Volltext Seite (XML)
>ie A, Amtsblatt Verantwortlicher Redaeteur: Carl Irhnc in Dippoldiswalde Ob Glück und Segen, wahrer HerzrnSfrieden Int neuen Jahr uns heiter lächelnd grüßt — Stets wollen muthig wir nur vorwärts schauen Und Hoffnung leuchte strahlend uns voran, Dazu ein ernstes, gläubiges Vertraue» — So wandeln leichter wir der Zukunft Bah«. Mes. c. Wenn die Pflege ntz eines Ortes von WSeißertL. Zeitung" «scheirjt «SchentNch dreh mal: DienStog, Donners- ä»a und Sonnabend. --->- PttiSvierteljLhrG 1 25 Pfg., zweiFnatltch 84 Pfg, einpWatt'ch L Zün» Jahreswechsel Beut's Freude uns und ungetrübtes Glück? O eit'le Müh', den Schleier keck zu heben, Den.ynflchtbar der Hähern Mächte Hand Nm unser künftig Schicksal weiß zu Äkke ward dies einem Sterblichen bekannt! Doch was uns auch in Zukunft sei beschkede», Ob bitt res Leid ihr dunkles Reich umschließt, 71 bis 80 Jahren 10 Personen (11," °/°), von 81 bis 90 Jahren 2 Personen (2,»s«/»), über 90 Jahren 1 Person (1,>»°/o). Der Diphtheritis, Scharlachsieber und dem Croup erlagen die meisten Verstorbenen, in Summa 14. An Gehirnschlag starben ebenfalls auf fallend viel, nämlich 8. Den Krämpfen erlagen 8 Kinder. An Miliar-Tuberkulose verstärken 6, infolge Altersschwäche ebenfalls 6 Personen. In 5 Fällen waren Lungenentzündung, in je 4 Fällen Gehirnhmrt- entzündung und Lungenschlag die Todesursache. Ferner sind auch 4 todtgeborene Kinder zu verzeichnen. Schlag fluß, Darm- und Magenkatarrh mwBauchfellentzüN- dung, Magenkrebs, Wassersucht, Brustwäffersucht mit Altersschwäche waren in je 3 Fällen die Todesursache. An Stickfluß mit Herzschlag, T^pbus abdominalis mit Herzschlag verschieden je 2 Personen. Nierenentzün dung, Darmentzündung, Lungenbrand, Lebercirrhose, Magen- und Herzerweiterung mit Gelbsucht führten in ft 1 Falle den Tod herbei. Auch 3 Unglückliche finden sich unter den Abgeschiedenen, die sich freiwillig den Tod gaben. Ferner ein auf Frauensteines: Flur todt aufgefundener, aus Blankenstein an der Ruhr stammender Fremdling. Möchte alKn um die lieben Abgeschiedenen Trauernden in dieser festlichen Zeit auch Freden in ihr bekümmertes Herz gekommen sein. Möchten sie eingedenk sein, daß auch ihre Lieben, frei von allem irdischen Leid, mit den himmlischen Heer- schaaren einstimmen in den Lobgesang: Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. — Mit Neujahr verläßt der hiesige Obergrenz aufseher Robert Grumpelt seine bisherige Stellung, um von dieser Zeit als Obersteueraufseher in Freiberg zu amtiren. An seine Stelle tritt Herr Hugo Gey, früher Steuerausseher in Waldheim. Ferner wird Herr Straßenbauaspiranr Wagner von hier in gleicher Eigenschaft in den Pirnaer Bezirk versetzt. — Am vergangenen Montag, dem heiligen Weih nachtsabende, verunglückten beim Schmiedemeister Kreher im benachbarten Hennersdorf durch jugendliche Un vorsichtigkeit 2 Kühe, 1 Kalbe, 2 Schweine, 6 Gänse und 6 Hühner. Zwei im Alter von 3 und 4 Jahren stehende Kinder des Herrn Kreher sinh mit einem Christbaumlichte in den im Stall befindlichen Apart ment gegangen, wobei dem einen Kinde das Licht ent fallen ist. In dem Glauben, daß das Licht verlöscht sei, sind sie hierauf in die Wohnstube zurückgekehrt, ohne den Eltern etwas von dem Vorfall zu berichten. Leider hatte das noch nicht verloschene Licht eine Schütte Stroh ergriffen. Durch den dadurch sowohl, als auch durch den glimmenden Dünger entstandenen Brand geruch aufmerksam gemacht, ging die Ehefrau des ab wesenden Herrn Kreher in den mit Rauch dicht ge füllten Stall und fand das Vieh in einem solchen Zustande, daß es schleunigst getödtet werden