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'I. Mit „Landwrrlschastk. Meir«g«". Mit Humor. Beilage „Keifsnvras««' Mit „Zllustrirt. Zonntagsvtatt". 47. Jahrgang. Mr. «so Schandau, Sonnabend, den 7. November 1903. Hiernach sind auf jedem Stimmzettel die Namen von 6 wählbaren Bürgern zu verzeichnen, von denen 4 att. Loos. Die Revolution in Panama. Verloren indet siet i deS Kar t sie ans leicht ab ;r« SU<M>urt. icn. Gold clsucht k>r s; in dr i erzeug lahrnng- empjielil ch nur i in -seifen Zenn allci u plätten Auf den -? Wen von obr r gleiche h pasfien jälter Wei der leer ist; trss hmal nie e Flamin an de seinci men, Eser vird neba die GenU die Wolnr dl ergies nt. Ohn Docht an ter, da c er lonnn r man ji iSPorte dc> enbalm bil a ans den mvMsielB art, welch id feinercr mimi Uver sern tran^ rgsalt an Werte ab weinigum lägen an! an tcocka neje Weib 'einen wer Der Stadtrat Wieck, Bürgermstr. ^^i '-"t.l; ernsprechstelle 22. le „Sächsische Elbzeitung" cheint Dienstag, Donners« ag nnd Sonnabend. Die uSgabe deS Blatte» erfolgt g» vorher Nachm. 4 Uhr. bonnementS-PreiS viertel« thrlich 1 Mk. so Pf., zwei« natlich 1 Mk., einmonat lich KO Pf. elne Nummern liO Pf. shellungSbestellliste 6948. e katserl. Postanstalten, Postboten, sowie die geltung-träger nehmen stet» Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. sein müssen. Die ausscheidenden Herren Stadtverordneten, mit Ausnahme deS bereits aus geschiedenen Herrn Kaul, sind wieder wählbar. Die zu Wählenden sind auf den Stimmzetteln so zu verzeichnen, daß über deren Person kein Zweifel entsteht. Insoweit Stimmzettel dieser Vorschrift nicht entsprechen oder die Namen nicht wählbarer Personen enthalten, sind dieselben ungültig. Werden zu viel Namen aus dem Stimmzettel vorgefunden, so wird hierdurch zwar die Giltigkeit nicht aufgehoben, es sind aber die letzten auf dem Stimmzettel ent haltenen überzähligen Namen als nicht bcigefügt zu betrachten. Das Wahlverfalwen ist öffentlich und sind Einsprüche gegen dasselbe, bei Ver lust derselben, binnen 3 Wochen nach der Stimmenauszählung anzubringen. Die letztere erfolgt sofort nach beendigtem Wahlverfahren. Nach dem Scklage 1 Uhr werden Stimmzettel nicht mehr angenommen, gleich viel ob sich die betreffenden Wähler bereits vor diesem Zeitpunkte im Wahllokale be funden haben oder nicht. Schandau, am 5. November 1903. Lambsdorff ebenfalls zugegen waren. — Ueber die politische Seite dieser jüngsten Begegnung Kaiser Wilhelms mit dem Zaren kann man einstweilen nur Mutmaßungen hegen, jedenfalls darf sie aber als eine erneute Besiegelung dec zwischen Rußland und Deutschland in den schwebenden Fragen der internationalen Politik bestehenden Verständig ung betrachtet werden. Auf dem G biete der inneren Angelegenheiten be ginnen die am 12. November bevorstehenden Neuwahlen zum preußischen Landtage allmählich in den Vordergrund des Tagesinteccsses zu rücken. Große Veränderungen in der politischen Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses sind von ihnen zwar nicht zu erwarten, immerhin können sie manche Ueberraschuugen zeitigen, hauptsächlich wegen des selbständigen Eingreifens der Sozialdemokratie in den Wahlkampf. Die Resocmbedücftigkeit der preußischen Wahl« gesetzgebung wird übrigens j-tzt auch regierungsseitig aner. kamst, wie die offiziös angekündigte Teilung übergroßer Landtagswahlkreise bezeugt. Ein bedeutsamer Akt hat sich am Mittwoch in der Stadt Posen vollzogen, die feierliche Eröffnung der da selbst im Interesse des Deutschtums in den Ottmarken errichteten Akademie. Der Kultusminister