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Wopauer« Tageblatt und Anzeiger Da« „ZschvpauerTageblatt undBuzciger, erscheint werktSaltch. Monatl-BezugSpreir l.70 StM. ZustLgS. LV Psg. »rstellmlgm werd« t« «ns. B^chSftSst., von den Boten, sowievonallenPostanstaltenangemmnn« Anzeigenpreise: L4« 40 mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; dir 93 mm breite Millimeter»eile im LertteU 25 Pfgj Rachlaßstaffes 8 Ziff«. «ad RachwetSgebühr 2L Psg. zuzllgl. Port» Da» twd ^is»opa«er Lageblatt ««d Anzeige^ ist da« z«r veröffmtlich die amtlich« Bekanntmachung« de» Finanzämter Zschopau — Bank! nag der amtlichen Bekanntmachung« der SmtShauptmannschast Flöha und de« Stadtrat» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte «'n» ontku: Erzgebirgische Handelsbank e. V, m. b. H.gschopau. «emeindegtrokonto: Zschopau Rie, r; Postsch«kkonto: Leipzig Rr. <2884- Fernsprecher Nr. 71Ü Zeitung für dir Orte: «rumhermerSdors, Waldkirch«, vüruicheq, Hohndorf, Wilischthal, veißbach, Dittersdorf, Sorna», Dittmannsdorf, Wttzschdorf, Scharftnstein, Schlößch« Porschendors N». 125 DimommtaA, dmn 31. 1338 133. RoG festerer Zusammenschluß Das üvertvütttgenbe Bekenntnis des GudetendentsGtums Zum zweiten Male haben die Sudetendeutschen ein machtvolles Bekenntnis zum Deutschtum abgelegt. Das Ergebnis des ersten Wahlabschnitts am 82. Mat wurde in den Wahlen am vorigen Sonntag noch übertroffen. Nach den bisher errechneten Ergebnissen aus sämtlichen Wahlkreise» Böhmens, Mährens und Schlesiens sind bei den Gemeindewahlen am 29. Mai einschließlich jener Orte, in denen Einheitslisten der Sudetendeutschen Partei eingebracht wurden, 307 009 deutsche Stimmen gezählt worden. Auf die Sudetendeutsche Partei entfielen davon 882 235 oder 92,2 v. H. der deutschen Stimmen. Der seit dem ersten Wahlgang geübte Terror der Tschechen hat, daS beweist die zweite Wahletappe ganz überzeugend, das Sudetendeutschtum nur noch mehr ge festigt und zusammengeschlossen. Oie letzten roten Hochburgen gefallen Zu dem überwältigenden Wahlsieg der Sudetendeut« fchen Partei schreibt die sudetendeutsche „Zeit am Mon tag" u. a.: Der neuerliche über alle Erwartungen große Erfolg der Sudetendeutschen Partei bei den Gemeindewahlen am 29. Mai hat im gesamten Sndetendeutschtum riesige Be geisterung hervorgerufen. Vor den Häusern der völkischen Zeitungen tu den sudetendeutschen Städten, von denen die Wahlergebnisse -um Aushang gebracht wurden, drängte sich eine festlich gestimmte Menge, die auch die neuen fchwerenVerlustederSozialistenundKom- munisten lebhaft besprach, ehrlich erfreut über das Heimfinden so zahlreicher Volksgenossen zur Volksgemein- fchaft. Die Wahlergebnisse aus dem Egerland, in dem die letzten roten Hochburgen endgültig gefallen sind, und aus büdmähren, das sich ebenfalls fast durchweg voll« zähltg zu Konrad Henlein bekannte, aber auch die in allen anderen Teilen weit über den Erwartungen liegenden günstigen Ergebnisse wurden immer wieder mit Hetlrufen quiLlert. Die Wahlen selbst sind, soweit sich übersehen läßt, überall ruhig verlaufen, was angesichts der vielfachen Her ausforderung ein besonderer BewetsderDtsziplin des Sudetendeutschtums ist. Nach einer richtiggestellten amtlichen Meldung haben am Sonntag Wahlen in 1365 Gemeinden stattgefunden, von denen 921 tschechische oder slowakische Gemeinden, 367 deutsche Gemeinden, 22 polnische Gemeinden, 47 karpato- russische und 8 ungarische Gemeinden waren. Ursprünglich waren die Wahlen für den 29. Mai in 2459 Gemeinden ausgeschrieben worden. Der Unterschied zu der Zahl der tatsächlich stattgefundenen Wahlen ergibt sich daraus, daß eine Reihe von Wahlen verschoben wurde. In 1052 Ge meinden, davon 699 in