mußte. Glücklicherweise ist durch das rechtzeitige Bemerken noch größerer Schaden abgewendet worden. — 30. Dezember. Bei der Wahl eines hiesigen Ortspfarrers ist am heutigen Tage Herr Diakonus Lange aus Leisnig gewählt worden. Dresden. Nach den neuesten Veröffentlichungen des statistischen Bureaus leben in Sachsen 175313 deutsche Ausländer, d. h. Staatsangehörige an derer deutscher Staaten, während in Preußen nur 163390 solcher Ausländer leben. , Am AahttMkchsrl. Es ist ein uralter Brauch, eine geistige Sammlung zu suchen, ein orientirendes Facit zu ziehen, wenn der Zeitpunkt wieder da ist, wo das alte Jahr in das „ewig still stehende Meer der Vergangenheit" hinab sinkt. Soweit dabei die persönlichen Momente in sozialer und wirthschastlicher Beziehung eine Rolle spielen, mag Jeder Einkehr hallen in sein eigenes Ich und vor dem Forum seines Gewissens das alte Jahr passiren lassen, Und nur der Rückblick auf die öffent lichen Angelegenheiten gehört auch vor die Oeffentlichkeit, in die Behandlung der Tagespreffe. -Nicht an alle Fortschritte und Bestrebungen des politischen Lebens läßt sich ein jährlicher Maaßstab legen, aber es finden sich doch eine gute Anzahl solche, wo dies der Fall ist, zumal wenn wir das würdigen, was wir dem Gesammtvaterlande zu danken haben. Auch im -verflossenen Jahr« hat sich das deutsche Reich als ein Bollwerk des Friedens erwiesen, kräftiger und stärker als früher noch hat der bewährte Leiter der 'deutschen Politik das Friedensband um Deutschland pnd die befreundeten Staaten gewunden, die König reiche Rustichuen und Serbien suchten und fanden Aufnahme Ans mitteleuropäischen Friedens Kunde und auch zwischen Spanien und Deutschland vollzog sich eine engere friedliche.und freundschaftliche Annäherung, deren Ergebnisse durch die Reise des deutschen Kron prinzen nach Spanien noch vor Kurzem in hellstem Lichte strahlten, und auch der Romfahrt des Kron prinzen können nur günstige Wirkungen bezüglich der Beziehungen Deutschlands zu Italien und die päpst liche Kurie beigemessen werden. Kommt man aus diesen Gründen zu dem Schluffe, daß Deutschlands Macht und Ansehen in dem zu Ende gegangenen Jahre, einen bedeutenden Zuwachs im Rathe der Völker erfahren haben und daß auch , der innere Fortschritt, die wirthschaftlichen und sozialen ' Verhältnisse auf keinem Gebiete einen Rückschritt, wohl aber auf vielen Gebieten Fortschritte zeigten, so würde es geradezu undankbar und unklug erscheinen, sich durch noch bestehende und zum Theil unvermeidliche Schattenseiten oder gar durch die Kämpfe um Zölle und Steuerst die Befriedigung über die politische Lage des Vaterlandes verderben zu lassen. Dies kann nur Denen passiren, welche kleinliche Nörgeleien über den Hortschritt des Ganzen setzen und sich von einseitiger Parteisucht in ihren Urtheilen bestimmen lassen. War soästch das 'verflossene Jahr für unser Vater land, Das ja auch' von allen außerordentlichen Noth- ständen vKksLsnt blieb, ein gesegnetes, so können wir umsomehr auch Gutts von dem neuen Jahre hoffen, weil uns 'nwch menschlicher Rechnung die Friedens bürgschaften in' reichem Maaße bescheret sind und hinsichtlich unserer Re, den NatianGdie'Aej Pflichtgefühl uckd FS sterne ihres Tmtns. s sicht mag va? veytM eintreten uG^säae N Nationen weitepPrfP wir ierunß, Parlamente und schaffen- »erztugung haben, daß Arbeit, chchtiäteit auch ferner die Leit- nn werden. Mit dieser Zuver- Voll aötrost in das nepe Jahr tMn mben den anderen Knltur- wir darin die Berechtigung, heute eines Vereins zu gedenken, der am Schluffe des eben verflossenen Jahres das Jubelfest seines 