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Sk. 104 Lel. «dreffer Elb«<uipr«sse Vlasewttz Blasewitz Donnerstag, s. Mai 1921 Ruihrgebietes zu reine riet Erhöhung, -er Forderungen an Deutschland berechtige und Laß die Besetzung enden müsse, so bald Deutschland Len Alliierten Genüge getan habe. Aus der gestrigen Konferenz legte Lloyd George eine Erregbarkeit an Len Tag, Lie sich bei den früheren Gelegenheiten nicht bemerkbar machte. Ebenso habe Lloyd George -um ersten Vöal seit Lem Waffenstillstand eine gewisse Abneigung gezeigt, Entscheidungen -u fällen, ohne erst sein Kabinett um Rat zu fragen. — London, 3. Maii. (Havas.j Die Sitzung -es Obersten Rates war um 1 Uhr zu Ende. Marschall Hoch legte dar, unter welchen Bedingungen er nötigenfalls unter Mitwirkung aller BerbanLsstreitträft« zur Besetzung -es RuhrgebieteS vorgehen werde. Der militärische Plan wurde angenommen. Admiral Beatty unL Vizeadmiral Grasset gaben eine Dar stellung -er eventuellen Dtahnahmen zur See. Die vorge schlagenen Maßnahmen würben entweder «in« Blockade Deutschlands bedeuten oder aber die Besetzung Hamburgs in Zusammenarbeit mit Landstreitkräften. Auch dieser Plan wurde angenommen. Kleine AenLerungen in dem Wortlaut der Entschließung LeS Obersten Rates wurden vorgenommen. Diese wirb bet Schluß Ler letzten Sitzung veröffentlicht wer den. Di« Finanzsachverständigen haben die Ausarbeitung der Denkschrift über die Zahlungsbedingungen und Sicherheiten feftgesteüt, die die Reparattonskommtssion Deutschland inner- hallb vier Tagen zustellen wirb. Di« Darstellung, die Hayas hierüber gegeben hat, bleibt in ihrer Gesamtheit unverändert. Die Schaffung eines Garanti«ausfchusses als Sonderstelle der ReparationSkommtfston, Li« gestern noch Einwendungen von feiten britischer Kreise begegnete, ist nunmehr gutgehetßen worben. Der Oberste Rat billigte sodann den Wortlaut Anrergen.PreiS- die kgefpalte, Mark, m, Tertteile d,e Zei schwierigen Satz s0<^> Ausschlag, '-eigen Annahme Mr die nächste Nummer bis vor«. 11 «hr. an die amerikanische Regierung, um sie etnzulotden, sich wiederum bei den veratunge» der Verbands- ^^«»^^-vertreten zu -lassen, und zwar sowohl im Ober- w " - alS auch in der Botschasterkonser«nz und b«t »er " skommisston. Der Oberste Rat wird hente «ach» Las Finanzproblem gucheihen, nm damit schließen. Vrianb ge-enkt morgen früh de» rens London zu verlassen. Erwähnenswert ist noch, Last be, Oberst« Rat über Lie erst««, die Entente sehr befriedigende« Lor wirtschaftlichen Zwangsmaßnahm«u «nter- rtchtet wurde, die auf -er letzten Konferenz in London de ^7^0neu worden waren. So haben die Einnahmen, die «m 7^ Zollgrenze am Rhein erhoben wurLen, im ersten Mvaqt ISO Millionen Paptermark ergeben, was einer IachreSgefamb- sumrn« von 500 Millionen Gokdmark entspricht. ^-dondon, 8. Mai. sReuter.) Die ReyarationSkom- msision ist aus Parts herbetgerufen worden. Sie wirb nwr- ^en in London eintreffen und Deutschland ein Protvko» übe^enLen, bas Lis znm iS. Mai nachts 12 Nhr zu bemtt- worven ist. London. 