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Menliuer Anzeiger rden p 10. Jahrgang. wimmer 106. Dienstag, den 14. September 1897. und Zeitung für Seifersdorf, oß- und Kleinölia, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz etc. M er«. rei beiiü" Denan. »aann. 's' I»nr s Dillen^. Dl bieiV I I - Ab" ,c -epieo^ ska ukwiUh I Atts «ttserer Gegend. hauel' ster». ^ko. entwickelt, alleiit selbst dieses wird durch allzugroße Feuch tigkeit wässerig und kraftlos. Das Kraut der Kartoffeln beginnt bereits schwarz zu werden und die Knollen zeigen schon bedenkliche Neigung zum Erkranken. Gebe Gott, daß endlich einmal die uns fast unbekannt gewordene Sonne aus dem Platze erscheine und nachhole, was überhaupt noch nachzuholeu ist! — Am Freitag Morgen wurde auf der Bahnstrecke Haiusberg-Tharandt ein böhmischer Arbeiter über fahren und sofort getödtet. — In kurzen Zwischenräumen hatte die Braunschweiger Polizeidirektiou zwei Fälle zu verhandeln, in denen Schul mädchen, die beide körperlich stark entwickelt waren, Vor gaben, von Arbeitern vergewaltigt worden zu sein. Die Angaben waren, wie die Untersuchung feststellte, erlogen und von den Mädchen aus reiuer Sensationslust ausge dacht worden. Mögen nicht schon ähnliche erdichtete Vor fälle auch zrir Bestrafung der Beschuldigten geführt haben? So wird zum Beispiel aus Ostpreußen berichtet: Ein schwerer Justizirrthum ist durch das Gestäuduiß eures Ster benden aufgedeckt worden. Im Kreise Osterode starb neu lich der Besitzer Schareina, nachdem er dein Geistlichen gebeichtet hatte, vor über 20 Jahren an einem Schulmädchen einen Lustmord begangen zu haben, wegen dessen der da malige Lehrer des Ortes zu fünfzehn Jahren Zuchthaus verurtheilt wordeu ist. Dieser unschuldig Verurtheilte hat diese Strafe mich ganz verbüßen müssen. — Am Zahuhalsbaud erhängt. Auf eigenartige Weise um das Leben gekommen ist am Sonnabend Nach mittag uin 4«/« Uhr in Berlin das fünfviertel Jahre alte Töchterchen Elisabeth der Schlosser Springer'schen Eheleute aus der Madaistraße 9. Das Kind spielte auf dem Fuß boden in der Küche unter Aufsicht der Mutter; es hatte eiu Bäudchen mit dem bekaunten Zahuring um den Hals. Am vergangenen Sonntag entgleiste am Eingänge ^ahuhofs eiu Wagen des früh 1/2 7 Uhr von Kips- ' hier eintreffenden Zuges. Glücklicherweise hatte der keine weiteren Folgen, als eine kleine Verspätigung 8uges. Die Ursache ist noch nicht aufgeklärt, doch "l irgend eiu, während der Fahrt sich eingestellter, un- -°rkt gebliebener kleiner Defect am Wagen als solche ^ehen sein. Das Kirchweihfest unserer Parochie wird bc- nächsten Sonntag, Montag und Dienstag gefeiert, wir, daß nicht etwa ungünstige Witterung die bsgäste ferne hält. Eiu saftiger Braten und frischer Mskuchen wartet ihrer. Wie wir bereits mitgetheilt, k uns auch der seltene Genuß eines Concertes, ver- Met von der Freiberger Jägerkapelle im „AmtsHof", 'len sein. Die Mutter verließ auf kurze Zeit die Küche, um in dem daneben belegenen Zimmer etwas vorzunehmen. In dieser Zeit des Alleinseins richtete sich das Kind vom Fußboden auf und gerieth mit dem Halsband hinter den Riegel des Bratofens an der Kochmaschine. Die Kleine war nun völlig hilflos und konnte weder das Band lösen, noch auch schreien, da ihr der Hals zugezogen war. Sie erhängte sich, und die Mutter fand bei der Rückkehr ihr Kind nur als Leiche vor. — Der Tod des Wilderers. Am Sonntag wurde im Forstrevier Jagdkrug der als Wilderer bekannte Ar beiter Berndedeit von einem Forstbeamten auf frischer That ertappt. Auf den Anruf des Beamten riß er das Gewehr an die Backe, um auf den Beamten zu schießen; ehe er dies aber ausführen konnte, streckte ihn der Schuß des Bedrohten nieder. B. hatte den Schuß in die Brust erhalten und verschied nach kurzer Zeit. — Prinzessin Campbell von Toronto. Die Reisenden des aus Ereil im Pariser Nordbahuhofe an- langeuden Zuges waren nicht wenig überrascht, aus dem — Packwagen eine kolossale Negerin heraussteigen zu sehen, da ihre Körpermaße nicht gestattet hatten, in einem einfachen Abtheil Platz zu nehmen. Die unter dem Namen Prinzessin Campbell von Toronto bekannte scharze Dame wiegt nicht weniger als 236 Kx. Ihre Arme haben einen Umfang von 75 em, ihre Arust einen solchen von 2 w 10 ein und ihre Taille von 1 m 80 ow. An dem Knöchel haben die Beine 61 em Umfang. Die „Prinzessin", die eine tiefschwarze Hautfarbe hat, zählt 34 Jahre uno liebt trotz der Schwierigkeiten, die das Fahren für sie mit sich bringt, leidenschaftlich das Reisen. So hatte sie sich auch zur Weltausstellung nach Chicago begeben, wo sie den ersten — Schönheitspreis, für farbige Damen wohlver standen, errang. VOV K,ä6 >cl> — „Regen, Regen, Nichts als Regen!" ist das Stich- k h unter welchem die heutige Menschheit seufzt. Nach- ^r nuumehr hinter »ns liegende Sommer die heftigsten Zerschlüge aufwies, strömte seit vcrgaugeueu Dienstag .himmlische Naß ununterbrochen auf uns hernieder^ ^lienZ mit der Abwechslung, daß aus dem Platzregen plll- ' eilen ein intensives „Nieseln" entsteht, oder umgekehrt. " " de» Blickes schaut der Laudwirth jeden Morgen zu bleigrauen Himmel empor, der hartnäckig sich jeder Eten Anordnung verschließt. In manchen Gegenden eblltg^ste die Grummet-Ernte als verloren auzusehen sein und "iNerlust mr dein vielfach noch nicht eingebrachten, auf ! Feld? faulenden Hafer ist nach vielen Tausenden zu Kschiageu. Die Bestellung der Wintersaaten wird uu- kstM» aufgehalten und bedeutend erschwert. Nur das -«tbstfutter hat von der Nässe prvfitirt uud sich Prächtig V3U8 3. o ri.