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Sonnlag, -en i. Januar 1L2S Verla,S«»t, TreSd»« ««,eiae»»retse! Die Igeivaiiene Pettizeiie »tt Familien, »»zeige» u»d Sielleiigei»che 2i» S- Die Pettireklamezeil«. «a Millimeier breit. 1 vtterl»»gebahc 2O S Im Kalle -Sherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie LrMmig v. Anzeige,i-?l»firkge» ». Leistung v. Schabenersa,. Geschllsliicher TeU: Artur Lenz, Dresden. «ummer 1 — 27. Jahrgang »richeini «mal wdchenilich mit den illulirierten «ratisbeiliigen .D,e Welt' und .Kür uniero kleinen Leute', sowie den Lert- beiiagen .St. Benno-Blatt'. .Unierbaltung und Wissen'. .Die Welt der Krau', .«erztücher Ratgeber". .DaS gule Buch". .Filmrundlchan". Monatlicher Bezugspreis r. Mt. einschl. «ellellgeld. Eiuzeinuminer 1«t Sonntciginnmner 2U 1. HauvischrisUeiter: Tr. ch. Trsr»i,k. Dresden. GeschLftsftekl», Tr»«». Verla,, Germania, kl..«. Nil Verlag und Druckerei,Filiale Dresden. DreSdeu-A t. iüoliersirahe N. Fernnisüiuis. Vosüchecktonto Dresden »so!i. Bankkonto, Gkadiban» Tresven Ar «NI» Für christliche Politik «n» Kultur Redaktion de» Sllchflkche, votte.eituu, sdre»de».Alt,,adt l. Bolle, strah, ,7. Fmmrui Mit und »wir. Zum Jahreswechsel 1S27/1S28 An meine lieben Katholiken im Bistum Meißen! Zur bevorstehende» Jahreswende gilt mein besonderes Gedenken Euch, liebe Diözesanen, deren Seelenheil und geistlichen Fortschritt der liebe Gott in seiner erbarmenden Huld mir anvertrant hat! Die Pflicht oberhirtlichen Dankes und der von warmer Begeisterung getragene Nus der Katholiken in den Bereinigten Staaten Nordamerikas hat mich, mit den Segenswünschen des hl. Vaters beauftragt, auf apostolische Pfade in weiter Ferne geführt, um in persönlicher Anssprache den Empfindungen der Anerkennung und Bewunderung Ausdruck zu verleihen, die wir der milden Hochherzigkeit der Katholiken Nordamerikas in reichlichem Masse schulden. In zahlreichen Predigten und Versammlungen hatte ich Gelegenheit, vor dem gläubigen Volke dieser Ehrenpflicht zu genügen und durch unmittelbare Schilderung der Nor in unserer Diaspora, aber auch durch Klarleming unserer yofmnngsfrendigen Arbeit und unserer Erfolge neues, tätiges Interesse zu wecken. In persönlicher Vorsprache bei dem Präsidenten der Vereinigten Staaten und den Kirchenfürsten Nordamerikas war es mir vergönnt über unsere kirchlichen Verhältnisse klarere Anschauungen zu vermitteln. In Eurem und Eurer Kinder Namen, die Ihr der Wohltaten unserer nordamerikanischen Glaubensgenossen in der Kriegs- und Nachkriegszeit teilhaft geworden seid, versprach ich stetes Andenken au unsere Wohltäter in frommem Gebete und im hl. Messopfer und bitte Euch, dies am Beginne des neuen Jahres mit besonderer Inbrunst zu tun, damit der liebe Gott alle reichlich belohne, die uns in schweren Zeiten harter Prüfung so opferfreudige Helfer waren. Liebe Diözesanen! Von den fernen Gestaden der neuen Welt sendet Euch Euer Bischof auS einem Herzen voll warmer Liebe seinen oberhirtlichen Segen! Möge er Euch alle und jeden im besonderen im neuen Jahre auf seinem Lebenswege begleiten als ein Unterpfand himmlischer Gnaden und als lebendiger Beweis, daß auch die weiteste Entfernung die Liebe nicht zu mindern vermag, die kraft hl. Eide den Bischof an seine Diözese bindet. Am hl. Neujahrstage werde ich die Anliegen all meiner lieben Katholiken des Bistums Meißen im hl. Meßop'er Gott dem Herrn in besonderer Weise auempsehlen und innig zum Allmächtigen beten, daß von den Grenzen Böhmens und Schlesiens bis zu den Gefilden Thüringens Friede, Glück und Freude in Gott alle erfülle, die guten Willens sind! — Auch dieses neue Jahr muß neue Erfolge