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Oss M-e SM« ,,/loLe«LteL«-Ltt«M>atee ks-Mrtt «Mi ^»seiKee Freitag, den 13. Januar 1937 1. Beilage Nr. 12 LM LesLei-me-sststte Unterricht einbezieht. H. S. Der Landesverband Sachsen im Reichsver band für Deutsche Jugendherbergen dankt allen Parteistellen und Behörden für die Mitarbeit am deutschen Jugendherbergswerk im vergangenen Jahre. Es war möglich, das sächsische Jugend herbergsnetz weiter zu verdichten, besonders aber wurden Instandsetzungen und Gerätcverbesse- rungen in allen Jugendherbergen durchgeführt. Größter Wert ist dabei auf die Verbesserung der Feuerschutz- und Feuerlöscheinrichtungen gelegt fung der Jugend bisher aus; 585 Rundfunkge räte wurden aus kommunalen Mitteln für die Jugend beschafft. So groß die bisherige Hilfe war, so konnte doch der Heimmangel bei weitem noch nicht behoben werden. Es steht zu erwarten, daß die Städte und Gemeinden mit Unter stützung der Bevölkerung auch in diesem Jahre mithelfen, neue Heime für unsere Jugend zu schaffen. worden. Erfahrene Feuerlösch- und Bausachver ständige haben gerade aus diesem Gebiete durch ihre Beratung der deutschen Jugend hervorra gende Dienste in der Sicherung ihrer Heime und Herbergen geleistet. In den sächsischen Jugend herbergen ist die Feuergefahr durch das An bringen einer großen Anzahl geeigneter Lösch apparate, durch genaue Feuerschutzvorschristen, durch Umbau von feuergefährdeten Gebäude teilen und andere Maßnahmen völlig zurückge drängt worden. Im neuen Jahre wird unser Gau wieder um einige Jugendherbergen bereichert werden. Mit gleicher Energie wird der weitere Ausbau der schon bestehenden Herbergen betrieben. So erwar tet Sachsen 1937 eine neue Steigerung der llber- nachtungszahlen, wie auch die letzten Jahre immer neue Steigerungen brachten. Die Ju gendherbergen dienen jedoch nur an Nachge ordneter Stelle der Übernachtung, sondern sie sind vor allem Erziehungsstätten unserer Jugend. Partei und Staat werden auch im neuen Jahre an dem großen Werk dieser Erziehungsstätten Mitarbeiten. Der Einführung der Zeitung in den Schul unterricht haben sich von jeher die verschieden artigsten Widerstände entgegengestellt. In der Zeit der politischen Zerrissenheit führte man als Hauptgrund die Frage an, welche Zeitung welcher politischen Färbung eigentlich Eingang in den Unterricht finden sollte. Ein Ausweg aus diesem Dilemma war die Einbeziehung ausländischer Zeitungen in den Sprachunterricht, die jedoch bei weitem nicht der Forderung „Die Zeitung in den Schulunterricht!" genügen konnte. Bedenken wur den erhoben gegen das „Zeitungsdeutsch", wäh rend andere wiederum behaupteten, daß die Zei tung zu sehr auf „Breitenwirkung" abgestellt sei und der schulische Unterricht eine „Tiefenwirkung" anstreben müße. Von selten der Lehrerschaft wurde die Frage gestellt, in welchem Unterrichts fach die ZeitungsleMre denn überhaupt unterzu bringen sei. Die Beantwortung dieser Frage aber zeigt sofort eine Fülle von Möglichkeiten auf, bei denen die Verwendung der Zeitung als Unter richtsstoff zweckmäßig ist. D«e Zeitung — das aktuelle Geschichtsbuch Die Zeitung vermittelt jüngstes Gegenwarts geschehen und ist dadurch ein stets aktuelles und unerschöpfliches — Geschichtsbuch. Und so taffen sich auch fast alle übrigen Sparten in den Unterricht eingliedern: Im Deutsch-Unter richt wird der Naum sein für die Behandlung des Kulturteils der die grundsätzlichen Fragen der Literatur erörternden Zeitungsaufsiitze. Durch ihre Universalität der Stoffgebiete aber kann die Zeitung auch eine unerschöpfliche Quelle für die anderen Unterrichtsfächer werden: die in der Presse veröffentlichten Berichte über Erfin dungen in der Naturwissenschaft werden — beson ders im Hinblick auf die Durchführung des Vier- ;ahresplanes — im Chemie- und Physikunterricht von Wert sein: Ein Bericht über bevölkerungs politische Maßnahmen auch in anderen Ländern- wird in der Biologiestunde zu interessanten Ver gleichen führen. Diese wenigen Beispiele zeigen schon, daß der Initiative jedes Lehrers in jedem Unterrichtsfach für die Auswertung des Zeitungsmaterials weitester Spielraum gelassen ist- 8.1. 