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A-en»«uSva»e «ittwoch, «. September iszz »r. Sahrgang. Ar, «so Schacht Wer die Zukunft -es Bankenwesens ErMsimMsiNg des EnMte-AuMuffes Wett BemtleaolerIN AtlMMtminn WA Sidwere Etlenbadnkataltrovlie In Amerika abzusteckcn. Durch, und Gegeneinanderarbette« vo« Staats» Probleme, wie ZinSgestaltnng, Kreditverteilung «sm. sowie mit Einzelsrage« zu beschäftigen haben. Die Untersuchungen werden unter Mitarbeit und im Lichte der Dessen tlichkctt vorgenommen. ES sei unleugbar, bah Mängel in unserem Bankwesen vorhanden 14 Lote, 2« Versetzte Reuyork, 6. Sept, «ei Btughampt»« suhr et« Reuyorker Milchzug aus de« Shikago —Reuyorker Sxpreßzug der Srie»Sise«bah«gese>schast aus, der aus die Freigabe der Eiusahrt i« de« Bahuhos »artet«, «ei dem Zusammenstoß wurde« 1« Persoue« getötet und ro Personen zum Teil schwer »erles, t. Die letzte« beide« Wage» de« Expreßz«ge» fl«d zertrüm» mert worbe«. All« »ersügbare« HUsszüge aus der Um, gebung betetltgte« sich «» der vergnüg ^er Verunglückte«. seien, es stehe aber auch fest, daß die nationalsozialistische Negierung den Mut und die Krast habe, diese Mängel ab zustellen. ES sei in keiner Weise zu befürchten, daß durch die Verhandlungen des EnqueteausschusscS irgendwelche be rechtigten Interessen verletzt werden könnte». Die Enaucte könne in absoluter Ruhe und ohne Störungen des Bank wesens erfolgen, weil die nwralische und politische Konsoli dierung in Deutschland unter nationalsozialistischer Füh rung eine Atmosphäre des Vertrauens und der Gemein- schastSarbeit geschaffen habe, die den Erfolg der Arbeiten und die Lösung der Ausgabe verbürge. «ashington greift «ich» in Ku»« ein Washington, S. Sept. Die amerikanische Negierung hat beschlossen, gegenüber den Ereignissen in Kuba völlige Unparteilichkeit zu wahren. Präsident Roosevelt hat dem Gesandten WelleS entsprechende Anweisungen erteilt. Wie aus Havanna gemeldet wird, sind alle dort nicht ansässigen Amerikaner im Hotel „National" untergebracht worden. Ein amerikanlscher Zerstörer hat in der Nähe des Hotels Anker geworfen. In Santiago de Suva hat eine er regte Volksmenge oa» Gefängnis gestürmt und vier Anhänger MachadoS gelyncht, stark sein, daß sie in Zeiten der Not in der Lage sei, der Wirtschaft zu helfen. Die Schaffung besonderer Banken für die einzelnen Stände innerhalb des ständischen Ausbaues des Staates sei nicht erwünscht. Die Frage der ZinSsenkung sei im wesentlichen ein Problem deö Kapitalmarktes, dessen Gestaltung hier weniger zur Erörterung stehe. Der Redner hossc bestimmt, daß der artige Feststellungen dazu beitragen werden, daß auch von der Bankscite aus etwas zur Senkung der Zinsen geschehen könne. Geheimrat Dr. Friedrich von der Relchsbank betonte, baß di« Untersuchungen ohne besondere gesetzliche Anordnung^ im engen Einvernehmen zwischen NeichS- regierung, Bankenknratorlum und Reichsbank vorgenommen werden. Die Arbeit des Ausschusses werde auSmünbcn in einem z u sa m in e n fa s s e n d e n Votum als Grund lage für die Gesamtheit der geschlichen, Verwaltung»- mäßigen und gesclnistlichen Maßnahmen, die anschließend etnzuleiten und dnrchzusührcn sein werden. Der« Ar beitsplan für die Enguetc werde so gestaltet sein, baß sich die Erörterungen mit den Sachverständigen nicht so sehr auf die Tatbestände beziehen, die durch die bisherige Entwicklung geschaffen worden seien. Am Schluß dieses Referats müßten vielmehr die Probleme und Fragen klar hcrauSgearbeitct werden, die nunmehr den Gegenstand der mündlichen Erörterung bilden. Bei der vorgesehenen