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«°^nt°g folgende» Ta- m» -AH H H MH HB nehmen außer der ExM"*auch die Au-träger auf kostet durch die Austräger V>o ^Quartal ^Mk. 1^b MM /M M MM M^ dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. 192 frei in s HauS. MM Expeditionen solche zu Originalpreifen. für Hohenstrtn Ernstthal, Obrrltmgtvitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, HüttenMnd u. f. w> für das königliche Amtsgericht und den Ltadkat zu Hohenftein-Lrnstchal. Grgcrrr aller GenreinbesVerwaltrrngen öss rrrnliegenden Ortschaften. Rr. 138. Dienstag, den 19. Juni 1906 6. Jahrgang. Der 2. Termin Gemeindeanlagen für 1806 ist spätestens funden. Der Passagier ist entflohen. Drahtung Waldeck-Rousseaus mitten aus DivisionS- Waldeck-Rousseau empfing ihn in Gegenwart Brissons und sagte ihm: „Unsere Gegner hatten für den Tag der Urteilsfällung in RenneS einen Gewalt- Staat machte, und beschloß, sich für die Miß- In einer jüdischen Apotheke wurden die gesamte Handlungen republikanischer Kameraden aufzuopfern. Familie des Besitzers und alle Angestellten ermoxdet. sich einen harten Kampf, doch erinnerte er sich der,6 000 Juden flüchteten in die nä chst en.einPersonenzug entgleist; ungefähr 100Personen - - — - sind teils g e t ö t e t, teils verletzt. Die Lage in Kußkand. Die Massacres in Bialyst 0 k scheinen neueren Nachrichten zufolge, die indes hoffentlich Vertrieben sind, einen erschreckend großen Umfang ngenommen zu haben. Privatnachrichten zufolge Petersburg, 17. Juni. Für heute sind in den Vororten, auf den Bahnhöfen und in den zen- traten Teilen der Stadt die militärischen Wachen sehr verstärkt worden. — AuS Moskau wird von zahlreichen Versammlungen berichtet, die im Innern der Stadt und in den Vororten abgehalten wurden, bei welchen politische Reden gehalten und revolutionäre Lieder gesungen wurden. Ernste Kon flikte mit der Polizei find nicht vorgekommen. — DieBlätter melden eine langeReihe von Arbeiter ausständen und Bauernunruhen aus den Provinzen. In Bachmut (Gouo. JekaterinoSlaw) sollen die Arbeiter der Steinkohlengruben in den Ausstand getreten, im Gouvernement Woronesch über all Bauernunruhen ausgebrochen sein. Riga, 16. Juni. Bei dem Gepäck eines Passagiers des heute in den hiesigen Hafen einge laufenen Dampfers „Leander" wurden 2 6 Gewehre und Revolver und 5000 Patronen ge- an Bord des Kreuzers „Leipzig" und mit diesem, vom Depeschenboot „Sleipner" gefolgt, elbabwärts, um in der Höhe von Stade wieder auf die „Ham burg" zu gehen und die Fahrt nach Helgolan! fortzusetzen. Eine Erklärung des Dr. Paasche. Der nationalliberale Abgeordnete Geheimrat Dr. Paasche veröffentlich! in der „Nationallib. Korresp." eine Erklärung, in der es heißt: Bei Besprechung meiner Rede auf dem nationalliberalen Parteitage in Kiel wird von freisinnigen und sozialdemokratischen Organen behauptet, ich hätte er klärt, die Kolonien seien die Abladestelle für verkrachte adelige Existenzen. Ich lege aber Gewicht darauf, festzustellen, daß ich etwas ganz anderes dort gesagt habe, nämlich, daß es Auf gabe der Kolonialverwaltung sei, die besten Kräfte, die Deutschland unter seinen Beamten habe, hinaus zuschicken, um den Verdächtigungen der Kolonial gegner den Boden zu entziehen, als ob die Kolonien die Abladestelle für verkrachte adelige Existenzen seien. ! Am Leben blieb nur ein einjähriges Kind des Be sitzers. Militär und Polizei setzten 8 Stunden lang dem Gemetzel angeblich kein Hindernis entgegen. Ganz Bialystok wußte, daß für den ermordeten Polizeimeister Derkatschow ein „Racheakt" vorbereitet