13,83 13,82 13,80 13,77 13,43 An den dustricllen »uptsächlich !e bei ver- rmlich un- r Banken anzusehen Reist ver« iursgestal- eundlichen geändert, iche Mel« t behaup« MN. estalter g und m, sich Clauß- ihende. in den verschiedensten Unterrichtsfächern. Der Geschichts- und der Deutschunterricht können das Pressewesen als Mittel geistiger Auseinander setzungen würdigen, können von Kleist die Ver bindung zu den „Berliner Abendblättern" herstel- len, können das Wirken Lessings an der alten „Vossischen Zeitung" aufzeigen und die von Friedrich dem Großen verfaßten „Berichte eines höheren Offiziers" im Siebenjährigen Krieg in den Unterricht einslechten — einige Beispiele da für, wie eng publizistische Arbeiten mit dem poli tischen und kulturellen Leben Zusammenhängen. Die Behandlung der technischen Seite, also des Druckverfahrens, läßt sich leicht in den Physik unterricht einschalten, preßrechtliche Fragen können bei der Behandlung staatsbürgerlicher Probleme Erwähnung finden. Ein vorbildlicher Weg der Auswertung des Zeitungsmaterials für Unter richtszwecke wurde von einer Berliner Schule durch die Schaffung eines eigenen Zeitungsaus schnitte-Archivs beschritten. Die an den einzelnen Fachgebieten besonders interessierten Schüler sammelten Ausschnitte aus Tageszeitun gen und Fachzeitschriften und erlangten dabei neben einem gründlichen Wissen über ihr Stoff gebiet eine wertvolle Vorbildung zu methodischer wissenschaftlicher Arbeitsweise. „Man soll die Zeitung nicht in einen Eist- schrank stellen." Diese Forderung, der die Hitler jugend als Vertreterin der jungen Generation durch die Schaffung eines eigenen Pressewesens schon lange gerecht geworden ist, ergeht auch an die Schule. „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!" Menn dieser Satz seine Geltung behalten soll, ist es an der Zeit, daß die Schule in verstärkter Form die Zeitung in ihren Verkehrsunterricht als Schulfach Zn den Osloer Volksschulen wird jetzt der Verkehrsunterricht als Schulfach eingesührt, weil die Verkehrsunsälle in den letzten beiden Zähren gerade unter Kindern und Zugendlichen in zu nehmendem Maße Opfer gefordert haben. Zn den drei untersten Klassen werden die Schüler und Schülerinnen darüber belehrt, wie sie sich als Fußgänger zu verhalten haben. Zn der nächsten Klasse werden die Straßenbahnen und ihre Ver kehrsordnung und in den weiteren drei Klassen die Radfahrer in den Unterricht einbezogen. Al» Unterrichtsmittel dient ein Straßenmodell, da» groß genug ist, um die Kinder aktiv und nicht nur als Zuschauer die Verkehrsordnung üben zu lassen. Das Auto wird nur insoweit in Betracht gezogen, als es die Kinder vom Standpunkt des Fuß gängers oder Radfahrers aus zu beachten haben. Der Verkehrsunterricht umfaßt auch eine all gemeine Erziehung der Kinder zu Höflichkeit und Hilfsbereitschaft. Ein Studenten-Sanatorium in Schweden In Stockholm befindet sich ein Sanatorium, das eine besondere Abteilung für lungenkrank« Studenten besitzt. Eine ähnliche Einrichtung besitzt nur noch die Schweiz, die in Leysin eben falls ein besonderes Studentensanatorium unter hält. Die studentischen Vereinigungen in Schwe den sorgen selbst für die Erhaltung des Stock holmer Stu.dentensanatoriums und führen den Kamps gegen die Tuberkulose mit allen Mitteln. Alle neu immatrikulierten Studenten werden ärztlich auf Tuberkulose untersucht. Durch alle Semester wird eine laufende Kontrolle durch« geführt. Die Tuberkulose ist mit Ausnahme der Mediziner, die der Ansteckung stärker ausgesetzt rnd, unter den Studenten nicht mehr verbreitet als unter der übrigen Bevölkerung. Aber di« chwedische Studentenschaft hat sich zum Ziel