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Was unsere Volksdeutschen noch zu erwarten haben, mag ein Beschluß des berüchtigten polnischen Westmarken verbandes in Bielitz zeigen, durch den auf die Angehörigen der deutschen Volksgruppe in Polen Kopfprämien bis zu bvo Zloty gesetzt worden sind. Die Leitung des Westmarkenverbandes, die sür die Mordhehe verantwortlich zeichnet, tst auf der Bieliher Tagung unter Eid verpflichtet worden, über die Besprechungen Stillschweigen zu bewahren. Wenn die Beschlüsse von Bielitz zur Ausführung kommen, ist zu befürchten, daß die Zahl der Blutopfer um ein Vielfaches anwächst, zumal nach Meldungen aus allen Teilen des Grenzgebietes dse Banden ein wahrer Mord wahn erfaßt zu haben scheint. Das flugplanmäßige Verkehrsflugzeug, mit dem Staatssekretär Stuckart von der Ncchtswahrertagung in Zoppot nach Berlin zurückkehrtc, wurde von den Polen aus offener See beschossen. Ucber zehn Geschosse schwerer polnischer Flak krepier ten in unmittelbarer Nähe den Verkehrsmaschine v— („Rudolf Kleine"). Das Flugzeug befand sich weit außerhalb des Sperrgebiets der Halbinsel Hcla in einer Hohe von etwa 1VÜ0 Metern, als um 12.47 Ülzr vou polnischen Kriegsschiffen ans der Feucrübersall erfolgte. Der Führer der deutschen Verkehrsmaschiue, Flugkapitän Rutschow, konnte sich nur mit Mühe dem pol nische» Feuer entziehen. Äusser Staatssekretär Stuckart befände« sich noch Ministerialrat Hubrich, gleichfalls vom Reichsinneu- ministerium, sowie zwölf weitere Fluggäste in der Ma schine. Die Besatzung bestandaußer dem Flugkapitän aus dein Flugzeugmaschinisten Oppermauun und dem Flug zeugführer Jells. Swüart schildert die feige polentat Das von den Polen tibersallartig beschossene deutsche Verkehrsflugzeug ist um 14.47 Uhr auf dem Flughafen Tempelhof gelandet. Ein Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüros hatte Gelegenheit, unmittelbar nach der Landung mit Staats sekretär Stuckart zu sprechen. Der Staatssekretär war noch ganz erfüllt von der Erlegung, die der heimtückische Ncberfall der Polen auf die deutsche Verkehrsmaschine in ihm auslöste. Staatssekretär Stuckart schilderte, daß die Maschine um 12.35 Uhr fahrplanmäßig gestartet sei. An Bord befanden sich außer ihm und seinem Begleiter, Ministerialrat Hubrich, vier Frauen mit ihren Kindern sowie weitere Passagiere. Unmittelbar nach dem Start ging Flugkapitän Nutschow weit auf See hinaus, um von vornherein den Polen keine Gelegensten zu geben, Zwischenfälle zu provozieren. Vor allen Dingen achtele der Pilot darauf, die Danziger Bucht nud die Halbinsel Hela weit außerhalb der Drei meilenzone und des polnischen Sperrgebietes zn passieren. Trotzdem wurde das Landslngzeng ans offenem Meer von polnischer Marincfkak urplötzlich und ohne jeden Anlaß übcr- sallartig unter Feuer genommen. ES war genau 12.47 Uhr, als schlagartig drei Salven schwerer Flakgcschossc in uumittclbarcr Nähe der Maschine krepierten. Die Kabine des Flugzeuges war erfüllt von dem Krachen der Granaten, man sah, wie die Geschosse n»!er schwarzer Rauchentwicklung krepierten und ihre Splitter lunhcrstreutrn. Die Fenster klirrten, man sah die Explosionen so nahe bei der Maschine, daß jedermann sofort den Eindruck lmüe, daß die nächsten Salven das Flugzeug treffen müßten. Ter Passagiere bemächtigte sich in dem Augenblick des Fcncr- üürrfnlls ungeheure Erregung, vor allem der Frauen und der Kindes die diese SchreckcnSmimtte erlebten. Die Kinder schrien herzzerreißend auf, als plötzlich das Krachen der Granaten erfolgte. Nur der Besonnenheit der männlickzcn Passagiere, die sich sogleich gefaßt der verzweifelten Frauen und Kinder annah men, ist cs zu danken, daß in dem Flugzeug nicht eine furcht bare Panik ausbrach. Daß die Passagiere gerettet wurden, ist nur der uner hörten Geistesgegenwart Flugkapitän N u t - schows zu danken. In dem Augenblick, als der feige polnische Ucbersall er folgte, und die verderbenbringenden Salven in der Höhe des Flugzeuges und in seiner unmittelbaren Nähe krepierten, riß Flugkapitän Nutschow die Maschine rücksichtslos in die Höhe, wobei er gleichzeitig eine Steilkurve nach rechts ausfnhrte und so in Sekundenschnelle das Flugzeug nicht nur aus seiner kursmäßigcn Höbe herausbolte, sondern »es auch ans See hinaus abdrehte. Wie entscheidend dieses Manöver war, er kannten die Passagiere die wild dnrchcinandergeworfen wur den, in der nächsten Sekunde. Denn eine vierte Salve der polnischen Batterien explo dierte mit rasendem Krachen jetzt nur wenige 50 