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-ite 8 Sonntags 10. Januar 1937 ft Zynische Frechheit Moskau« - i Einmischung unerläßlich!" Mkruienwerbung aus Befehl Moskaus 941 1 Schrillleitungr Drerden-A.. PoNerstr. 17, Fernruf r»71t «. Ilvll Sstchüflestell«, Druck und Verlag: Serrnanla Buchdruckerri ». Verlag Th. «. G. Winkel. Pollerstrast, 17. llermuf IlOl», Posticheck: «r. IM», van«: Stadttank Dreede» Nr. «717 a«biu aittag rTeil abge- i ver- >raus- 3 um NeNte rauen denn 1000 abend >e des »darf trelde !) der r ver» rank» tzcknd- «folg- hmsd- t all« vf zu » » Aufrechterhaltung der Demokratie in Spanien unerläßlich seien". In Moskau werde schon seht allgemein erklärt, daft die Sowjetregierung ohne Rücksicht auf das, was sie vielleicht ver sprechen miisfe, nicht einen einzigen Soldaten zu. rlick rufen oder ein einziges Maschinengewehr oder Geschütz zurllckholen werde. Die Sowjetregierung sei außerdem Uber- zeugt davon, datz Frankreich ebenso handeln werde. Aus dem Bericht des Korrespondenten der „Morning-Post" geht weiter hervor, daß Moskau London die Rolle zudenke, Ausschüsse ein- zuberusen und den Austausch von Noten zu besorgen, während Sowjetrußland und Frankreich „praktische Mahnahmen" durch führen würden. L? >«. hrung Is 30. Lehr» splan ebiet« n die z und veriag-orl vroden. «njilgcnpcell«: dü llpaliig» N mm breit« g«Il< I Pili f», Fimillenanieige, 1 V!» Yll, Vl-tzwllnlch« Unn«, »U k»in« Gewüsti leisten : ! Im Fall« oon HSH-rer Gewalt. Verdat, «intretend«, Betrieb» ßörunge» hat der Bezieher ad«, Werbunglreibend« telu« «» hpillche, sali» dl» Zeitung «n dstchrünklem Umsan-e, lestpüte» »der nicht erlch-inl Ersüliungsort Ist D'«»d«U. Kait attompli oder Demonstration? Das politische Interesse Europas, das auf Spanien und das westliche Mittelmeer gerichtet ist, ist in den letz ten Tagen etwas abgelenlrt worden durch alarmierende Nachrichten, die von der K ü st e des östlichen Mittel« meeres kamen. Am Mittwoch wurde aus Ankara ge meldet, dah der türkische Staatspräsident Kemal Ata türk eine Reise in das an Syrien angrenzende türkische Staatsgebiet unternommen und dabei eine wichtige Kon ferenz mit dem Ministerpräsidenten, dem Aussenminister und dem Chef des Grossen Generalstabs gehabt habe. Fast zur gleichen Zeit erschienen in den Pariser und Londoner Zeitungen Meldungen, wonach die Türkei an der syri schen Grenze zwei Divisionen zusammenziehe Angesichts der gerade in den letzten Tagen äusserst heftigen türki schen Pressekommentare in der 2 a n d s ch a k - F r a ge be fürchtete man in Paris zunächst, dass die Türkei mit Waffengewalt diese Frage lösen wolle. Kommt es zu einem türkischen fait accompli? Das ist die Frage, die die Gemüter in Paris und in gewissen, Matze auch in London bewegte. ' Bei dem sogenannten Sandschak handelt es sich be kanntlich um das in Nord-Syrien, an das türkische Staatsgebiet angrenzende Geb'et von Antiochia und Alexandrette, das nach Kriegsende an das unter franzö sischem Mandat stehende Syrien abgetreten wurde und in dem etwa 300 000 Türken in geschlossenen Siedlungen leben als stärkste völkische Gruppe. Dieses Gebiet hat nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht (Alexandrette ist das wichtigste Ausfalllor für das gesamte Hinterland bis zur iranischen Grenze) van Bedeutung, sondern ist auch mili tärisch-strategisch von nicht zu unterschob w''>n, W rt In einem französisch-türkischen B etrag, d"r 1020 nach be kräftigt wurde, sind der türkischen B välkeruna weit gehende Zusicherungen kultureller und verwaltungs- mätziger Art gegeben ivarden, die aber nach Anücht der türkischen Negierung niemals aanz ei ' .