wurde. Derkatschow, den man auf der Straße durch einen Revolverschuß tötete, wofür und weshalb, weiß niemand, war ein ehrlicher und ordentlicher Polizei- meister. Man sagt, daß dieser Mord eine Provokation gewesen ist, die durch den Pristaw Scheremtjew ver anlaßt wurde, einen bekannten Antisemiten. Außer dem war Scheremtjew ein persönlicher Feind des Verstorbenen, er hatte seit langem den Wunsch, die Stelle Derkatschows einzunehmen. Eine jüdische Deputatton brachte einen Kranz zur Niederlegung auf seinen Sarg, aber diese Deputation wurde mit Schimpfworten zurückgewiesen. Die Deputation be gab sich unverzüglich nach Grodno zum Gouverneur, der der Deputation folgende Eröffnung gemacht haben soll: „Am 30. Juni v. I. sind in Bialystok 40 Juden getötet worden und danach herrschte 6 Monate lang Ruhe. Jetzt wird man 1000 Juden umbringen, und damit wird man wohl auf längere Zeit Ruhe schaffen. Für etwaige Krawalle und Massakres übernehme ich keine Garantie." Der in der Gemeindeexpedition und außerdem von Vorm. 9 bis Mittags 1 Uhr in Röder'S Restauration vereinnahmt. Hermsdorf, den 18. Juni 1906. Der Gemeiudevorstaud. Müller. Auf Blatt 4 deS Genoffenschaftsregisters, den Consumverein für Oberlungwitz und Umgegend, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Oberlungwitz betreffend, ist heute verlautbart worden, daß das Statut dahin abgeändert worden ist, daß das Geschäftsjahr vom 1. August des einen bis zum 31. Juli des anderen Jahres läuft. Hohenstein-Ernstthal, am 15. Juni 1906. Königliches Amtsgericht. an die hiesige Gemeindekasse — Rathaus links 2. Zimmer — abzuführen. Alle verbleibenden Reste werden dem Vollstreckungsbeamten zur zwangsweisen Beitreibung überwiesen. Oberlungwitz, am 16. Juni 1906. Der Gemeiv-elwrstaud. Lieberknecht. Aue dem Veieße. König Friedrich August besuchte am Freitag Nachmittag in Salzwedel die Kasernen und unter Führung des Landrats von der Schulenburg sowie des Chefarztes Dr. Appum das Kreiskrankenhaus, in welchem er längere Zeil verweilte. Am Sonnabend wohnte der Monarch in der katholischen St. Lorenz-Kirche der Frühmesse bei. Beim Austritt aus der Kirche überreichte ihm eine Frau ein Bittgesuch, das der König an sich nahm. Später begab der König sich mit dem Prinzen Leopold von Bayern und großem Gefolge nach dem Kricheldorfer Exerzierplätze, wo das Regiment vor seinem hohen Chef exerzierte, der sich sehr günstig über die Leistungen der Treffenfelder Ulanen äußerte. DaS Frühstück wurde in der Propstei eingenommen. Nachmittags 2 Uhr 41 Min. erfolgte die Abreise nach Bremen, wo der König mit dem fahrplan mäßigen Zuge um 6 Uhr 20 Minuten abends ein- traf und im strengsten Inkognito in Heillmanns Hotel Quartier nahm. Später besuchte der König mit dem sächsischen Konsul Susemihs und den Herren seiner Begleitung den Ratskeller. Er be wegte sich zwangSlos unter dem Publikum und besichtigte die Kellerräume. Gegen 11^ Uhr begab sich der König nach Heillmanns Hotel zurück. Born Kaiser. Im rosengeschmückten Automobil durch die Lüneburger Heide hat der Kaiser am Sonnabend die Fahrt von Hannover nach Hamburg zurückgelegt. In Celle und Lüneburg nahm der Monarch kurzen Aufenthalt und besichtigte die dortigen Garnisonen, sowie die Stadtkirchen. Abends traf der Kaiser in Hamburg ein. Auf der Fahrt durch die Hafenstraßen wurde er von einem nach Tausenden zählenden Publikum begrüßt. Der Kaiser begab sich sofort an Bord der „Hamburg", wo er die Offiziere der „Hohenzollern" begrüßte, und von dort nach der Villa des Direktor« der Hamburg-Amerika-Linie, Kapitäns v. G r u m m e, wo er einer Taufe eines SohneS des