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Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abends. Bezugspreis: monatlich §a Hfg., zweimonatlich so pfg., vierteljährlich 1,20 Mark. O Einzelne Nummer ,o pfg. O l r 8 Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittag» >2 Uhr des Erscheinung»»«-«». Preis für di« Spaltzeile 40 pfg. Zeitraubender und tabellarisch«» Satz nach besonderem Tarif. Bei Wiederholungen preirermäßigung. 0 — 0 wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel". „Feld lind Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". . Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Vo. 11. Mittwoch, den 27. Januar 1909. 8. Jahrgang. Bauer vom Tode des Ertrinkens gerettet. Im Nostitzschen Eisenwerke der Arbeiter Hager, als er Klingenthal, m Rothau stürzte Bischossplatze vom Schlage getroffen plötzlich nieder und war sofort tot. — Am Sonntag wurde in ihrer in der Wilsdruffer Straße 60 gelegenen Wohnung die 52 Jahre alte Privata Anna Grohmann tot anfgesunden. Sie hatte sich in einem Zu stand von Schwermut durch Leuchtgas vergiftet Der verstorbene Baier der Lebensmüden besä das bekannte Juwelengeschäft in der Wilsdruff« Straße, das jetzt einer Genossenschaft m. b. H gehört. Tauscha. Im benachbarten Lötzschen brac am Sonntag nachmittag gegen drei Uhr in dem Besitztum des Maurers und WirtschastsbefitzerS Peschel Feuer aus, wodurch die Wirtscha diesem Eindruck standen auch zuletzt die Ver. Handlungen zwischen Berlin und London über den Besuch König Eduards bei Kaiser Wilhelm. Solange der Krieg an der österreichisch-serbischen Grenze, hieß e« allgemein, die beiden Herrscher würden über die Möglichkeit und die Aussichten einer Friedensvermittelung reden, jetzt setzt be sonders das Ausland ein anderes Thema in den Vordergrund der Betrachtungen über die Monarchenzusammenkunst. Wieder einmal heißt es, König Eduard werde Vorschläge zur Ein schränkung der Rüstungen mitbringen. Und mit diesem Gerücht soll wieder ein wirksamer Feldzug eingeleitet werden gegen die deutsche Friedensliebe. Wenn König Eduards Besuch nach der erwähnten Richtung erfolglos bleibt, werden dieselben Blätter schreiben, Deutschland habe die Einschränkung der Rüstungen abgelehnt: In der Tat aber wird Englands König diese Fragen garnicht berühren. Er könnte e» wohl auch schwer angesichts der emsigen Tätigkeit, die die englischen Werften beim Kriegsschiffbau entfalten. Das deutsche und das englische Volk hoffen trotzdem von der Monarchenbegegnung einen guten Erfolg, nämlich, daß hüben und drüben das Vertrauen in das gegenseitige Wohlwollen gestärkt werde. — Das französisch russische Bündnis hat in diesen Tagen wieder einmal eine Probe seiner moralischen Kraft ab gelegt. Im französischen Parlament war die I Regierung über ihre Stellungnahme über eine neue russische Anleihe für die persischen Reformen befragt worden. Der Minister des Aeußern erklärte, daß die Regierung geschloffen für diese Anleihe eintreten werde, da ihre Ab lehnung nicht nur in Rußland, sondern auch in England (das mit Rußland in Persien gemeinsam j handelt) Verstimmungen Hervorrufen könnte. Somit erhält also Rußland in absehbarer Zeit die Mittel um in Persien Reformen nach seinem Geschmack dnrchführen zu können. Nun herrscht laber im russischen Kabinett eine grundsätzliche Meinungsverschiedenheit über die Bedingungen, unter denen Persien das Geld erhalten soll. I Während die Anhänger des alten Regimes im Zarenreich die Verfassung durchaus verwerfen, halten die modernen Staatsmänner, unter ihnen auch der Minister Iswolski, die