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Dresdner W Zouma!. königlich Sächstsch-v Staatsanzetge*. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- und MittelbehSrden. leitweise Nebenblätter: Landtag-beilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und LandeSkulturrentenbank-Verwaltung, Übersichten deß !. S. Statistischen LandeSamtS über Lin- und Rückjahluage» bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen deS K. S. LandeSversicherungSamtS, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes» Brandversicherungsanstalt, VerkaufSltste von Holzpflanzen auf de« K. S. StaatSforstreviere«. Nr. 248. > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Freitag, 24. Oktober 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 21295, Redaktion Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf, di« 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermäßigg. aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. über den preußischen Antrag in der Braunschweigischen Thronfolgtfrage wird der Bundesrat am Montag Beschluß fasten. * Rach einer über Wien kommenden Meldung au- Konstantinopel stehen die türkisch-griechischen Verhand lungen vor dem Abschluß. , Die russisch-chinefischen Verhandlungen über die Mongolei werden zu einem Abkommen führe», in dem vhina die Grundsätze de» Abkommens von Urga an- uimmt und die Autonomie der Mongolei anerkennt. Anderseits wird die Oberhoheit Chinas üver die Mongolei ftstgelegt. * Der finnische Dampfer „Westküsten" ist bei RonuSkär mit Passagieren und Mannschaften, insgesamt 45 Personen, untergegange». Nur ei» einziger Passagier wurde gerettet. Amtlicher Teil. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Büchereidiener Ernst Richard Franke bei den Tech nischen Staatslehranstalten zu Chemnitz bei seinem Über tritte in den Ruhestand die Friedrich August-Medaille in Silber zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Direktor der Bauschule zu Leipzig Baurat Prof. Stade das ihm von Sr. Hoheit deni Herzog von Sachsen-Altenburg verliehene Ritterkreuz 1. Klasse des Herzogl. Sachsen-Ernestinischen Hausordens annehme und trage. Erfahrungsgemäß werden zahlreiche Anträge auf Ausstellung von VanLergewerbescheinen am Jahresschlüsse bei der unterzeichneten Kreishaupt mannschaft gestellt; dies erschwert ihre im Interesse des gewerbetreibenden Publikums liegende schnelle Erledigung. Diejenigen Gewerbetreibenden, die schon zum Be ginne des Jahres 1914 ihrem Gewerbebetriebe im Umher ziehen nachzugehen beabsichtigen, werden daher auf gefordert, die Anmeldungen bei den Ortsbehörden ihres Wohnortes bereits jetzt zu bewirken. Im Unterlassungsfälle würden sie sich die durch Verzögerung in der Ausstellung der Wander gewerbescheine eintretenden Nachteile lediglich selbst zu zuschreiben haben. Die Lladträte, Bürgermeister und Gemeinde» Vorstände des Regierungsbezirks wollen auf die recht zeitige Anmeldung hinwirken und für beschleunigte Weiter beförderung der Anmcldeniederschriften sowie für genaue Ausfüllung der vorgeschriebenen Vordrucke besorgt sein. Fehlanzeigen sind nicht einzureichen. Bei Beantwortung der wesentlichen Frage über die Staatsangehörigkeit des Antragstellers hat eine sorg- sättige Prüfung nach Z 2 des Reichsgesetzes vom 1. Juni 1870 stattzusinden. Die für Seite 3 der Formulare 8, 6 erforderliche Photographie ist in Visitenkartenformat unaufgezoge« bei Stellung des Antrags auf Ausstellung eines Wander gewerbescheines beizubringen. Sie muß ähnlich und gut erkennbar sein, eine Kopfgröße von mindestens 1,5 Zentimeter haben und darf in der Regel nicht älter als fünf Jahre sein. Sie ist zu erneuern, wenn in dem Aussehen des Gewerbetreibenden eine wesentliche Veränderung ein getreten ist. Bei gemeinsamen Wandergewerbescheinen (8 60ck Abs. 3) genügt die Photographie des Unternehmers oder wenn ein Unternehmer nicht vorhanden ist, die eines Mitglieds. Auf die Vorschriften in 88 459-465 der Reichs. versichenmgSordnnng vom 15. Juli 1911 — Reichs- gesetzblatt v. I. 1911, Seite 597 und 598 — wird be sonders hingewiesen. Hiernach hat der Arbeitgeber, der eines Wander gewerbescheines bedarf, die in seinem Wandergewerbe, betriebe Beschäftigten, soweit er sie von Ort zu Ort mit sich führen will, ihrer Zahl nach bei der Land- krankenkasse bezw. Ortskrankenkasse des Ortes als Mit glieder anzumelden, bei dessen Polizeibehörde er den Schein beantragt. Die Krankenkasse bescheinigt nach einem vom Bundesrate bestimmten Muster die empfangenen oder gestundeten Beiträge unter Angabe des Grund- lohnes und des Wochenbeitrages. Diese Bescheinigung ist bei Beantragung des Wandergewerbescheines wegen Eintragung des Grund lohnes und des Wochenbeitrages sowie der Krankenkasse (Land- oder allgemeine Ortskrankenkasse) in den Wander gewerbeschein mit vorzulegen. IV 2464 Leipzig, den 15. Oktober 19 1 3. 