Volltext Seite (XML)
I . ^^<7, ''^7^WMWt . '- L ErWb.HMssreund » Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1886 209 Donnerstag, den 9. September. Oeffentliche Sitzung ebenen Zeit im Gastha«se „zum Bade" in Raschau sich einzufinden oder ihre Gebote des Bezirksausschusses i« Bezirke der Königliche« ^tShauptmannschast iS dahin schriftlich anher einzureichen. am 11. SeptemSer 1886 R-chm^ im Saale des amtShauptmannschMichen Dtenstgebäude». Zwickau, am 30. Slugust 1886. 8. erlassen, welche einfach verbietet, die Trupven nach 7 Uhr Morgens überhaupt noch marschiren zu lassen. Aber der „Temps" setzt seinen Lesern bei Besprechung dieses Thema» ausführlich auseinander, daß dis R-um und Zeiterforder- ren Herzen nde Liebe la. September, Ptversamm- s Erscheinen Vorstand. he uns so n Begräb- >r, unsern nisse für den Aufmarsch großer Truppenkolonnen dis guten Absichten dieses Befehl» meistens illusorisch machten, indem ein Armeekorps, das sich mit seiner Avantgarde um 5 Uhr früh in Bewegung setzte, bet der üblichen Länge der Tages märsche im günstigsten Falle erst um 1V, Uhr Mittag» mit seinen letzten Leuten an Ort und Stelle sein könnte. Während der eigentlichen Manöverpsriode könne die» sogar erst um 5 oder 6 Uhr Abends geschehen. Es bliebe also nichts An deres übrig, als die Ensemblebelebungen zu suSpendiren oder Nachtmärsche zu machen, falls man sich nicht etwa entschließen sollte, den Deutschen nachzuahmen und die großen Manöver überhaupt in die 'letzte Hälfte des September zu verlegen. Spanien. Barcelona, 2. Sept. Am 1. September erfolgte hier ein anarchisches Dynamit-Attentat, worüber folgende- bekannt geworden: Bereits seit einigen Tagen fand eine Arbeitseinstellung der Maurer statt, hauptsächlich aus dem Grunde, daß die Arbeitszeit auf acht Stunden tätlich herabgesetzt würde. Alsbald jedoch trennte sich ein Theil der Arbeiter von den Ausständigen; die letztem begannen gegen die ersteren Drohungen auSzustoßenund der Gouver neur erklärte, er werde die Arbeiter, welche arbeiten woll ten, gegen Bedrohung in Schutz nehmen. Auch die Arbeit geber vereinigten sich zu gemeinsamen Maßregeln und am 1. September fand in einem öffentlichen Gebäude eine Ver sammlung von etwa 150 Unternehmern statt, die sich sämmtlich mit Ausnahme von etwa acht schriftlich über die hole. KrantreiH Paris, 4. Sept. Der Temps berichtet: „General Wolff, der Befehlshaber des 7. Acmeecorps, meldete heute dem KriegSminister die Freilassung eines deutschen Obersten in Belfort. In Wolffs Depesche wird bemerkt, der verhaftete Officter sei ein 1871 penstontrter Sachse. Dieser Officie': war mit Papieren versehen, welche seine Identität bezeug ten; er näherte sich einem Wege, der auf das Fort SeroaneeS ausläuft; er wurde ergriffen und erklärte, er suche ein WirthshauS, um sich zu erfrischen. General Kaiser, Com- mandant von Belfort, wurde sofort in Kenntniß gesetzt. General Wolff ordnete vorgestern eine genaue Untersuchung ingen allen ' zur Seite betroffenen m Dank zu ührt dieser Hahn und errn Klau ens Beran- Auffindung verunglück- len. Dank ige Tragen id für das cten Turn- ne von set- Dank den die darge- nk den ge- hilfen und annten, die rlust Theil ir den ret- d für die. ettung zur :. 1886. Familie l. irenhauses z^ Jnsertim^gedit-r«» ms gespalten, geil« 10 Pfennige, bi» zweispaltig, Zelle M «uLicher Inserat« d Lü Psennigt. Schwarzenberg, am 31. Auanst 1886. Königliche Amtshauptmannschaft. In Vertretung: , KocnigSheim, Bez^-Aff.ElSr. ' Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt siir die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Englanv Londo n, 6. September. Die „Pall Mall Gazette" bespricht die Abdankung des Fürsten von Bulgarien in einem im Allgemeinen Rußland günstigen Sinne und meint, die Abdankung habe eher den Zweck, eine Okkupation Bulga