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en <o so Druck und Verlag ' Lari Zehne in Mvvoldiswalde. DemntworNicber Redakteur: Paul Iebne^ Sonntag den 3. September 1922 so 50 00 ind. 1. 2. 8 rttsr». 3. lvr unter -nahe. ielm. «g von schönen Tagen. oo 75 pt- je 5 5 Preise >MMcN 25 50 ihen. > " an !S«H also I» 25 75 0> oo '?5 Lv> Xt DV Hk. nht. LLr inelfel- Herm. unten, e zum schäft des Bezirks ani 1. 8.; von de: Erhöhung des Gaspreises ab August um 2,50 M. auf 10,05 M. (das Gaswerk errechnete eine Erhöhung von 2,70 M.,die von: Gaspreisprüsungsausschuß aner kannt, aber auf 2,50 M. ermäßigt worden ist); von der Erhöhung des Strompreises ab August für Licht von 12 auf 15, für Kraft von 9 auf 12 M. und für Pauschal- und Großabnehmer entsprechend (von der Lich tenberger Zentrale wird auf ihr mit Juni ablaufendes Geschäftsjahr auf Grund der Kohlenklausel eine Nach- so 75 !5 vereinfacht, daß statt des bisher üblichen teueren Moltonstosfes ein weicher, dichtgewebter Nesselstoff zur Verhütung des Durch dringens der Roßhaare verwendet wird. In Glashütte wurden in den Anlagen neu aufge stellte Wegweiser demoliert. (Ueberall diese geradezu unbe greifliche Rohheit.) Kreischa. Unvorhergesehener Umstände halber muß das auf den IO. September 1922 anberaumte Jahresfest des Dippoldiswalder Zweigvereins der Gustav-Adolf-Stiftung in der Kirche zu Kreischa auf den t 5. Oktober, den 18 p. Trin., verlegt werden. — In der am Dienstag den 29. August vom Schul vorstand der hiesigen Knaben- und Mädchen-Verbands fortbildungsschule abgehaltenen Sitzung beschloß man, einen Ausfall des Unterrichts der landwirtschaftlichen Abteilungen während der Erntezeit nicht stattfinden zu lassen. Dresden. Der Ausstandder Bergarbeiter im Plauenschen Grunde ist beigelegt und die Arbeit wieder ausgenommen worden. Den Bergleuten wurde ein Aufschlag von 275 M. per Schicht bewilligt. — Die sächsische Negierung hat bei der Reichsregierung Vorstellungen erhoben, daß die deutsche Gesandtschaft in Prag angewiesen werden soll, mit Rücksicht auf die immer stärker werdende Ueberschwemmung Sachsens mit tschechoslowakischen Staatsangehörigen, mit den Sichtvermerk bei der Ausstellung von Pässen nicht mehr so freigebig wie bisher zu verfahren. — Einen Konzertgenuß besonderer Art veranstaltet der Sächsische Pcstalozziverein nächsten Mittwoch den 6. Septbr. nachm. 4>/2 Uhr zum Besten seiner Waisenfürsorge: ein Konzert in der Frauenkirche zu Dresden, unter anderen auch mit wunderbar wirkenden Gesängen aus der Kuppel. Beste Kräfte sind eingestellt: anerkannte Gesangs-und Musiksolisten, Dresdner Lehrergesangverein, 700 Schulkinder u. a. — Pilzausstellung. 2m Lichthof des Dresdner Rathauses (Eingang Ringstraße) veranstaltet der Landesverein Sächsischer Heimatschutz vom Sonntag den 3. bis mit Sonn tag den l 0. September eine Pilzausstellung. Diese ist Sonntags von 12 bis 6 Uhr, Wochentags von l l bis 6 Uhr geöffnet. Wer besonders schöne Pilze findet, wird gebeten, die Aus stellung durch Abgabe dieser Stücke, im Rathauslichthof, zu bereichern. — Die Not der Presse. Der „Allgemeine Anzeiger" in Schirgiswalde wird ab l. September nur noch dreimal in der Woche (bisher viermal), die tägliche „Dorfzeitung" in Neugersdorf nur noch viermal in der Woche erscheinen. — Die „Leipziger Eerichtszeitung", die seit rund 40Jahren besteht, stellte ihr Erscheinen ein. — Die Kraftwagenlinie Pirna—Hocksteinschenke ist ein gestellt worden. — Die Gendarmerie Heidenau nahm einem Milch- Händler einen Krug mit 15 Litern Sahne weg, deren Ver kauf noch verboten ist. Die Sahne gehörte einer Pirnaer Molkerei. Kamenz. Nach 40jähriger geistiger Umnachtung verstarb auf dem Sonnenstein bei Pirna der Majoratsherr Egon von Hartmann-Knoch auf Elstra. Seine Beisetzung erfolgt im Erbbegräbnis zu Elstra. Frankenstein. Wegen Milch fälschung ist die Guts besitzerin Selma Reichelt hier vom Amtsgericht Oederan