Meter unter halb des Flugzeuges, genan an der Stelle, an der sich die Ma schine bei weiterem Geradcausslng befunden hätte. So hat Flugkapitän Nutschow ein furchtbares Verbrechen buchstäblich in der lebten Sekunde verhindert. Weit auf dir Ostsee hin- ausfliegcnd, konnte die Maschine dann langsam wieder KurS auf das Festland nehmen. Staatssekretär Stuckart hat sich nach der Landung in Bcr- lin-Temvclbos in die Reichskanzlei begeben, um über diese» unerhörten alle Grundsätze des'Völkerrechts verletzenden set zen Ucbersall der Polen Bericht zu erstatten. Das Maß ist vott! Dieser neue Feucrübersall ans ein deutsches Ver kehrsflugzeug reiht sich an frühere ähnliche Uebcrfältc, bei denen Flak und polnische Kriegsschiffe beteiligt waren. Es muß ausdrücklich vermerkt werden, daß die Flugzeuge sich außerhalb der Sperrgebiete befanden, also ganz bewußt die polnische Zone vermieden haben. Wenn polnische Kriegsschiffe dennoch ihre Geschützrohre ans eine -Verkehrsmaschiue gerichtet haben, so ist damit bewiesen, daß Polen Ostpreußen auch vom Seewege systematisch ab sperren will. Der neueste Feuerübcrfall auf das Flugzeug des Staatssekretärs Stuckart ist eine unerhörte Provoka tion, die einer offenen Kriegshandlung glcichkommt. LMMMrgseier Ml ms Amtlich wird mitgeteiltr Mit Rücksicht auf die gc- 'paunte Lage fällt die auf Sonntag, den 27. August, ange- ctzte Tanucnbergfeicr aus. Zufammengcnommcn mit den offensichtlichen Nn- Frissspläncn der polnischen Armee auf Ostpreußen, Danzig und Oswberschlesien»und'den blutigen Gemetzeln, das Polnische Horben, geführt von Polizisten und Auf ständischen, an den Volksdeutschen verüben, ergibt sich das klare Bild, daß Polen alles daransetzt, um eine krie gerische Auseinandersetzung mit Deutschland herbeizu- sühren. Ob nun die polnischen Militärs auf eigene Faust sich auf den Kriegspsad begeben und sich von Warschau keine Befehle mehr erteilen lassen, oder ob die Warschauer Regierung selbst die Provokationen billigt, ist gleich gültig. Tatsache bleibt, Saß Polen mit allen Mitteln den Krieg sucht, scheinbar in dem festen Vertrauen, daß seine Hintermänner in, England nnd Frankreich ihm helfend znr Seite sichen. (5s ist angepchts dieser unglaublichen Provokationen um so ttugeheuerkicher, daß der englische Ministerpräsident Chamberlain ' immer noch die Freundschaft Groß britanniens und Frankreichs mit Polen betont und sogar die Stirn hat, von der notwendigen Verteidigung der armen verfolgten Polen zu reden. Herr Chamberlain träg^ wie cs ihm die italicnifche Presse bereits testiert hat. damit die ungeheure Schuld Englands und Frankreichs an den blutigen Attacken Polens. Es hätte di« Demokratien nur ein Wort gekostet, um Polen znr Be sinnung zu rufen und znrückznpseifen. Sie verzichten scheinbar darauf uud lassen Polen in sein Unglück, rennen. Rim gut. Wir haben oft und laut geuug gewarnt. I Das Mab ist volll IMMs HMWch? Aufmarsch an der Danziger, NWreuMchen mS oberschlesischen Grenze Aebereinstimmende zuverlässige Melsungen aus dem polni-cgen Grenzgebiet und neue Aussagen polnischer Deserteure lassen nunmehr eindeutig erkennen, daß Polen Ueberfälle ans deutsches Gebiet beabsichtigt. Die Trup- penzusarnmenziehungen und militätischen Vorbereitungen der Polen tragen ausgesprochenen Angrifsscharakter. Ho sind an der ost preußischen Grenze bci*Mkawa und Przasnysz drei polnische Angrlsssdivisionen und eine Panzerbrigade versammelt. Auch*an der ob er schlesischen Grenze sind Vorbereitungen erkennbar, die aus einen beavstchtigten Hand streich der Polen schließen lassen. Aus Kreuzburg wird gemeldet,' daß gegenüber von Landsberg und No^nberg (OS.) die 19. und die 13. polnische Division und die kavalleriebriHkde Wolynsta in Bereitstellung zum Vormarsch gegen die denksHe Grenzend. Gegenüber von Gleiwitz ist die 73. polnische Division feslgeskettt worden. Art und Amfang der polnischen BReitschaftsmaßnahmsn, verstärkter Wege- und Llcllungsbau und Anlage von Depots, lassen deutlich Angrifssadsichlen erkennen. , , , _ Auffallende Truppenzusammenziehungen sind vom Danziger Gebiet aus msbcsondcre an den Grenz stationen kartschemken und Goldkrug zu bemerken. Auf dem Bahnhof kokofchken, der etwa zwei Kilometer von der Grenze entsern, liegt, treffen ständig Güler- und Pcrfonenzüge eki, aus denen insbesondere Infanterie, aber auch starke kavallerieabkcilungen ausgeladen werden. Die Truppen wurden, soweit sie nicht in üokoschken oder In Matern unleraebrachl werden konnten, in die Dörfer Ramkau und Pempau gelegt.