Volltext Seite (XML)
Scchsunöjwanjigstcr Jahrgang Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. ß » 78 Mittwoch 30. September? 18-4 er ßen ifert. est. C S. Leipzig wünscht, erichleten Briese UNI- cse- ch-l, endunter- de r organistrt und rhrscheinlich, daß schulten und leit- ) l- jtc, »lagen, M, ögen, Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der. städtischen Behörden zn Pulsnitz und Königsbrück. > den, tember, Bahnhofswirth in Kötzschenbroda angekauft und wird dieser dasselbe zu einer Restauration mnwandeln. (?) — Tie kaiserl. Oberpostdirection in! , daß auf den Adresse» der an Firmen gerichtet Septbr., a Ea«z- i<ch-« ladet er- das auf den zum Pfarrlehn zu Königsbrück gehörigen Parzellen Nr. 119, 373 und 607 des Flurbuchs für Stenz anstehende Holz unter den im Termine bekannt zn machenden Bedingungen parzellenweise auf dem Stamme anOit und Stelle meistbietend versteigert werden, und werden Kauflustige hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß die Versteigerung Vormittags 9 Uhr auf der Parzelle Nr. 119 beginnen soll. Königsbrück, am 18. September 1874. Königliches G e r i ch t s a m t d a s e l b st. Meusel. Königliches Gerichtsamt daselbst. Meusel. Deutsches Reich. Bautzen. Sechzig Mitglieder der deutschen an thropologischen Gesellschaft, unter denen sich Virchow, Geinitz, Fraas, Klopfleifch, Vr. Hildebrand u. f. w. be- snnden, hatten sich am 17. September in Bautzen einge- fundcn, um ans der Niedener Schanze und in zwei Hünengräbern am Nordabbange des Czorneboh Nach grabungen zu veranstalten. Man fand die Hälfte eines uralten Mahlsteines, von röthlichem Granit, der, ziemlich gut bearbeitet, auf feiner Oberfläche seltsam regelmäßige Vertiefungen zeigt, wie einen Scherben mit einfacher kreuzförmiger Verzierung, die erste beobachtete Form einer solchen. Die Ausgrabungen werden höchst wahrscheinlich fortgesetzt werden. Dresden. Von dem Schwurgcrichtshofe zu Dres den ist ain Montag die unverehlichte 28jährige Dienst magd Amalie Emilie Baumann aus Noßwitz wegen Kindesmord zum Tode verurtheilt worden. — Dian nimmt an, daß das Urtheil durch die Gnade des Königs in entsprechende Zuchthausstrafe umgewandelt wird. Dresden. (Rchs.-Ztg.) Die in neuerer Zeit er wähnten, vielfach vorgekommcnen Excesse, namentlich auf Tanzsälen, geben uns heute Veranlassung, im.Jitteresse des Publikums auf einen Paragraphen des Neichsstraf- gesetzbuches hinzuweisen, der entweder viel zu wenig be kannt ist, oder im Leichtsinn und der frohen Laune nur ausgesetzt hat. Königsbrück, den 23. September 1874. In der Nacht vom 5. zum 6. dieses Monats sind auf Schmorkaucr Flur von 17 Stück der zu beiden Seiten des von Schmorkau nach Gottschdorf führenden Communicationsweges angepflanzten jungen Obstbäume die Spitzen abgeknickt und diese Bäume dadurch vollständig ruinirt worden. Zur Ermittelung des Thätcrs wird dieser Baumfrevel hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Gemeinderath in Schmorkau O. S. Demjenigen, welcher den'Thater dergestalt zur Anzeige bringt, daß dessen gerichtliche Bestrafung ecsolgen kann, eine Belohnung von Zehn Ehalern Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M ' Tschersich. Dresden: Annoncen bureau von E. Graf und Haasen stein L Vogler. Leipzig: Bernhard Freyer, Rudolph Mofse, Haasenstein L Vogler und Eugen Fort daselbst. merhitt tsprers rc. die Prädicate „Herr, Herren rc." weggelassen werden und einfach z. B. adressirt wird: „Firma: I. I. Weber, Leipzig, Mittelstraße 6 " Dieses Verfahren erscheint namentlich in Anbetracht des Umstandes, daß manchmal einer Firmenadresse das Wort „Herr" vorangestellt ist, während das Geschäft von einer Frau des angegebenen Namens geführt wird, als durch