zu 8000 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Planen l.D. Wenn man einen Rausch hat und ihn gern ausschlafen möchte, ist immer vorteilhafter, es daheim zu tun als unter freiem Himmel in stiller Parkanlage. Sonst kann es leicht vorkommen, daß es einem geht wie jenem Hand lungsgehilfen, der auch recht angesäuselt war und im Stadt- park auf einer Bank sanft entschlummerte. Bei seinem Wieder erwachen war nicht nur allein der Rausch verflogen, sondern es waren auch noch allerhand nützlichere und wertvollere Dinge verschwunden, nämlich ein hellbrauner Spazierstock mit gebogenem Griff, ein Strohhut, ein Sportgürtel aus braunem Leder, eine Eeldbriestasche, enthaltend einen größeren Geld betrag, und eine Herren-Zylinderuhr mit Nickelgehäuse. Auch bei Mutter Grün kommt das Schlafen manchmal recht teuer. Bad Elster. Wie mitgeteilt wird, verlängert Bad Elster seine Sommerkurzeit bis Ende Oktober. Die herrliche Nach sommerwitterung, die nach langen Negenwochen seit einigen Tagen eingesetzt hatte, begünstigt dieses Unternehmen. Ein wenn auch etwas verkleinertes Kurorchester, Gastspiele des Plauener Stadttheaters, das Kurkino u. a. m. werden für Unterhaltung der Gäste sorgen, denen die ausgedehnten Spaziergänge In die entzückende, abwechslungsreiche Umgebung nicht tzenügend Anregung bieten. Bekanntermaßen bringen Spätsommer und Herbst im Vogtlande zumeist Hochfeine Reihe m r »an -nktt». »prei» V0 «leles DlaN enIHSU Sie amtlichen Bekanntmachmrzs« -er Amtshauplmannfchast, -es Amtsgericht» und -es Sta-trats zu Dlppol-iswat-e Weiheritz-Jeilung -aaeszeilung m» Anzeiger siir DWEswaWe, Schmiedeberg § Aettesta Zeitung -es ÄezirR» » hauptmwmfchan Vk», tm amMche» »M (E »o« Behörden) die Zeit» 7DPK».—«aoN«« «G » «»».ti» »»«m Vierteljährlich A2Mk.obne3v- «LoWMklS» tragen. — Einzelne Nummem Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 8. Aemeindeverbands-Gtrokonto Nr. 3. Pvftfchrck« Konto: Dresden 12548. schäft Dank und Anerkennung aus. Kenntnis genommen wird: von der Einladung zur Hauptversammlung der Lehrer- Sitzunft des EMLvervrdnetcn-KolleMmS zn Tirwvrkis» a de am 1. September 1922. Das Kollegium ist vollzählig bis auf den entschuldiglen Stadt verordneten Schubert. Weiter sind erschienen der Bürgermeister und die Stadlräte Gieholt und Fritsch; später erscheint Sladtrak Bor Eintritt in die Tagesordnung kommt der Borsteher auf den Feuerwehrtag am legten Sonntag, insbesondere auf die Inspektion der Freiwilligen Feuerwehr mit anschließendem Sturm angriff und auf das günstige Prüfungsergebniü zurück und spricht Führern und Mannschaften beider Wehren, namentlich aber der Freiwilligen Feuerwehr, die ihren Dienst eben freiwillig lut, namens der Stadtverordneten als Bertretern der Einwohner ¬ und Zwar kleinen Kessels notwendig werden, der nur bei be sonders niedriger Außentemperatur zu benutzen sei. Auf feste Preise könne sich Heuke kein Ausfahrender binden, schon deshalb, weil dies weder von Fabrikanten von Kesseln, noch von Heiz körpern tun und weil auch die Arbeitslöhne immer nur für kurze Zeit festliegen. Es entspinnt sich eine längere Aussprache. Schließlich genehmigt man nach dem Borschlage des Bericht erstatters die Bornahme der Aenderungen an der Heizung der Bürgerschule, weil sie eben notwendig sind, und sieht besonderer Borlage wegen der Kosten und Borschlägen des Finanzausschußes wegen der Deckung entgegen. Ebenso wird der Rat einstimmig ermächtigt, die zur schleu nigen Ausführung der Niederdruckdampfheizung in der Müller schule notwendigen Schritte zu unternehmen in der Boraussehung, daß der Staat nicht nur eine größere direkte Beihilfe, sondern auch ein erhebliches Darlehn zu mäßigem Zinsfüße für diesen Zweck gewährt. Megen der Kostenfrage erwartet man ebenfalls baldige Borlage. -damit ist die öffentliche Sitzung zu Ende. Örtliches rmS Sächsisches Mppoldlswolde. Wie aus dem amtlichen Teil hervorgeht, wird