75jährigen Bestandes ge feiert hat. Es ist dies die im Dezember 1808 hier gegründete „Harmonie-Gesellschaft", der älteste unserer geselligen Vereine. War auch die Zeit der Gründung eine trübe und erfüllte dieselbe die Ge- müther mit bangen Besorgnissen für die Zukunft, so hat sich doch der damals gefaßte Beschluß, einen geselligen Mittelpunkt zu schaffen, als ein praktischer und wohl begründeter bewährt, und hat die Gesellschaft nicht wenig dazu beigetragen- Hunderten von Personen den Aufenthalt bei uns angenehm und zu einer lieben Erinnerung zu machen. Das beweisen unter anderm auch die zahlreichen Zuschriften, welche der Gesellschaft gelegentlich des am 30. Dezember d. I. gefeierten Stiftungsfestes von ehemaligen Mitgliedern mit den besten Wünschen zugegangen sind. Wir schließe» uns denselben von Herzen an. Möge Vie Harmonie- Gesellschaft wie bisher fortfahren, ein Mittelpunkt edler Geselligkeit zu sÄn, möge sie den guten Ruf unserer Stadt, „daß es sich in ihr leben lasse", wahren und befestigen helfen, wie sie eS bisher gethan; möge sie auch dem von ihr verfolgten edlen Zwecke, armen Kindern zu Weihnachten durch eine Bescherung Freude zu schaffen, wie bisher treu bleiben. — Am Neujahrstag (nicht am 6. Januar, wie in vor. Nr. d. Bl. zu lesen) wird Abends im hiesigen Schießhaussaale ein Gesang-Concert von dem 12 Personen starken Sängerbund Jobannstadt aus Dres den, unter Mitwirkung einiger Mitglieder des Residenz theaters, stattfinden, worauf aufmerksam zu machen wir nicht unterlassen. — Von einem noch rechtzeitig erstickten Brande wird aus Börnersdorf bei Liebstadt berichtet, und zwar hat sich beim dasigen Gutsbesitzer Bräuer am 24. Dezbr. gegen Mittag das über dem Backofen lagernde Heu entzündet. Auf Alarm des Besitzers ist der Brand mit Hilfe der herbeigeeilten Nachbarn alsbald unterdrückt worden. — Am Nachmittag des 23. Dezember ist in Bur kersdorf der Stammgutsauszügler Hauptvogel von da todt aufgefunden worden. Derselbe ist 61 Jahre alt und hinterläßt Ftau und eine Tochter. Johnsbach. Den Hinterlassenen des Zimmer manns Hanke hier ließ ein Herr aus Lauenstein am heiligen Wend als Weihnachtsspende zwanzig Mark überreichen. W Frauenstein, 27. Dezbr. Bei dem nunmehr hinter uns liegenden Weihnachtsfeste wird in hiesiger Parochie sicher manche verborgene Thräne geflossen sein. Hat doch in diesem Jahre der unerbittliche Tod aus der trauten Kinderschaar, die gar so gern den strahlenden Weihnachtsbaum mit den darunter liegenden Schätzen umgiebt, aus unserer Parochie so ungemein viele Opfer gefordert, wie seit einer Reihe von Jahren nicht vorgekommen ist. Es starben im Ganzen in hiesiger Parochie 87 Personen (10 mehr als im Jahre 1882 und 30 mehr als im Jahre 1881). Davon starben unter 1 Jahre 20 Personen (22,«» °/o), von 1 bis 10 Jahren 24 Personen (27," «/»), von 11 bis 20 Jahren 6 Personen (6,«»», von 21 bis 30 Jahren 3 Personen (3,<5 »/»), von 31 bis 40 Jahren 6, won 41 bis 50 Jahren 3, von 51 bis 60 Jahren 3, von 61 bis 70 Jahren 9 Personen (10,o/o), von Inserate, bedeutenden Auslage. WM Blattes» eine sehr MM..K sauie Verbreitung.finden,,' »erden mit 10 Pfg.'di« ' Gpattenzcile oder deren Raum berechnet. — Ta- . bellarischc und complicirt» Jnsetate mit entsprechen dem Ausschlag. — Eime» sandt, iin revaktioneH» > Theile, die SpaltenM« So ist,drnitzMederüm^ei!n Jahr entschwunden, EIn'echyesFKgt geheiumißbpll herauf — M fliGen fik dahin, die trd'schen Stunden, Uuß HDt Macht hemmt Ihren ffücht'gen Lauf: PqH ftehey «nHeS neuen Jahres Morgen Wk zagend da mit ungewissem Blick — Beut'S uuS in seinem Schooß nur neue Sorgen,