und Fortschritte bringen. - es wird auch neue Mühen und Opfer erfordern! Gott helfe uns zu weiterem guten Gedeihen und segne unsere guten Absichten und Ziele! New Ljork City, den 15. Dezember 1921. f Christian Bischof von Meißen. Was bringt das neue Jahr? Voll Hoffnung und Sorge begrüßen wir das Jahr 1928 an seinem ersten Tage. Wird es für unser Volk, wirs es für die Menschheit ein segensreiches sein? Heute wis sen wir nur. daß eseinJahrhöchsterpolitischer Spannung sein wird. Selten haben die Völker eine solche Fülle politischer Aufgaben am Jahresbeginn vor sich gesehen. 1928 wird d a s I o h r d e r W a h l e n sein. Die Ver- eingten Staaten. Frankreich und Deutschland werden ihre wichtigsten politischen Stellen neu gestalten. Besondere Be deutung kommt der amerikanischen Präsiden ten»' a h 1 zu, die heute im Zeichen der Abhängigkeit vom amerikanischen Kredit in Europa ein ganz anderes Inter esse findet als vor dem Kriege. Die große Frage bei die sen Wahlen ist. ob es den Demokraten gelingt, die Repu blikaner aus der Führung der Geschäfte zu' verdrängen, die diese seit 1920 innehaben. Die Aussichten der Repu blikaner sind diesmal gemindert durch den Verzicht des jetzigen Präsidenten Coolidge auf erneute Aufstellung seiner Kandidatur. Wen der Kongreß der Republikaner als Kandidaten nominieren wird, ist noch ungewiß, die meisten Aussichten scheinen der Hurgjchhrige Leiter der amerikanischen Außenpolitik, Staatssekretär Hughes, fer ner der in Deutschland hinreichend bekannte Vizepräsident Dawes und der sehr populäre Staatssekretär Hoover zu haben. Gegenüber dieser Uneinigkeit bei den Republi kanern sind die Demokraten diesmal ziemlich geschlossen: als ihr Kandidat kann schon heute der Gouverneur des Staates Nenyork, Smith, gelten. Smith ist Katholik: falls er gewählt würde, würde zum erstenmal ein Katho lik als Präsident im Weißen Hanse einziehe». Der Wakl- kampf dürfte jedenfalls sehr erbittert werden, seine Fol gen auch diesmal vor allem in der Kreditpolitik der ameri kanischen Finauzkreise nach außen hin zu spüren sein. Sollten die Demokraten ans Ruder kommen, so würde das eine weitgehende Revision der amerikanischen Politik gegenüber Europa zur Folge haben, vor allem eine freundlichere Stellung zum Völkerbund. Die f r a n z ö i i I ck e ii Ka in m e r >v ahle n wer den zeigen, ob die Mehrheit des französischen Volkes wünscht, daß ein Mann von der politischen Einstellung Poincares weiter an der Spitze des Staates steht. Die Gestaltung des Verhältnisses zwischen Deutschland und Frankreich wird durch diese Wahlen nicht nur für 1928. sondern für die nächsten vier Jahre sehr stark mitbestimmt werden. Voincare scheint schon heute darauf zu verzichten, auf der Basis des nationalen Blocks, an dessen Spitze er 1920—1921 regiert hat. den Wahlkampf zu wagen. Er wünscht einen Burgfrieden mit den Linksparteien, die jetzt das „Kabinett der nationalen Einigung" unterstützen. Ob die Linksparteien ihm diesen Weg möglich machen werden, hängt in erster Linie von der Haltung der Sozialisten ab. die sich bisber geweigert haben, verantwortlich an der Re gierung teilzunehmen. Eine Linksmehrheit scheint auch diesmal als wahrscheinlich: von den Sozialisten aber wird es abhängen, ob diese Mehrheit ausgeniitzt werden kann oder nicht. Eine französische Negierung, die weniger zögernd an der Sache des Friedens Mitarbeiten würde als das jetzige Kabinett Poincare, könnte für Enrovo höchst segensreick werden. (Fortsesgmg auf Seite 21 Politische Bilanz Von Dr, A. Flügler. Vorsitzendem der Sächsischen Zentrumspartei Die deutsche Politik hat im Jahre 1927 keine großen außenpalitischen Sensationen