Volltext Seite (XML)
Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,20 IÜK. frei ins ßsus. 8n Ser Oeschästsstelle Abgeholt 1 VIK. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstsg unö Lonnabenä Nachmittag. Unterkg!tung5- und 6nreigeb1att Anzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum 13 pfg. Neklsmen Sie einspaltige petit- zeile ober Seren Naum 30 pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. Meöer- holungen entsprechenäer Nabatt. M wöchentlich erscheinenöer LonntAgsbeilage „Illustriertes UnterhaltungsblAtt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen „Felü unö Santen" unö „Deutsche Moöe unö hanöarbeit". deutsche Meldung, die von erbitterten Kämpfen spricht, die unsere Zeppeline zu bestehen halten. So muß denn, wie schmerzlich das auch ist, mit dem Verlust des einen oder anderen Luftschiffes immer gerechnet werden. OerMches «Nd Sächsische*. Gttendorf-Vkrilla, H. Juni 19,7. — Ertrunken ausgefunden wurde gestern gegen 1 Uhr eine ältere hiesige Einwohnerin. Angestellte Wiederbelebungsversuche waren leider ohne Erfolg. — Mahnung für die kommende Beeren ernte Eine Wanderung durch unsere Nadel wälder mit ihren frischen, grünen Sprossen ist auch in ernster Kriegszeit etwas Herzer- fruendes. Unten breitet sich jetzt das Grün des Heidel- und Preißelbe^rkrautes aus. Wie habm sie dieses Jahr so reich angesetzt, die Heidelbeeren, und wie groß sind die im reinsten Weiß leuchtenden Blütentrauben der Preißelbeeren! Reiche Ernten in schwerster Kriegszeit winken uns. Sie helfen mit haus hallen bei der Kriegsvolksernährung. Werden nicht aber gewissenlose, wie schon in früheren und vor allem auch im letzten Jahre trotz aller behördlichen Verbote, die Beeren in halbreifem Zustande abreißen? Möchte sich doch jeder sagen: „Halbreif gesammelte Beeren bedürfen doppelten Zuckerzusatz. Ich handle klug und sammle nur reffe Beeren." Jeder mag in diesem Jahre helfen, datz diese Art Räubeeri und Hamsterei unterbleibt Die Behörden werden ohne Zweifel Heuer ein wachsames Auge aus vre wilden Beeren sammler haben, mehr noch, als in den letzten Jahren. Die Heide wird auch in diesem Jahre, von einem bestimmten Zeitpunkt, der in nächster Zeit bekannt gegeben wird, für die Beerensucher freigegeben. (K. M.) Am 20. Juni 1917 tritt eine Bekanntmachung in Kraft, Nr. 592/4. 17. K. II. 4. e, betreffend Beschlagnahme und Bestandserhebung von Lokomobilen. Bon der Bekanntmachung sind betroffen: Sämtliche fahrbahren und ortsfesten Feuerbuchskessel mit Heizröhren, sowohl solche mit fest ver bunvener Dampfmaschine (sogeuante Loko mobilen) als auch solche ohne Dampfmaschine, sofern ihre Normalleiuung mehr als 20 ?3 normal oder ihre Heizfläche mehr als 12 gm beträgt, sowie die zu diesen Kesseln gehörigen SicherherheitSvorrichtungen und sonstige Zubehör, und Reserveteile. Alle Anfragen, welche diese Bekanntmachung und die von ihr berührten Gegenstände betreffen, sind zu richten an das Kriegsministerium, Kriegsamt, Waffen- und Mumlions-Beschaffungs-Amt, Chefingenieur K. II. 4. e, Berlin XV 15, Kurjürstendamm 193/194, soweit es sich nicht um Betriebsmittel von öffentlichen Elektrizitätswerken, Gasanstalten oder Wasser werken handelt. Bei letzteren sind die An fragen an das Kriegsministerium, Kriegsamt, Krtegs-Rohstoff-Adleiluug Sektion LI, Berlin 8XV 11, Königgrätzer Straße 28, zu richten. Die