vr. Stndt und der Rektor Kühnemann hielten die Hauptansprachcn bei dem G öffnungsakte, in denen sie die nationale und kulturelle Bestimmung des neuen Instituts hervorhoben. Schmerzliche Teilnahme weit über Deutschlands Grenze» hinaus erregt das Hinscheiden des greisen Historikers Pro fessor Theodor Mommsen in Charlottenburg; sein Tod bedeutet nicht nur für die deutsche Wissenschaft, sondern auch überhaupt für die gesamte wissenschaftliche Welt einen schweren Verlust. Am Donnerstag erfolgte die feierliche Beifitzung der sterblichen Ueberreste des greisen Gelehrten. Der preußische Justizminister Schönstedt und der Reichsbankpräsident vr. Koch begingen in der abgelaufenen Woche ihr fünfzigjähriges Dienstjubiläum. In der Reichshauptstadt spielt noch immer der man cherlei interessante Momente darbietende Sensationsprozeß gegen die Gräfin Kwilecka nnd Genossen wegen Kindes unterschiebung. In Dcutsch-Südwestafrika ist ein Hottentotten-Auf- stand anSgebrochen. Nach Berichten ans englischer Quelle wäre die Lage kritisch, die Rebellen sollen n. A. die ge samte Garnison von Warmbad niedergemetzelt haben. Hoffentlich ergeht von amtlicher Berliner Stelle bald eine verläßliche Darstellung der neuesten Unruhen im süd afrikanischen Schutzgebiet Deutschlands. Die vielwöchige Kabinettskrisis iu Ungarn hat endlich mit dec definitiven Bildung des neuen Kabinetts Tisza ihren Abschluß gefunden. Aber trotzdem dauer» die politisch-parlamentarischen Schwierigkeiten im Mogyiren- lande fort, wie die in der MittwochSfitznng des Abgeord netenhauses von den Oppositioiis - Gruppen aufgeführte» Smkmkelszenen erkennen lassen. Anlaß hierzu gaben der Opposition zunächst die Demission des bisherigen Präsi denten Apponyi, dann die Verlesung des königlichen Hand schreibens über die Ernennung des Grafen Tisza zum Ministerpräsidenten. Der neue Ministerpräsident und seine Kollegen, welche in der Sitzung zugegen waren, habe» da gleich einen Vorgeschmack von den ihrer wartenden Freuden im Parlament bekommen. Der französische Ministerpräsident Combes wollte die Regierungsflulte ins Korn werfen, weil ihm verschiedene Jnseraten-Snnahmestel len: In Schandau: Expedition Zaukenstraß« 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-Bureaus von Haasenstein L Vogler, JnvaNdendank und Rudolf Mosse, . in Frankfurt a. M.: M. L. Daube L Co. 8 ansässig und 3 «nansässig Feuzsprechstelle ^S22. Inserate, bet der wetten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mit twochS und Freitag» bisspätestenS vormittags S Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzetle oder deren Raum 12 Pf. stabellarische und kompliziert, nach Übereinkunft). „Eingesandt" untrrm Strich 80 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. »siche Illi imchon, f' almivchcis FlüssiglÄ is diesclt Bekanntmachung Die diesjährige Sladiverordneten-ErgänzungSwahl findet Montag, den 23. dieses Monats Als Wahllokal ist das Ratssitzungszimmer bestimmt worden. Die Abgabe der Stimmzettel hat am vorbezeichneten Tage in der Zeit von vor- üttagS 9 Uhr bis nachmittags 1 Uhr zu geschehen. Dieselben sind uneröffuet und von den Wählern selbst in die Wahl-Urne ein- inzulegen. Die Leitung der Wahlhandlung erfolgt durch Herrn Stadtrat Zeitschel, im Iwaiqen Behinderungsfalle desselben aber durch Herrn Stadtrat Thomas, während ls Wahlgehilfen die Herren Rentier August Weydig, Schiffseigner Moritz Schüller ind Rentier Ernst Bergmann fungieren werden. Es scheiden diesmal aus dem Stadtverordneten-Kollcgium aus die Herren: Schneidermeister Otto Erwin Göh, Tischlermeister