ge« etzt, zunächst einmal in ihren eigenen Reihen diese Krankheit nach Möglichkeit auszurotten. Studienrundretsen aus der australischen Eisenbahn Die Eisenbahnverwaltung von Neusüdwales hat in diesem Jahr zum ersten Male mit großem Erfolg den Versuch gemacht, für 150 Jungen über 13 Jahre während der Ferien eine Studienrund reise durch Neusiidwales zu veranstalten. Zu die« em Zweck ist ein Sonderzug mit Schlafwagen und Pullman-Tageswagen zusammengestellt wor den. Der Zug enthielt auch Duschen und ein Klavier. Während der mehrwöchigen Fahrt wurden 700 Meilen mit der Eisenbahn und 300 Meilen mit dem Autobus zurückgelegt, um alle Sehenswürdigkeiten und wichtigen Orte von Neu« üdwales besichtigen zu können. Die Eisenbahn« serwaltung gewährte den Schulen, die wenigstens 20 Teilnehmer stellten, eine Freifahrt für einen Lehrer. Trotz des ausgedehnten Reiseprogramms beliefen sich die gesamten Kosten für jeden teil« nehmenden Schüler auf nur 5 Pfund und 15 Schilling. Braunhemd freundliche Aufnahme fand — nur in der Jugendherberge der Lutherstadt Witten berg wurde mir einmal das Glück zuteil —, son dern fast überall waren die Herbergen der Jugend von den disziplinlosen Horden der SAI. (Sozialistische Arbeiter-Jugend) und der KJ. (Kommunistische Jugend) überfüllt, die ein höchst schamloses Treiben führten. Aber nicht genug damit, mußte der unpolitische oder nationalsozia listische Jugendwandcrer in Scheunen oder im Zelt Zuflucht suchen, weil die verfügbaren La- -erstellen der Jugendherbergen fast stets zu einem Teile mit Speckjägern oder finsteren Hausierexistenzen belegt waren, die einen Her bergsausweis erstanden hatten. Was nützte es, wenn der unterkunftssuchende Junge auf die Be stimmungen wies, daß „Wanderer" über 25 Jahren Jugendlichen Platz zu machen hätten? Nur mit Not entging ich dabei einmal einer Tracht Prügel, als ich den Herbergsvater der schwimmenden Berliner Herberge, die den be zeichnenden Namen „Oberbürgermeister Böß" trug, energisch auf diese Bestimmung aufmerk sam machte. Die Folge davon war, daß ich und «in Kamerad in der „Palme", dem berüchtigten Obdachlosenheim Berlins, Unterkunft suchen mußte, ans der die Polizei allein in dieser Nacht vier Verbrecher herausholte. Noch schlimmer stand es mit den städtischen Jugendheimen, in denen selbstverständlich nur für die roten Jugendbünde Platz war. Gelang es aber in einer Stadt der nationalsozialistischen Fraktion, auch einen Raum für die HI zu er zwingen, dann verging kaum ein einziger Heim abend, ohne daß die roten Lümmel Schlägereien herausforderten. So saßen die Jungen der HI. meist irgendwo in düsteren Kellerräumen oder alten Schuppen zusammen, die ihnen Parteige nossen zu Verfügung stellten, und richteten sich aus zu nationalsozialistischen Kämpfern. Der Sturmwind der nationalsozialistischen Erhebung hat auch die Herbergen und Heime der Jugend sauber gefegt, und es zeigte sich, daß die Sünden der roten Machthaber hier verhältnis mäßig schnell wieder gutgemacht werden konnten Eine verwahrloste rote Jugend gab es nicht mehr, die Herbergsbücher mit ihren meist zotigen und kommunistischen „Versen" kamen in die Ma kulatur, Beschmutzungen und Verschandelungen des Mobiliars wurden beseitigt, die Finanzen geordnet und dann konnte die Hitlerjugend wohlgemut in allen Gauen ihre Fahne auf den Herbergen aufziehen. Aus den Unterkünften wandernder Jugendbünde, aus den Asylen zügelloser Burschen und Mädchen wurden Heim stätten der politischen Erziehung. Hier werden nun die deutschen Jungen und Mädel körperlich gehärtet und weltanschaulich geschult. In den Jugendherbergen und Heimen erhält die deutsche Jugend ihre Ausrichtung für eine nationalsozia listische Lebenshaltung, hier findet sie Erholung lind neue Kraft, und hier erlebt sie zuerst die Kameradschaft. Nicht nur Partei und Staat, sondern vor allem auch die Eltern und Erzieher haben den Wert der Jugendherbergen und Jugendheime