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essr Früher Wochen- Md Nachrichtsblatt Freitag, dm 12. Juli Mzeblattfir SW«s, Mlit. SmÄns. M«s. Si-Wia, MMit, Rviaa, llaUlsci. Mmslns, WaSi.Mis, St.z«^ St. Wtli. Staieüns. Am. RckmÄa. »t Min» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht Md den Stadtrat M Lichtenstein Äü«p« Zeitung b» KSnigktz« ANtsgerHtsk-KI Nr. 16Ü L-SÄMLKW Freitag, dm 12. Juli L7LWNKW 1907. Dies— Statt erscheint täglich (außer Sonn- und Feg tag«) nachmittag« für den folgenden Lag. vierteil«» Uche» i L «, dl, Pfp, du,ch di« Post dezooen 1 Mark 78 ps, Wtneelne Kummer» 10 Pfennig». — Bestellungen nehm« außer der Expedition in Lichtenstein, gmi«au,rstraf, bt>7, all, Poiserttch«,, Popanpalten, Postboten, sowie die »u-ttSger entgeg« Mielerat«'»erden di, fÜnigesvaUeu« «rundzetle mit 10, sür an«wärtig, Inserent«, mit 18 Pfennigen berechnet. Reklewezrile 30 Psg. Im omti n " 4- «eispaltig» Zeil,80 Pfennig« DernsPrech-MlnschUtß k«. 7. Jns«ratm,»nnabn tiigUch bi» spittefi«»» »»n»«««- »» Mr« »Ä<W«m«a»refs«t Lagevlatt. Bekamttmach««g. Nachdem dar nruaufgestellte OrtSgrsitz Uber die Anlegung einer Oblasten« buche- für Hohndorf vom Königlichen Ministerium des Innern genehmigt worden ist, wird solches mit dem Bemerken hiermit öffentlich bekannt gemacht, daß daSsklbe von heute an 14 Lage lang zur Einsichtnahme im hiesigen Ge» metndeamt ausltegt. Hohndorf, am S. Juli 1907. Der Gemeiudevorstend. Schaufuß. Deutsche« Reich. D»Ad««. (Die sächsisch« Regierung) Mrd de» Laudtage so ort »ach seinem Zusammenlrrte» eine Novell« zu dem Gesetz über di, «i l düng von WezirkSverbände» vorrlege». Das Wichtigste. * Daß Düsseldorfer Stadiverorduetenkollegium wühlte in seiner Sitzung vom Mittwoch, bei der der preußische Fi»«zmmistrr Freiherr v. Rhein - baden zugegen war, diesem zum Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf. * Im Jangtsegebiet wurde eine weitver- zwrigteVrrschwöruug gegen dieDynastie entdeckt. * In Samlong bei Ka»1on ist da- Theater abgebrannt. 500 Person«« Same» um« Labe«, mehrere Hundert wurden schwer verletzt * Ei» verwegener Raub wurde im Kölner Zuge zwischen Lüttich und Löwe« begangen. Die Räuber dränge» in de» Postwagen ein und schnitte» die »ach England bestimmte« Briessücke auf. Welche Bedeutung dem Raube deizumessen ist, fleht noch ' nicht fest. ' Deutsche Einflüsse in Amerika. Professor Camillo von Klrnze von der Brown Uriversily in Providence (Nord-Amerika) veröffentlichte jüngst m der New Korker StaatSzeitung einen irhr be merkenswerten Aufsatz über die Verbreitung deutscher Kultur in Amerika. Er hebt darin besonders hervor de» Segen, welchen der Pros, ssor,nauStausch sür die Er starkung d«S Deutschtum- in Amerika gezeitigt hat. v. Klrnze zeigt, wie noch vor 20, ja noch vor 15 Jahren in de» amerikanische» Universtiäten man höchst weg werfende Urteile über deutsches Wesen hören konnte, während französische Art u»d Kunst besonder- gepriesen wurde». Da- hat sich i» de» letzte» Jahre» besonder- «folge de» SelehrtrnauStauscheS ganz wesentlich ge ändert. Da- Studium der deutsche» Literatur hat einen große» Aufschwung genommen. E» sind eine größere Zahl von Werken über deutsche Literatur erschiene», von denen Kuno Franckes „Social toreea in Osrwan litsru- tarv" und CoarS „Ltuöiss in (aormau lilvrLturs« den hervorragendste» Platz einnehme». Der Gelehrte Curme hat auf Grund umfassender Belesenheit in der deutsche» Literatur eine umfangreiche deutsche Grammatik ge schrieben, wrlche in viele» Universitäten ei«gesührt ist. Such hat man begonnen, bedeutende Büchersamm- lungrn auf dem Gedirte der deutschen Literatur und Philologie anzulrgen. Einen Grundstock dazu bildeten di« »ach Amerika verkaufte» Bibliotheken deutscher Ge lehrter, so die Büchereien von Wilhelm Zarncke, Rudolf Hildebrand, Karl Weinhold und Michael Bernays. Auch hat