4. Mai. Rach Schluß der KonsereM mnrba lvlaender amtlicher Bericht veröffentlicht: Die Konifere»» be« allvierten Möchte tagte gestern nachmittag in der Downtny- ftreet von 3 bis 8 Uhr. Man ist über Len Grundiert Ler «oSe, Deutschland geschickt werden soll, überei ngek vor r»e». EtneRedaktionskommiffsion ist eingesetzt worden, «m da» Pro tokoll auszusetzen, das an die Lentsche Regierung geschickt »trb. London, 4. Mai. Die Konferenz hat beschloss«», bi» Gefamtschulid Deutschlands a» Belgien «m «158 000 000 Fvm,- keu zu erhöhen. Don der Londoner Konferenz, welche sich ihrem Ende zuneigt, liegen heute nachstehende Mel- dirnge» vor: Parts, 3. Mai. Die Frage, ob Ler Mobilmachungs befehl schon gestern abend nach Frankreich übermittelt werben sollte, wurde am Schluß -er gestrigen Aben-sitzung der Kon ferenz von BrianL gestellt. Wie Lie Sonderberichterstatter melden, soll Lloyd George etwas überrascht gewesen sein. Brtand Hobe aber geantwortet: Entweder werd« ich mich mit Ihnen verständigen, und in diesem Falle wird mobilisiert, ober ich werde mich mit Ihnen nicht einigen, unb in diesem Halle mobilisiere ich trotzdem. ES ist unmöglich, die Sache noch länger binanSzufchieben. " London,». Mat. Die Mehrzahl -er Blätter betont, daß in dem entworfenen Ultimatum Deutschland «ine Frist von 12 Tagen gewährt w«rd«. „Times" sprechen dagegen von einem zehntägigen Ultimatum, LaS am 12. Mai ablänft. London, 8. Mat. „Daily News" meldet: Der Vor schlag Frankreichs, Laß bet einer Weigerung Deutschlands, den Forderung«» Ler Verbündeten zuzustimmen, außer Ler ve- ietzung des RuhrgebieteS auch -te Blockade einiger -er haupt sächlichsten deutscken Häfen etnsetzen solle, fei auf sehr starken Widersmnb Ftalien» gestoßen Daher werde die geplante E^sck^e ietzt Lie Form «irrer FkdttenLemonstralto« annehmen. - Dail« N«ws" zufolge wurde auch her Vorschlag, -en pol- , Oherschltsi«» zu be setze«, prompt abgelebnt— Llo^> George bestand Lem „Daily Telegraph' zufolge darmff, -atz eine etwaige Besetzung -e- Srscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag- vrzuaSprei»: durch me Post viertelj. 12.S0 einschließlich Bestellgeld; durch Boten frei mS Haus vierteljährlich 12.—, monatlich i.—: teidlbbosnnainderGeschäflsstcllevietteljährlichll.—.monatlich 3 78 Breslau sowie zwischen Oppeln—Kau-rziu notdürftig auf rechter halten. Von polnischer Sette ist ei» Pendelverkehr «Eß der Strecke Schoppinitz—N«Sberun eingerichtet worden. Aiw Ryb«i k und Pletz liege» türmer noch keine genaue« Nach richten vor, La Li^ Fernsprechletttrugen zerstört find, Loch <st dtt Lage -ort sehr ernst. Nach mit Vorbehalt wieLergegebeye» Meldungen haben Lie italienische» Truppen bet Lem Vorgehe» gogetr Lie polnischen Insurgenten irr -en Kreise» Rybwtk »«d Pieh größer« Verluste erlitten. Radzto»ka»-st von den Aufständischen besetzt, mich Teile Ler Stadt HinLe»b»r« befinde» sich in polnischer Hand. Die AbstimmungSpolPei G Hindenburg ist entwaffnet worden «nd -rem Teil verschlepff Die Städte Sattowttz, Benthe» «nd Tarnowitz sind frei vv« Aufständischen. Beuthen, 4. Mai. Besonders schlimm hergegangen ist eS in Kars bet Benthe» unb in der Vorstadt Rosenberg, wo zahlreiche Tote zu beklage» find. Der deutsche Plebiszitkom- missar Dr. Urbanes, Ler tu Ler gefährliche« Vorstadt Rosen- 1 berg wohnt, hat mit feiner Familiie im Hause d«S englische» KretSkontroll«vrS vo» Beuthew-Land Aufnahme gesunde«. In Len Abendstunden war in Benthe» lebhaftes Geroehrfener vernehmbar. Oppeln, 4. Mat. I» Ler Nacht erstürmten polnisch» Banden -i« rein deutsche Stadt Trost, «abd hinter Trost de- ginnt «tue neue große Sampfdivrsion der Polen, ei« Aus druck, wie ihn ein führender Pole gebraucht hat. I» Vlott- mtz wurde in Ler Stacht Ler Leutschaesinnte Förster und svino betL«n Dienstmädchen von Len Polen erschossen. Kr«uzbu rg, 4. Mai. Der Landkreis Gleiwttz ist voll ständig in Len Händen der Aufständischen, desgleichen