riens durch Rußlands herbelzaführen, als eine solche zu vermeiden. Der Artikel vergleicht die Stellung Rußlands zu Bulgarien mit der Englands am Nil und bemerkt, Ruß land könne ebensowenig einen feindlich gesinnten Fürsten in Bul garien zulaffen, wie England einen feindlich gesinnten Khedtve dulden könne. Auf die Haltung des Fürsten Bismarck über gehend, sagt das Blatt, Bismarck wisse sehr wohl, was er zu thun habe, er sehe klar, daß die wahre Politik für Deutschland darin bestehe, gute Beziehungen zu den Nach barn zu unterhalten. Es wäre sehr zu wünschen, daß die eng lischen Staatsmänner ebenso gesunde Politik hinsichtlich ihres Landes befolgten. Die „Pall Mall Gazette" veröffentlicht ferner eine Depesche von Port Hamilton vom 20. Juli, welche das Gerücht erwähnt, daß England dieses Gebiet in folge eines Berichtes des Admirals, wodurch dasselbe in strategischer Hinsicht nutzlos sei, aufgegeben haben. Türkei. geS auf den September-Termin zu verlegen und da die Verthetdigung keinen Einwand erhob, wurde demgemäß entschieden. Bon den meisten Anwesende» unbemerkt, hatte sich in zwischen am nördlichen Ende des GertchtSsaaleS, wo die Angehörigen der Berurthetlten saßen, eine ergreifende Scene abgespielt. Frau Parsons, welche von mehreren Polizisten scharf bewacht wurde (man kannte ihren heftigen Eharakter und befürchtete eine Ausschreitung), verhielt sich äußerst ruhig. Ebenso die Schwester von August Spieß. Die Mutter des Letzteren sank nach der Verkündigung de- Ur- theil-spruche» in Ohnmacht und mußte in ein Nebenzimmer geführt werden. Äst dann schien Frau Schwab, eine groß« und stark gewachsene junge Frau, da- Schicksal ihre- Satten begriffen zu haben. Sie stieß laute Jammertvne au- uns konnte nur mit Mühe wieder beruhigt werden. Frau Lapt- tain Black und einige Freundinnen nahmen sich ihrer an. Die Gefangenen wurden nach der Verkündigung des les ttät, außerge- »ir tn dieser Beziehung noch nicht auf der letzten Etappe Petersburg unterbreiteten, von der bulgarischen Regierung f llrthetlSspruwe» m» «esangmü zuruagesuyn, wo ne etwas »gelangt. Nun hat däser Herr Krieg-Minister, wie man aufgestellten Punkt. Die Konsuln erklärten, Rußland beab--später eine Unterredung mit ihren Anwälten hatten. Sie rt, nach den erwähnten Vorfällen sofort eine zweite Ordre sichtige nicht, sich in die inneren Angelegenheiten Bulgariens l setzten selbstverständlich ihre ganze Hoffnung auf die Be- Ueber die Fällung des UrthetlS gegen die Anarchisten in Lhicago entnehmen wir der „Chicago Freien Presse" vom 21. August folgende Einzelheiten: Eine nach Tausenden zählende Menschenmeme hatte sich gest-rn Morgen, lange vor Eröffnung der Gerichts sitzung, vor dem CrtminalgrrichtS-Sebäude versammelt, um ins Urtheil der Jury zu erwarten. Der Hauptetngang und sämmtltche Zugänge des Gebäudes waren von einer starken Poltzeimacht besetzt, welche nur den Berichterstattern, den Angehörigen der Gefangenen und einigen wenigen Begün stigten Zutritt gewährte. Um 10 Minuten vor 10 Uhr nahm Richter Gary seinen Sitz ein und bald darauf wurden die Angeklaaten in den Gerichtssaal geführt. Wahrscheinlich war das Gerücht, daß die Jury sich geeinigt, bereits zu ihnen gedrungen, und daß eine Einigung gleich einer Ber- urtheilung sei, mochte Jeder von ihnen empfinden. Ihre Gesichter waren von tödtlicher Bläffe bedeckt, nicht einmal um Ltngg'S Lippen spielte das gewöhnliche, halberzwungene Lächeln. Pünktlich um 10 Uhr «arschirte die Jury in de» Saal und nahm auf den bereit stehenden Sitzen Platz. Herr Osborne, der zum Obmann ernannt worden war, tmg eine Rolle Papier in der Hand. Die Namen der Geschworenen wurden aufgerufen, dann überreichte Herr Osborne dem Gertchts-Llerk James Doyle das Verbiet. Nachdem Richter Gary von dem Inhalt Kenntniß genommen, verlas der Clerk das Urtheil, welches