Gustav Evuard Tröger, Steinbruchspächtcr Gustav Adolf Riehle, Postdirektor John James Theodor Morand, Kaufmann Ernst Otto Böhme. Bereits ausgeschieden ist der zum Ratsmitgliede erwählte Herr Fabrikbesitzer Zuttus Eugen Kaul. UM MitMA. Amtsblatt für das Migl. Amtsgericht lind den AMal su SchMm, sowie für den ZiMgeminSerot i» Hohnstein. o Mo M M M Geöffnet für Ein-und Rückzahlungen Mittwochs Xl311I-XN3I It3Mi» /II Xi II3IIII3II "" RRR «R R ^RRRRRKR.RR^HIHR--' RR R-' RR RR RI RR RR RR- Einzahlungen täglich von 2-4 Uhr nachmittags. I' Nichtamtlicher Teil, nimmt, kann man aber znr Zeit noch nicht sagen, denn wenn sic auch in der Stndt Panama siegreich ist, so kommen doch von der anderen Seite der Land enge aus der Stadt Kolon Nachrichten, daß sich dort die Befehlshaber der Truppen und des Kanonen bootes „Carthagena" den Aufständischen in Panama nicht angcschlvssen haben. Alich herrscht unter einem Teile der Bevölkerung der Stadt Panama eine große Erbitterung gegen die Nordamerikaner, denen'man jedenfalls mit Recht die Schuld au der Revolution bewußt. Sv liegen die Dinge in Panama jetzt sehr verwickelt, wenn nicht etwa wie vor sechs Jahren in Cuba, die amerikanischen Dollars Wunder wirken und die Bevölkerung von Panama auf die Seite der neuen Negierung bringen, die offenbar weiter nichts ist als eine heimliche Organisation oer Nordamerikaner, die dadurch Panama in ihre Hände bekommen wollen. Politisches. Im Mittelpunkt der WoHenbegebeuheiten stand dies mal selbstverständlich die Kaiserzusammcnkunft in Wies baden. Kaiser Wilhelm war bereits am Nachmittag des 4. November in der rh-inischen Bäder-Metropole ange kommen, am nächsten Nichmittag um 4'/, Uhr erfolgte dann die Ankunft des Kaisers Nikolaus von Rußland, welcher vom Gwßherzog von H ssen und vom Prinzen Heinrich von Preußen begleitet war. Sobald Kaiser Niko laus, der die Uniform der Abxander-Garde-Grenadiere trug, seinem Hofzug entstiegen war, eilte Kaiser Wilhelm, welcher die Uniform seines Narwaschen Dlagonerregiments angelegt hatte, auf ihn zu; beide Monarchen umarmten sich und küßten sich wiederholt. Nach Erledigung der herkömm lichen Empfangssormalüäten fuhren die beiden Kaiser im offenen Vierspänner, dem ein zweiter Wagen mit dem Großherzog von Hessen und dem Prinzen Heinrich von Preußen, sowie ein dritter Wage» mit dem Reichskanzler Grafen Bülow und dem russischen Minister des Aenßeren Grasen Lambsdoisf folgten, durch die festlich geschmückten Swaßen unter brausenden Hochrufen des Publikums nach dem Schlosse. Während des Einzuges der beiden Maje stäten waren die Straßen zu beiden Seiten mit spalier bildendem Militär besetzt. Um 5 Uhr fand große Galatafel im Schlosse statt, wobei Zar Nikolaus rechts neben dem Kaiser Wilhelm saß, neben letzterem saß Graf Lambsdorff, während neben dem Zaren Reichskanzler Gras Bülow seinen Platz gesunden halte. Ueber hierbei etwa aus getauschte Toaste zwischen den zwei Kaisern meldet der offiziöse Telegraph anssälligerweise nichts, er berichtet da nnr, daß sie sich lebhaft miteinander und mit den anderen Fürstlichkeiten und Staatsmännern unterhalten hätten. An die Tafel schloß sich Cercle an. Später bejnchten die Monarchen die Festvorstellung des „Oberon" im festlich geschmückien und erleuchteten Hofth-ater; während der Pause nahmen die Monarchen den Tee im neuen Foyer ein. Als die Vorstellung beendigt war, geleitete Kaiser Wilhelm seinen kaiserlichen Gast znm Bahnhofe, wo sämt liche zur Zeit in Wiesbaden anwesende Fürstlichkeiten und Würdenträger zur Verabschiedung erschienen waren. Die Kaiser küßten