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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Postscheck-Konto Leipzig Rr. 29148. Schristleitung, Druck und Berka» Hermans Rühl«, Otteudorf-Otrtlla. Semrürd«- Gtrv-Kmko M Mittwock, den 8. Februar jY28 Nummer <7 27. Jahrgang. AmÜrAer Tei!. vorauszabiungen auk kinHommen-. ^örperschatt- uns vermögen- steuer. Bi« zum 1b. Februar 1928 ohne Schonsrist sind zu entrichten: a) Einkommen- und Körper sLaststeuervorouszahlungkn vm Steuerpflichtigen mit Einkommen aus Lmd. und Forkwir schrfi, Ga-tenbüU uud sonstiger nicht gewerb- itcher Bodenbewirlschaftung nach Maßgabe de« zuge« stellten Steuerbescheide« mit einem Viertel der danach sestgestrll'en Jahr««steuerschuld b) Bermöa«n«st«uervorau«zohlungen von ollen B"- mög»n«tzeue>pflich!tgeu nach M'ßgab« d,« zugestellren St-uerbescheide« zu einem B eisel der JshrtSsttU». schuld. Zahlungen können bei der Finanzkaff« fortlaufend bar erfolgen. Zur Entlastung der Finanzkaff« wird auf die weitere Etnzahlung»wöglichkett im Wege de» bargeldlosen Uid«rw«tsuirg<- und sonstigen postalischen Zahlunatverkehr« ganz besonder« hingewiesen. Dabei ist aber zur Vermeidung von Weiterungen, insbesondere Rückfrag«» di« g«naue Be zeichnung der St«u«rart, de« Steu«rabschnitte«, der Steuer- mimmer sowie d«« Stemrpfl chtigen nach Name, Wohnung Und G«schäf!»ni«d»loffnug unerläßliche Brdiugung. Die bet nicht rechtzeitiger Zahlung erwachsenden Ber- zugrzinsen werden in Höh« von 10 v. H. für da« Jahr erhoben. Hierbei wird darauf hingewiesen, daß weitere Mahnung, insbesondere Einzelmohnung nicht erfolgt, daß vielmehr, fall« nach Ablaut einer Woche die hierdurch ang«> mabnten Beträge nicht «ntricht«t sind, unter Annahme de« Emverftändn ffe« der Schulsner die Beträge nebst Verzugs zinsen vo« Fäll'gkritstaq ab, soweit r« sich um Beträge bi« einschließlich 1000 RM bandelt, aus Koken de» Steuer pflichtigen durch Aokuachuahme eingezogea. sowie daß bei Nicht» inlösung der Postnachnadm«. fall» dre Steuerpflichtigen auch ktiuen begründeten Stundungtantrag stellen, di« ge schuldeten Betrag« im Verwaltungsweg« unter Auferlegung der Zwang-oollstreckunrSkosten beigekrteben «erden. Kadeler», Ken 7 Feb uar 1928 Z>«s Kiuanzamt. OertlscheS ««d Sächsische«. Vttenderf.lvkrtlla, den r. Februar r-rS. — Nm heutigen Tage ist e« Herrn Malermeister Iuliu« Hridrtch und G wahlin vergönnt, im Kreise ihrer Kinder da« Fest der Silbernen Hochzeit zu begehe«. — 2b Jahre landwirtschaftlicher Verein. Am Mittwoch begeht im Saale des Eiosthose« zum schwarze,: Roß der Landwirtschaftliche Verein sein 25 Stiftung-fest mit Tafel, Konzert und Ball. Die Frftreds hat Herr Pfarrer Gräf übernommen. — Am Freitag, am gleichen Tage, wo die Freiwillige Feuerwehr - Ost sich beim Brande in Lomnitz zum ersten Male mit der Motorspritze di« P-äm'e von 50 Wk. v-r- dirnt hatte, fand sich die W«hr am Abend im großen Saal« de» Gasthofe» zum schwarzen Roß mit einer ganzen Anzahl von Familienangehörigen und passiven Mitglied-in und denn Angehörigen zu einem gemütlichen Brotwurstschmau« «in. Während de« Essen« spielte Konzertmeister Knöfel au« Dresden zur Uaterhaltuug einig« Klavierstücke, während dir Hornisten einig« Fanfaren mit ihren Trompeten boten. Nach dem Esten trat der Tanz in seine Rechte und hielt die Teilnehmer noch lange in lustiger Stimmung bei- sammen. — Am vergangenen Sonnabend hielt der hiesig« Notorradclub „Röderta!" i« Clublokal Gasthof zu« Ring seine Hauptversammlung ab. Der G-schäf Sbertcht ergab «in erfreuliche« Bild unermüdlicher B«ein«arbrit. An zahl reichen Verautzaltungeu sportlich» und gesellschaftlicher Art Nahmen di« Mitglieder teil. Beträchtlich ist auch im ver gangenen Jahr die Mitgliederzahl gestiegin. Auch der Kassenbericht gab ein widec Erwarten günstiges Reultat. Die Neuwahlen wurden dank der gute« Vo-arbeit de« Wahlau«schuffe« rasch erledigt, sind doch fast alle Aemter <n den bewährten bieherigen Händen geblieben. Die in Ausficht stehenden Veranstaltungen de« neuen Sportjahre« dürften allen Mitgliedern angenehm« und h«it«re Stunden der WholttUg i« Kreis« der VportkNrradrn Li:!er. — Sieuervorauszahlungen: Auf die im amtlichen T'ile erschienene Aufforderung zu Vorau«zohlungen