folgendermaßen lautete: „Wir, die Geschworenen, finden die Angeklagten August Spieß, Louis Lingg, Adolph Fischer, Samuel Melden, A. R. Par sons, Georg Engel und Michael Schwab des Mordes schul dig und verurtheilen sie zum Tode. Wir finden gleichfalls Oscar Neebe schuldig und verurtheilen ihn zu fünfzehnjähri ger Zuchthausstrafe." Eine kurze Pause entstand. Die Gesichter der Verur- thellten bewiesen, daß der Spruch sie nicht gleichgiltig ge laffen. Auch die Gesichter der Geschworenen waren bleich, die Pflicht, welche sie auf sich genommen, war sichtlich keine leichte gewesen. Parsons konnte es nicht unterlassen, diese» ernsten Augenblick zu einer Demonstration zu benutzen. Er zog ein blutrothes Taschentuch und schwang es drei Mal vor dem Fenster, in dessen Nähe er saß. Dann berührte er mit der Hand die Schnüre, wodurch die Vorhänge aufge zogen werden, augenscheinlich um der draußen stehende» Menge dm Strick anzudeuten, der seiner warte. Inzwischen war Jemand die Treppe hinabgeeilt, um der draußen har renden Menge den.Urtheilsspruch zu verkünden. Ein mehr faches Hoch auf die Jury wurde abgegeben und war im Gerichtssaal deutlich vernehmbar. Auf Veranlassung der Bertheidtger wurdm die Ge schworenen namentlich aufgemfen, damit jedem die Frage aorgelegt werde, ob er mit dem Urtheil überetnsttmme. Jeder Einzelne antwortete bejahend. Dann stellte Capt. Black den Antrag auf einen neum Proceß. Staatsanwalt Grinnell ersuchte den Richter, die Besprechung dieses Antra TugesgeMHte. Deutschland. Berlin, 7. September. Die „N. A. Z." veröffent licht eine Kabinetsordre vom 5. Seprembec, wonach »er Reichstag zum 16. September einberusen wird. — Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: „Nach einer von der Agence Havas verbreiteten Meldung hätte der Fürst von Bulgarien vor seinem versammelten OfficiercorpS er klärt, „er könne Bulgarien verlassen, er werde aber der erste sein, der als Freiwilliger zugelaffen zu werden ver langte in einem Feldzuge für Macedonien". Ohne uns ein Urtheil über die Richtigkeit der Meldung der genannten Agentur erlauben zu wollen, können wir doch die Bemer kung nicht unterdrücken, daß die Erwähnung Makedonien» in dieser provoctrenden Weise seitens des Fürsten Alexander wenig wahrscheinlich ist; ein solcher offener Appell zur Jn- surgirung und Losreißung einer türkischen Provinz würde wenig verträglich sein mit der Stellung, die der Fürst von Bulgarien bisher der Pforte und der österreichisch-ungari schen Monarchie gegenüber eingenommen hat." Oesterreich. Wien, 7. Sept. Das „Fremdenblatt" steht in dem Entschlusse des Fürsten Alexander, abzudankeu, ein unüber troffenes Beispiel wahrer Hingebung für sein Volk und einen hochherzigen Akt zur Abwendung von Gefahren. Hoffentlich werde die Kürstenfrage in voller Legalität und friedlich ausgetragen werden. — Die „Presse" fordert vom Wiener Kabinet eine gesunde und kräftige Kompensations politik, aber keineswegs eine selbstmörderische Politik, welche sie bulgarischen oder englischen Kastanien aus dem Feuer Bedingungen verständigten, unter welchen sie weiter arbeiten lassen wollten. Während das Schriftstück zur Unterzeichnung umging, erfolgte ein ungeheurer Knall. Eine in einem eisernen Rohr enthaltene Dynamit-Kartusche war unter einen Tisch geworfen worden und hatte sich dort entladen. Fünf Bau-Unternehmer find lebensgefährlich, sieben andere weniger schwer verwundet. Die Bestürzung in der Stadt ist groß. «önigliche Arnt-Hairptmanrrfchaft v. Bose.. zu mischen, von einer sei nich ts die Rede und an die Entsendung eine» Kommissar« sei nicht ,u denk««, solange der Fürst in Bulgarien verweile. Sollte später eine Entsendung nothwendig werden, würde der Ab gesandte de- Kaisers weder eins gouvernrmentale, noch ad ministrative Mission haben und sich besonders darauf be schränken, Bulgarien