Einführung feiner Verfaffnug für unerläßlich, um einer ge ¬ ordneten Finanzwirtschaft im Perserreiche die Wege zu ebnen. Es wird abzuwarten sein, welche Partei den Sieg davonträgt. In jedem I Falle aber wird Persien zuletzt die Kosten der einen Riemen auf ein Schwungrad auflegen Reformen tragen müssen. Es wird sie bezahlen wollte, in das im Gange befindliche Rad und mit seiner Selbstständigkeit. Damit hat Ruß wurde schrecklich zerfleischt, Er war sofort tot-1 land seinen ostasiatischen Plänen ein neues Oel Snitz i. V. Auf der ziemlich tiefen Betätigungsfeld geschaffen, während England Elster innerhalb der Stadt brach ein 17 jähriger den Weg nach Indien aufs neue befestigen Bursche durch vas Eis. Noch im letzten Augen- kann. In nicht allzu ferner Zeit wird England blicke wurde er von dem herbeieilenden Zeichner an der persisch-indischen Grenze Truppen auf- is auf die Umfassungsmauern zerstört wurde, eider ist ein schweres Unglück Adabei zu be ugen; das 6 jährige Söhnchen des Besitzers t mit verbrannt. Vom Inventar wurde das meiste gerettet. Man nimmt an, daß der Brand durch den umgekommenen Knaben verursacht worden ist. Von auswärtigen Orten waren anwesend die Spritzen von Sacka, Dobra, lauscha, Schönfeld und die Feuerwehr von adeburg. Die Spritze von Sacka erhielt die erste, die von Dobra die zweite Spritzenprämie. Schandau. Im hiesigen sächsischen Elb- grenzbezirke hat die Bewohnerschaft beschlossen, unächst den hier aufhältlichen tschechischen Geschäftsleuten nichts abzukaufen und dann den Deutschen in Böhmen, die bekanntlich von dem tschechischen Anstürme arg bedrängt werden, entsprechende anhaltende Hilfe zu teil werden zu lassen. Demzufolge sammelt man für die naheliegenden nordböhmischen Ortsgruppen vom Schulverein und vom Bund der Deutschen in Böhmen in hiesigen Ortschaften und in unserer Stadt eifrig Beiträge. Bereits am 10. d. M. konnten solche Spenden in H-rrnskretschen ab gegeben werden, auch trat man dem Bund der Deutschen usw. bei. Döbeln. Ein kleines Kind kletterte während einer kurzen Abwesenheit der Mutter im Wasch- Hause aus den schlecht zugedeckten Kessel und stürzte in das kochende Wasser. Infolge der an der einen Körperhälfte erlittenen Verbrühung ist das Kind in der Nacht daraus gestorben. Auerswalde. Auf dem hiesigen Ritergut wollte der 74 jährige Rittergutspächter Lindner, der bereits über 40 Jahre im Dienste seiner jetzigen Herrschaft stand, in seinem Zimmer Holz auf den Ofen legen; dabei entzündeten sich durch herauSschlagende Flammen die Kleider des alten Mannes. In seiner Angst stürzte sich der lichterloh brennende Greis in einen Waffertrog, er starb aber doch alsbald an d-n schweren Brandwunde«. Plauen. Die in der Schlachthofstraße 32 wohnende 22 jährige Arbeiterin Olga Kaspar wurde am Sonnabend früh mit ihrem vier Monate alten Kinde tot in der Wohnung aus- gefund'N. Das Mädchen hatte vor dem Schlafengehen den Kochapparat benutzt; bei dem Kocher hatte sich« aber der Gasschlauch gelöst. Durch das ausströmende Gas wurden beide. Mutter und Kind, erstickt. wurde im hiesigen Orte ein Kinderbett (Kopfkiffen), wegen dessen Wiedererlangung man sich an unterzeichneter Gemeindeamtsstelle melden wolle. Oltenckork-Uoritrckork, am 22 Januar 1909. Der Gemeindevorstand. Politik haben sich ein wenig gelichtet, seit Oester- — Zwischen den Ver. Staaten nnd Japan reich und die Türkei zur Beilegung ihrer ist es wieder zu ernsten MeinungSverschieden- MeinungSverschiedenheit einen Vertrag ge- heften über die Einwanderungsfrage gekommen, schloffen haben, der endgültig über das