Einzelheiten ergeben sich aus dem Wort- taut der Bekanntmachung, deren Ver öffentlichung in der üblichen Welse durch Anschlag und durch Abdruck in den Tages zeitungen erfolgt. Außerdem ist der Wortlaut der Bekannmachung bei den Polizeibehörden einzusehen. (K. M.) Am 20. Juni ist eine Bekannt machung veröffentlicht worben, durch welche alle Vorräte an Braunstein (Nv 0z) im Rohzustande, aufbereitet, in Mischungen und Halbfabrikaten, sowie Kunstbraunstein be schlagnahmt werden. Unberührt bleiben Braunstein und Kunstbraunstein in Fertig- fabrikaten. Die Aufbereitung, Verarbeitung oder Veräußerung der beschlagnahmten Gegen-! ständ ist nur noch auf Grund einer besonderen Erlaubnis der Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Königlich Preußischen Kriegsministerium ge stattet. Alle Einzelheiten ergeben sich aus dem Wortlaut der Bekanntmachung, deren Ve'öffentlichuna in der üblichen Weise durch Anschlag und Abdruck in den amtlichen Tages zeitungen erfolgt. Außerdem kann der Wort laut bei den Polizeibehörden eingesehen werden. — Rindfleischpreise in den Bezirken der Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt. Die Preisverfügungsstelle für Dresden und Umgebung hatH sich in ihrer letzten Sitzung mit der Frage der Rind- fleifchpreise erneut beschäftigt. Sie hat fest- gestellt, daß sich auch für die Landbeznke Dresden eine Erhöhung der Rindfleischvreise und zwar um je 10 Pfennige für das Pfund mit Rücksicht darauf notwendig macht, daß der weitaus größte Teil der geschlachteten Rinder von außerhalb Sachsens eingeführt wird und hierfür höhere Preise zu entrichten sinv, sowie größere Unkosten entstehen. Es sollen also im Bezirke der Amtshauptmann schäft Dresden-Neustadt folgende Preise für das Pfund Geltung haben: 1. Güte: Koch fleisch 2,50 M-, Kochfleisch ohne Knochen (Schoß, derbes Fleisch usw.) 2,90 M, Lende 3,30 M.; 2. Güte: Kochfleisch 2,30 M-, Kochfleisch ohne Knochen (Schoß, derbes Fleisch uiw.) 2,70 M., Lende 3,10 M.; 3. Güte: Kochfleisch 2,10 M, Kochfleisch ohne Knochen (Schoß, derbes Fleisch usw.) 2,50 M, Lende 2,90 Mark. Der Preis für Gewiegtes hat 2,80 M. zu betragen. — Aufbringung von Schlachtrindern im Bezirke der Amtshauptmannschaft Dresden- Neustadt. Die Ausbringung derjenigen Schlachtrinder, die zur Aufrechterhaltung der Fleischration wöchentlich gebraucht werden, stößt im Bezirke der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt bereits auf Schwierigkeiten. Wie wir von zuständiger Seite erfahren, wird die Amtshauptmannschast, wenn diesen Schwierigkeiten nicht durch umgehende frei willige Abgabe von Rinderu durch die Vieh halter beseitigt werden, in aller nächster Zeit zur Enteignung schreiten müssen. Bevor sie jedoch zu diesem äußersten Mittel greift, hat sie die Gemeindevorstände ihres Bezirks ver- anlatzt, die Halter von vorgemusterten und angeschittenen Rindern aufzufordern, sich zur sofortigen freiwilligen Abgabe dieser Rinder im Bedarfsfälle zu verpflichten. Diser Weg liegt auch im Interesse der Viehalter selbst, da sie so die Möglichkeit haben diejenige Rinder anzumelden, welche sie am ersten ent behren können, während im Falle einer Ent- eignung sich gewisse Härten wohl kaum ver. meiden lassen werden. Auch würde der Preis im Falle einer Enteignung geringer sein, als der Verkaufspreis bei freiwilliger Anmeldung. Die Amtshauptmannschaft erwartet