auch einige Vorstädte bei Gletwitz. WTB. Ve «th« n, 3. Mai, 8 Uhr nachm. Die Lage ist unverändert. Der Bahnhof ist von einem starken Aufgeböt französischer Infanterie mit Maschinengewehren besetzt. Auch im Rathaus« liegt eine stärkere französische Wache. Der Fern sprechverkehr nach Ratibor, Rybn«, Myslowitz und viel«» anderen Orten ist Lauernd unterbrochen. Der Verkehr übe» das Abstimmungsgebiet hinaus ist von Len Behörden gesperrt.' Der private Fernsprechverkehr ist vielerorts untersagt. »«st der Umgegend Ler größeren Städte kamen Len ganzen Bor- mittag über zahlreiche deutsche Flüchtlinge an. Die deutsch« Plebrszitkommiffare bemühen sich um ihr« Unterbringung und Verpflegung. Bet Lem um 1 Uhr nachts begonnenen, meh rere Stunden Lauernden Keuevgefecht »wischen etwa 300 In surgenten und den im Orte stationierten Apo-Veantte» in Miewochitz wurde «in Poltzpileutuant erschossen. Di« Apo- Beamten mußten schließlich der Urbermacht weichen und wur- « den entwaffnet. In Beuthen sind Lie Mittagsblätter heut« in kleinem Umfange erschienen. AM. Oppeln, 4. Mai. Di« Interalliierte und Ple- bdfzttkommifsion gibt fotzendes bekannt: Von gewiss«» Eler menten -er polnischen Bevölkerung Oberschlesiens sind Ge walttaten verübt worden. Die Ordnung ist in einer ««»ab« von Kressen LeS Abstimmungsgebietes schwer gefährdet. Die' Interalliierte RogierungSkommissio» ist fest entschlossen, i» kürzester Zeit Li« Wiederherstellung der Ordnung -rr sicher» und hat Len Belagerungszustand über die vom Aufruhr be troffenen Kreise verhängt. Die RegierungSkommiffion wird vor keinem Mittel zirrückschreck««, um Lie Achtung vor -er» Gesetz sicherzustellen. , SSTB Beuthen, 8. Mat. In -er vergangenen Nacht wurde der Direktor Ler Preußengrube in Myslowttz Kor vo» Aufrührern erschoss«». In Zabrze und in Zoborz« wurde Lj« Apo gezwungen, ihr« Waffen ntederzulogen. Der Krot» Hin denburg ist in polnischer Hand. Die Städte Lublinitz «nd Uiest im Kreise Groß^Strehlttz werden belagert. . MV. Tsrnowitz. ll. Mai. BerettS gestern abe»L wurde hier bekannt, daß die Polen au» Ler Umgebung ver suchen würden, sich gewaltsam in Le» Besitz -er Tageszeitung GvGfcheibA»«tvr Nr. Diese» Blatt eathLlt die amtliche» Deka«»t»ach»»-a« - Druck m»b 8erlag: »lizau-Vuchdruckrrrt »atz Berla«»«»ß»lt Her»»»« Vetzer ck E» , »lasewitz. BenmtwottUch für Str LchrtstlttUmg Ott« Kr. Stmmer»««, Dre-be«; für be» U»zetgeMttt: P«tt Srapsltz, llMStzm. Der polnische Patsch in Oberschlefien ES stellt sich immer mehr heraus, Laß Ler bereits gestern gemeldete polnische Aufstand in Oberschlesien von langer Hand vorbereitet war und man kann Ler Errtvntekommffston, welche zum Schutze ObeoschlosienS im Lande weilt, -en Vor wurf nicht ««sparen, Laß sie ihr« Pflicht nicht ««füllt hat. Hätte sie ein aufmerksames Auge auf die Polen gehabt, dann hätten sich Liese empörenden Vorfälle nicht ereignen können: Besonders Lie Franzosen haben wieder öffentlich ihre Sym pathie für die Polen gezeigt und vergnügt zugeschaut, als die Insurgenten ihre Gewalttaten verübten. Die andern En tentetruppen hätten mindestens Lie Franzosen auf ihre Pflicht aufmerksam machen müssen. Hoffentlich greift nunmehr we nigstens energisch die Ententekommission «in, damit wettere Gewalttaten verhindert werde«. Auch wäre es sehr wün schenswert, wenn Ler Oberst« Rat Herrn Korfanty darauf aufmerksam machte, Laß er über Oberschlesien nicht allein zu verfügen, sondern Lie Volksabstimmung zu achten hat. Herr Korfanty