Hausherrn beiwohnte. Sonntag nachmittag fand in Altona ein Appell der Gardisten von Nordwest deutschland auf dem Kasernenhofe des 31. Infanterie- Regiments statt. Ueber 3000 Gardisten hatten Auf- stellung genommen. Der Kaiser hielt eine Ansprache und ermahnte die alten Grenadiere, die alten Er- innerungen ihrer Gardezeit auch in ihre verufskreise weiterzutragen und zu pflegen; sie möchten in Treue Drahtung Waldeck-Rousseaus mitten aus Division-- sollen nämlich über 600 Personen getöte funden. Der Passagier ist entflohen. eldübungen nach Paris berief. Er wußte, daß man und verwundet worden sein. Mehr als 200 Maga»! Wladiwostok, 16. Juni. Bei der Station hm daS KriegSamt anbieten wolle, er kämpfte mit'zine und Wohnungen seien zerstört und ausgeraubt. Pogranitschnaja der chinesischen Ostbahn ist streich vorbereitet. Später hat der Senatsprozeß gezeigt, daß die Verschwörung allgegenwärtig war. Dabei hat man im Prozeß nicht alles aufgedeckt. Ich kann Ihnen mitteilen, daß man sich unter den Verschwörern offen ankündigte, es sei alles für einen Volksaufstand vorbereitet, und das Heer werde sich den Aufständischen anschließen. Wir haben dies rechtzeitig vereiteln können. Aber der Geist des Aufruhrs besteht und sucht Gelegenheiten, um auszubrechen. Was tun?" General Andrä er widerte, entweder müsse man durch eine Um- wälzungSmaßregel das Gesetz über das Eigentums- recht am Offiziersrang zeitweilig aufheben, wie man 1878 das Richter-UnabsetzbarkeitSgesetz aufgehoben habe, und daS Heer säubern, oder man müsse sehr langsam und vorsichtig das Reinigungswerk diplo matisch ausführen. Waldeck-Rousseau war fürs zweite Mittel, da er fürs erste keine Mehrheit zu haben fürchtete. Der vollständigen Aenderung des Generalstabspersonals stimmte er dagegen zu. «Aue dem -Äuekande. Der frühere französische Kriegsmintster Andre beginnt jetzt im Pariser „Matin" seine Denk würdigkeiten zu erzählen. In der Ein leitung sagt er: „Nachdem ich durch fünf Jahre allein, oft von denen selbst, die aus meinem Han deln politischen Nutzen zogen, schlecht unterstützt, die Aufgabe verfolgt hatte, das Heer zu republikani- sieren, es der Herrschaft Roms zu entreißen und nach meinem Abgänge dem Eifer und der Ent schlossenheit meiner Nachfolger vertraute, beschloß ich, mein nach Kräften dem Dienste meines Vater landes geweihtes Dasein in Schweigen, Vergessenheit und Ruhe zu vollenden. Aber mein Glaube an gewisse Personen, die mein Werk vollenden sollten, wurde getäuscht. Bestimmte Mitteilungen und augenfällige Tatsachen lassen keinen Zweifel an der Wiederkehr und dem Fortbestände deS Aufruhrgeistes m Heere. Ich habe die Gewißheit, daß die bösen Gewalten die Stellungen, aus denen ich sie verdrängt, allmählich wieder einnehmen. Von allen Seiten gehen mir Klagen und Anrufungen zu. Das ge rietet mir, aus meiner schweigenden Zurückhaltung jerauszutreten." Er erzählt, wie ihn nach Gallifets rlötzlichem Abgang am 28. Mai 1900 eine Die Franenrechtlerinne« mit der Reitpeitsche. Freitag abend hatte der englische Finanzminister Mr. Asquith in der Stadt Northampton, wo er der Hauptredner bei einer liberalen Volks versammlung hätte sein sollen, ein sonderbares Aben- teuer. Als ASquith sich erhob, um seine Rede zu halten, fingen einige Frauenrechtlerinnen an, Lärm zu schlagen. Mr. Asquith ist bekanntlich Gegner der Gewährung des Wahlrechtes an Frauen. Die weiblichen Demonstranten schrieen unaufhörlich „Verräter!" „Nieder mit ihm:" „Wir wollen unser Wahlrecht, wir geben keine Ruhe, bis wir es haben!" Mr. Asquith versuchte seine Rede anzufangen, aber seine Stimme konnte