aus eorrecl und Nachahmer swenh. Berlin. Aus „sonst gut unterrichteter Quelle" will die „Tribüne" eine Nachricht erhalten haben, die ihr selbst etwas unglaublich klingt. Man schreibt dein Blatte: „In hiesigen politischen und diplomatischen Kreisen wird ein Project besprochen, durch welches beabsichtigt wird, eii:e wirksame Blokade der spanischen Häfen durch alle europäischen Mächte, welche die jetzige Regierung dafelbst anerkann' haben, herbcizuführen. Man glaubt, alle Schwierigkeiten dadurch zu überwinden, daß jede Groß macht angegangen werden soll, ein Kriegsschiff in die spanischen Gewässer zu entsenden und das gesammte Escadre alsdann dem Commando eines spanischen Ad mirals zu unterstellen. Aus diese Weise hofft man, der carlistischen Bewegung vollständig Herr zu werden und den Bürgerkrieg so schnell wie möglich zu unterdrücken. Wie wohl dies Project über die Vorunterrcdungen hinaus noch nicht zur Reife gediehen, soll es in hiesigen maß gebenden Kreisen sympathischer Zustimmung hcgegnen. Berlin. Ten neuesten Plan, womit Fürst Bis marck die Ruhe Europa's zu stören beabsichtigt, enthüllt ein Liverpooler Blatt, die „Dailh Post," in ihrer Nummer vom 18. September. Wie es heißt, sagt dieses Blatt, ist der König von Baiern im Begriff abzudanken, und da sein Bruder Maximilian (sio!) regicrungsunfähig ist, ja kaum lesen und schreiben gelernt hat, so hat die näch sten Ansprüche aus den baierischen Thron der Prinz Leopold (!), welcher jüngst bei den Manöver« in Hannover vom Kaiser mit so großer Auszeichnung be handelt wurde. Die Aufmerksamkeiten, welche man seitens des preußischen Hofs dem Prinzen Leopold erweist, haben ihren tiefen Grund; man will denselben bewegen, auf die Succession in Baiern zu verzichten (damit man Baiern annectiren könne), und bietet ihm dafür die Krone Spaniens an. Serrano ist natürlich in das Komplott eingeweiht und Oesterreich willigt gern ein, da ja Prinz Leopold mit einer österreichischen Prinzessin vermählt ist, und also das alte Kaisenhum Karl V. feiner Wiederher- Bekanntmachung Von dem unterzeichneten Königlichen Gcrichtsamte soll -en 3. Oe tob er 18-4 Erscheint: Mittwochs ü. Sonnabend« früh 8 Uhr. Abonnementspreis: Vierteljährlich I2H Ngr., auch bei Bestellungen durch die Post. Inserate Merden mit I Ngr. für den Raum einer gespaltenen Corpus-Zeile berechnet und sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags W Uhr hier auszugeben. chlacht ifert. egen 10 Nr. 108. wird den Krieg erklären, und das eben Bis ¬ marck will. Die Raschheit, mit der FraWeich seine Kriegsschuld bezahlte hat ihn ängstlich er will detzhalb mit diesem Lande um jeden Preis sobald als möglich einen neuen Krieg beginnen, um dasselbe auf hundert oder zweihundert Jahre ganz unschädlich zu machen. Das ist der neueste Plan Bismarcks, welchen die Liverpooler „Daily Post" mit der ernsthaftesten Miene ihren Lesern auseinandersetzt. Ohne Zweifel wird es auch in Deutschland Leute geben, die über diesen schrecklichen Blick in die Zukunft kummervoll das Haupt schütteln und sich nicht nehmen lassen, daß „doch etwas daran sein" müsse. — Die persische Regierung hat 60,000 er oberte französische Chassepot-Gewehre von der deutschen Reichsregierung angekauft, welche zollfrei verladen werden und über Riga nach Persien gehen. — Ob sich unter den Vorlagen, welche der nächsten Rcichstagssession unter breitet werden, auch der Gesetzentwurf über die gewerb lichen Hülss- und Ünterstützungskaffcn befindet, ist noch immer fraglich. — Ueber das angebliche Schreiben des Kaisers Alexander an Don Carlos ist augenblicklich hier- selbst noch so gut wie gar nichts bekannt. Selbst im Auswärtigen Ainte weiß man noch nichts darüber, und man erwartet von