Schick- nachdem die kalifornischen Parlamente einen sal Bosniens und Herzegowina entscheidet. Gesetzentwurf beraten haben, der dm Japanern Allerdings sieht man aus diesen Friedensschluß die Einwanderung verbietet. Auf den Einspruch in Serbien und Montonegro mit scheelem des japanischen Gesandten in Washington hat Auge. Man wirft die Türkei, mit der zu- nun zwar Präsident Roosevelt versprochen, seinen summen man den Krieg gegen Oesterreich be- Einfluß aufzubieten, um diesen Entwurf nicht ginnen wollte, Verrat vor. Aber man vergißt, Gesetz werden zu lassen und der Gouverneur daß die neuen Verhältnisse im Türkenreiche noch von Kalifornien hat die Erklärung abgegeben, nicht so gefestigt sind, um einem Kriege, der daß er alles aufbieten werde, um das Gesetz nicht Sieg auf Sieg bringt, standzuhalten, zu verhindern. Bei der Macht aber, die die Es ist kein Geheimnis mehr daß Serbien aus bundesstaatlichen Parlamente Amerikas haben, die tatkräftige Unterstützung Rußlands rechnete, wird Japan doch wohl in den sauren Apfel als es mit seinem KriegSiärm anhob. Aber beißen und darauf verzichten müssen, einen Teil das Zarenreich war klug genug, seine Liebe für seiner Ueberbevölkerung wie bisher nach Serbien, seinen geheimen Groll gegen Oesterreich Kalifornien abzuführen. Der Groll aber im hinter diplomatischen Fechterstückchen zu ver- gelben Mann wird stärker werden und sein bergen. Man kann heute sagen, daß äugen- Trotz wird wachsen, den markigen Arm über blicklich von der Krise auf dem Balkan keine die Welt zu recken und in entscheidender Schlacht Gefahr droht. — Das weiß Europa und unter j sich neue Daseinsmöglichkeiten zu erobern. stellen und wird dann den Weg vom Mittel- i meer durch die Türkei und Persien nach seinem Nus der Wortze- Sorgenlande mit Militärmacht decken können. Die Wolken am Himmel der europäischen Ein Jahrhundertraum hat sich danu erfüllt. Oertlichrs und Sächsisches. Mtt-nborf-Vknlla, den 2z. Januar zyog. /X In der am 23. Januar stattgefundknen Gemeinderotssitzung waren 12 Mitglieder an wesend. Mit den besten Wünschen für das neue Jahr eröffnet der Vorsitzende die Sitzung und gibt zunächst Mitteilung von Genehmigung der Schankkonzession für das Teichbaus, von Ablehnung der erbetenen Konzession für Herrich, Bergstraße, von Genehmigung des Pensions- regulativS sür die Gemeindebeamten und vom B-sitzwechiel im 4. Vierteljahr l908. Zur Tagesordnung übergeh-nd wird die Bousache Lohrmann genehmigt und gegen die Bestellung des Tierarztes Grunert in Königsbrück als weiteren wissenschaftlichen Fleischbeschauer werden Bedenken nicht geltend gemacht Es folgen so dann Ausschußwahlen für 1909 und 1910. Der Bau-, Feuerlösch- und Armenausschuß bleibt in der bisherigen Zusammensetzung, während man in den Gemeindesteuerausschuß die Herren Mißbach, Buck und Tamme wählt. Eine bisher üblich gewesene kleine Vergütung sür die Sitzungen des letzteren Ausschußes soll in Zukunst wegfallen. In nichtöffentlicher Sitzung wird als Expedient der Raiskopist Johne in Dohna gewählt und in verschiedenen Sachen Beschluß gefaßt, die jedoch nicht von öffentlichem Interesse find —* Am 27. Januar, dem Geburtslage Sr. Majestät des Kaisers, wird Kei hiesigem Post amt der Schalter, und Bestelldienst wie an den Sonntagen stattfinden. —* Die letzte Januarwoche. . . Vielen vielen Zeitgenoffen wird eS recht lieb sein wenn sie vorüber ist und wir uns aus dem sonn- und festtagsreichen langen Januar mit seinen trüben Tagen zum kurzen Februar kommen. Freilich sind e« nur drei Tage Unterschied, aber drei Tage sind beinahe eine halbe