Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: Tageblatt Riesa Fernruf 1287 Postfach Nr. S2 ««d Anzeiger lMtdlaü Mld A«)kisers. Liese Kettung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» NmtShauptmann« au »rodenbat» behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Kina«,amte» Riesa Hauptzollamtes Meisten Pastfcheckkontor Dresden ISA» «rakaffe: «es» Nr. 52 S1. Jahr,. Freitag, SS. In« 1SS8, abends IS ISS -etckeint r.de» Taa abend» v.a Uhr mit «uSnahme der Sonn, und Festtage. Bezugspreis, bei Barauszahlung, für einen Monat L Mark, ohne Zustellgebühr. Paktbe»»^ RM 2 14^ Postgebühr «ohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (8 aufeinanderfolgende Nr.) öS Pfg„ Einzelnummer IS Pfg. ««zeige» für e»»g "M 2.14 emich^^ eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für U AUT 4g mm br-u- mm.^eile oder deren Rau^ mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im TextteU SS Rpf. lGrundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rps., tabellarischer s-rnmündück» Anzeiaen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch. ^^.druckecknlcklr ArtauS PreiSlisteNr4 Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung «d Zah"ung"uud Ger^ch^ Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraß« öS. das Fest der Turner u. Sportler Die schlesische Hauptstadt ist in Festftimmung. Die zählt eine halbe Million Einwohner, bann aber kommen am 28. und 24. Juli über 2MNM deutsche Turner, davon über 48 Mü ans dem Auslande. Bei der Eröffnungsfeier des Dentschen Turn- und Sportfestes wird der ReichSsport- führer 6l>l>u Fahnen des NetchSbnndes für deutsche Leibes übungen weihen. An den eigentlichen Wettkämpfen wer den 8SUM> Männer und Frauen beteiligt sein. Auch der Nachwuchs tritt in imposanter Zahl an, allein SSM Jugend liche werden sich in den volkstümlichen Leibesübungen zeigen. Gewaltig sind die Vorbereitungen für Unterbrin gung und Verpflegung. Hunderttausende werden als Zu schauer ans der Provinz Schlesien und aus dem ganzen Reich zur Stelle sein. Wer Verwandte in Breslau hat — und wer in Schlesien hätte sie nicht? — will an diesem großen Feste tellnehmen. ES ist eine frohe Spannung und eine gehobene Stimmung in der ehrwürdigen Stadt an der Oder cingckchrt, die zu den schönsten Hoffnungen be rechtigt. Die großen Arbeiten zum Ausbau des Hermann Göring-Stadion- sind beendet, die Ausschmückung der Stadt wird alles bisherige solcher Feste übertreffen Im Vorjahre hatte Breslau den Vorzug, das Deutsche Sängerfest zu begrüßen. In aller Erinnerung sind diese unvergeßlichen Tage, besonders der Abschluß, als der Füh rer Adolf Hitler vo» seinem Volke umjubelt wurde. Es waren ergreifende Szenen, als damals die österreichischen Sänger die Absperrung durchbrachen, zu seinem Platze stürmten und ihm immer »nd immer wieder in einer Weise znfnbelten. daß den Zuschauern die Tränen in die Augen traten. Diesmal aber wird in Breslan daS erste groß deutsche Tnrn- und Sportfest gefeiert, es werden also historische Tage in der stolzen Reihe der Deutschen Turn feste sein. Für BreSlau ist eS ein Vorzug, die organisato rischen Erfahrungen der großen Tage bas VorsahreS an wenden zu können und einen Verlauf zu gewährleisten, der alle Besucher mit Freude