-halten wurden. Als es im Herbst im Sandschak ,u blutwen Zusammen- stötzen zwischen den Türken einerseits und der arabischen Bevölkerung und den franwüschen SiG'rheitsarganen andererseits kam, führte die türkische Presse eine beftige Sprache gegen Frankreich und trat energisch für die Rechte dieser türkischen Minderheit ein Ein neues Moment kam hinzu, als die Vertrags- Verhandlungen zwischen Frankreich und Syrien so weit gediehen waren, datz Syrien in absehbarer Zeil aus dem französischen Mandat entlassen werden sollte. Nun wurde van Ankara geltend gemacht, datz damit eine völlig neue Lage geschaffen war, die zu einer Neuregelung der Sand- schakfrage sichren müsse. Die Türkei forderte, datz der neue französisch-syrische Vertrag auf den Sandschak keine Anwendung finden und datz dieses Gebiet in Zukunst genau so autonom sein solle, wie es etwa die Republik Libanon sein wird. Im Dezember nahm die Türkei neuerliche Zusam menstösse im Sandschak zum Anlatz, diese Angelegenheit vor die Autzerordentliche Tagung des Bölkerbundsrats zu bringen und auf eine grundsätzliche Klärung zu drin gen. Die Vertreter Frankreichs und der Türkei haben vor dem Rat ihre Stellungnahme auswnandorgesekt und im Grundsätzlichen aufrechterhaltcn. Man kam zu keiner Einigung und begnügte sich mit einigen Kesten, beispiels weise der Versicherung, datz man beiderseits keine Trup- penzusgmmeniiehungen veranlassen werde. Man einigte sich schließlich dahin, die Erledigung der Frage auf die Ordentliche Januar-Tagung des Nates zu verschieben. Nach der Ratstagung verhandelte der türkische Außenminister iy Paris, ohne den Standpunkt der fran- zösischen Negierung im Grundsätzlichen zu erschüttern. Am Ouai d'Orsay beharrte man auf dem formellen Stand punkt der Unteilbarkeit des bisherigen snrischen Mandats gebiets und bezeichnete die türkischen Forderungen als mit dieser Rechtslage nicht vereinbar. Es trat nun eine Versteifung ein, die keineswegs gute Aussichten für eine Bereinigung der Fraoe im Januar gestattete. Nun machte die Türkei Miene, die Dinge resolut vorwärtszutreiben. B'reits vor einigen Tagen wurde man in Paris auf die scharfe Svrachc aufmerksam, die mit einem Male von der türkischen Presse angeschlagen wurde. Bestürzung rief in Paris ein Artikel des Vorsitzenden des Außen- politischen Ausschusses des türkischen Parlaments her» Z«. u«r. Si« «r. U»7 scxn unk. -In» Zan. Hin, »en. lat«, "»«- nt»» hn« ;m>- I, 1. igen lad», l«' k ». l ium- tir». Die °>all nach yed- chie- >re»> UN» Zag bei. «res» ! I, ung, I in Ichk« 8S.) Zant ber. lder« «Ich Nummer 8 — 38. Jahrg P - 1 r den besondere Komitees ernannt, welche über weitgehende wirt schaftliche und finanzielle Selbständigkeit verfügen. Die Geschäfte werden ausschließlich auf ihren Namen ge tätigt und die aufgekauften Waffen, selbst, wenn es sich um Spezialzüge handelt oder Schiffsladungen, reisen unter ihrem Namen. Zu diesen kommunistischen Waffenhändlern gehörte auch Mischa Rosenfeld, welcher mit falschen Pässen als Baron Rosen (!) seine Einkäufe hauptsächlich in der Schweiz tätigte. Seine Einkäufe lauten allerdings, um die schweizerische Aus fuhrbewilligung zu bekommen, direkt auf die Sowjetunion als Auftraggeber. Sonderfonds der Internationalen Roten Hilfe für „Auszeichnungen". Den einzelnen Aufkäufern stehen außer den spanischen Beträgen