und di- für di, Ausfüllung der Meldekarten erforderlichen Angaben zu machen. Von der persönlichen Meldung ist befreit, wer sich innerhalb der angegebenen Z-it schriftlich unter ordnungsmäßiger Ausfüllung der vorg«,chrirbenen Meldekarte, die bei den Ortsbehördea erhältlich ist, meldet. Mit Gefängnis bis zu 3 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 600 Mark wird bestraft, wer bei der Meldung wissentlich unwahre Angaben macht. Mir Geldstrafe bis zu 150 M oder mit Hast wird bestraft, wer die vorgeschrieben, Meldung schuldhaft unterläßt. Dippoldiswalde, am 16 Mai 1917. . Kgl. Amtshauptmannschaft. vor Stadtrat. Liee-vs^songung Bis auf weiteres können auf jede Eierkart- wöchentlich 2 Lien gegeben werden. , , , Sämtliche Liersammelstellen werden wieder ermächtigt, auf Eierkarten Ll-r ab zugeben. Der Ueberschuß ist nach wie r or nach Dresden abzuliesern. Dippoldiswalde, den 23. Mai 1917. Nr. 3215a Mob. II. Königliche Amtshauptmannschaft. Svlrsnnlinavkung. Neue Lebensmittelkarten sind am Dienstag den 29. Mai 1917 unter Vorlegung der Ausweiskarten an Gemcindeamtsstelle zu entnehmen. A—K: vormittag» 9—12 Uhr L —Z: nachmittag» 3—6 Uhr Die neuen Lebensmittelkarten sind sofort und längstens bis zum 31. Mai 1917 von den Inhabern in den Geschäften zur Eintragung oorzulegen, von dem sie künftig ihre Waren beziehen wollen. Späterer Wechsel in d/n Geschäften ist während der Gültigkeitsdauer der neuen Karten ausgeschlossen. Schmieveberg, am 24. Mai 1917. Der SemeinLevorstand. Großes Hauptquartier, 24. Mai 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des General-Feldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern. Bei Wttchete und auf beiden Scarpeufern war die Feurrlätigkeit bis in die Nacht hinein lebhaft; auch süd lich der Straße Cambrai—Bapaume und bei St. Quentin nahm sie zeitweilig zu. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen. Am Lhemin de» Dames erreichte der Artilleriekampf bei Braye und Craonelle nachmittags große Stärke. Vor Einbruch der Dunkelheit griffen die Franzosen westlich des Gehöfte« Frotdemont und etwa gleichzeitig bei der Mühle von Vauclerc an. Auf beiden Stellen wurden sie verlust reich abgeschlagen. Am Winterberge unterband unser Vernichtungsfeuer die Durchführung eines sich vorbereiten den Angriffes. In der Champagne war die Kampstätigkeit der Ar tillerie zwischen Nauroy und dem Suippestale in den Abendstunden gesteigert. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg. Im Walde von Apremont brachen Sturmtrupps eine» rheinischen Regiment» in die französische Stellung und kehrten mit 28 Gefangenen uno^'3 Minenwerfern zurück. Gestern wurden 10 feindliche Flugzeuge und ein Fessel- ballon zum Absturz gebracht. Leutnant Schäfer schoß feinen 28. und 29. Gegner ab; Leutnant Voß erreichte durch Abschuß eine» Feinde» die gleiche Zahl von Lust- slegen. Am 21. und 22. Mai haben die Engländer und Franzosen 5 Flugzeuge im Luftkampse und durch Ab- wehrseurr verloren. vestkicher Krkegsschavpkatz. An mehreren Stellen der Front lebte di« Gefechtr- tätigkeit auf. Oestlich von Tuckum (nahe der Ostseeküste) wurden russische Erkunver vertrieben. Makedonisch« Front. Krine wesevtlichen Ereigntsi«. D«r Erst« General Ouartiermetster. Ludendorff. Zur Hirchenkollette an Pfingsten. An beiden Feiertagen des bevorstehenden Pfingstfestes wird wieder eine Landeskolleile für den Allgemeinen Kirchenfonds gesammelt werden. Die der Landeskirche zur Verfügung stehenden Mittel reichen bei weitem nicht zu, um die kirchlichen Notstände allenthalben beseitigen zu helfen, die auf verschiedenen kirchlichen Gebieten und an vielen Orten in unserem Lande bestehen, und noch viel weniger, um die vielen bedeutsamen neuen Aufgaben lösen zu helfen, welche die jetz'ge Zeit unserer Kirche stellt. Auch die geistliche