die städtische Obstnutzung in diesem Jahre baumweise verpachtet. Damit ist der Einwohnerschaft Gelegenheit gegeben, sich ailf die überhaupt mögliche billigste Weise mit Obst zu versorgen. Es darf erwartet werden, daß bei der Ernte im Interesse der Allgemeinheit und jedes einzelnen Einwohners recht schonend mit den Bäumen verfahren wird und daß auch Diebstähle unterbleiben, da ja dadurch der Aermste um eine Freude gebracht werden kann. Montag nachmittag be ginnt die Versteigerung an der Elendischen Straße. Sie wird, da voraussichtlich ein Nachmittag nicht reicht, an den folgen den Nachmittagen fortgesetzt. — Unsere Aue wird zum stehenden Festplatz. Kommenden Sonntag hält die Schützen-Gesellschaft ihr Reit er schießen ab, dem ein Umzug vorausgeht. Hoffentlich macht auch der Himmel ein Festgesicht. Geregnet hats wahrlich genug. — In der Einwohnerschaft sind Gerüchte im Umlauf, das kommende Semester an der Müller schule werde nur eine geringe Besucherzahl aufweisen, wie in der gestrigen Stadtoerordnetensitzung festgestellt wurde, ist das durchaus nicht der Fall. Von den bisherigen Schülern kehren 95 zurück, während 65 Neuanmeldungen vorliegen, zu denen erfahrungs gemäß noch einige Nachzügler kommen. Das nächste Semester wird also die gleiche Besucherzahl haben wie das soeben ge schlossene. — Die letzten Störungen in der elektrischen Zuleitung haben ihren Grund in Maschinenschäden in Pirna. Zum großen Teil waren sie der hiesigen Werksleitung vorher ge meldet. Um eine noch glättere Belieferung unserer Stadt mit elektrischer Energie zu gewährleisten, wird das Transforma torenhaus in Reichenau zurzeit völlig umgebaut. Die Leitungen dort werden teilweise verlegt. Daher ist ein rasches Um schalten nicht möglich. Wie uns aber vom Elektrizitätswerk mitgeteilt wird, ist man jetzt wirklich ernstlich bemüht, Dippoldiswalde und Glashütte dauernd und ausreichend mit elektrischem Strom zu versorgen. — Viel wird immer von bargeldlosem Zahlungsverkehr geschrieben und gesprochen, Lohnzahlungen geschehen aber nicht bargeldlos und benötigen gerade riesige Summen. Dazu kommt jetzt, wie unsern Lesern ja bekannt ist, ein be deutender Geldmangel, da infolge der enormen Geldentwertung die Reichsbank bez. Reichsdruckerei nicht genügende Mengen schiffen kann, den an sie gestellten Forderungen nachzu kommen. In Großbetrieben ist es daher außerordentlich schwierig, das nötige Geld für die Zahlung zu beschaffen. Bei der Firma Blanke L- Rast, Armaturenwerke, hier, hat ein großer Teil der Arbeiterschaft, teils auf eigenen Wunsch, teils auf Veranlassung der Werksleitung nach Verhandlungen mit dieser sich ein Konto bei der hiesigen Girokasse eröffnen lassen. 2 z jetzt zu jeder Lohnzahlung benötigten etwa >/r Million Mark werden dadurch bargeldlos überwiesen. Dieses Vorgehen, zum mindestens für unsern Bezirk bahn brechend, zeugt von gutem Einvernehmen zwischen Werks leitung und Arbeiterschaft und sollte in volkswirtschaftlichem Interesse recht viel Nachahmung finden. — Wie rasch die Geldentwertung und damit die Ver teuerung des Lebens vor sich geht, zeigt uns auch der Preis des so lebensnotwendig gewordenen Gases. Während der Preis am 1.10.21 auf 1,60 M. festgesetzt wurde, beträgt er für August bereits 10,05 M. Wo er aber noch hinklettern kann, daß läßt die Zcitungsmeldung ahnen, daß Steinkohlen nunmehr ab Werk beinahe 300 M. pro Zentner kosten sollen. — Mieder Fricdenspolster in der Eisenbahn. Die Polster der neuen Personenwagen erster Klasse sollen von der Winter lieferung 1922'23 an wieder mit dunkclrotem Eisenbahnplüsch bezogen werden. Die zweite Klasse erhält wieder den schwarz und braun gestreiften Plüsch. Die Polsterung wird dadurch - KvpFsI un«I Kinnen von der der Stadt überlassenen staatlichen Obstnutzung werden an hiesige Einwohner täglich verkauft bei ttV„n»g, Freiberger Platz. forderung erhoben, deren Höhe noch nicht feststeht, die