und stolzen Erinnerungen erfüllen wird. Nicht Breslau allein schmückt sich, die ganze große Pro vinz Schlesien hat sich in den Glanz dcS Sommers gehüllt, um die dentschen Brüder aus aller Welt festlich zu empfan gen. Die Städte und Dörfer, in das Grün der Wiesen ge bettet, vom Segen der Kornfelder durchzogen, von den Gipfeln der Sudetenbcrge überragt, präsentiert sich daS Land und daS Bollwerk de- Reiches im Südosten. Seine Vergangenheit ist ein Teil der Geschichte aller deutschen Stämme, denn vor fast lüüst Jabrcn sind Siedler au- dem ganzen damaligen deutschen Sprachgebiet nach Ostland ge fahren, um sich hier eine neue Heimat zu suchen. So ist Schlesien in seinen viclgerühmten Besonderheiten und Eigenschaften der Innigkeit, der Gemütlichkeit und der Treue die Verkörperung der besten Kräfte des gesamten deutschen VolkstumS: ob Oberdeutsche oder Niederdeutsche, alle haben dazu ihren Anteil gegeben. Schlesien ist aber nicht nur das Land der Sänger und Dichter, sondern auch daS Land der Bauern, der Soldaten und der emsigen Schaffenskraft. Soldaten und Bürger sind hier tn BreSlau vor 128 Jahren zum FretheitSkamps auf- aestanben, Bauern und Leineweber stritten in Blücher» Landwehr von der Katzbach bis Leipzig und Paris, Turner und Freiwillige ordneten sich im Sinne Jahns, Theodor Körners und Ludwig Friesens in daS Heer der deutschen Sache. Schwer bat der Weltkrieg dieses Land getroffen, dem der „Friede" nach allen Verlusten noch einen Teil seine» Hinterlandes nahm, der an seine Grenze statt de» verbündeten Oesterreich-Ungarn den verblendeten und chauvinistischen Sammelstaat der Tschechen mit neuen poli tischen und wirtschaftlichen Aspirationen setzte. Trotzdem ist der Schlesier stolz daraus, daß jenseits der hohen Berge, die das Land im Westen begrenzen, ebenfalls deutsche Men schen wohnen und daß der Führer der Sudetendeutschen, Konrad Henlein, aus der Turn- und Sportbewegung her- vorgegangrn ist. Das Deutsche Turn- »ud Sportfest wird wieter et» leuchtendes Beispiel vo» der Mannigfaltigkeit der Kraft unseres Volkes und unserer Kultur bieten. Ein Festspiel, ähnlich desjenigen zur 7W Jahrfeier Berlin», wird vor Augen führen, was im Verlauf einer tausendjährigen Ge- schichte bas Land an der Oder und mit ihm seine standhaft« Hauptstadt für deutsches Wesen bedeuteten. DaS berühmte alte Stadtbild Breslaus mit seinem stolzen Rathaus ist dafür der Zeuge aus Stein und Geist. Bon hier au» hat deutsche Kultur aus dem Westen kommend ihren W«g zu den Völkern des Ostens getragen, hat Städte gegründet und Tome gebaut, die noch heute von einer großen Lei stung des Deutschtums aus der Vergangenheit Zeugnis ablegen. Auf dem Platz vor dem Schloß, in dem «inst der Aroße König residierte, als er seinen Titanenkampf um -Schlesien führte, wird die gewaltige Schluhkunbgebung des diesjährigen Turnfestes stattfinben. Berge und Täler rufen, Fahnen werben wehen und Glocken läuten, Herzlichkeit und Freude werden die Hun derte der Sonderzüge begrüßen, die aus dem ganzen Reich nach Breslau eilen: „Schlesien grüßt das Reich" und bas Echo wird lauten „Das Reich grüßt Schl«fi«»i" Glückwünsche des Führers znm GebnrtStag de» Reichsstatthalters S«yß-J»q»art )< Wien. Ter Führer und Reichskanzler hat an