der Mehrheit tschechische oder slo wakische, 347 deutsche und 6 karpatorussische, entfielen die Wahlen, weil entweder nur eine einzige Liste einge bracht wurde — in den deutschen Gemeinden war es die Liste der Sudetendeutschen Partei — oder weil sich die verschiedenen Parteien auf die Kandidaten entsprechend ihrer Stärke ohne Wahl einigten. In Groß-Lomnitz in der Zips fand zum erstenmal seit dem Jahre 1918 eine Gemeindewahl statt, da vorher immer eine Einheitsliste eingebracht wurde. Die Karpaten deutsche Partei Konrad Henleins erhielt erstmalig 191 Stimmen (4 Mandate), die Zipfer Deutsche Partei 352 Stimmen (8 Mandate). In Ratzersdorf erhielt die Liste der Karpatendeutschen Partei 513 Stimmen (5 Mandate). Gegen 1931 konnten die deutschen Stimmen verdoppelt werden. In der Gemeinde Velke-Uherce ist die von Sied lern auf der Kremnitzer Sprachinsel angesetzte deutsche Siedlung Radaditz zum erstenmal politisch in Erscheinung getreten, wo die Liste der Karpatendeutschen Partei 70 Stimmen vereinigte. Noch vor den Parlamentswahlen im Jahre 1935 wußte niemand von diesen Volksgenossen im fremdsprachigen Meer, die erst kürzlich von deutschen Volkslumsarbeitern entdeckt wurden. Wage« Prags Die an Grenzzwischenfällen beteiligten Militärflieger sollen bestraft werden Der Leiter der Politischen Abteilung des Prager Außenministeriums, Gesandter Dr. Krno, hat, wie das Tschechoslowakische Preßbüro meldet, den deutschen Ge sandten Dr. Eisenlohr über die Untersuchung des Ueber- fliegens deutschen Gebietes durch tschechoslowakische Mili tärflugzeuge unterrichtet und zugesagt, daß alle Schul digen bestraft würden. Weiter hat Gesandter Dr. Krno mitgeteilt, daß die Grenzzone, deren Ueberfltegen den tschechoslowakischen Militärflugzeugen verboten worden sei, auf zehn Kilometer ansgedehnt wurde. * Es bleibt nur der Wunsch offen, daß die Zusage des tschechoslowakischen Außenministeriums zur Tatsache wird, und daß, wenn weitere Gren'zzwischensälle wirksam unter bunden werden, endlich wieder Beruhigung im Grenzge biet eintritt. StM EiMM tu Park and Laaim Musch «ach WM Lösung -es Problems Das machtvolle Bekenntnis des Sudetendeutschtums für Konrad Henlein auch in der zweiten Etappe der Ge- mcindewahlen hat selbst die Prag sonst so freundlich ge sinnten Mächte davon überzeugt, daß das Problem der Minderheiten in der Tschechoslowakei nicht mehr aufge- schoben werden kann, sondern einer schnellen Lösung be darf. Man muß die Disziplin und die Zurückhaltung der Deutschen trotz aller tschechischen Provokationen vorbehalt los anerkennen. Die Pariser Presse verzeichnet den ruhigen Ver lauf des zweiten Wahlsonntags. Sie kann den gewaltigen Sieg Henleins nicht leugnen. So schreibt zum Beispiel der dem Pariser Außcnamt nahestehende „Petit Paristen- unter an derem: Die Erfolge der Henlein-Anhänger seien beträchtlich. Der Eindruck der Entspannung halte Weiler an. Sowohl in Prag wie in den übrigen Hauptstädten verfolge man aber die Entwicklung in der deutsch-tschechischen Aussprache mit großer Aufmerksamkeit. Die „Epoque" stellt in ihrer Betrachtung des Wahlsonntags fest, daß im sudetendeMschcn Gebiet allgemein eine fühlbare Zunahme der Henlein-Anhänger zu verzeichnen hat. Wenn man auch für die nahe Zukunft keine neuen Störungen zu erwarten habe, so bleibe immerhin das gesamte Problem in seiner Schwere bestehen und müsse so schnell wie möglich g e« l ö st werden. „Matin" meint, die internationale Lage scheine sich zwar gebessert zu haben, wenn man aber auch bis zum Augenblick das Schlimmste habe verhüten können, so blieben die Schwierigkeiten doch voll und ganz bestehen. Es habe jetzt endlich den Anschein, als ob die Prager Negierung entschlossen lei, den