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1883 Freitag, den 21. Dezember Amtsblatt der Köllig!. Amtshanptmannschast Flöha, des Königl. Amtsgerichts und des Sta-Kats M Frankenberg. - Inserat« werteil mit » Pfg. für Hy gespaltene »«Pu» teile berechn«. Kleinster Inserat«»» betrag so Pfff. stompliziertemrdt?- dellartsch» Inserat» nach besonderen» Laris, Inserate», ilnnah«» sitr die sewelltgi Wend-Nummer d« vormittag» IO Die letzte Tageblatt-Nummer vor dem Weihnachtsseste gelaugt am Montag — Heiligeuabend Inserate für dieselbe, die zu Ankündigungen für die Feiertage selbst (Vergnügungen re.) am l " »p»t«8l«N8 MoiilttK IrülL s IHrr. ? - „ -....... ikt erbitte« wir «n8 ^»1» um beste« geeignet ist, . Vie Lrpeöitioll ä«8 krLllkelldergerT^eblE^ Bekanntmachung. Bon dem unterzeichneten Amtsgericht soll den 1«. März 1884 das dem Gutsbesitzer Ernft August Eckert in Neukirchen bei Chemnitz zugehörige Hausgrundstück Nr. 479 des Katasters, Nr. 444 des Grund- und Hypothekenbuchs für Franken- Herg, welches Grundstück am 15. December 1883 ohne Berücksichtigung der Ob- Vom Landtage. Am 19. Dezbr. hielten wieder beide Kammern Sitzungen ab. Die Erste Kammer beriet zunächst das bereits von der jenseitigen angenommene kgl. Dekret betreffs Ueberlassung des Grundstücks der Landesanstalt zu Königswartha zu Errichtung eines Blindenasyls und nahm dasselbe dem Anträge ihrer Deputation entsprechend einstimmig an. Darauf bewilligte die Kammer eine Anzahl Kapitel des Budgets (allgemeine Staatsbedürf- nissc, Gesamtministerium, Departement des Auswärtigen und Ausgaben für Reichszwecke) übereinstimmind mit den nur in einem Punkte von der Vorlage abweichenden Beschlüssen der Zweiten Kammer. Die Zweite Kammer beschäftigte sich mit einer An zahl von Petitionen. Zur ersten derselben, von der Firma Riebe u. Ko. in Dresden ausgehend und die -Erteilung der Genehmigung zu allgemeinen Vorarbeiten für den Bau einer Dampfstraßenbahu von Dresden nach Pillnitz betreffend, beantragte die Deputation Ueberwei- sung an die Staaatsregierung zur Kenntnisnahme, wäh rend Abg. Walter die Petition der Regierung zur Er wägung übergeben haben wollte, da er — wie auch May und vr. Heine — eine Straßenbahnverbindung rechts der Elbe für eine dringende Notwendigkeit hielt. Der Minister des Innern erklärte, es sei bisher Grund satz der Regierung gewesen, überall da Vorarbeiten nicht Hu erlauben, wo sie nach Lage der Verhältnisse die Kon zession nicht erteilen könne, und dies sei auch bei dem Projekte Dresden-Pillnitz aus schwerwiegenden und stich haltigen Gründen der Fall. In Berlin habe man auch in Rücksicht auf die Gefahr für den Verkehr die nach gesuchte Genehmigung des Lokomotivbetriebes bei den Straßenbahnen nicht erteilt. Der Waltersche Antrag wurde schließlich mit 40 gegen 29 Stimmen abgelehnt, der Deputationsantrag darnach aber einstimmig ange nommen. Nach kurzer Debatte ließ die Kammer dem Deputationsantrage gemäß die Petition des l)r. Schaufuß in Oberblasewitz um Gewährung einer laufenden Unter stützung ober den Ankauf des Museums Ludwig Salvator in Uebereinstimmung mit dem Beschlusse der Ersten Kammer gegen die Stimmen der 4 sozialdemokratischen Abgeordneten auf sich beruhen. Gegen dieselben Stim men überwies die Kammer die Petition des Bürger meisters vr. Biehayn in Tharandt und Genossen um Uebertragung der Bestimmungen in 8 86 der revidierten Städteordnung (Wahl der besoldeten Ratsmitglieder auf Lebenszeit) auf die mittleren und kleineren Städte wie die Landgemeinden der Regierung zur Kenntnisnahme, v. Vollmar meinte, die Petenten wollten von ihren Wählern unabhängig sein und priesen ihre loyale Ge sinnung an, um die Regierung ihrer Bitte günstig zu