gegen den Lärm der Frauen nicht aufkommen. Als nun eine Anzahl Männer versuchte, die Störerinnen aus dem Saale gewaltsam zu entfernen, entstand ein großer Tumult. Eine der Frauenrechtlerinnen zog eine Reit- peitsche hervor und verteidigte sich energisch, in dem sie wütend um sich schlug. Dies war das Signal zu einem allgemeinen Handgemenge. Die Polizei mußte herbeigerufen werden. Mr. Asquith war nahe daran, geprügelt zu werden und mußte durch eine Hintertür entkommen, worauf er mittels Automobil in sein Quartier fuhr. Korruption in New York. Der Chefinspektor des dem städtischen Feuer wehrdienst attachierten Bureau zur Ucberwachung von Brennmaterial-Lagern, George E. Murray, ist nach 11jähriger Dienstzeit aus dem Amte ent fernt worden. Es hat sich herausgestellt, daß Murray von den Besitzern größerer Lager von Explosivstoffen große Summen dafür empfing, daß er ihnen gegenüber nicht die oorgeschriebenen Sicher heitsmaßregeln in Anwendung bring n ließ Ost genug wurden Sprengungen auSgeführt, ohne daß auch nur die geringsten Vorsichtsmaßregeln getroffen wurden, und die in unvorschriftsmäßigen Behältern lagernden großen Massen van Explosivstoffen, wie Dynamit, Schießpulver, Petroleum, Gasolin und Zenzin, bildeten eine ständige Gefahr für die anze Nachbarschaft, ohne daß sich Murray zum Einschreiten veranlaßt sah. In den Jahren, in denen er sein Amt zum Schaden der Stadt vermal- tet hat, ist auS dem besitzlosen Iren ein wohlhaben- er Mann geworden. Seine Laufbahn ist typisch tr die des amerikanischen Politikers. jeder Offizier ausgesetzt war, Wälder. Diejenigen, die sich auf dem Bahnhoie Feindschaft gegen die Republik stressen wollten, wurden unbarmherzig niedergemacht. Krkanntmachnng Der L. Termin Semeindeanlage« wird Minister des Innern Stolypin telegraphierte an den Gouverneur von Grodno, um jeden Preis die Ruhe in Bialystok wieder herzustellen. Die ganze 16. Division istinBialystok zusammengezogen. Anarchisten feuern nachts aus verrammelten Häusern auf daS Militär. Die Infanterie antwortet, indem sie auf die Fenster der Häuser, auS denen geschossen wird, Salven schießt. Förmliche Belagerungsszenen spielen sich in der Stadt ab. Viele Judenfamilien verlassen unter Jnfanteriebedeckung die Stadt, um nach der nahen Grenze oder darüber hinaus nach den ost- preußischen Städten zu flüchten. Neue Meldungen aus der unruhigen Stadt melden: Petersburg, 16. Juni. Wie die „Peters- burger Telegraphen-Agentur" aus Bialyst 0 k meldet, hat das Schießen gestern wieder be gonnen. Viele Personen sollen ihr Leben einge- büßt haben. Auf dem Bahnhofe wurden sechs jüdische Reisende getötet. Heute ist über die Stadt und den Bezirk Bialystok der Kriegszustand verhängt worden. Auch heute dauerte das Schießen den Nachmittag über fort. Der Gouverneur ist nach Bialystok abgereist. Bialystok, 17. Juni. Die Ruhe ist heute wiederhergestellt, obwohl noch die ganze Nacht hindurch Reoolverschüsse fielen. Reisende und auch Juden werden wieder in die Stadt eingelassen. General Bader ist zum Militärgouverneur ernannt worden. Bei Kladowa wurde heute ein nach Kalisch fahrender Po st wagen von Straßenräubern überfallen. Der Postillon und zwei zum Schutz mtt- gegebene Soldaten wurden getötet. Die Wett sendungen wurden geraubt. zu Gott und Vaterland und als ch r i st l i ch e deutsche Männer stets einstehen für die Sicher- heil des Vaterlandes und die Aufrechterhaltung der Ordnung und der Gesetze. Nachmittags fuhr der Kaiser im Schimmel-Vtererzug zur Horner Verfolgungen, denen j Rennbahn. Gegen Abend ging der Monarch, der nicht mit offener Feindschaft gegen