ftcichsstatthalter Tr. Seyh-Jnguart folgende» Telegramm gerichtet. „Zu Ihrem 48. Geburtstag spreche ich Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche für Ihr persönliches Wohl ergehen wie iür die wettere erfolgreich« Arbeit aus." Wir gedenken der Sstmarl-Hümpser Rudolf Setz wird von Klagenfurt ans rinn deutschen Volk spreche« Vereidigung der neuernannten Gauletter NSK. Berlin. Die Reichspressestelle der NSDAP, teilt mit: Am kommenden Sonntag, den 24. Jnli, sindet in Klage ns »rt eine Großkundgebung statt, ans b«r Ru dolf Heß der Toten gedenke« wird, die ans ostmärkischer Erde ihr Leben sür «roßdeutschland gegeben habe«. Ins- besondere gilt diese Feierstunde der Erinnerung an die dreizehn Nationalsozialisten, die al» Opser de» Versuche» der nationalen Erhebung in Oesterreich vor vier Jahre» hingerichtet wurden. Deren Angehörige werde« in Klagen» surt anwesend sein. Die Red« von Rndols Heß wird stter alle beutschen Sender übertragen werden. Am Nachmittag wird der Stellvertreter des Führers die seierlich« Vereidigung der »e«er«a»»» te« Gauleiter der Ostmark i m Wassensaal des Laudeshauses in Slagensurt vornehme». DaS ganze deutsche Volk wird am Sonntag mit de» Stellvertreter de» Führers des Opfermutes und der Treu« gedenken, die den Boden bereitete für die deutsche Erhebung der Ostmark. Ansprache Dr. Goebbels' an die Meenden Männer «nd die alte« Kämpfer der Steiermarl ),' Graz. Reichsminister Dr. Goebbels traf am Ton- ncrStag um 12,14 Uhr, aus Klagenfurt kommend, aus dem Grazer Flugplatz Thalerhos ein. Zu seiner Begrüßung hatten sich Gauleiter Dr. Uiberreither, Gaupropaganda, leiter Gustav Fischer und Bürgermeister Dr. Kaspar ein- geiuudcn. Auf dem Wege zur Stadt polsterte der Minister immer wieder dichte Spaliere begeisterter Volksgenossen, die ihn mit Heilrufen und Blumengaben begrüßten. Ten Höhepunkt erreichte der Jubel in den von Zehntausenden freudig gestimmter Menschen gestillten Straßen von Graz. Im Landhaus batten sich inzwischen die Spitzen der Parte:, der Wehrmacht und des Staates sowie die Alten Kämpfer der Bewegung eingesunden. BDM. begrüßte Dr. Goebbels mit einem Steirer Lied, woraus Gauleiter Dr. Uibcrr«ither den Minister mit herzlichen Worten will- kommen hieß. Nachdem er Dr. Goebbels dafür gedankt hatte, daß er nun erstmalig auch in die Steiermark gc kommen sei. tagte der Gauleiter: „AIS in der schwersten Kampfzeit, besonders während der Verbotszeit, die Gren zen zum Mutterlande hermetisch abgefchlollen waren, kamen Ihre Worte durch den Aetber zu uns. Wir lauschten in GemeinschaftScmpsängen in Kellern und Dachböden Ihren Worten, wenn Sie mit den Gegnern unserer Bewegung scharf abrechneten oder die Idee des Führers kündeten Damals sind Tie, Herr ReickSministcr, in schwerster Zeit auch „unser Doktor" geworden. Hierauf nahm Rcichsminifter Dr. Goebbels, stürmisch umjubelt, das Wort. Er sagte dabei u. a.: „Ich habe vor einigen Wochen in der ausländischen Prelle gelesen, daß in der nationalsozialistischen Bewegung in Oesterreich eine sehr schwere Krise ausgcbrockcn sei. Es hätten sich in dieser Bewegung eine Reihe von Gruppen gebildet, die sich aus daS Erbittertste befehdeten, und es sei die Einfügung Oesterreichs in das Reich aus das Ernsteste in Frage