stimmen; nur die Sozialdemokratie könne sich rühmen, daß ihre Anhänger ihre Existenz ihrer Meinung opferten. — vr. Straumer protestierte dagegen, jemand auf Grund seiner loylen Gesinnung lächerlich machen zu Mollen; wenn einmal, was Gott verhüten möge, die Sozialdemokratie zur Herrschaft käme, so werde es auch -noch andere Leute genug geben, welche bereit seien, für ihre Meinung ihre Existenz zu opfern. — Bebel sah in der Petition ein Streben nach rückwärts ; die Bür germeister wollten nicht mehr die ersten Diener, sondern die Herre« in ihrer Gemeinde sein. Die Gründe der lasten auf SO 8OV M. — Pf gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, auf den an hiesiger Gerichtstafel aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Frankenberg, am 17. December 1883. Das Königlich Säch>. Amtsgericht daselbsü Wiegand. -"luuer. Petenten seien rein persönlicher Natur. — Jungnickel befürwortete die Petition auf Grund seiner eigenen Er fahrung, die üble Lage schildernd, in welche ein Ge meindevorstand, der das Amt nicht nebenbei bekleidet, sondern ihm seine ganze Kraft widmet, bei der durch Parteiagitation oder wegen Krankheit oder hohen Alters nicht erfolgten Wiederwahl gerät. — Schließlich über wies die Kammer die Petition des Stadlrats zu Oschatz um Verleihung des Rechtes der weltlichen Kircheninspek tion an die Stadträte der Städte mit revidierter Städte ordnung im Gesetzgebungswege dem Deputationsantrage gemäß an die Regierung zur Erwägung, nachdem Abg. Hertwig (Bürgermeister zu Oschatz) dieselbe als Mit unterzeichner begründet und Kultusminister vr. v. Gerber zugegeben, daß die Angelegenheit Berücksichtigung ver diene und die Regierung gern bereit sei, die wirklichen Mängel abzustellen, es seien aber tiefeingreifende Fragen zu erwägen und werde er sich bemühen, die Sache so zu beschleunigen, daß dem nächsten Landtage eine Vorlage zugehen könne. örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 20. Dezember 1883. f Von dem beim hiesigen kgl. Amtsgerichte zum Zwecke der Wahl der Schöffen, der Hilfsschöffen und der für Aufnahme in die Jahresliste vorzuschlagenden Ge- schwornen bestehenden Wahlausschüsse, welchem mit dem präsioierenden Hilfsrichter für Strafsachen, Herrn Asses sor Winckler, Herr Amtshauptmann vr. Forker-Schu- bauer und Vertreter von Stadt und Land angehören, sind für das nächste Jahr zu Schöffen gewählt worden aus der Stadt Frankenberg die Herren Fabrikdireklor Bruno Uhlemann, Seidenwarenfavrikant Ernst Behr, Maschinenfabrikant Gurckhaus, Kaufmann Moritz Schrei ber, Kaufmann E. G. Weyrauch, Fabrikant Julius Scherf, Rentier C. A. Burchardt, Buchhändler Ernst Roßberg, Wcbwarenfabrikant Edmund Buch, Zigarrcn- fabrikant Hermann Hunger, Kaufmann Klemens Steger und Webwarenfabrikant Gustav Arndt, — aus der Amls- landschaft die Herren Gutsbesitzer Schindler in Mühl bach, Friedensrichter Ludwig in Auerswalde, Färberei besitzer Hugo Sonnabend in Gunnersdorf, Erbrich ter Oskar Hunger und Vorwerksbesitzer Ernst Grund mann in Dittersbach, Gutsbesitzer Ernst Eduard Clauß nitzer in Mühlbach, Gutsbesitzer Johann Karl Fried rich Lippmann in Jrbersdorf, Mühlenbesitzer Edu ard Zießler in Hausdorf, Gutsbesitzer Friedrich Ferdinand Seifert in Niederwiesa, Gutsbesitzer Karl Gottfried Sei fert in Niederlichtenau und Gutsbesitzer Joseph Her mann Schulze in Sachsenburg. Zur Funktion werden die genannten Herren nach obiger Reihenfolge gezogen werden. Zu Hilfsschöffen wurden erwählt die Herren Rentier Ernst Lippoldt, Droguist Wilhelm Manitz, Kauf mann F. A. Naumann, Stadtrat Friedrich Naumann, Lohgerbereibesitzer Albrecht Morgenstern und Seifensieder Robert Schweitzer. Für die Jahres-Geschwornenliste des