aber bei dem neuen Preise vom städtischen Werke wenig stens etwas mit berücksichtigt werden mußte); 4. von der ministeriellen Genehmigung des Orksgesehes über die Anstellungs- und Rechtsverhältnisse der Beamten der Stadt. Dem Ortsgesetz über die Erhebung von Gebühren vom Ge werbebetrieb im Ilmherfahren hak das Ministerium die Genehmi gung versagt, da es sich nach dem Wortlaute desselben nicht um eine Platzgebühr (für Abnutzung der Straßen und Plätze usw.), zu deren Erhebung die Gemeinden berechtigt sind, handle, sondern um eine Besteuerung des von Auswärtigen betriebenen Gewerbes, denn das Ortsgesetz läßt Hiesige überhaupt frei, ebenso den Handel mit Gegenständen des Wochenmarklverkchrs auf den üblichen Plätzen und in den üblichen Stunden. Gleich dem Rate nimmt man einfach Kenntnis. (Damit verschwindet dieses Ortsgesetz vorläufig in der Bersenkung, da man hiesige Geschäftsleute nicht mit dieser Sondersteuer bedenken will.) Der Revisionsverband „Weißeritztal' ist Tatsache geworden. Bürgermeister Herrmann ist stellvertretender -Vorsitzender. Auf Privatdienstvertrag wurde Berbandsrevisor Reinhardt angestellk, der bereits sämtliche städtischen Kassen bis auf die kleinste Porto- Kasse geprüft hat. Mik Befriedigung nimmt man Kenntnis vom Prüfungsprotokoll, das nicht nur allenthalben Uebereinstimmung von Soll und Ist, sondern auch vollständiges Inordnunggehen der Kassenbücher konstatiert. Die noch im Rückstände befindlichen Rechnungen sollen baldigst gelegt werden. Hinsichtlich -Verein fachung der Geschäftsführung wird der Revisor noch schriftlich Stellung nehmen. Entsprechender Borlage sieht man entgegen. Zu Punkt 7 und 8, -Veränderung der Heizungsanlage in der Bürgerschule und neue Heizungsanlage in der Müllerschule, ist Ingenieur Arthur Hünich aus Coßmannsdorf als Sachverständiger erschienen, der kurz folgendes aussührt: Bei der letzten Er weiterung der Heizungsanlage in der Bürgerschule ist ein Fehler gemacht worden, der zu berechtigter Klage geführt Kat wegen Nichtwarmwerdens eines Zimmers. Dieselbe Klage ist laut ge- worden bezüglich des als Direkkorzlmmer für die'Handels- und Gewerbeschule benutzten Turmzimmers. Bei den vielen Fenstern ergibt der Heizkörper eine sehr ungleichmäßige Erwärmung (mit dem vom Direktor der Bürgerschule benutzten anderen Turm zimmer hat man das früher schon durchgemacht und abgeändert). In beiden Fällen sei Besserung notwendig und auch möglich. Be treffs der Müllerschule hält er die Schaffung einer Niederdruck dampfheizung anstelle der jetzigen Warmwasserheizung für empfeh lenswert. Bei Gebäuden, wo die Heizung in der kalten Jahres zeit zeitweise stillgelegt werde, wie bei Schulen während der Ferien, bestehe bei der Warmwasserheizung die Gefahr des Ein frierens. Die letztere.sei zwar in gesundheitlicher Beziehung die beste. Bei der Dampfheizung bringe die -Verbrennung der auf den Rohren sich ablagernden Staubteilchen Nachteile mit sich, die aber, wie neuerliche Untersuchungen einwandfrei feststelllen, durch gute und gar nicht schwer zu schassende Enklllslnng aufgehoben würden. -->ür die Lehrzimmer empfehle er statt der Heizkörper Heiz schlangen, die zwar etwas teurer seien, aber das Zimmer gleich mäßig erwärmten. Bornesehen sei die Beheizung des Erdge schosses und der jetzigen Bürgermeisterwohnung. Dock sei die An lage so gedacht, daß der Anschluß der anderen Wohnung leicht möglich sei, wenn auch diese Räume für Lehrzwecke noch gebraucht würden. Allerdings würde dann die Installierung eines zweiten Nr. 20« 88. Jahrgang 1" ID MN71 Obstverpachtung. Das anstehende städtische Obst, Aepfel und Birnen soll dieses Jahr an hiesige Einwohner im Bersteigerungswege baumweise verpachtet werden. Beginn dieser Versteigerungen Montag den 4. September nachmittags 5 Uhr an der nach Elend führenden Straße. Tv. Fortsetzung der Versteigerung Dienstag und Mittwoch zu gleicher Zeit. Vir Lkkatrsl. -— ———