St. Petersburg mit einer gewissen Spannung nähere Mittheilungen. Es kann nicht geleugnet werden, daß eine 'persönliche Berührung des Kaisers Alexander mit Don Carlos, in einem Moment, in welchem die ablehnende Haltung Rußlands in der spanischen An gelegenheit von der deutschen Reichsregierung kaum über wunden ist, einen sehr peinlichen Eindruck machen muß. Berlin. An den Stapellauf des deutschen Panzer schiffes Friedrich der Große in Kiel knüpft die „Times" folgende Bemerkungen: Es ist nicht der mindeste Grund vorhanden, mit weniger Beifall die Fortschritte zur See bei einer Macht zu begrüßen, deren festere Consolidirung zu Lande wir fort und fort mit Befriedigung beobachten. Wir freuen uns sogar, zu bemerken, daß ein solcher Fortschritt die Sorge vermindert, welche bei der Lage des neuen Reiches auf dem Festlande unvermeidlich ist. Wir wünschen Deutschland dauernd sicher gestellt zu sehen, da wir glauben, daß die erfolgreiche Lösung einiger unserer eigenen socialen Fragen zum großen Theile von seiner herzlichen moralischen Unterstützung abhängt. Viel- allzuoft ignorirt wird. Der 112. Paragraph bestimmt nämlich, daß Derjenige, welcher eine Person des Reichs heeres oder der Flotte auffordert oder anreizt, den Be fehlen des Oberen nicht Gehorsam zu leisten, mit Ge- fängniß bis zu 2 Jahren bestraft wird. Wie oft kommt es nun aber vor, daß z. B. ein Soldat durch den dienst- thuenden Unteroffizier vom Saale gewiesen wird, und daß dann gleich gute Bekannte bei der Hand sind, die dem Weggewiesenen helfen wollen, oder ihn zum ferneren Bleiben auffordern. Diese oft ganz gul gemeinten Auf forderungen sind aber eben unbedingt strafbar, und es wird sich Jeder, der Dies liest, in der Folge zu hüten wissen. Dresden. Der bekanntlich vor kurzem kinderlos verstorbene frühere Minister Albert von Carlowitz hat einen beträchtlichen Theil seines bedeutenden Vermögens, man sagt nahezu eine halbe Million, testamentarisch !zu einer Majoratsstiftung, von deren Erträgnissen jedoch dem jedesmaligen Majoratsherrn (jetzt Herrn von Carlowitz in Weimar) nur ein Rentengenuß von jährlich 10,000 Thlr. zufließen soll, bestimmt, außerdem mehrere sehr be deutende Legate auch zu milden Zwecken ausgesetzt. Wie der „Dr. A." hört, würde nach dem Ableben des jetzigen Majoratsherrn die röhrsdorser Linie derer v. Carlowitz m das schöne Erbe eintreten. Das von dem Verstorbenen - - , ....... , — .... — — hinterlassene schöne Weinbergsgrundstück, Wackerbartsruhe sich natürlich gegen diesen Plan auflehnen, Bismarck aber'sanieren Seeleuten bietet als England, und daß der ver- jn der Lößnitz, hat dem Vernehmen nach der vormalige wird seinen Leopold nicht im Stiche lassen, Frankreich hältnißmüßig geringe Umfang des Bedarfs für die Kriegs, enzel. Mq- en Gewehr, r, wobei erhalten Lau- llah uhd gli*. leicht können wir sogar eine praktische Lehre aus den Anstrengungen ziehen, welche die Deutschen machen, um die Bedeutung ihrer Flotte zu erhöhen. Die deutsche Flotte scheint uns, wir wissen nicht recht, wie, aber auf eine im Verhältniß zur unseren außerordentlich sparsame Art verwaltet zu werden. Sie scheint uns im Verhält niß zu ihrer numerischen Stärke besser organistrt und weniger kostspielig bemannt. Es ist wahrscheinlich, daß stell ung um einen Schritt näher käme. Frankreich wird Deutschland eine Elaste von bester geschulten und leit- licb ncitiirlicb -reacn diesen Vlan anslebnen. BiSinarck aber! snnieeen Keelenten Nietet eils Kncilnnd nnd dcik der ver. von uns unbekannten Finnen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung aus. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. Lxpvtl. <!«« U'ockrnblutt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend