Volltext Seite (XML)
rrer Tageblatt Montag» cien n. Februar ISIS 14. Jahrgang Nr. 3S gelber für di» Abgeordnete« von 20 Mark ans 28 di» Das Neueste vom Tage. An der heutigen Sitzung de» Nationalver- ii Mmlurlg wird der Ministerpräsident oder der knister des Auswärtigen den Standpunkt der Re. k^rung zu den neuen Waffenstillstands» , ödtngung en öffentlich darlegen« Der Dampfer George Washington ist mit Wilson !! Nord nm Sonnabend nur 11 Uhr 15 Minuten vor- I>iUagA in See Legau gen. In Weimar brachte Frau Juchucz von der Mehr» seitSsszlaldLUlvkratie im Namen sä mc lichrr der ati» nalv « rsammlung augshVrenben Frauen en schon erwähnten Protest gegen di« Hungrrblok- ade ein. In später Nachtstunde wird der Bosstschen Zeitung --richtet, daß nach Meldung au§ Weimar Grus hrockdorfs snrttckgetreten sei. Sins BvstLti- nng dieser Nachricht liegt bi? setzt nicht vor. » Km die Hmge der Berufung der Parlamen. Frischen NnterstuatSsekretäre zu erledigen, sitr heute vormittag eine Sitzung VeS interfrat« ionettvn Ausschusses vorgesehen. io,».«.,,,!., du«» «ns»'» kl«n sk»I In. yau. monutllch »0 IN«. 0«! »«' S.schtift.st.U, lg.d.tt moonwch I»» »1k. 0»I b V»g »».-> s.ibtz kibae. In »Irkt.MchkUch ,»o»a1° 1 l.l»INk. durch »'N 0>1»Nräa»' il In. hau» »Url«lINHkIIch ».7» sk., >»»»»tltch 1.L4 Nlk. Lisch.itti i,Uch In »«» Nachmittnasgnn»«» n Nu.nahni, von <l5on». «n» ».»»» ^^»«»»^V^^****** mMaa«. I.hi.» im«,« »aim Spr-chguuSr ü«r NrSaktlon »'N Nusnahm« s»r Lonning» nachmittag» 4—s Uhr. — L,l»gramm.stSr»ss», Lag.diatt fiu»rr,g»blrg». z»rnspr»ch»r S3. »!7n öi."^u,,-^''»« °:!ä7Ä' ;"r unv«I°ngt <Ing.sanSt' Manuskrip.» kann G.währ nicht g.i.iMt w.r»»n. Wu^ Anzeiger für öas Erzgebirge mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. WMÄD« Vie neuen Aattenstillltsnclrbetlingungen angenommen! Der größte Teil cier provlnr Posen M Polen. die Vertiefung der posenschm Einbuchtung wird da» viuwschlesifche JndLstrieMlek mkd Kohlenrevier MU fei ner überragenden wirtschaftliche« Bedeutung für Deutschs, land al» schmaler Streifen in fremde» «and htzretm ragen, südlich vom tschechischen, nördlich Vom polni schen Staat begrenzt. Li« «ngehvuer« Gefahr, die darin liegt, ist offenkundig. Wa» aber soll geschehen, wenn nach A unähme der Bedingungen durch uns die Polen ihre Angriffe svrtsetzi'N und unser» Truppen -der die sestgesetzteu Linien zurückdrängvn? Wird die Vntent« dann endlich sich zum Handeln gegen die Polen auf« rassen oder auch bann noch gegenüber ihren Schoß, kindern beide Augen KudMken? getlilchlaii« nimmt ille StiHngangr» an! Eia« Erklär«», Ochekdemaun« an Fach. Dio RetchSrrgstrnng hat an de» Reichs Minister Erz berger, WaffonstillstandAstommissivn in Trier, folgende Mitteilungen gelangen lassen: Bitt, Abkomme» «vterzchch»«», «der v»rüee Mar schall Aach, felMNVe schriftttcho Erklärung übergeben: Die deutsche Regierung ist sich der Schwere der Fol gen bewußt, dir sowohl die Annahme wie die Ableh nung de» Abkommens nach sich ziehen müßte. Wenn sie ihren Delegierten angewiesen hat, zu unrerzeichnem,; so geschah dies in der Ueberzeugung, daß die alliierten und assoziierten Negierungen setzt ernstlich bestrebt sind, innerhalb der kürzen 'Frist, für di« st« den Waffenstill, stand verlängert haben, der Welt den ersehnten Frieden wieverzugeben. Die deutsche Negierung ist aber genötigt, ihren Standpunkt zu den drei Bedingun gen des Abkommens durch folgend« Bemerkungen klar- zustellen: 1. 'Da» Avkommsr: ignoriert di» aa» dem Volks- Wille« in geordneten Formen herd«rgeg«ngene deutsche Regierung. Ls liegt den Deutschen in Form schroffer Befehle uu» Nerb-te zu Gunsten der aufstänbtschen Go- le« die Pflicht auf, eine Artz,hl wichtiger Plätze, d«ru«. ter Pir«»««« and W«»tsche», ohne wettere» zu räume«. Diese Plätze sind in deutscher Hau», überwie gens deutsch besiedelt und do» wesentlicher ve deutan« für den «ertehr mit dem deutsche« Lstc«. D«vet leiste» die alliiert«« und ossozitrte« Mächte nicht einmal die Gewähr dafür, datz die Pole» e» ihrer- seit» «uterlosseu, neue Angriff« »« uutrruehme« »der t-oeju-erritrn, »atz sie die deutsch« PevSlkerung, a«f vercn Schutz wir derME«« solle«, mensche«wü»Pt« dw handel«, »atz sie die »kutschen Geiseln frei,eben, deren Festhaltung jetzt jeden »in« verliert, und daß sie de« vietzrrigr« Levexsmtttelverkehr «ach de« Weste» hi« ansrrchterhalten. «en« wir auch! bereit sind, jede militärische AngriMandlung in Posen nnd anderen Gebieten «inzustellen und die qegenwitrttg« milttitrtsch« Lage »ort als Baki» «Wü-rkennen, s» müsse« wie »och erwarte«, »atz auch dir ankstÄnvischM Pole» di» Demir« taiiouSiiate etnyalte«. AuserusaM müßt«« wir befuzt sei«, mrs mit Waffengewalt zur «eh» zu sehe». 2. Deatschlan» »arf darauf Hinweis,«, »atz v» sich! bitt zur völlige« «rschÄpsung seiner wireschnftliche« Kräfte an» vi» zur Zerrüttung seine, Perkehrsverhält. «tfse bemüht hat, »en «affenMlstandSdesinguugeu «ach, zukemme«. D» will auch jetzt versprach««, die Punkt« zu erfülle», t» »e«c« ihm di« M»iMhvu»g Vistzer nicht geluNge« »st. Pabst darf etz «der ounetzme«, »atz sein« verpslichtnutzen nicht t« «ine, «eis, «uvgrlegt werden, die mit de» beivkrstiii, unerka«»te» Grundsatz«« »«» Präsidenten der Gereinigt,« «tauten von Amerika unvereinbar ist«»» den«,dank, «del Rechttzstzt«»,«» »m voran» »««tchte macht, vb wt» di« in Aussicht gestellten Weisungen der alli ierte» oberstcu H^retzleitnnge» in vollem Nmfange zu befolge» 1« de, Lage sind, müsse» wir «»warten. ü. Wenn Deutschland jetzt an Stelle bestimmter Fri ste» für den Waffenstillstand, die BI gestattete«, sich auf »t« Erfüllung der Bedingungen etnzurichte«, nutz Rn- kn»»«. undestimwte Frist mit einftMst-r »Wlta«PG «in- dtst-ütz gewahrt wirst, stie geeignst ist» die Puh« »st v», nun, in Deutschknst in tzochem Mutz« P» stsfützrst»«». ft »w dwtwt stn» ckiw »»«»,,chtf«»ti<t« D»fGW«tzn»t Marschall Foch übergab dem RAchSminister Crzber- gor am Feeitug mrchmittuL um ä Uhr soff,ende Vvrschlät!« zuin Zusatzabcommen Über die Verlängerung de» Waf fenstillstand««: 1. Tie Deutschen müssen underjiig ich alle Lf fensivvewegnngen gegen di« Polen im Gebiete von Posen oder in jedem anderen Gebiete aufgrben. Aus Grund einer Autzsprucho, die im Auf. «rage ve» Neichtzministers Ärzderger mir, Marschnllo F»ch zwischen veui Generalmajor o. Humuierst-i« Utid »em «eneralstaWchvf «Sehganv siattfeuo, richielt »er ArtiLel 1 folge«»« endgültig« Fass««»: Die Trmarwtiovstlini« verläuft felgenvermatze» nach der Lege-arte der LVersten Heeresleitung vom g. Februar: Ao« »er russisch«» Grenze bei Luisenfel»« au» aus einer Link, di« über westlich Luisenfeld«, west lich Grotznenvers, südlich »r-»»a, närvlich Gchuvin, nördlich vrin, südlich Gamvtschin, südlich Schodziesen (tiolniar), nördlich Eznrnika«, westlich! Miala, west» lich Birnbaum, westlich Bentschen, westlich Wöllstein, nördlich Liss«, nördlich! Stawitsch, südlich bkrotoschin. westlich Adelnan, westlich! Schildberg, nördlich Viern- chow (Eichenbronn) bi» zur schlesisch-rusfifchen Grenz« läuft. Also bleibt Ost (wahrscheinlich mit Vst» und Wcstprruße« zu interpretieren) und Lberschlrsien wie heute in unserer Han». DK Regierung in dem nm. schrieben«« Gebiete wir» in den Waffen still staNdslv ring«rigen nicht vereinbart. Diese Frage bleibt essen, da tatsächlich sestsestellt ist, daß eS sich hior nur um eine provisorische Abmachung handelt, »ie dem Frie. Vensvertrage in keiner Weis« vorgreist. Ter Schutz der Deutschen in diesem Gebiete wir» von einer inter alliierten Kommission in Warschau garantiert, welche wahrscheinlich Bektreter nach «Paa entsenden dürste. 2. Ter dnrch die Abkommen vom IS. Dezember 1»18 «ad vom 16. Fanuar 1819 ViS 17. Februar Istl« verlängerte WassrnfliNstan» vom 11. November 1918 wir» »euerdings für ei«« kurz« «uv-sriftets A«ttd«uer v«rlii«Lert, wobei die alliierte» und assoziierte« Mochte sich da» Recht vorbeholten, mit einer Frist de» drei Togen zu kü«»ige«. 8. Die Aasfiihrnng der Bedingungen d«S Abkommens »wm 11. November 1918 «n> der Zusatzabkommen vom 13° Dezember 1»18 und 1». Aaunar 1-19, soweit st« derzeit «och ««vollständiS verwirklicht si«S, wir» fort gesetzt vn» i» der Zett »er V»»länKeru«g de» Waffe», stiilstanvce zu de« -on der iutrrnati-nalen ständigen WasfenstillstandSkommissio» «ach den Weisungen »cs Lberkommanros der Alliiertem festgesetzte« Ei«z«lvestim. munge» zum Abschluß geführt werde«. Ter Waffenstillstand soll also nun endlich statt der bisher üblichen kurzen Befristung, die der Entente er möglichte, uns fortwährend neue Daumenschrauben anzu legen, aus unSsfristsre Zeit verlängert werden. Diese» Zugeständnis läßt auf Sie bei den Alliierten bestehend« Absicht «in« keschlounigten Einleitung von Friedens verhandlungen schließen, wozu sie bei der innerpolitischen Lage in ihren eigenen Ländern allen Anlaß Haben dürs. t«n. Im übrigen bringt da» Zusatzabkommen nicht di« erwartet« Forderung der Auslieferung weiterer Kriegs. MLterialmrng«». Ob 'di« Klausel vv» de» dreitägigen Kündigungsfrist eine ernster« Bedeutung hat, werden erst di« nächsten Vretgnifsr zeige«. KW dahin ist es nhcht möglich, et« endgültig«» Urteil über di« wahr« Bedeu. tung de, Ausapübkonwwü» tzu fällen. WS läßt sich aber schon jetzt sagen, daß di« Festsetzung der Gvenzltvt« ge. gen di« Polon unter weniger traurigen Verhältnissen al», den gegenwärtigen -ä nzlich unanne'hmbar wären. I» polnischen Besitz gelange» durch da» Abkommen von wichtigeren Städten Posen, Bn«svn, Hohensalza, Krorvschtn, Ostrowo, Birnbaum und der b«- kannte Knotenpuntt Bentschen. Tie Eisenbahner- bmdungen mit dem Osten führen also zum großen Teil in Zukunft durch polnische» Gebiet. Die deutsche stra tegische Grenze gegen Osten wird also äußerst ungünstig sein. La» bisher bereit, weit vorgeschobene vstprrutzen wird in Zukunft noch weit mehr einen langen Zipfel bilden, «och schlüME ist do- M vberschlesie«. Much > Entwurj eines Grunägesehes für Hachsen. Ter Entwurf eines vorläufigen Grund- «esehes für den Freistaat Sachsen ist nach einer DMtteilung des Ministerialdirektors Geh. ßtat Tr. I^chmitl soweit srrttggesteUt, daß die Vervsseutiichang Ian heutigen Montag erfolgen kann. Nach dem Entwurf lall für Sachsen die Bezeichnung Freistaat und nicht Iliepublik gewählt werden. Selbstverständlich war die Au«. Iwdeitung des Entwurfes mit ziemlichen Schwierigkeiten verbunden, weil man noch nicht weiß, wie sich die §iom- M-uenzen zwischen dem Reiche und den Bundesstaaten ab- Ijcenzen werden. Tas Gesamtministerium ist dazu gekom- Inen, der Volkskammer einen Staatspräsidenten Iwrzuschlagen, dieser hat das Ministerium einzube. Imsen, das das Vertrauen der Volkskammer besitzen muß. IflN 'lejchluß über den Rücktritt de» Ministeriums kann Imr daun gefaßt werden, wenn ein hierauf bezüglicher iMrrag vorliegt, der auf der Tagesordnung der Lolks- Inunmer gestanden Haden muß. lieber dis Zugehörigkeit l e Minister zur Bollskamincr enthält der Entwurf keine I esonderen Kestlmmun^c«. Der Staatspräsident hat den Iweistaat Sachsen nach außen zu vertreten^ sowie die iMiuister und die Beamten zu ernennen, soweit die letz- Iteren nicht von den Behörden selbst ernannt werden. Außerdem fallen ihm das Begnadigungsrecht zu, sowie te Befugnis, Gesetze zu publizieren. Der Versassungsent, wurf schlägt auch einjährig« Etatpertoden vor, stie dann in dreijährigen Legislaturperioden durchgrsührt werden sollen. Tie Erp« Kammer soll vollständig verschwinden und die jetzige Volkskammer soll zu nächst zwei Jahre zusammenbleiben. Ti« Volkskammer wird auch weiterhin noch eine Anzahl Besetze erledigen, die sich mit der Neuregelung der Bildung der Stadträte and d-x B-zirksvsrsammlungen befassen. Beim Zusam- wknrrm r,?v wimmer wirs öer Zentral rar der Arbeiter- und Äoli>«tsn-RÜts seine Befugnisse an die Kammer abtreten. Im übrigen ist auch Vst zu üe, schließende Verfassung als provisorisch zu betracht««, da sie nach der Verabschiedung d«r NeichSversassung in wöeimar neu bearbeitet werdsn muß. Sie wird drei Ab« chuitt« enthalten, und zwar die Abteilungen 'LolkS- kamuwr, Ttanlspräsident und Gesamtministerium. Wie sich die neue Nersassung gestalten wird, hängt in erster inte von der Gestaltung der SstiäMerfassunz ab. Deutsch« Sprech« für VK sächsisch« Mrftffu««. WI« aus diesen Ausführungen hervorgeht, Hat da« 'stsamtmtuistorlum in dein Entwurf für da» vorläufige sächsische DtaatSgrnndgesetz vvrgeschlagen, denffächsifchen Staat nicht Republik, sondern tzroistaat zu n«n- nen. V» hat nahe gelegen, auch andere Bezeichnung«» wie Staatspräsident, wtinistertum und Mnistar zu verdeut schen und hierfür etwa Tlaatöverweser, .Staar-lettung and Staatsrat zu sagen, aber man hat dävon Abgesehen, weil die ersteren Benennungen so üblich sind, daß sie in Deutschland gar nicht mehr al» Fremdwort«» empfun den werden. Immerhin ist anzunchmen, daß bet der Beratung de» Entwurf, in d«v Vvlk»kamm«r di« Frag« einer weitgehenden Verdeutschung Wiede« angeschnitten wird. vi» Diätr««es-tz für Wachst». Der Volkskammer wird dem Vernehmen nach auch! ein 3 0 Mark, entsprechend der vHverten Lebenrhultung. T-iät«ngesetz vvrgelegt werden, dessen Einzelheiten noch erhöht werden. . ncchr seststehen. voraussichtlich tverden aber die Tag«.