Sudetendcutschen Konzes one» zu machen. Unter allen Umständen, so fährt das Blatt fort, dürften die Dinge aber nicht in die Länge gezogen werde». Die Forderun gen der Sudetendeutschcn hätten bereits viel eher in Betracht gezogen werden müssen. „Journal" unterstreicht in seinem Prager Bericht dir Tatsache, daß es Henlein geglückt sei, 90 v. H. der deutschen Stimmen auf sich zu vereinen. Den Londoner Blättern geben die Wahlen wieder um Anlaß, sich ausführlich mit dem tschechischen Problem zu befassen. Die halbamtliche „Times" stellt fest, daß dieses i Wochenende im Gegensatz zu dem von vor acht Lagen gestanden habe. Die Beratungen zwischen Hodscha und den Führern der Sudetendcutschen Partei hätten zum ersten Male beiden Seiten ' Fortschritte gebracht. Weiter hebt der Bericht hervor, im Ver gleich zu den Wahlen von 1935 hätten die Sudetendeutschen erheblich an Stimmen gewonnen. Sozialdemokraten und Kom munisten hätten sogar in ihren Hochburgen schwere Verluste erlitten. Das Ergebnis der Wahlen scheine zu sein, daß nur eine unbedeutende Zahl der deutschen und tschechischen Wähler bereit sei, sür die demokratischen Ziele der Tschechoslowakei ein« zutreten. Die Stellung ungarischer maßgeoenoer rrreiie zu der tschechischen Krise wird im „Pester Lloyd" dargelegt, wobei auf die europäische Gefahr einer provokatorischen Hal- tung der Tschechoslowakei aufmerksam gemacht wird. Dank der Disziplin der Sudetendcutschen und der klugen Politik der Reichsregicrung sei trotz maßloser Provokationen der Sturm der vergangenen Woche an Europa vorbeigezogen. Aber der Horizont bleibe auch weiterhin düster, weil die Probleme nur verschoben, aber nicht gelöst wurden. Man müsse in den europäischen Staatskanzleien die bange Frage aufwerfcn, ob die Tschechoslowakei ein de» Frieden er- haltendes Element sein wolle oder ob ihre eigenen Scharf, mach« nicht die Richtung einer eruptiven Entscheidung einzu- schlagen suchten. Es sei höchste Zeit, daß man in London endlich merke, daß Großbritannien und mit iüm die ganze zivilisierte Welt Gefahr laufe, einem waghalsigen internationalen politi schen Ziel rettungslos zum Opfer zu fallen. In der i t a l i e n i s ch e n Presse hat der neue große Wahl sieg der Sudetendeutschen wieder den stärksten Eindruck gemacht und wird als eiue erneute Bestätigung sür die Berechtigung der sudelendeutschen Forderungen aufgesaßt. Das Ergebnis des zweiten Wahltages wird von der römischen Presse unter Ueber- schriften wie „Ucberwältigcnder Sieg Henleins", „Die Su- detendeutschsn geschlossen hinter Henlein" unterstrichen. Von der oberitalienischen Presse wird die scharfe Ablehnung jeder Kompromißlösung durch Henlein, ebenso auch seine Aeußerun» gen über die unduldsame Haltung der Tschechen und ihre an« aemaßte Herrscherrolle hervorgehoben. Der Mailänder „Popolo b'Jtalia" stellt fest, daß sich am Sonntag ein neuer erdrückender Sieg der Sudetendeutschen Partei gezeigt habe. Vie «ieukeke Das neue überwältigende Bekenntnis des Sudelen deutschtums zu Konrad Henlein und zur deutschen Volks gemeinschaft mag die Prager Negierung als Antwort auf den seit dem ersten Wahlgang ständig gesteigerten Terror gegen das Deutschtum ansehen. Prag macht hier wieder dieselbe Erfahrung, die einst die großen Mächte machen mußten, als sie glaubten, Deutschland nur als Ausbeu tungsobjekt gebrauchen und die Deutschen als Menschen niederen Grades ansehen zu können: Gerade die Drang salierungen, die schreienden Ungerechtigkeiten und De mütigungen haben dazu beigetragen, das deutsche Selbst« bewußtsein wieder zu wecken und das Zusammengehörig« eitsgefühl wachzurufen. Der Deutsche in der Not schließt ich noch enger zusammen. Er läßt sich nicht