fordert, wie aus untenstehendem Telegramm ersicht lich. direkt zu einem Waffengang aus. Wenn jetzt nicht gan- energisch gegen die an Grötzemvahnsinn leidenden Polen einge schritten wird, kann man eS Lem deutschen Bolle nicht ver argen, wenn «S schließlich zur Selbsthilfe greift. Es liegen nachstehende Meldungen vor: Nach einer Meldung LeS ,V. T." aus Warschau wird dort Lurch Extrablatt eine Note KorfantyS veröffentlicht, Li« gegen Len angeblichen Vorschlag Ler AbsttmmungSkommlission protestiert, -er Polen Lie Kreise Rybntt und Pleß sowie Teile von Kattowttz zuweifen will, und in Ler es weiter heißt, die Kommission trag« nunmehr die Verantwortung für alles weitere, wenn Li« polnischen Oberschlosier ihr Vertrauen getäuscht sähen. Maueranschläge in äußerst gehässigem Tone klingen in die Worte auS: „Die Diplomatie versagt, darum auf zu Len Waffen." Sattowitz, 3. Mai. Um 8 Uhr abends hat sich di« Lage in -en obevschleftschen Grenzbezirken bedrohlich ver schärft. Längs Ler Grenze ist polnische Kavallerie ausmar- schtert. Man befürchtet. Laß Liese di« Nacht benützen wird, nm Lie Stadt zu besetzen. Der polnische Infurgentenführer, der mit seinen Banden in Kattowttz eingedrungen war, hat dem dortigen französischen Kretskontrolleur ein Ultimatum gestellt auf sofortigen Abzug -er französrschest-Lruppen. Der französische Kretskontrolleur hat dieses Ultimatum mit einem Gegenulttmatum beantwortet, in dem er erklärt, er werd« jeden Insurgenten, -er mit -er Waffe in Ler Han- betroffen werde oder an irgendeiner ordnungswidrigen Aktion teil nehme, auf der Stelle evschteßen lassen. — In Neu - eck, Lem Sitz LeS Fürsten Henckel-Donnersmarck, wurde LaS Avftim- mungSpolizetkommando entwaffn«». Aus Tarnowitz sin- angesehene Bürger über die polnische Grenze verschleppt wor den. In Antonis» Hütt« im Kreise Kattowttz ist es zu einem schaurigen Blutbad gekommen, Di« Iufurgen- t«n eröffneten LaS Feuer auf Lie Poliz«tstation von Antonien hütte. Die in dem Gebäude befindlichen achtzehn Land- gendarme und Polizisten ergaben sich nicht, sondern verschossen ihre Munition bis auf die letzte Kugel. Daraus verltehen sie mit hochgehobenen Händen LaS Haus, AIS sie ins Frei« getreten waren, stürzte» sich di« Aufrührer »«f ihre n»«Hrl»s«» Opfer ««» erschlüge«, erstachen »«- erschossen sämtttchr IS Be» amte. . - Oppeln, 8. Mai. Die AufstanLsdavegung ergibt nach Len bis heute abend vorliegenden Meldungen folgendes Bild: Mit Ausnahme größerer Städte sind fast sämtliche Ortschaften des Zentralreviers und des SüdrevterS in der Hand der bewaffneten polnischen Aufständischen. Auch in den Kreisen Lublinitz, Groß-Strehlitz »nd Tarnowitz befind«« sich Lie mei sten Ortschaften t» polnischer Hand. Der Bahuvertehr i» Oberschlesien ruht vollkommen ES wird ein Pendelverkehr in -en Kreisen zwischen Kveuzburg—Oppeln, Kren-bürg- wirtschaftlich« Dtrastpfltcht »»d Reparation. Bon Dr. Walthe r C roll. In der Öffentlichkeit wird -er Gedanke -er wirtschaft lichen Dienstpflicht neuerdlugS mit -er Reparationsfrage in Litsammenhang gebracht. Hievunter kann man sich verschie denes vorstelle«. ES ist denkbar, dnß man die deutsche Wirt- schLstSarmee direkt zur Ableistung Ler Aufbauarbeit in -en zerstörten Gebieten NordfrankretchS und Belgiens verwenden «nll; eS ist aber auch möglich, die Arbeit -er Wirtschafts- Dienstpflichtigen in -er Heimat von retchSwegen zu verwalte» und die Arbeitsprodukte entweder direkt oder in Form deS dafür erzielten Erlöses zur Reparation