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ERSTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 8. OKTOBER 1925, 7 UHR Dirigent: Wilhelm Furtwängler ERSTER TEIL Symphonie Gdur (Nr. 11 der Breitkopf & Härtelschen Ausgabe, Militär- Symphonie) von Joseph Haydn (1732—1809). I. Adagio — Allegro. II. Allegretto. III. Menuetto: Moderato. IV. Finale: Presto. Zwei Arien mit Orchesterbegleitung aus der Oper »Figaros Hochzeit« von Wolfgang Amadeus Mozart (1756—1791), vorgetragen von Fräulein Dusolina Giannini. a) Voi ehe sapete Voi ehe sapete ehe cosa 6 amor, Donne vedete s’io l’ho nel cor. Quelle ch’io provo, vi ridirö, E per me nuovo, capir nol so. Senta un affetto pien di desir Ch’ ora e diletto, ch’ ora e martir; Gelo, e poi sento l’alma awampar, E in un momento torno a gelar. Ricerco un bene fuori di me, Non so chi il tiene, non sö cos’e; Sospiro e gemo senza voler, Palpito e tremo senza saper, Non trovo pace notte ne di, Ma pur mi piace languir cosi. Voi ehe sapete ehe cosa e amor, Donne vedete, s’ io l’ho nel cor. Ihr, die ihr Triebe des Herzens kennt, Sprecht, ist es Liebe, was hier so brennt? Ich will’s euch sagen, was in mir wühlt, Euch will ich’s sagen, euch, die ihr fühlt, Sonst war’s im Herzen mir licht und frei, Es waren Schmerzen und Angst mir neu, Jetzt fährt wie Blitze bald Pein, bald Lust, Bald Frost, bald Hitze durch meine Brust. Ein heimlich Sehnen zieht, wo ich bin, Zu fernen Schönen mich traulich hin, Dann wird von Leiden und innerm Harm Und dann vor Freuden mein Busen warm. Es winkt und folgt mir nun überall, Und doch behagt mir die süße Qual. Ihr, die ihr Triebe des Herzens kennt, Sprecht, ist es Liebe, was hier so brennt? b) Non Non so piü, cosa son, cosa faccio Or di foco, ora sono di ghiaccio, Ogni donna cangiar di colore, Ogni donna mi fa palpitar. Solo ai nomi d’amor di diletto Mi si turba, mi s’altera il petto; E a parlare mi sforza d’ amore Un desio ch’io non posso spiegar. Parlo d’amor vegliando, Parlo d’amor sognando, so piü Neue Freuden, neue Schmerzen Toben jetzt in meinem Herzen. Ja, ich bebe, ich zittre, Feuer Rinnet mir durch Bein und Mark, Bei dem süßen Worte Liebe Fühl’ ich nie empfundene Triebe; Wo ich nur ein Mädchen sehe, Schlägt mein Puls noch eins so stark. Wo ich auch wandl’ und gehe, Wo ich auch lieg’ und stehe,