gestellt. Ich bin nun hierbergekommen, um mich von per Wahrheit dieser Behauptungen zu überzeugen. jStürmischeS Gelächter.) Ich wollte einmal durch eigenen Augenschein seststellen, wieweit die WahrheitSsanatiker tn London und Pari» ihr übleS Spiel mit dem deutschen Volk im speziellen und mit dem europäischen Frieden im allge meinen zu treiben sich unterstehen. Ich bin zum ersten Male in diesem Landstrich, und ich muß seststellen, daß der Empfang, der mir hier von Land und Volk bereitet wird, ein so überaus herzlicher ist, daß er mich auf daS tiefste rührt. Es ist für jeden Volksgenossen au» dem Altreich, wie Sie sich vorstellrn können, in diesen Wochen und Monaten «in besonderes Erlebnis, nach Oesterreich zu kommen. Im allgemeinen pflegt die Geschickte ihre eigenen Wege zu geben und fordert eben deshalb manches sehr lchwere Opfer von den Völkern und auch von dem einzel nen Menschen. Diele Opser aber werden unerträglich, wenn sie umsonst gebracht worden sind. Unerträglich wäre für uns heute die Vorstellung der ungeheuren Blntopfer deS großen Krieges 1814 bis 1818, wenn wir unS vergegen wärtigen, daß wir ihn verloren haben. ES würbe viel leicht crne ständige seelische Belastung für un» sein, wenn nicht der Nationalsozialismus am Ende dock nock den ver lorenen Krieg in einen Sieg verwandelt hätte. Den» ma» wir im Kriege verloren haben, haben wir durch ein« ge wonnene Revolution anfgehol». Unerträglich wäre un» ferner der Gedanke, daß die schweren Opfer die die Natio nalsozialisten Oesterreicks im Juli 1ü"4 gebracht haben, um sonst gewesen wären, wenn heute die alten Kämpfer und Fanatiker unserer Bewegung sich vorstellen müßten, daß da» Schuschnigg-Regime sick lo verfestigt hätte, daß über- Haupt keine Aussicht gegeben wäre, daß e» «tnmal beseitigt werden könnte. Sie können deshalb verstehen, schloß Dr. Goebbels seine Ansprache, wa» es für mich bedeutet, nun in eine» Lande uns unter einem Volke zu weilen, an dellen Be freiung ick auch in bescheidenem Umfange Mitarbeiten durfte, uud Sie können sick vorstellen, mit welchem Gefühl ick in diesem Augenblick vor Ihnen stehe und mit welcher herzlichen Verbundenheit ich diele» schöne Land und diese» herrliche Volk begrüße." Reichsmiuistcr Dr. Goebbels im Heimatga« d«S Führer» )< Linz. Reicksminister Dr. Goebbels traf am Don nerstag um 16 Uhr auf dem Linzer Flugfeld ein. wo er von Gauleiter Eigruber und Oberbürgermeister WolkerSdorfer begrüßt wurde. Auf dem Flugselde batten Ehrenabordnun gen der Gliederungen der Bewegung Ausstellung genom men. Aus der Fahrt wurde der Minister von einer große» Menschenmenge begeistert begrüßt. Nack dem feierlichen Empfang durch den Gauleiter und die Landeshauptmann schaft im Steinernen Saal begab sick Dr. Goebbels mit den führenden Männern des Gaue» auf den Poestlingberg. Anschließend fuhr der Rcicksministcr, immer wieder von der Bevölkerung freudig begrüßt, nach Leonding, wo er am Grabe der Eltern des Führers einen Kranz nieder legte. Dr. Goebbels verließ dann vom Linzer Flugfeld ' aus wieder den Heimatgau des Führers. Die ersten Teilnehmer in Breslau VDM.-Mädel marschie ren al» erste Teilnehmer de» beutschen Turn- und Sportfestes in BreSlau durch die Straßen der Stabt. lWeltbilb- Wagenborg-M.)