sich wiederhoit, daun erfolgte um 10'/, Uhr unter dreimaligem Hurra der Mannschaften der anf dem Bahnhofe anfgestellten Kompagnie des Kaiser Alexa uder- Garde-Regiments die Abfahrt des Zaren. Am nächsten Tage stattete Kaiser Wilhelm dem Zaren einen Gegenbesuch auf Schloß Wolssgalte» gb, wobei Graf Bülow und Graf In ganz überraschender Weise ist in der großen Provinz Panama, welche die Landenge zwischen Nord- md Südamerika umfaßt und die zu der Republik iolombia gehört, eine Revolution ausgebrochen, und war mit dem klaren Ziele der Aufständischen, die Provinz Panama von der förderierten Republik Kolumbien loszureißen und eine eigene Republik zu achenclm nldcu. Die Aufständischen haben in der Stacht vom indcl stet !- auf den 4. November die kvlumbische Negierung ocdcr übe » Panama durch einen kühnen Handstreich gestürzt und eine eigene Regierung eingesetzt. Die kvlumbische Regierung muß aber von der Revolution in Panama loch schon Wind gehabt haben, denn berests am l. November erschien das kvlumbische Kriegsschiff ,Bogota" im Hafen von Panama, richtete ein Ulti- nicht uni natmn an die Aufständischen, binnen drei Stunden >ie Tiiche sie kolumbische Negierung wieder einzusetzen oder eines mut dabc Negerischen Angriffes gewärtig zn sein. Nach Meld ungen aus New-Äork soll das Kriegsschiff „Bogota" — ^die' Antwort der Aufständischen gar nicht abgewartet >aben, sondern die Stadt Panama sofort bombardiert appe» im ;aben. Die in, den Händen der Aufständischen be- u bin im! smdlichen Forts und das im Hafen von Panama n sich mu! legende kolumbische, aber zu den Aufständischen über- egangene Kanonenboot „Padilla" erwiderte das Heuer des Kriegsschiffes „Bogota" aber so wirksam, aß die „Bogota" schon nach zwei Stunden die Be- chießung der Stadt wieder einstellte und sich auf die N'"Mohe See zurückzog. Es fragt sich nun, ob die , '"Molumbische Regierung den Dingen ihren Lauf in anama läßt, weil sie vielleicht nicht Kriegsschiffe und oldaten genug besitzt, um Panama zurückzuervbern, >er ob die kolumbische Regierung zu Lande von der auptstadt Bogota ans doch ein Heer nach Panama fickt, nm die Aufständischen der förderierten Nepu- lik wieder zu unterwerfen. Es muß hierbei er wähnt werden, daß Kolumbien eine förderierte Repu blik iu der Weise ist, daß seine Provinzen ihre eigene Negierung wie kleine Republiken haben, die wiederum ihre gemeinsame Zentralregierung in Bogota haben, in politischer Hinsicht ist also die Losreißung eines Provinzialstaates wie Panama von der förderierten Nepublik verhältnismäßig leicht. Nun kommt aber dazu, daß die die Oberherren von ganz Amerika spielenden Nordamerikaner offenbar die Revolution in Panama angestellt haben und zwar zu dem Zwecke, die Landenge von Panama dadurch selbst iu die Hand oder doch in Aufsicht oder Kontrolle zu bekommen, um dadurch wiederum sich allein in des Besitz des wichtigen Panamakanals, der den atlantischen Ozcan mit dem stillen Ozean verbindet, zu versetzen. Die Vereinigten Staaten haben schon feit Jahr und Tag durch einen Vertrag mit Kolumbien leitenden Ein fluß in der Landenge von Panama und in der Pmiamakanalfrnge zu erreichen gesucht, Kolumbien Hut sich dabei aber selbst als souveräner Staat ge fühlt und den Vertrag samt der Obervormundschaft nbgclehnt. Da sind die bekanntlich sehr skrupellosen und tollkühnen Iankees auf das Mittel verfallen, mit Hilfe großer Versprechungen und wahrscheinlich auch reichlicher Geldspenden die Panamaner zu einem Aufstande zu reizen und es ist ihnen auch gelungen. Welchen weiteren Verlauf die Revolution in Panama