Art der Neseratcrstattung werbe die Erörterung über die Vergangenheit auf ein Mindestmaß beschränkt, und eS würden gegenseitige Vorwürfe, Verteidigungen und An klagen vermieden, was nur im Interesse der Förderung der positiven Arbeit liege. — Auch Staatssekretär Ae-er vom NcichswirtschastSmlttisterium machte einige grund legende Ausführungen, lieber das Verhältnis von Staat und Wirtschaft betonte er, daß der Nationalsozialismus jegliche Sozialisierung aus dem Gebiete derPro- duktion ablehnc. Dagegen müsse der Staat auf dem breiten Gebiet der Zirkulation, welches zwischen Produktion und Konsumtion liege, normgcbcnd sein. Daß der Staat dies mit Erfolg und zum Nutzen der Gesamtheit tun könne, zeige die Verstaatlichung der Eisenbahn. Auch baS Geldwesen gehöre ans das Gebiet des Ver kehrswesens, und bei ihm müßten die Privatwirtschaft, liche« Interesse« hinter den staatspolitischen Notwendig, keiten znrücktreten. DaS Geldwesen habe Funktionen höchster Ordnung gegen über der Volkswirtschaft zu erfüllen, und deswegen müsse sich bei ihm der Staat einschalten. Der UntersuchungS- auSschuß müsse an die zu behandelnden Fragen konstruktiv Herangehen, d. h. nach prinzipieller Klärung, insbesondere an die Frage, was von vornherein innerhalb des Geld wesens verstaatlicht werden müsse. Dazu gehöre der Real» krcdit, das Giralgeld und die Geldschöpfung. Feder setzte sich vor allem für eine Vereinheitlichung des Giralnetzes sür ganz Deutschland ein und hob die Bedeutung des Giralgcldcö für die Volks wirtschaft sschncllcr Geldumlauf, vorteilhafte Bcwirtschas- tungj hervor. In diesem Zusammenhang wandte sich Staatssekretär Feder gegen die früher aus politischen Be weggründen unter dem Schlagwort „Fcdergeld" er hobenen Angriffe auf die nationalsozialistischen Grundsätze über das Geldwesen. Wilhelm Keppler machte dann längere grundsätzliche Ausführungen, in denen er daraus hinwics, daß die Nationalsozialistische Partei an dem System der bestehenden Banken, der Art ihrer Geschäftsführung und den Verhältnissen des Kapital marktes vieles zu rügen hatte, daß aber in den sieben Monaten seit der Uebcrnahme der Negierung durch Aböls Hitler noch nichts Wesentliches geschehen sei, um die Verhältnisse im Sinne der NSDAP, zu ändern. Einer seits sei man sich bewußt gewesen, daß Veränderungen an einem so groben WirtschaftSkörpcr nicht plötzlich durch geführt werden könnten. Anderseits lag die Erkenntnis vor, daß die Zett einer so gewaltigen inneren Revolution nicht geeignet sei zur Lösung wirtschastljcher Fragen. Alles, was ans dem Babe«ber Wirtschaft geschehe, mülle gesund wachse«, wofür Revolutionszeiten sich nicht eigneten. Die Frage des Bankwesens sei keine politische, sondern eine wirtschaftliche ; - r a g e. ES müsse daher alles zunächst vom Standpunkt der wirtschaftlichen Vernunft und Zweckmäßigkeit ans geprüft werden. Man müßte Insti tute schaffen, die sür die einzelnen Persönlichkeiten voll über sehbar seien, und wo daher der einzelne die Vera nr- wortung übernehmen könne. Die Unklarheit, wer der Verantwortliche sei, habe es mit sich gebracht, daß die Be griffe von Moral und Sauberkeit versagt hätten. Das Han deln der Wirtschaft sei häufig von Eigennutz dik tiert gewesen, der keine Rücksicht aus Gemeinnutz nahm, so daß die Wirtschaft in vielen Fällen die Interessen des Staates überwuchert habe. Ferner habe das Kapital versucht, sich zum Herrn der Wirtschaft aufznschwin- gen, statt der Wirtschaft zu dienen. Bei Bildung von Vor ständen und Aufsichtsräten lägen Mißstände vor, die eine Beseitigung verlangten. Der