Woche, und die macht beim monatlichen G.halt und beim monatlichen Wirschastsgeld in diesen schlechten Zeiten noch mehr, aus al» sonst. Und vor allen Dingen nehmen vom Februar, vom Tage Mariä Reinigung (Lichtmeffen 2. Februar) die helleren Stunden am Tage doch schon bedeutend zu, erwecken die frische Spannkraft und Regung bei der Arbeit. Der graue Himmel und die Wochen nach der vorangegangenen Weihnachts zeit, die mancherlei Ausgaben lassen Tausenden den ersten Monat im Jahr als den am langsamste« dahingehenden empfinden, und die jugendliche Welt, die von abendlichen Ballfreuden träumt meint das erst recht. — * A-nderung im Drucksachenwesen. Für die Versendung von Drucksachen durch di- Post ist vom Reichspostamt eine neue geänderte Aenderung erlaßen worden. Bei den Druck sachen der BerusSgenoffenschaften usw. ist es zulässig Angaben handschriftlich hinzuzufügen, die zur näheren Bestimmung oder Ergänzung von Nam-n und Zahlen dienen. Es lann z. B. bei Personennamen handschriftlich die Angabe eines Berufes oder Standes, bei Orts namen die nähere Bezeichnung der Lage des Ortes oder der Wohnung, bei Handelsfirmen Angaben die einen Teil der Firma bilden, bei Zahlen der Zusatz oen Buchstaben erfolgen Von jetzt an ist cs auch zulässig, derartigen Drucksachen Postanweisungsformulare beizusügen, auf denen der Betrag in Zahlen und der Ein zahler handschriftlich vermerkt sind. Voraus setzung ist dabei, daß diese Angaben dazu dienen, die Einsendung des richtigen Betrags und die genaue Bezeichnung de» Einzahlers sicherzustellen. Rähnitz. Am Sonntag nachmittag stürzte der Schüler Gruber beim Schlittschuhlaufen und brach ein Bein. Dresden. Aus der Straße gestorben ist am Sonnabend vormittag die Fichtenstraße 3 wohnend- Frau Geßner. Sie stürzte am Anmeldung zur Militarstammrolle betr. Die hier dauernd aufhälbgen Militärpflichtigen und zwar: a) diejenigen, welche im Lauf- dieses Kalenderjah cs das 20. Lebensjahr vollenden und b) die älteren Jahrgängen angehörigen Mannschaften über welche ein? endgültig? Endscheidung bezüglich ihres Militärverhältniff-S durch die Ersatzb Hörden noch nicht erfolgt ist, werden in Gemäßheit von H 56' der Wehr- (Ersatz-)-Ordnung hierdurch aufg-fordert, sich in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar dieses Jahres an unterzeichneter Stelle zur Rekrutierungsstammrolle anzumelden. Auswärts Geborene haben Geburtsschein, die älteren Mannschaften dagegen ihre Losungs- scheine bei der Anmeldung abzugegen. Auch haben gleichzeitig die Militärpflichtigen der älteren Jahrgänge seit ihrer früheren Anmeldung etwa eingetretene Veränderungen inbetreff ihr<s Wohnsitze», Gewerbes oder Standes anzuzeigen. Von dem hiesigen Olt zeitig abwesende Milbärpflichtige (auf der Reise begriffene Handlungsdiener, auf See befindliche Seeleute in Straf- oder sonstigen Anstalten untergebrachte usw.) sind von deren Eltern, Vormündern, Lehr- oder ArbeitSherren innerhalb der gesetzten Anmeldung»frist zur Stammrolle anzumelden. Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militär- pflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem anderen Aushebungsbezirke oder MusterungSbezirke verlegen, haben dieses beim Abgänge der Behörde, welche sie in die Stammrolle ausgenommen hat als auch nach der Ankunst an dem neuen Orte der die Stamm rolle führenden Behörde daselbst spätestens innerhalb dreier Tage zu melden. Die Nichtbefolgung der in Vorstehendem enthaltenen Vorschriften wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Ottelläork-Aoriträork, am 4. Januar 1909. — Der Gemeindevorstand.