zermürben, andern seine Kraft wächst mit den Widerständen, die er indet. Das Sudetendeutschtum hat ein Beispiel von Disziplin und Ueberlegenheit bewiesen, das überall in der Welt nur höchste Achtung findet. Die getreue Gefolgschaft Konrad HenleinS kennt ihr Ziel, und auf dieses Ziel marschiert sie zu, ohne rechts und links zu blicken, in dem festen Ver« trauen auf ihre Kraft und in der sicheren Erwartung ihres Sieges. Die Sudetendeutschen haben in der zweiten Wahletappe die Berechtigung ihrer Forderungen an Prag noch stärker unterstrichen, und wir verzeichnen es mit Ge nugtuung, daß man auch in London und Paris etnsieht, daß die Tschechoslowakei mit der Verwehrung der Rechte an das Deutschtum auf aussichtslosem Posten steht. Der Wahlgang am Sonntag hat den krassen Gegen satz zwischen dem zähen friedlichen Kampf der Deutschen und dem hemmungslosen Terror tschechischer Soldateska und Polizei herausgestellt. Es hat sich wieder erwiesen, daß der eiserne Wille stärker ist als Bajonette, und oaß der Sieg dem gehört, der die stärksten Nerven hat. Die Tschechen haben gerade zwischen dem ersten und dem zweiten Wahlgang zur Genüge bewiesen, wie wenig sie bereit sind, am Frieden in Europa mitzuarbeiten. Daß die Tschechoslowakei heute ein Gefahrenherd in Europa ist, das dürfte auch denen klargeworden sein, die es sich nicht eingestehen wollen. Reichsminister Dr. Goebbels hat in seiner Dessauer Rede die Dinge wieder einmal klar und deutlich dargelegt. Seine Worte waren wie ein frischer Windstoß in eine Atmosphäre von Spannung und Unheil. Der Minister hat kein Blatt vor den Mund genommen, weil er weiß, daß nur da Gedeihliches entstehen kann, wo Ehrlichkeit und Offenheit herrschen. Das natio nalsozialistische Deutschland ist ein Feind aller dtvloma« Plumpe Preffemethoden! Ein Führerinterview aus den Fingern gesogen! Die englische Zeitung „Sunday Graphic" veröffent« licht ein angebliches Interview mit dem Führer, das die« ser einem gewissen Edward Price-Bell vor etwa zehn Tagen gegeben haben soll. Der Führer soll dabei u. a. erklärt haben, er lade zu einer Dauerregelung mit Frank« reich ein, schlage ein „Luftlocarno" an der Westgrenze vor und habe einen umfangreichen Friedensplan für Europa vorbereitet. Wie hierzu amtlich mitgeteilt wird, handelt es sich bei der ganzen Meldung um eine plumpe Fälschung und Lüge von seltener Dreistigkeit. * Was die englischen Preffemethoden angeht, so sind wir schon allerlei gewohnt. Von scheinbarer Loyalität und Objektivität bis zu nackten Gangstcrstreichen stuft eine gewisse Presse ihr unverantwortliches Spiel gegen Deutsch, land und andere Ordnungssaktoren ab, ein verderbliches Spiel, das immer dann stärkstens einsctzt, wenn bedeut same politische Entwicklungen eintreten. Der freche Be trug, den jetzt ein englisches Blatt seinen Lesern mit einem Interview vorsetzt, das nie stattgesnnden hat, (der Füh rer hat den „Journalisten" Price-Bell nie gesehen!) ist mit nichts, auch nicht mit der „Konkurrenz" zu rechtfer tigen. Man wird dieser Art von Nevolverjournalisten nur dann gerecht, wenn man dahinter ein System erkennt: Man legt irgend jemandem, in diesem Falle dem Führer, angebliche politische Pläne in den Mund, um sie erstens umgehend sofort selbst zu verzerren, und zweitens dann, wenn von der betroffenen Stelle das Dementi kommt, aus dieser Tatsache in unverschämter Weise neues Kapi tal für Verleumdungen und Hetzereien zu schlagen. Zum vorliegenden Fall braucht im übrigen nicht erst festgestellt zu werden, daß der Führer Wohl kaum aus dem Umwege über ein so unbedeutendes Blatt an seine bekannten Frie densvorschläge erinnern würde, die der unsaubere Schrei berling als neu in die Welt posaunen will.