namhafte Sonderfonds zur Verfügung, welche nachweislich durch die Internationale Rot Hilfe u. damit durch die Komintern Moskau direkt gezahlt werden. Sie dienen den Einkäufern zu „Auszeichnungen" für wirksame Mithilfe bei den Geschäftsabschlüssen (also Schmiergelder!). Der Großteil der Waffen und der wesentlichste Teil der angekauflen Ausrüstun gen wurden stets im Hafen non Bordeaux gelagert, um von dort mit Lastwagen, als Lebensmittel getarnt, über die spanische Grenze befördert zu werden. Der H a u p t a u s f u h r h a f e n der Waffenlieferungen ist Marseille, wo sich die „rote Intendanz" befindet. Die bis Mitte Dezember besorgten Lieferungen an Waffen und Aus rüstung machen allein für die zwei Stellen, Marseille und Bor deaux. Uber 120 Millionen Goldpcseten aus. Bekanntlich wurden durch die Kommunisten -16 Werbe st eilen für Freiwillige in Frankreich errichtet, außer den 27 der französischen Kommunistenjugend. Die Anwerbung der Kommunisten für revolutionäre Zwecke ist weit größer, als bisher angenommen wurde, denn es steht sest, daß außer den besagten -16 Werbcstellen. welche bisher ins gesamt über 15 000 Freiwillige anwarben, durch direkte W c r b u n g d e r l o k a l c n K o m m u n i st e n z e l l e n weitere 12 000 Rotmilizen geworben wurden. Dazu kommen die von den Jungkommunisten Angeworbenen, weiche laut Bciehl von Moskau allein 25 000 Freiwillige zu stellen haben und von de nen bereits sechs Extrazüge von Lyon aus. wo die militärische Vorbildung dieser Milizen besorgt wird, nach Spanien abgin gen. Ein großer Teil derselben soll laut zuverlässigen Nach richten bereits heute schon nicht mehr am Leben sein. Das amerikanische Waffenaussuhrverbot in Kraft Washington, 0. Januar Die Unterzeichnung der neuen amerikanischen Vorlage über die Waffenausfuhr nach Spanien, die durch ein Versehen des Senates am Mittwoch unterblieben war, wurde am Freitag nach der Wiederzusam menkunft des Senats sofort vom Senatspräsidenten Garner nachgeholt. Di« Urkund« wurde dann durch Eilboten in da» Weih« Haus gebracht, wo Beamt« des Auswärtigen Amtes alle notwendigen Formalitäten vorbereitet hatten. Präsident, Roosevelt zeichnete die Entschließung, die dadurch Gesetz wurde. Hierdurch ist die Ausfuhr von Kriegsmaterial oder Zi vilflugzeugen an di« spanischen Bolscl^wisten unmöglich gemocht. Das Staatsdepartement trat sofort mit dem Justizministe rium und dein Schatzamt in Verbindung und verständigte gleich zeitig alle Zollämter und Polizei stellen vom Inkrasttreten des neuen Gesetzes. Moskau beharrt auf Bolfchewifierung Ablehnung der Antworten Deutschlands / und Italiens durch den Kreml London, S. Ian. Ein Bericht des Korrespond«n1«n der „Morning-Post" aus Riga zeigt deutlich, wie wenig Moskau sich an die Nichtein- mischungsbedingungen zu halten beabsichtigt, und daß «s alles tun wird, um die Bolfchewifierung Spaniens auch weiter zu fördern. Moskau lehn«, so heißt es in dem Bericht, di« Antworten Deutschlands und Italien» aus den «nglisch-französischen Schritt in der Freiwilligenfrage scharf a b und begründe dies« Haltung damit, daß britische, französisch« und sowjetrussische „Freiwillige" sowie Krlegsgerät „für die Berlin, 9. Ian. Der „V. D." veröffentlicht einen aufschlußreichen Sonder bericht, der das ganz besonders in Frankreich eng geknüpfte Netz der bolschewistischen Rekrutenwcrbung für die rote Front in Spanien enthüllt. Mit dokumentarischen Einzelheiten wird in dem Artikel bewiesen, wie die Sowjetunion