7489 Königliche Kreishauptmannschaft. sBehördlicheBekauntmachungenerscheinen auch iin Ankündigungsteile.) Richtamtlicher Lett. vom Königlichen Hof«. Dresden, 24. Oktober. Se. Majestät der König nahm vormittags im Nesidenzschlosse die Vorträge der Herren Staatsminister soivie des Kabinettssekretärs entgegen und kehrte hierauf nach Wachwitz zurück. Bom diplomatischen Korps. Dresden, 23.Oktober. Die interimistische Leitung der Geschäfte der K. nnd K. Österreichisch-Ungari schen Gesandtschaft ist dem K. und K. Legations sekretär Hrn. Lothar Egger Ritter v. Möllwald übertragen worden. Deutsches Reich. Kaiserreise nach Österreich. Der Kaiser in Konopijcht. Benejchau, 23. Okiober. Um 5 Uhr 40 Min. rollte der Hofzug Sr. Majestät des Deutschen Kaiser- m den festlich geschmückten Bahnhof von Beneschau, iu dem Erzherzog Franz Ferdinand und die Herzogin von Hohenberg mit Gefolge sich zum Empfang einge funden hatten. Die Begrüßung war überaus herzlich. Kaiser Wilhelm umarmte und küßte den Erzherzog. Darauf küßte er der Herzogin die Hand. Dann begrüßte der Kaiser das Gefolge deS Erzherzogs. Danach begab sich der Kaiser an der Seite de- Erzherzog- im Auto mobil nach Schloß Konopischt, wo sich als Gäste des Erz herzogs zur Begrüßung eingefunden hatten: Fürst und Fürstin Lobkowitz, Fürst und Fürstin zu Fürstenberg, Fürst und Fürstin Slarhemberg, Gras und Gräfin Clam-Mar- tiniv, Graf Ernst HoyoS, Graf und Gräfin Majlath, Gräfin Elisabeth Baillet de Latour und Gräfin Henriette Chotek. Konopischt, 23. Oktober. Heute abend fand iu» großen Saale deS Schlosses zu Ehren des Deutschen Kaisers ei,» Diner mit anschließendem Cercle statt. Begrüßung durch die Presse. . Wien, 23. Oktober. Die „Wiener Abendpost" schreibt: Se Majestät Kaiser Wilhelm trifft heut« zum Jagd- aufenthalt beim Erzherzog Franz Ferdinand auf Schloß Konopischt ein, und am Sonntag wird Se. Majestät Kaiser Franz Joseph in Schönbrunn durch den Besuch feine» treuen Freundes und Ver bündeten erfreut werden. Da» Band innigster Freundschaft, da- di« «rlauchten Herrsch«! und di» beiden Dynastien ebenso wie die verbündeten Reiche umschließt, tritt durch diese Besuch« neuerlich und eindrucksvoll in di« Erscheinung. Weit über drei Jahrzehnte hat da» Bündnis der beiden Kaiserreich« sich bewärt, und eS ist, späterhin verstärkt durch den Beitritt deS Königreichs Italien, eine kostbare, in den ernstesten Lagen erprobte Bürgschaft d«S mitteleuropäischen Friedens geworden. Seit Jahrzehnten erhält sich auch di« schön« Gepflogenheit de- häufigen persönlichen Verkehr» zwischen den Kaiserhöfen von Berlin nnd Wien. Wie stet» tragen diese Begegnungen de» Gepräge vertrauten und herzlichen Ein vernehmen». Ehrfurchtsvoll begrüßt die Bevölkerung de» ganzen Reiche» in Sr. Majestät Kaiser Wilhelm» machtvoller Persönlich, keit die dritte Herrfchergeneration, die im Verein mit Er. Majestät dem Kaiser und König Franz Joseph diese» zum Segen für den Weltteil geworden« BundesvcrkMniS pfl«gt. Di« Kenntni» dieser innigen Beziehungen und die Erkenntnis ihr«» unschätzbaren Werte» hat in der ganzen Monarchie im Bolk-bewnßtsein längst fest« Wurzel -«faßt, und die wärmsten Gefühle der! Bevölkerung des Reiches geben Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser bei den Besuchen in Schönbrunn und in Konopischt ihr huldigendes und ehrfurchtsvolles Geleite. Wien, 24. Oktober. Das heutige „Fremdenblatt" beschäftigt sich in einem längeren Artikel mit dem Be suche des Deutschen Kaisers beim Erzherzog- Thronsolger. Darin heißt es u. a.: Seit Kaiser Wilhelm das letzte Mal in Österreich weilte, sind schwere Stürme über Europa hinweggegangen. Daß die wirbeln den Funken nicht zündeten, daß Europa der große Weltbrand er spart blieb, ist in nicht geringem Grade der Erfolg des Drei bundes, seines Friedenswillens und seiner