zu verwenden. End lich kommt noch eine Möglichkeit in Betracht: die Wirtschafts armee zur Lösung großer öffentlicher Aufgäben lBau von «otznungen, Straßen, Kanälen, Haftnanlagen ufw.j, zur Ur barmachung von Oedländereieu und zur Verstärkung -erAr- tzettSleiftung im Bergbau und Landbau aüS dem heutigen Betriebe der deutschen Wirtschaft herauSzuziehen. Die Verwendung geschloffener Einheiten jugendlicher Arbeiter im Alter von 18 bis 20 Iähr«n im -«rstörte» Gebiete dürfte schwerlich -en Beifall Frankreichs und Belgiens finden. Diese Arbeit kann vielmehr kaum anders geleistet werden, als Lurch Entsendung freiwilliger Arbeitskräfte und durch Lieferung deS nötigen Materials. — Die zweite Möglichkeit »ürde eine Beschlagnahme deS ArbeitScrlöses bei einegp Jahr gang jugendlicher Arbeiter bedeuten. Die Ermittlung deS Arbeitsergebnisses dieser Arbeitskräfte, die ja mit freien Ar beitern vermischt sein würden, wäre sehr schwierig und kost spielig. Die hauptsächliche Verwendung Lieser Arbeitskräfte in den Reichswerkstätten und -Betrieben verbietet sich auS svlgeudeu -wei Gründen: Die Aufnahme von «iner halben Million Arbeiter in Lie Reichsbetriebe wüvd« ein« gleiche Anzahl bisher Lari» beschäftigter Arbeiter auf di« Straß« setzen; -wetten- ist «S aber auch unmöglich, jugendliche und »och nnntg qualifizierte Arbeitskräfte in solchen Betrieben i» großer Menge zu beschäftigen, weil dadurch die Qualität -er Arbeitsleistung stark finken würde. — So käme eigentlich nur »t« letzte Möglichkeit in Betrmht. Die Lösung großer volks wirtschaftlicher Aufgaben, wie große Bauten und Urbar machungen, unterbleibt heute wegen Mangel- an öffentlichen , Mitteln. Bei Ler stark«» Anspannung der Reichs-, LandeS- uud Gemein-eftnan-en werden yur die für Lie Verwaltung, sirr BerbrauchSverbilligung und allenfalls noch für unmittel bar rentable Zwecke erforderlichen Mittel bereitgestellt. Lan* tzeSkulturarheit auf weit« Sicht unterbleibt. Ein Heer lei- stungsfähiger junger Männer unL Frauen, das ans Kosten brr Gesamtheit nur angemessen verpflegt und unterg«bracht zu werden brauchte, darüber hinaus aber keine Bergüttgung erhält, bildet die erste Voraussetzung zur Leistung solcher ZukuuftSavbett. Wir ryürden damit gleichzeitig das Angebot auf dem Arbett-markt verringern und L«r drohenden Ent wicklung vorbeugen, -atz bei weiterer Verschlechterung Ler »wrjunktur ein« Maffenunterbtetung der Familienväter durch billig« jugendlich« Arbeitskräfte einkritt. Hat LaS Reich ein« StrrlchaftSarmee zur Verfügung, so kann «S mit viel größe rer Aussicht ans Erfolg die Umlagerung der Berufe in An griff nehmen, d. h. die Arbeitsleistung im B«rgbau und in der Landwirtschaft steigern. Der Bedarf an UnterkzrwftSräumen ist für jugendliche Arbeiter auch nicht annähernd so grob wie für Arbeiterfamilien: Lie BerufSumlagerung ist hauptsächlich «in Wohnungsproblem. Auch gegen di«s« Lösung läßt sich mancherlei anführen. Di« Aufzählung -er Schwierigkeiten bedeutet aber noch nicht ein« Widerlegung. Wirkliches Laientum verrät sich dadurch, baß man lieber dem Verhängnis den Lauf lassen möchte, als sich mit Schwierigkeiten auSeinanderzusetzen, die sich jedem «roßen Werk entgegentürmen. Di« Steigerung der Produk tivität unserer Wirtschaft, wie sie durch BerwenLung -er Wirt- schaft-armer zu große» volkswirtschaftlichen Zwecken im Laufe vo» Jahren erreicht werden könnte, ist Lie einzige wirklich tragsähtge Grundlage für di« Leistung vierjähriger Repara- ii»»Srate».