von den Landwirten ihres Bezirks, daß sie die Not wendigkeit der Viehaufbringung einsehen und umgehend alle vorgemusterten und an geschnittenen Rindern ihrem Gemeindevor stand zur sofortigen Abgabe anmelden werden. Nur tragende Rinder sowie Milchkühe die nachweislich mehr als 4 Liter Milch täglich geben, sollen in der Regel nicht angemeldet werden Die Abnahme sämtlicher angemeldeter Rinder wird natürlich nicht sofort erfolgen, sondern sich auf die nächster Wochen verteilen. Jedenfalls muß aber der Viehhalter mit der sofortigen Abnahme rechnen. — Ledermangel und Handwerk. Wenn trotz der im vorigen Jahre geregelten Ver teilung des Leders die Klagen des Handwerks nicht verschwunden sind, so beruht dies darauf, daß die Mengen des freigegebenen Leders infolge des allgemeinen Ledermangels ständig abgenommen haben, während anderseits das Handwerk geglaubt hat, infolge der geregelten Zuteilung nunmehr Anspruch auf große Mengen und friedensmäßige Qualitäten zu erhalten. Die Kontrollstelle ist bemüht ge» wesen, den gerechtfertigten Ansprüchen de« Handwerks auch hinsichtlich der Beschaffenheit des Leders möglichst Rechnung zu tragen, indem sie Anordnungen getroffen hat, die stärkeren Ledersorten dem Handwerk allein zu zuweisen sind. Trotzdem ist aber das zur Verfügung gestellte Leder immer noch be deutend minderwertiger als die Friedensware, da die Heeresverwaliung das wirklich gute Leder für ihre Zwecke in Anspruch nehmen muß. Um der unverkennbaren Not des Hand werks zu steuern, ist die Ersatzsohlengesellschast bemüht, in möglichst reichlichem Umfange Eriatzsohlen herzustellen. Es sind bereits er hebliche Mengen von Sohlen hergestellt und zm Teil auch verteilt worden. Es handelt sich dabei sowohl um Sohlen, die aus Leder abfällen zusammengesetzt sind, als um imprägnierte Filzsohlen, sowie vor allem um Holzsohlen. Dem Schumacherhandwerk werden fortlaufend Bodenlederabfälle zu Aus besserungszwecken zur Verfügung gestellt. Eine Zeitlang stockten diese Zuweisungen, da die Bekleidungsämter nicht rechtzeitig zu l efern vermochten. Inzwischen wurden bereits wieder mehrere Raten von Abfällen verteilt. Großröhrsdorf. 20000 Mark ge stiftet hat der Fabrikbesitzer Martin Schurig, Inhaber der Firma F. A. Schurig, für ein neues Glockengeläut, da das alte für Heeres» zwecke abgeliefert wird. Seußlitz. In der Nacht zu Montag gegen 3 Uhr brach auf dem hiesigen Ritter- gut Feuer aus, das die umfänglichen Scheunen vollständig in Asche legte. Einzelne Teile des Schlosses wurden leicht beschädigt Vier Schweine sind in den Flammen umgekommen. Burgstädt. Eine gute Entdeckung machte die Kartoffelbestands-Kontrollkommission bei einer Revision in einem Gutshofe in Claußnitz. Unter Rüben versteckt wurden 10 Zentner Kartoffeln, in einem Kutschwagen gut ver borgen 50 Pfund Stollen und Kuchen bester Qualität und in einer Kornkammer weitere 20 Zentner gut ausgelesene Kartoffeln zutage gefördert. Die Backwaren rührten von kürz lich stattgefundener Hochzeit her. Zwickau. Vorgestern gingen abermals über 400 evangelische und katholische Schul kinder nach Thüringen und Bayern zu mehr- wöchentlicheu Erholungsaufenthalte auf dem Lande ab. Im ganzen konnten 1000 Schul kinder auf dem Lande untergcbracht werden, für die die Stadt ein tägliches Verpflegungs geld von je 50 