mit äußerster Aktivität und sogar mit direkten Befehlen der Komintern die Mcnschenzufuhr nach Spanien organisiert. Der Artikel beginnt mit einer Geheimsihung des Politbüros der Komintern in Moskau, die am 15. September 1936 abgchalten wurde, und in der die Richtlinien für die Mobilisierung von Franzosen für die spanische rote Armee beschlossen wurden. An dieser Sitzung nahm auch der französische Leiter der paramilitärischen Kommunistenverbände in Frankreich, Marty, teil, welcher die nachher beschlossenen Anregungen als Grund lagen der Werbung vortrug. Demzufolge beschloß das Polit büro: 1. Befehl an die französische Kommunistenpartei, sich für die Lieferung von Waffen an die „Freute Populär" wirksam einzusctzen und nachdrücklich mit der Anwerbung van Franzosen als Freiwillige im ganzen Lande zu be ginnen. 2. Anweisung an die französischen und spanischen Kommu nisten, unter der Kontrolle der Komintern Paris eine tech nische Vereinbarung zu beschließen, um die Zusam menarbeit grundsätzlich zu regeln. Diese Vereinbarung wurde nach der Rückkehr von Thorez aus Moskau Ende September abgeschlossen. Sie wurde auch vom spanischen Schatzmeister der von der „Frente Populär" den Kommunisten aus spanischem Staatsgold zur Verfügung ge stellten Fonds zur Bezahlung der „militärischen Ausgaben" un terzeichnet. Diese Vereinbarung umfaßt nachfolgende Punkte: 1. Die französische Kommunistenpartei verpflichtet sich, eine ausreichende Anzahl von Werbostellen zu schaffen, um der „I n - ter nationalen Brigade" 20000 Freiwillige zuzuführen. 2. Sie verpflichtet sich ferner, eine besondere Organisa tion zum Ankauf und Versand von Waffen und Munition für Spanien zu schaffen, welche nach den Weisungen der technischen Kommission, die in Malaga ihren Sitz hat, arbeitet. Diese Kommission steht unter der Oberleitung von Moses Rosenberg. Sowjetgesandter in Madrid, aus dem Komintern-Agenten Tracos, Martinez, Nunios und Miklas. 3. Dieselbe Verpflichtung wird auch für die Ausrüstung der Milizen mit Kleidern, Lebensmitteln, Ausrüstung usw. über nommen. 4. Die spanische Kommunistenpartei -stellt einen Kredit, der automatisch immer aufderHöhevon7Goldmillio- nen Pesetas zu halten ist, den von der französischen Kom munistenpartei bezeichneten Personen zur Verfügung. Eine Spezialklauscl st^> vor, daß die französische Kom munistenpartei berechtigt ist. als „Entschädigung für ihre Spe sen" einen Betrag von 500 Franc für jeden Freiwilligen zu er heben. Ferner ist die französische Kommunistenpartei berechtigt, bei allen Waffensendungen, welche durch ihre Mitarbeit nach Spanien gelangen, 15 v, H. der Rechnungen als Spesen (!) cin- zuziehen. Ebenso sind 30 v. H. der Waffen und Munition, welche auf Kosten der spanischen Kommunisten eingckauft wer den, in Südfrankreich einzulagern. Die Zahlungen für Spesen und Aufkäufe werden durch die Komintern Paris gemacht. Bei ihnen sind die genannten sieben Millionen Peseten deponiert unter dem Konto „Zcntralsonds für den --»«faschistischen Kampf". Zur Leitung der Waffen- und Au-rültunaslieferungen ivui- Srscheivt < «al wücheniNch. NnnatNcher vejugsprei» durch Trüget »listchl. »0 Pf,. »««. <0 P,g. Irügerlohn 1.70; durch dl« P»ft 1.7» «Inlchiiestlich Postlibeiw-Ilung-gebllhr, ,u,ügllch S» Vlg. Post-Bestellgeld. Elnzelnummer 10 Psg„ Sonn. «. gestiagsnummer «> Pl«. Abbestellungen mlisten lpüiesten, ein« Woche vor WW Be,ugsj«il Icheisilich beim Berlag eingegange» fein. ll,ä,er »listen kein« Abbestellungen VolkSSMUNS