Prozeß der Konzentration und Zentralisierung habe dazu geführt, baß die Zahl der selbstän digen lebensfähigen Bankbctricbc auf einen Bruchteil zu- sammcnschrumpftc, und daß eine große Anzahl selbständiger Existenzen der Wirtschaft und dem Staate verlorengegangen seien. Es mülle nun geprüft «erden, ob das bestehende System durch eine Ausmerzung dieser Fehler bnrch entsprechende Dezentralisation gebessert werden könne, ober ob man wieder das frühere System zur Grundlage nehme» müsse. Der Nationalsozialismus sehe das Schwergewicht der ganzen Wirtschaft in den produzierenden Be trieben. Ihnen müße der Handel als Verteilungs stelle der Waren, wie auch das Banksystem als Vertei- lungSstellc für den Kredit dienen. Mit größter Beschleu nigung müsse daran gearbeitet werben, das Bankwesen wieder so zu gestalten, daß cS seine große volkswirtschaftliche Aufgabe wieder voll erfüllen könne. Unter anderem werde es notwendig sein, nachzuprttfen, ob die Verteilung der Aufgaben zwischen den einzelnen Arten der Institute richtig sei. Ans politischen Gründen müsse größter Wert daraus gelegt werden, die Sparkasse« »ied«r zu den sichersten und zuverlässigste« Instituten «nSzubane«. Der Nationalsozialismus sehe die beste Anlage für den Spargroschen darin, baß der Arbeiter wieder in den Besitz eines eigenen Heimes komme, um so wieder mit dem Boden seiner Heimat zu verwachsen. Auch hier sei die Gewährung der Nealkredite eine Aufgabe, die der Sparkasse zufallen solle. Aufgabe deö Staates sei es, sich nicht unnötig in die Wirtschaft zu mischen. Hierdurch sei schon ein gewißes Eharaktertstiknm für die Staatsbank ge geben. Sic soll dem Staate zur Verfügung stehen und so ft-amg «-«-UH um mnichtt-zuch straß« ZS/*2. Fernruf 2,2*1. Postscheckkonto lSSS Dresden WWab,chi°g>u 70 Mg. für LrLgerlohn), durch Vositkjug KI. r-ry. gam!llenan»ttgen und Etellenge uche er- »«.».» ttnlchttedttch "Mg. »ostaebühr ZI.» »latt ^th^ m-blg.-Preye. 0„..«ebüh. «uchdru- <ohn« Vosttufteäungdgrtüdr) btt siebenmal Amtspauptmannscyast Dreoven uns des Schtedsamtes beim nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten, wöchentliche« «rrland. «lnjelnummer 10 Pf^ Vberverstcherungsamt Dresden Unverlangte Tchrlltllücke werden nicht aofbewahtt Berlin, 6. Sept. Der für die Durchführung ber Bankenenquete gebildete Untersuchungsaus schuß trat heute zu seiner ersten Sitzung zusammen. RetchSvankpräsi-ent Dr. Schacht führte zur Begründung der bevorstehenden Arbeiten aus, daß daS deutsche Bankwesen durch den Krieg und seine Folgeerscheinungen eine schwere Beeinträchtigung erfahren hat und daß dieses Bankwesen gegenüber den Problemen, die die wirtschaftliche und nationale Um wälzung mit sich gebracht hat, in seiner gegenwärtigen Ge staltung nicht zurcicht. Die Rankenenqnete deS Jahres 1SL7 habe zu keinem wirklich fruchtbringende« Ergebnis geführt. Die nationalsozialistische Negierung werde aus den Unter suchungen die nötigen Folgerungen auf dem Gebiete der Gesetzgebung und Verwaltung ziehen und für die Abstellung der vorhandenen Unzülänglichkcitcn ihre Maßnahmen treffen. Die Bedeutung des Bankwesens steige jn einer Wirtschaft, die durch Krieg, KrtegStribute und den Zcrsall des internationalen Wirtschaftssystems schwer in Mitleiden schaft gezogen sei. Die H i l s S m ö g l i ch k e t t e n, die daS Bankwesen der Wirtschaft gegenüber habe, seien einmal ge bunden an das in ber Wirtschaft vorhandene und sich bildend« Kapital und zweitens an die Grenzen, die jede Krebithergabe in sich selbst finde, wcnü sie unwirtschaftlich, d. h. mit Verlust