man de» Anfang gemacht, deutsche Kunst de» amerikanische» Studenten näher zu bringen. I» dieser Beziehung war besonder- die große Schenkung de- Kaiser- an die Harvard-Universität, die de» Grundstock de- dortige» Germanische» Museum- bildet, vo» u»er- meßlichrm Wert. Andere Universttätr» bemühen sich jetzt, dem Beispiele Harvard» zu folge« und ähnliche Eammlunge» amulegt». Bö» weitgehendem Einfluß sind auch die Aufführung» deutscher Dramen. Zu dem besseren Verständnis deutsche» Wese»- hat, wie Klrnze bemerkt, außer dem regelmäßige« Profrssorr«auStausch auch der flüchtige Besuch deutscher Gelehrter und Literale« wesentlich beigetragen. So ist rin virlversprechrnder Anfang gemacht, die amerikanisch« Kultur mit deutsche-. Art zu drfruchte», und r» steht zu hoffen, daß diese Bewegung fortdauer» wird, wie andererseits die nähere Berührung mit amrrikamschrr Art auch für Deutschland H« großem Erfolg« »erde» kann. Berlin. (Kaiser Wilhelm) wird nach einer der Londoner „Tribune* auS Berlin zuge« gangenen Meldung in dieser Woche aus seiner Fahrt läng- drr Norwegischen Küste eine Begegnung mit dem vierten britischen Kreuzergeschwader haben Bei diesem Zusammentreffen, da» entweder vor Drontheim ober vor Bergen erfolgen soll, werde drr Kaiser, der Ehrrnadmiral in drr britischen Flotte ist, die Schiffe de» Geschwader» besichtigen. — (Der Kaiser und der Fall PeterS.) Der Kaiser hat, wie nach der „Schles. Z'g." ver« lcutet, sämtliche Akten über den Fall PeterS ein gefordert. Vielleicht könnte cuf die Veranlassung de» Kaisers die Veröffentlichung drr Grhrimaktrn doch noch erfolgen? — (Gras PosadowSky Ehrenmitglied der evangelischen Arbeitervereine.) An den Grafen PosadowSky hat der Gesamtoerband der evangelischen Arbeitervereine Deutschlands folgende Adresse gerichtet: „Ew. Exzellenz möchten die «hr- erbiettgst Unterzeichneten im Namen ihrer 92000 Kameraden als Zeichen höchster Verehrung und innigster Dankbarkeit die Ehrenmitgltedschast des SrsamtverbandeS der evangelischen Arbeitervereine Drutschlands antragen. Möge Ew. Exzellenz nach Ihrer langen arbrit». und ehrenvollen amtlichen Laufbahn ein weiteres freiis Wirken im DienstedeS brutschen Volke- als bewährter, ruhmreicher Vor- kämpstr der Eozialreform beschieden sein und mögen Ew. Exzellenz noch lange Jahre Ihrer Familie, uns und dem deutschen Volke erhalten bleiben! Das walte Gott in Gnaden!" Gras PosadowSky hat erklärt, die Adnsse gern entgegennehmen zu wollen. — (Die Reform der Arbeiterver« sicherung-gesetze) beschäftigte am Dienstag den in Mannheim zusammengetretenen 21. Berufs- genoffenschaftttag. Zu dieser wichtigen Frag« führte, wie man uns telegraphiert, Direktor Meßmann- Mainz aus, daß man allmählich von den Wünschen auf Verschmelzung der drei VersicherungSzwetge zu mehr oder weniger bureoukratischrn Organisationen zurückkomme, nachdem auch in Kreisen der Wissen- schäft die Unzweckmäßigkeit einer solchen Reform anerkannt und vom Grafen PosadowSky die Zu sammenlegung als ein Rückschritt bezeichnet worden sei. Auch die Schaffung von gemeinsamen lokalen Verwaltungsstellen sei sür die Unfallversicherung jedenfalls nicht zu empfehlen,* weil solchen Stellen die nötig» Vertrautheit mit den Beruf-Verhältnissen und die erforderliche Verantwortlichkeit gegenüber den VersicheiungSträgern abgehen würde. Die- müsse zu großen Un-uirägltchkeiten führen. Be sonders bedenklch würde die Uebertragung der Unfallverhütung an lokale und burraukrotische Organe sein. Die Unfallversicherung bedürft« überhaupt nicht btsonderer lokaler Stellen. Zur Reform ge« nüg« die Beseitigung einzelner hervorgetretener Mängel, so die bessere Abgrenzung der Entschädi- gung-v«rpflichtungen, die Schaffung eines einheitlichen JnstanzenzugeS, Veränderungen im Bestand einzelner BerufSgenosstnschasten, bester« Einrichtungen sür das Heilverfahren in Verbindung