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A-orker Wochenblatt. Mittheinngen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Vierzehnter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post: I Thaler, bei Bestellung de« Blatte« durch Botcngelegenheit: SO Neugroschen. ^13. Mittwoch, 28. März. 1849» Zurif an Ungarn. Im fernen Ungarland» da kämpft der Magiar — Kämpft für des Volkes Rechte, kämpft für des Volks Altar— Für den Altar der Freiheit, worauf kein Kruzifix — Woran kein Pfaffe betet mit heuchlerischem Knix! Für den Altar der Wahrheit — von Königen verpönt, Für den Altar der Gleichheit — verlästert und verhöhnt: — Die Sense ist geschliffen, gespannt der Büchse Hahn — Frisch auf, mein Volk der Ungarn, frisch auf, frisch auf— voran! Du bist von Golt berufen, vom Schicksal ausersehn, — Al« Volk vor allen Völkern im Kampf voran zu gehn! Dir wohnt der Mut noch innen, der Wille und die Kraft — Modurch ein Volk alleine der Freiheit Bahn verschafft. 'Du fürchtest nicht die Nüssen, — lachst über Oestreichs Macht, Die unter Deinen Wettern wie Rohr zusammenkracht! Und sö gewiß die Donau zum schwarzen Me»r sich drängt — So wird vom wilden Ungar das schwarze Heer zer sprengt! Das schwarze Heer der Gelben — voll Ingrimm, Haß und Wut — Dess' feige Krallen lechzen nach freiem Ungarblut! „W>r Blut vergießt, muß bluten!" — daS ist ein alter Spruch — Und „auf den feigen Mörder ruht GotteS ewger Fluch!" — So wird sichs ihm erfüllen — dem Herr der Tirannei, Ihm, das so mild begnadigt mit Pulver und mit Blei! Schon ist die Zeit gekommen, in der aus jedem Wald,— In der aus jeder Hütte ein grimmig „Fluch Dir" schallt, — Schon ist die Zeit gekommen, in welcher Tag für Tag — Millionen brünstig beten für Deiner Waffen Schmach. Schon ist die Zeil gekommen, wo ringsum «and und Stadt - Nichts, als den Blitz der Rache für Dich im Busen ha . Schon wärmt der Lenz von Ferne, der uns Erlösung winkt — Schon hebt sich hoch der Hammer, der Euch Vernichtung bringt; — Euch Allen, Allen, Allen, die Ihr de, Freiheit flucht, Die Ihr das Volk der Ungarn feig zu begeifern sucht! Euch Allen, Euch Vecräthern, die Zhr an's Volk nicht glaubt, Die Zhr deS Volkes Rechte beschnitten und beraubt! Kennt Ihr die Sümpfe Ungarns?— den schwarzen feuch ten Moor? — So kommt mir stet- die Seele des Volksverräthers vor! Es fliegt der kühne Ungar auf windgelrag'nem Roß — Hin durch die Sümpfe sausend — im Gürtel daS Geschoß ;— So Hilst die Macht der Wahrheit den Freien glücklich fort; — Bewältigend die Feinde — im Kampf mit Schwert und Wort. Und gleich dem Kiraßreiter, umpanzert, ungeschickt, Den der Husar vernichtend zum Sumpfe niederdrückt; So stirbt im eignen Sumpfe dereinstens der Tirann „Nur ehrlich währt am längsten" — Despoten denkt daran!! Frischauf, ihrMagiaren, frischauf, frisch aus zur Schlacht, Damit dec Völkerknechtung ein Ende wird gemacht! — Der Knabe, kaum noch lallend, der Greis im Sorgenstuhl, Und alle braven Schwerter und jede Federspuhl Sie sollen für Euch beten und werben und gedeihn — Sie sollen mit Euch weinen und solln sich mit Euch freun! Und alle wackern Mädchen, in Deutschlands schönen Gau'n, — Die werden mit Verachtung auf jene Buben schaun,— Die nur mit einem Worte das Ungarnvolk verletzt,— Die ihren gelben Schnabel —an Helden abgewetzt! — Frisch auf mein Volk der Ungarn; es kämpft in Deine Reihn —