Versorgung unserer Truppen im Felde und in den Lazaretten, sowie die kirch liche Versorgung derjenigen oft armen Gemeinden, deren Geistliche und Kirchendiener zum Heeresdienst einberufen sind, macht in immer wachsendem Maße die Beschassung großer Mittel nölig. Die Kasse unserer Landeskirche, der Allgemeine Kirchen- sonds, bedarf daher dringend der Stärkung. Mögen alle, die es wohl mit unserer Kirche meinen, im Jahre der Jubelfeier der Reformation besonders kräftig zu der Kol'ekte beisteuern und so auch das Rüst- zeug schassen helfen für eine gesegnete kirchliche Friedens- arbeit. Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Se. Maj. der König hat anläßlich seines Geburt-tagrs außer den bereit» mitgeleilten noch folgende Auszeichnungen verliehen: Da» Verdicnstkreuz: Oberlehrer Naumann in Rechenberg; das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrcchtsordin: Forstrentamtmann Krug in Frauenstein, Schuldirektor Paatz in Glashütte; dasAIbrechts- kreuz: char. Postsekretär Hirche ln Glashütte; die Krone zum Ehrenkreuz: Schulvorstands-Vorsitzender Gutsbesitzer Mende ln Pretzschendorf; da» Ehrenkreuz mit der Krone: Gemeindevorstand Zimmermann In Oberfrauendorf; das Ehrenkreuz: Postogent Bretschneider in Börnersdorf, Herbergsvater und Schuhmachermeister Schmicder in Frauenstein, GemeindeSIteslrr Guteauszügler Zlllcher in Börnchen b L, die Spange zur Friedrich-August-Medaille in Silber: Trichinen- und Fleischbeschau«! Günther in Geising. — Weiter sind verliehen worden: Obrrsörster Eckert in Rehefeld und Nitzschke in Rechinberg der Tittel und Rang als Forstmeister; Bezirksarzt vr. Endler in Dippoldiswalde Titel und Rang al« Medizinalrat. — Am vergangenen Mittwoch gegen >/43 Uhr hat ein Mädchen, 20 Jahre alt, auf der Treppe, die nach der Wohnung des Schuhmachermeisters Rasche führt, ein Geldtäschche.» mit Inhalt getunden. Obwohl das Mädchen, als es nach der Kleinen Wassergalse zu ging, erkannt worden ist, hat es unterlassen, den Fund bei der Polizei- behörde zu melden oder abzugeben. Wegen Fundunter schlagung dürfte es nunmehr seiner Bestrafung entgegrn- jehen. — Trotz der schweren Zeit, in der wir leben, wird uns doch in einigen Orten der Umgebung die gewohnte Erholung und Zerstreuung an den bevorstehenden Psingst- feiertagen geboten werden. An beiden Feiertagen wird die hier bekannte Kapelle des Ersatz-Bataillon» des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 im Gasthof zur Talsperre in Matter Konzerte geben, während im Gasthofe zu Eeifersdorf Direktor H. Haupt eine Theater-Vorstellung veranstalten wird. — In Höckendorf werden die beliebte« Reingoldsänger auftreteu. — Der am 1. Juni bei den sächsischen Staatseisen, bahnen in Kraft tretende Sommerfahrplan bringt für die Bahn Hainsberg—Kipsdorf einige Arnderungen. Di» Konntagszüge ab Kipsdorf 4»2 und 8W verkehren auch am Tage vorher, dagegen fährt der Zug ab Kipsdorf 6» Sonnabend- nicht mehr. Der Zug bisher ab Hainsberg 233 fährt jetzt bereit» 2>5 gh und der Sonntagszug bis her lOvo 1026. Letzterer wie auch der Sonntagrzug 559 verkehren auch an den Tagen vor Sonn- und Fest tagen, dagegen der Zug 8^0 Sonnabends nicht mehr. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder I aus de« qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten l« den uns benachbarten Flußgebieten, 2. Dekade Mai 1917: Vereinigte Weißeritz: beob. 31, norm. 19, Abwchg. -s- 12; Wilde Weißeritz: beob. 41, norm. 23, Abwchg. -s-I8; Rote Weißeritz: beob. 46, norm. 23, Abwchg. -s-23; Müglttz: beob. 52, norm. 23, Abwchg. -4-29. vr«»d«n. Sehr erfreuliche Angaben über den Rind- Viehbestand imKönigretchSachscnwurden inderlehtcnSitzung d«s Finanzausschus.es der 2. Kammer gemacht Die Re- gierung «eilte mit, doß sich der Rindolehbestand gegen die Friedenszeit kaum vermindert habe. Im Juni 1914