verwendet werbe. Die Banken seien nicht Geldschöpser, sonbern Geldverwalter. Geldschöpfer sei allein der Staat durch seine Währungspolitik, für die eigene Gesetze gelten. Angesichts der bestehenden Knappheit an Leihkapital spiele in der Erörterung der letzten Jahre immer wieder die Frage eine Rolle, wieweit das Bankwesen durch Kreditschöpsung das fehlende Leihkapital ersetzen könne. Die hierauf abzielendcn Be strebungen würden ebenfalls Gegenstand ber Untersuchungen sein müssen, weil sie in besonders starkem Umfang die Wäh rungspolitik des Staates und der Reichsbank berühren. Die Reichsbank mit ihrer Notenp resse bilde heute die einzig wirklich verfügbare Notreserve für das Kredit system der deutschen Wirtschaft. Die sorasältig« Handhabung der Notenpresse sei ent» scheibend sür alle Wirtschaftspolitik auf dem Gebiete der Löhne und der Preise, sowie der össentltchen «i« der privaten Haushalte. Diese Zusammenhänge hätten bei manchen die Forde» rung nach einer Verstaatlichung des gesamten Bankwesens entstehen lassen. Die Frage werde z« prüfen sein, ob das An- und Ausleihen von Kapital und di« Kreditvermittlnng den privaten Händen grnndsäßlich zu ent» ziehe« sei und alle diejenigen, die ihr Geld ansleihcn wollen ober di« Kredite in Anspruch nehmen möchten, hierbei an den Staat aebnnben sein sollen. Die Leistung des einzelnen Men schen bilde nicht nnr ans moralischem und geistigem, sondern auch aus materiellem Gebiete die Grundlage des Staates. Der materielle Fortschritt eines Volkes beruhe aus Arbeiten und Sparen, also auf zwei sittlichen Faktoren, die in ihrem Erfolg vom freien Willen eines jeden Menschen bestimmt seien. Dieser freie Wille könne wohl durch eine nationalsozialistische Erziehungsarbeit beeinflußt, nicht aber durch die StaatSmaschincrte erzwungen werden. Wenn deshalb die Untersuchung des BankcnauSschusses zu dem Ergebnis kommen sollte, daß da» private Bankwesen nicht grundsätzlich auSzuschließen, anderseits aber auch eine Einflußnahme des Staates auf dem Gebiete des Bankwesens nicht zu entbehren sei, so werde man nicht umhin können, die Grenzen zwischen beiden Faktoren ein- deutig abzusteckcn. Ei« Durch» und Gegeneinanderarbeite« vo« Staats» u«h PrimUwirtschast müsse z« gesährliche« Störungen sühren. ES dürfe nicht übersehen werden, baß weder das Gros der Bankletter noch die NachkriegSregierungcn den an sie berangetretenen Bankproblemcn gerecht geworden seien. Ueber der Bankpolitik ber Nachkriegszeit habe der Un- Pern jener liberalt frischen WtrtschastSauf- saslung geschwebt, die von dem G c wä h r e n l a sic n unkontrollierter Kräfte den automatischen Ans- gleich aller Schäden erwartete. Der Marxismus der Nachkriegszeit habe diese EntseelungderWirtschaft auf die, Spitze getrieben. I» völliger Verkennung der Aenderungen, die der Krieg in die Wirtschastöstruktur der Welt hineintragcn mußte, sichren viele vankleitungen mit Billigung und Förderung unseres NachkriegSregterungS- systemS fort, die Gewinnspanne aus dem Wege von Kon- zentration, Fusion und Expansion zu suchen und den Aus fall der zufammenaeschrumpften eigenen oder au« der deut schen Wirtschaft anfallenden Gelder dnrch die Hereinnahme ausländischen Leihkapital» zu ersetzen. Wieweit dieses ganze System aus ein vernünftiges Maß zurückgesührt werden könne, werde den Ausschuß bei den Untersuchungen eingehend zu bcschNstiaen haben, wobei die personelle Sette deS ganzen Problems am wenigsten außer acht gelassen werben dürfe. N«»«« den erwähnte« Frage« »erd« sich ber Snanete, »ach u»U «h»er ganze» Reih« »älterer wichtiger