erlebt, wie sie 1921 das Lon« doner Abkommen und 192', der Locarno-Vertrag bedeu« teten. Auch auf kulturpolitischem Gebiete sind die begon nenen Arbeiten nicht abgeschlossen worden. Dennoch ist in diesem Jahre stille und sruchlbare Arbeit geleistet wor den, die sich in erster Linie auf st a a t s p o l i t i s ch e m und sozialpolitische m Gebiet ausgeivirkl hat. Ter Eintritt der Dentschnativnalen Partei in die Regierungskoaliiioii bezeichnet einen Abschnitt in der iuiierpolitischen Entwicklung der deutschen Republik- Zweifellos war dos Risiko, dos die Zeittrumsportei bei dieser Koalition eiugiug. nicht gering. Dadurch, daß die bisherigen Gegner der republikanischen Verfassung sich bereit fanden, unter dieser Verfassung an verantwortlicher Stelle loyal mitzuarbeiteu. war eine völlig neue Loge ge- scbaffen. Ala» sah im Zenttum den gewaltigen mora lischen Erfolg, den dieses Bekenntnis zur Republik und ihren Synl' otcu von seiten der staatsnoli! tcken Ovvo- sitivn für die Verfassung von Weimar bedeutete, mau sah aber auch die Gefahr, daß dieses Bekenntnis nur ein Lippenbeke.uilnls sein könnte. Die Zentrumspartei hat es für eine Pflicht gegen dos deutsche Volk angesehen, trotz aller Bedenken in diese Koalition h'neinzngchen. Die Zusammenarbeit ist nicht immer reibungslos gewesen: das konnte bei der Neuartigkeit der ganzen Lage nicht anders sein. Es muß aber anerkannt werden, daß die dentschnationale Reicbstogsfrcll'tion leider nicht ebenso die deutleimationale Presse un großen und ganzen loyal auf der Basis der vereinbarten Richtlinien mlloearbeitet lg". Damit ist erwiesen, daß der RmM-'-big auch von der Mitte noch rechts eine regiernngsfäbigs Koalition bilden kann: oie Arbeitsfähigkeit des deutschen Vorsaments Hot dadurch mir gewonnen. Wichtiger ist dis Feststellung, daß auch von der Reckten beute d'e Fest! breit und Rechtsgnltigkeit der republikanischen Staot-llorm anerkannt wird. Diese Anerkennung macht eine Fort- fnbrnno der politischen Brnnnenverglltnug. die nns als übles Erbe aus den krankhaften Zeiten der Inflation ge blieben ist nmnickl'ck. Eine sck>M> form sckofft zugleich eine gesunde Basis für eine sicher« wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Die Fnrckt vor einer „reaktionäre» Sozialpolitik* mar das stärkste Bedenken, dos Anfang 1927 gegen dis Koalition mit den Recktsvorteien vorgebracht wurde. Durch die gesetzgeberische Arbeit des veroangenen Iobres ist gerade dieses Bedenken gründlich widerlegt morden. Mit der Verobsckiedung der Vorlagen über die Arbeits« zeit und die Arbeitslosenversicherung bat dos Werk der sozialpolitischen Gesetzgebung eine Vollendung erreicht, wie sie bisher kein anderer Staat answeisen kann Die Zentrnmspartei kann darauf binweisen. datz ans ihren Reihen der Mann hervorgegangen ist. dem die Durchfüh rung dieses gewaltigen gesetzgeberii'M'n Wernes in e-'-ec Linie tu d>->nb">' iß. R"!ckso'-^>'9.-.ini"'9e'' Dn. n dem wir in diesen Tagen Glückwünsche zu seinem 00. Geburt---!n,-ssn>-eck"n '---,'nen ^ auf die Arbeit zurückblicken. d>e seit UM unter seiner zieibewnßten und bcbntsawen Lellnng geschallen mni-sen ist. Nicht geringere Anerkennung verdient der Re-chs- finan'innllster Dr. Köbler. der das gefürchtete Pro blem der Besnldnnosresorm entschlossen onnegackt und ge löst hat. Nicht obne heilige persönlich" Anorisse zu er fahren, die wirklich neben der stets zn begrüßenden sach- Keule: Zum Jahresende Die Well lIllnstrierte Wochenbeilagel s Recht für alle vlerztlicher Ratgeber T»riien. Sport und Spiel Filmrundschau Beachten Sie lütte den Beginn unseres neuen Noinanö ,Trr sibirische Expreß" von Front Heller in der vorliegenden Nummer l