Ratschläge zu ertheilen und die ein zelnen Parteien zum Wohle Bulgarien- mit einander ins Einvernehmen zu bringen. Amerika. mpfiehlt Meytag. rabe unse- nd Schwä- ßling. Dank, h zurückge- unseres lte- c-, Nachdem zur Verpachtung der Jagd auf Raschauer Mur der 25. September 1886, Nachmittags 4 Uhr erminlich anberaumt worden ist, werden Pachtlustiqe hierdurch eingeladen, zu der ange- eker, d, L Pfo. Freytag. ifen en, 1 ein ein leichter k neu) bei Marit« Neustädtel. Hellen r, Aue. an, die stattfand. Man fand weder Bemerkungen nochZeich- «ungen bei dem Officier, welcher erklärte, er reise als Tourist und habe die Vogesen besucht. Unter diesen Verhältnissen befahl General Wolff die Freilassung und erstattete dem KriegSmtntster darüber Bericht." Paris, 4. September. Dem General Boulanger, unse rem KriegSmtntster, ist in den letzten Tagen ein Feind er wachsen, auf den er sicher am wenigsten gefaßt war. Dies ist die tropische Hitze während der Konzentrirungsmärsche unserer Truppen zu den Manöver», welche zahlreiche Todes und Erkrankungsfälle bei den auf dem Marsche befindlichen Truppen bewirkte. Wir erwähnten schon vor Längerem an dieser Stelle eine- krtegSmtnisteriellen Erlasses, welcher den Truppenkommandeuren die grüßte Aufmerksamkeit und Rück sichtnahme auf den Gesundheitszustand ihrer Untergebenen empfahl. Nichtsdestoweniger erlitt das 75. Linienregiment am 29. August auf dem Marsche von MontSlimar nach To- lignan Verluste durch Httzschlag. Gleiche Unfälle ereigneten sich noch zahlreicher beim 1. Korps und soll es in Folge dessen sogar zu Akten der JndiSeiplin gekommen sein. Wie das „Echo du Nord" berichtet, hätten in OrchieS Soldaten der Infanterie laut gemurrt über die Strapazen, im Augen blick, wo der General an ihnen vorbetritt. Darüber schlagen nun selbst Journale von der gemäßigten Haltung de- „TempS" Md der „DöbatS" Allarm. Da» zuletztgenanute Blatt ins besondere will gewissermaßen General Boulanger für diese Szenen verantwortlich machen und seufzt bei dem Gedanken, was man von der „urrnSs äs 1» äsmooratio", von wel cher der General so oft gesprochen, zu erwarten haben dürfte, wenn sie dieser gefährliche Politiker nach seiner Idee mo- drlltrt haben wird". Ueber diese Sprache reiben sich natür- hie monarchtsttschen Gegner die Hände. Wenn die Se- «Lßlgten, sagen sie, den Demokraten aller Farben nicht: immer Beistand geliehen hätte«, um die Republik zu er richten und sie zu konsolidiren, so würden wir i' Zwischen Sofia, wo Fürst Alexander im Augenblick noch zu weilen scheint und S^. Petersburg hat, den neue sten Nachrichten zu Folge, ein Gedankenaustausch auf tele graphischem Wege stattgefunden, in welchem einzelne Mit glieder de- bisherigen KabinetS die Gewährung einiger Zusagen in Bezug auf das künftige Verhättntß Bulgariens zu Rußland im Namen de» Landes erbaten. Au» dem in Erwiderung auf die gestellten Anträge nach Sofia gelangten Bescheide ist zu ersehen, daß sich Rußland streng auf dem Standpunkt der Nicht-Intervention stellt und die Entfer nung des bisherigen StaatSleiterS als eine ausschließlich innere bulgarische Angelegenheit betrachtet. In dem Schluß des bezüglichen Antworttelegramms ist au-drückltch hervor- gehoben, daß die eventuell» spätere Entsendung eines russischen Bevollmächtigten nach Bulgarien nur in dem Sinne er folgen werde, daß der Träger einer solchen Mission aus- .. schließlich al» Rathgeber in da» Land käme. Itk »u er- Sofia, 6. September. Siner Meldung der „Agence : nicht von Havas" zufolge überbrachten Bogdanoff und Regludoff dem auf Boulanger gekommen sein, und leider wären Fürsten de» Wortlaut der Antwort auf den gestern in. «-v ser Beziehung noch nicht auf der letzten Etappe Petersburg unterbreiteten, von der bulgarischen Regierung fUrtheilSspruche-in» Gefängnis zurückgesührt, wo sie etwa»