mit den Aerzten und Krankenkassen. Referent bezeichn-te schließlich die Bestimmung über die hohen ReservesondS der BerufSgenostrnschasten als abänderungSbedürsttg. Die Versammlung nahm einstimmig «ine im Sinn« der Ausführungen d«S Referenten gehaltene Reso lution an. — (Wirklich ein Verfahren gegen Dr. Arendt und von Liebert?) Wie Berliner Blätter übereinstimmend melden, find die einleiten den Schritte zu einem Verfahren gegen di« Abge ordneten Dr. Arendt und v Liebert brrettS geschehen. In welcher Richtung sich dar Vorgehen selbst be wegen wird, wird..noch nicht angegeben. — lDieJdeeeinesständigenSchiedS- gerichtS) findet auf der Haager Friedenskonferenz an mehr als einer Stille energische Verfechter. Nachdem die Delegation der südamertkanischrn Republik Uruguay einen etwas unpraktischen, weil zu weit gehenden Antrag aus Bildung einer Mächte allianz zugunsten eines obligatorischen SchiedSae« richtShofe» eingebracht hatte, haben nunmehr die Vereinigten Staaten von Nordamerika ihr ungleich größer«- Ansehen für die gleiche Idee in die Wag- schale geworfen. Zwischen den beiden amerikanischen Vorschlägen besteht der Unterschied, daß die Union sich statt de- obligatorischen Charakter- de- zw bildenden Schiedsgericht- mit seiner fakultativen Funktion begnügt. Nur im Falle de- beiderseitigen Einverständnisse- drr streitenden Nationen soll da« al- permanente Einrichtung gedachte Schiedsgericht in Aktion treten. Der nordamerikanische Vorschlag kann al- richt aussichtslos bezeichnet werden. — (Ein AblösungStrauSport für Deutsch.Südwestafrtka) Heute treten 86L Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften die Aus reise nach Deutsch. Südwestafrtka an. Der nächste Transport wird Mitte August folgen. Mit dem Dampfer „Windhuk", früher „Gertrud Woermann", treffen am 19. Juli 500 Mann, mit dem Reichs» postdompfer „Bürgermeister" am 23 Juli 220 Mann au- Südwestafrtka in Cuxhafen ein. — (Auf der Suche nach dem Ver trauensmann der „Köln. Ztg") Die „Köln. Ztg." hatte bekanntlich vor kurzem die Srundzüge der Strasprozeßreform veröffentlicht und hatte dafür in der „Nordd. Allg. Ztg." einen hochosfiziellerr Nasenstüber bekommen, weil sie nur durch «inen Vertrauentmißbrauch ihres Gewährsmannes in den Besitz dieser Kenntnisse gekommen sein könne. Dazn will nun die „N. polit. Korr." wissen, daß der Staatssekretär de- Reichsjustizamtes sich unmittelbar an diejenigen Bundesregierungen gewendet habe, welche bei den fraglichen Konferenzen durch Dele gierte vertreten waren, um diesen Gelegenheit zu geben, die Wege aufzudecken, auf welchen die ver« traulichen Aktenstücke zur Kenntnis der „Köln. Ztg." gekommen sind. Ob dabei wohl etwa- heraus« kommen wird? — (Die Maifeier als Opferfest.) Ein Charlottenburger „Genosst" Richter fordert im „Vor« wärt-" den Stuttgarter internationalen Sozialisten kongreß auf, „dem Maistst den Charakter eines Opferseste» zu verleihen". Dieser Gedanke soll in der Weise verwirklicht werden, daß durch Beschluß des Kongresse- allen Arbeitern, welche die Arbeit-« ruhe am 1. Mai nicht erzwingen können, dir Ab« lieferung ihre- Tagesverdienste- vom 1. Mai zur Begründung und Erhaltung eine- internationalen KampsfondS auferlegt wird. „Genosse" Richter rechnet allein für Deutschland auf eine Opfergabe von 5 Millionen Mark. Ob der Stuttgarter Kon« greß diesem Gedanken näher tritt, bleibt abzuwarten. Die Abneigung deutscher GewerkschastSkreise gegen internationale „Kampffondr" ist im Organ d«S Buchdruckerverbandes soeben erst schars zum Abdruck gelangt. Ausland. »O«. (Im Mi »ist errat) ward« beschlösse», Tittom möge de« Baro» v. Aehre»thal b«i der bevorstehend« Zusammenkunft i» Desto sttr folgende Borschläg« zu gewinn« such«: Die Tätigkeit der urter- national« Polizei soll sich außer auf Makedo»i« auch ans «der« Provinz« d«r europäisch«« Türkei «rfirrckrx