längst erkannt. Nachdem die gesamte deutsche Jugend unter dem Hakenkreuzbann zusammenge- saßt ist, ist die Zahl der Heimstätten längst nicht Mehr genügend. Millionenbeträge stellten die Gemeinden zur Verfügung, um diesem Mangel abzuhelfen. Nahezu 15 Millionen Reichsmark gaben die deutschen Städte für die Heimbeschaf- Wie groß die Teilnahme des jungen Menschen - an der Zeitung ist, möge die folgende vor einigen : Jahren angestellte Untersuchung belegen. Die > Befragung einer Anzahl Jugendlicher zwischen dem 14. und dein 18. Lebensjahr ergab folgendes ! Bild: i 93 Prozent hatten in der fraglichen Zeit ein - lebhaftes Interesse an der Zeitung gezeigt, wäh- i rend ihr nur 7 Prozent gleichgültig gegenüber- l standen. Dagegen verhielten sich in der Lehrer schaft 68 Prozent, unter den Eltern 53 Prozent . gleichgültig oder ablehnend gegenüber der Zeitung. Der Schüler als Zeitungsleser Eine andere statistische Erhebung bei 600 Schülern ergab, daß in einer Sexta schon 75 Pro zent der Schüler zu den Zeitungslesern gehörten, daß au? der Obertertia kein einziger Schüler mehr an der Zeitung desinteressiert war, und daß ledig lich in der Oberprima, kurz vor der Abschlußprü fung, ein Rückgang des Interesses an der Zeitung zu verzeichnen war. Noch eine andere statistische Untersuchung sei hier angeführt. Sie ergab, daß in 50 Prozent der Fälle die Zeitung irgendeinmal — meistens jedoch nur einmal — in der Schule verwandt wurde, und zwar zu 17 Prozent im fremdsprach lichen Unterricht, zu weiteren 17 Prozent in der Geschichte, 11 Prozent zur Behandlung staatspolt- tischer Fragen und bei dem Rest zur Betrachtung und Besprechung des aktuellen Geschehens. Aber nur in 2 Prozent der Fülle wurde die Zeitung selbst als kulturgeschichtliche Erscheinung für sich behandelt. Hier zeigt sich ein Weg zu fruchtbarer Arbeit. Es soll nicht der Einführung eines neuen Faches „Zeitungskunde" das Wort geredet wer den. Aber es erscheint doch notwendig, den Schü ler mit dem Wesen einer hochbedeutsamen Einrich tung des öffentlichen Lebens vertraut zu machen — selbst wenn er nicht den Beruf eines Schrift leiters ergreifen will — ebenso wie man ihm etwa die Funktion der Dampfmaschine erklärt, ohne daß er die Absicht hat, Lokomotivführer zu werden. Zettungskund« im Unterricht Anknüpfungspunkte zur Behandlung zeitungs- kundlicher Fragen ergeben sich auch hier wiederum Das Verdienst der deutschen Jugendbewegung der Vorkriegszeit war es, daß in allen deutschen - Gauen Herbergen entstanden, die den wander- I (rohen und naturliebenden Jungen und Mädel G billige und saubere Unterkunft gewährten. Wie alle guten und gesunden Einrichtungen, so fie- s len auch die Jugendherbergen in der Systemzeit ) der roten Novemberverbrecher einer gewissen Verlotterung anheim, die vor allem in den Großstädten augenfällig wurde. Es war nicht nur unmöglich, daß ein deutscher Junge im SSSN»/ Nicht fragen: Werden wir's schaffen? Es wird einem jeden von uns schwer; Ein jeder gibt sein Bestes her. Wollen und Opfer sind unsere Waffen. Nicht fragen: Werden wir's schaffen? Ja sagen! Wir betteln nicht und feilschen nicht; Betteln ist würdelos. Wir warten auch nicht auf das Glück im Schoß. Wir kämpfen und glauben — wir ringen Und werden durch Arbeit das Glück erzwingen. Wir betteln und feilschen nicht. Uns adelt — die Pflicht! Franz Mahlt« Die deutsche und englische Jugend in der Adolf-Hiller-Jugendherberge in Berchtesgaden Der Iugendsührer des Deutschen Reiches, B a I d u r von Schi rach, emvfing, wie bereits ausführlich berichtet, im Ramen des Führers in der Adols-Hitler-Juzcndherberge in Berchtesgaden die Teilnehmer am 11. Deutsch-Englischen Iugendlager. Der Iugendsührer des Deutschen Reiches (zweiter rechts) wandte sich in einer Ansprache an die englischen Iugendoertreter, für die der englische Student Parnell (stehend) im Ramen feiner Kameraden dankte. iPresse Illustrationen Hoffmann-M.)