friedenerhaltenden Kraft. Gerade in den Zeiten der Krise ist der Dreibund erneuert worden: noch vor dem verfassungsmäßigen Termin legten die drei Alliierten das neuerliche Bekenntnis ihrer dauernden Gemein samkeit, Einigkeit und Freundschaft ab und richteten damit neuer- jich ein festes Bollwerk des europäischen Friedens auf. Denn wie in den vorausgegangenen Jahrzehnten des Bestandes der Allianz hat auch in den verflossenen Monaten, die so oft die Gefahr europäischer Verwicklungen in die Nähe rückten, das einige Vorgehen der Dreibundmächte diese Gefahr beschworen. Erst bei dem jüngsten Anlaß wieder, als Osterreich-Ungarn wegen der Räumung Albaniens seitens der serbischen Truppen in Belgrad Schritte unternahm, um so di« Möglichkeit von Weiterungen und dem europäischen Frieden abträglichen Kontroversen rasch zu be seitigen, fand es hierbei die rückhaltlose Unterstützung seiner beiden Verbündeten. DaS Bündnis, das jetzt wieder in dem Besuche Kaiser Wilhelms bei seinem Freunde Erzherzog Franz Ferdinand in äußere Erscheinung tritt, hat nicht nur für die Verbündeten selbst, sondern auch für Gesamteuropa sich von realem Vorteil er wiesen, wie einst vor hundert Jahren die Armeen Österreichs und Preußens nicht nur die beiden Reich«, sondern auch Europa be freien halfen. In dieser Erkenntnis wurde die Freundschaft zwischen Deutsch land und Österreich-Ungarn, nachdem sie in der langen Zeit ihres Wirkens bereits zu einer herzlichen Tradition für die Völker beider Reiche geworden, neu befestigt und neu gekräftigt in den Berech- nungen der Staatsmänner wie in den Gefühlen der Be völkerung. Tie Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit Erzherzog Franz Ferdinand ist unter diesen Gesichtspunkten nicht nur rin neuerlicher Beweis der herzlichen persönlichen Beziehungen zwischen dem Deutschen Kaiser und dem Erzherzog-Thronfolger, sondern auch eine von der aufrichtigen Anteilnahme der Bevölkerung be gleitete politische Kundgebung des festen unerschütterlichen Zu sammenhaltes zwischen Deutschland und Osterreich-Ungarn. Braunschweigische Thronfolge. Braunschweig, 23. Oktober. Der Landtag ist auf den 27. Oktober zu einer außerordentlichen Session einberufen worden. Berlin, 24. Oktober. Zur Beratung des preußischen Antrages wegen Regelung der braun schweigischen Thronfolge werden die Bundesrats- auSschüsse für Verfassung und Justizwesen am nächsten Montag vormittag zusammentreten. Am Mittag desselben Tages findet eine Vollsitzung des Bundesrates statt, in der eine endgültige Beschlußfassung erfolgen dürfte. Reichstagsersatzwahl in Reumarkt. Neumarkt (Oberpfalz), 23. Oktober. Bei der heute hier stattgehabten R.ichstagsersatzwahl erhielte» Lederer (Zentr.) 11649, Dollinger (Bauernd.) 1000 und Trummert (Soz.) 527 Stimmen. Lederer ist somit gewählt. Hamburger Budget. Hamburg, 23.Oktober. Ter Entwurf deS Staats budget- für 1914 schließt im ordentlichen Etat bei einer Gesamteinnahme von 179632855 M. und einer Gesamt ausgabe von 193162154 M. mit einem Fehlbeträge von 13529299 M. Der Senat sieht davon ab, eine Erhöhung der Einkommen steuer zu beantragen und ersucht die Bürgerschaft mitzugenehmigen, daß der Entwurf deS Staatsbudgets für 1914 der Vorlage ent sprechend sestgestellt werde und daß, falls die bewilligten Ein nahmen und die nach Abrechnung über da- Jahr 1913 etwa noch vorhandenen Überschüsse früherer Jahresabrechnungen zur Deckung der budgetmäßigen Ausgaben nicht ausreichen sollten, die Finanz- deputation ermächtigt werde, den Fehlbetrag vorläufig durch eine zeitweilige Anleihe zu beschaffen, vorbehaltlich einer endgültigen Beschlußfassung über den Deckungsausfall. Ferner wird die Bürger schaft ersucht, zu genehmigen, daß die bestehenden gesetzlichen Be stimmungen über die Immobilienabgabe bi» Ende des Jahre- 1914 verlängert werden. Kleine politische Rachrichten. Straßburg i. Els , 23. Oktober. Wolff- Telegraphische» Bureau ist zu der Mitteilung ermächtigt, daß di« Meldung eine- auswärtigen Blatte» von dem angeblich bevorstehenden Rücktritt de- StaatSsekretSr» Frhrn. Zorn v. Bulach und de» Unter- staat-sekretärt- vr Petri aus freier Erfindung beruht. * Die in Berlin am 28. Oktober au-gegeben« Nr. 60 des R«ich»-T«s«tzblatte» enthält «ine Bekanntmachung vom 21. Oktober 1913, betreffend di« Einfuhr von Pflanz«« und sonstigen Gegenständen des Gartenbaues.