Pfg. zahlt. Kirchennachrichten. Ottendorf-Okrilla. ^ruck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. örtlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrills. Nummer 7^ Mittwoch, den 20. Juni ^6. Jahrgang Neuestes vom Tage. — Im Laufe der vergangenen halben Woche hat sich an der englischen Frönt die Artillerietätigkeit weiterhin gesteigert. Unser iin Wytschaetebogen zurückgenommener Front abschnitt war neuen starken Angriffen der Engländer ausgesetzt, die allerdings nur den bescheidenen Erfolg hatten, daß unsere Ticherungsabteilungen auf die Hauptstellung Mückgedrückt wurden. — Lebhaft war das feindliche Feuer auch Artois. Hier machten die Engländer verschiedene Vorstöße mit zum Teil sehr starken Kräften — ein einziger Vorstoß würde von drei Regimentern ausgeführt — wüiden aber überall abgewiesen. Sonst herrschte an diesem Teile der Front rege ststinentätigkeit, bei der wir die Angreifer waren. — Im französischen Frontabschnitt hat V die Lage kaum verändert. Nur in der Champagne ist das Artilleriefeuer etwas stärker geworden. Einen heftigen Angriff dei Mnzosen bei Vauxaillon im Raume von Aoissonr konnten unsere Truppen abweisen. A°N unserer Seite wurden täglich erfolgreiche Erkundungsoorstöße gemacht. . -- Eine wesentliche Verschiebung hat die Me nur in Mazedonien erfahren, wo die Engländer die von ihnen besetzten Ortschaften Ag der Struma geräumt und nur ihre Brückenköpfe an der Struma selbst gehalten haben. Ebenso sind sie jetzt östlich des Wransees zurückgegangen. Die Bulgaren stüd ihnen überall nachgerückt. Die Engländer hatten das Terrain am linken Strumaufer Wang November 1916 besetzt und sich hier ^üen starken Brückenkopf geschaffen für einen Steren Angriff gegen Demirhissar und Seres. De Versuche Sarrails aber, eine Offensive Gang zu bringen, sind inzwischen ge eitert. Die Räumung des linken Struma- ^rs dürfte auch als eine Bestätigung der Mißglückten Offensive durch die Engländer Mt anzusehen sein, denn sie läßt darauf Meßen, daß hier Sarrail neue Angriffe ^gültig aufgegeben hat. - — Wenige Tage erst sind verflossen, seil " drei großen Angriffen deutsche Flüge.- Wwader englische Festungen, darunter London, heimgesucht und dort, wie selbst die Isländer zugeben müssen, großen Schaden ^gerichtet haben. In der englischen Presse würde daraufhin vielfach die Vermutung ^gesprochen, daß Deutschland seine Zeppeline mehr zum Angriff auf England em- wolle, und daß die Angriffe deutscher °^»er Flugzeuggeschwader das Jnvasionr- Mel der Zukunft sein würden. Der neue AMff eines Lüftschiffgeschwaders auf Mgland hat gezeigt, datz diese Vermutung Mg gewesen ist. Aus der deutschen amtlichen «Idung erfahren wir nicht, welche Festungen ?ltie Zeppeline anfgesucht haben und auch n englische Bericht gibt darüber keine ge- üüeren Angaben. Er jagt nur, daß die W und Südostküste Englands von unseren Ditschiffen überflogen sei. Es mutz uns ^ zunächst genügen, daß unsere Luftschiffe ^achteren guten Erfolg melden können, Di das heißt, haben wir ja aus den --.Achten Neutraler, die allmählich durch- r^ten, mehr als einmal erfahren. Leider M wir den Verlust von „L. 48" zu be- das von cinkm feindlichen Flieger er See brennend zum Absturz gebracht Dlde. Mü ihm hat der Führer des Angriffs, ,.Dbttenkapitän Viktor Schütze, den Helden- D gefunden. Wie außerordentlich die Ab- ü^üiaßnahmen der Englänoer gegen die ^peline sich gesteigert haben, zeigt auch die