kgl. Landgerichts Chemnitz wurden in Vorschlag gebracht: aus der Stadt Frankenberg die Herren Kaufmann Her mann Barthel, Eisenwarenhändler C. W. Böttger, Zi garrenfabrikant Paul Buchheim, Zigarrenfabrikant Hugo Herrmann, Bäckermeister F. A. Lange, Webwarenfabri- mnt Robert Lißner, Webwarenfabrikant Karl Lohr, ' Webwarenfabrikant Konstantin Rompano, Kaufmann Heinrich Schaarschmidt, Zigarrenfabnkant Zigarrenfabrikant Cölestin Trabert und Manufalur- warenhändler Friedrich Uhlig, — aus ^^"Aft die Herren Gutsbesitzer Karl Friedrich Oberlichtes Kaufmann Bartels in N,ederwieia,Gutsbes,tzcrJobann Paul Barth in Ebersdorf, Muhlenpachter Fische m Lichtenwalde, Braumeister Gerber in Auerswalde, Guts besitzer Graf in Ebersdorf, Gutsbesitzer Lomtscher m Mühlbach, Seidenfärbcreibesitzer Naumann m Niederlich- tenau, Gutsbesitzer Richter in Garnsdorf, Gutsbesitzer Richter in Oberwiesa, Oberinspektor Uhlig m Sachsen burg und Mühlenbesitzer Weber in Braunsdorf. In tue Jahresliste wurden von diesen Vorgeschlagenen feiten deS kgl. Landgerichts ausgenommen die Herren Lißner, Ste phan, Rompano und Buchheim von hier, Fischer in Lich tenwalde, Graf in Ebersdorf und Uhlig in Sachsenburg. -j- Wenn die Natur nicht ihren Beitrag dazu liefert, dann will auch, wennschon das Christfest näher und näher rückt, eine rechte weihnachtliche Stimmung nirgends einkehren. Nach der bisherigen Gestaltung der Witte- rung schien diesmal dem Feste diese Vorbedingung, welche sich leider auch auf den Geschäftsgang in ungünstigster Weise geäußert hat, zu mangeln, allein seit vorgestern ist das regnerische Wetter bei Erniedrigung der Tem peratur wiederholtem Schneefall gewichen, sodaß wir uns heute eines vollendeten Wintertages erfreuen. Wenn nicht plötzlich wieder ein Umschwung der Temperatur eintritt, dürften wir bei noch einigem Schneefall bald die beste Schlittenbahn haben, deren Dauer für das Weih nachtsfest, das wir uns als solches nicht gut ohne Schnee denken können, gewiß allgemein gewünscht wird. — Auf der Eisenbahnstrccke Chemnitz-Annaberg, und zwar an einem Straßenübergang in der Nähe von Wol kenstein, hat am Sonnabend ein Erdrutsch das Gleis versperrt. Der kurz vor 7 Uhr nach Scharfenstein fah rende Persouenzug hat sich indessen glücklich durchgear beitet, dabei aber von der Lokomotive ein Rohr und einen Räumer verloren. Durch eine größere Anzahl Arbeiter war das Gleis alsbald wieder frei gemacht. — Die Finanzdeputation der Zweiten Kammer em pfiehlt der Kammer, die Fortsetzung der Linie Freibcrg- Bienenmühle bis zur Landesgrenze bei Moldau zu ge nehmigen und die hierfür geforderte Summe von 2,250000 M. zu bewilligen. — In den Mitteilungen des Landeskonsistoriums aus den Jahresberichten der Superintendenten über die kirchlichen Zustände ,m Jahre 1882 wird u. a. darüber Befriedigung geäußert, daß die Kindergottesdienste, „diese segensreiche Einrichtung, sich nicht nur da, wo sie bereits seit Jahren eingeführt sind, erhalten und bewährt haben, sondern auch immer weiter im Lande sich ausbreiten". Die Jahresberichte konstatieren dazu „mit Freuden, daß dre Lehrer an den meisten Orten dieser Sache ihre hilf reiche Hand bieten, besonders durch Einübung der Lieder und Choräle, was dann auch wieder ebensowohl der Schule wie dem Gemeindegesang zu gute kommt". — Vieles Aufsehen erregt in politischen Kreisen deS Vaterlandes eine vorgestern in Dresden stattgehabte Schöffengerichtsverhandlung, welche die.Folge warvon Differenzen zwischen Mitgliedern oer Fortschrittspartei Kurt Starke-Frankenau unb Justizrat vr. Schaffrath - Dresden einerKtS und dem. M <rankenbc>^r Ln, Einzel-Nrn. dPsg. 1» Bestellungen nehmen alle Post- onstalten, Postboten rmd die Ausgabe- * T» IV'm