auf E »kommen- jjund Vermögknsteu« wird besonder« hing» wiescn und bemerkt, daß, wie da» Finanzamt witteilt, Unter- fflu"q der Leistung von Vorauszah'unoea B strofung nach 8 359 der Reichsabgrbenordnung nach sich ztkht. — Am Sonntag beging der hiesig« Militärocrein im festlich geschmückten Saale d«S Gasthofe« zum Hirsch s«in 59. jähriges Stiftungsfest. Da der größte Teil der Kap«lle d»r Fahrabtrilung 4 au« DrrSden wegen einer anderen Veranstaltung noch nicht etngetroffen war, spielte zunächst ein kleiner T'il der Musiker Unterhaltungsmusik Nach An kunft der anderen wartete die Kapelle unter Leitung ihre« Obermusikmeister H. Göhler mit einem gut gewählten Pro- aramm auf und »fr«ute di« zahlreichen Gäste. Genz be sonderen B ifoll sand «ine T ll-Frntosie von Krieger und Etchkätz'chen von B>de, bei denen H rr Schütze d -S Tubophon „»«gezeichnet schlug Während de« Konzerte» begrüßte Hs» Hau«do>f al« Vorsteher die Gäste und Kameraden auswärtiger Verein« und mahnte zu treuer Kamrradsch.ft. Seiner Aufforderung entsprechend sang man unter Musik- begle tung die erste Svops« de» Deutschlandliede« Herr Heller von Militärverein Seifer«dorf dankt« für di« Ein ladung und bracht« «in Hoch auf den hiesigen Verein und seine Kameraden au«. Herr Schmidt al» zweiter Vorsitzender wie« auf da» im nächsten Jahr« abzuhaltend« 60. Stiftungs fest hin und »ahnte dir Kameraden zur T»ue gegenüber dem Verein' So sond da» Konzert einen schönen er hebenden Verlaus. Ein gemütlicher Ball schloß sich an. — Der Verkauf von Pfarrlehntland an der Hammer, mühl« iß vom Lavdeskonsißorium genehmigt worden. Boxdorf. Hier wurde vor Wochrnfrist eine 24 jährig« Schloffersehefrau in ihrer Wohnung erhängt auf- gefunden. W.iter fand man in deren Bett liegend da« »st sech» Wochen alte Töchterchen bewußtlo« auf. E« war derart mit Bitten und anderen Sachen zugedeckt, daß der Tod de» kleinen Kinde« durch Ersticken etntritrn sollte. Dem rasch herbeigerufenen Arzt« gelang e« nicht mehr, da» Kind am Lrbcn zu erhalten, es verstarb noch am gleichen Tage. Mutter und Kind wurden inzwischen gemeinsam be erdigt. Nach den bisherigen Ermittlungen soll keinerlei Grund Vorgelegen haben, daß die junge Mutter do» Kind und sich selbst um da« Leben gebracht hat. Dresden. Lin aufregender Vorgang trug sich un- weit d>» LaudgerichtSgebäudeS am Münchner Platz zu. Dir in der Frankenbergstraße im Stadlt«ile Dresden-Löbtau wohnhaft«, 1896 geboren« Arbeiter Fritz Wilhelm Bleul, der in Kötzschenbroda «iu« dreimonatige Gefängnisstrafe ver büßte, sollt« dem Amtsgericht Dresden zugeführt werden, wo eine iuue Strafsache wegen eine» schweren Einbruchs- dirbstahl« gegen ihn anhängig war. Di« Zuführung hatte ein Beam er des Amt«g«rich'S Kötzschenbroda vorzunrhmen. Al» beide (am Freilagnochmittag) mit der Straßenbahn an drr Haltestelle Münchner Platz eintrasen, riß Bleul plötzlich au« und rannte in das Grundstück Münchner Straße 25 hinein, der Beamte dicht hinterher. Im dritten Stock werk zertrümmerte der Flüchtling da« große buntverglaße Tceppenfeuster und stürzt« sich, bevor ihn der nachsilende Gerich:»beamt« erfassen kount« in den Hof hinab, wo er schwer veilrtzt liegen blieb. Er wurde dann zunächst nach dem benachbarten GeiichtS^ebüude und von dort au« nach dem Krankenhaus« in Dretden-Friedrichstadt Übergefuhrt, er- lag ab» noch in der Sou?ab«ndnacht den erlittenen Ver- letzuugen. Dr«« den. Im Sommer 1926 ist in Dre»d«n unter dem Namen Ekkehardt v. Gablenz ein Betrüger aufg«tret«n der sich Auswahlsendungen iu Briefmarken von erheblich,n Werl« in seine Wohnung auf dem Weißen Hirsch schicken ließ. Ohne di« Markeu zu b-zahlen oder zurückmsendeu, vttschwand der Täter. In gleicher Weis« trat im D,z,mbtr 1926 und Januar 1927 ein angeblicher ReichSwafferbau- inspiktor Bieler in DreSdrn auf. Weiter «schwindelte «in angeblich» Studtenrat Dr. Rackel, der sich in Gottleuba aufhielt, im Juni 1927 auf gleiche Art Briefmarken Dr kriminalpolizetlichtn E»öt»ung'N blieben zunächst ohne Er- folg. End« Januar »mör d-r Kriminalpolizei nun bekannt daß iu Berlin ein angeblicher Amtsrichter Dr. Moy «b«n. fall» versucht hatte, in d«r vor«rwähnt«n Weise B-irsmarken zu erlangen. Auf Veranlassung de« hiesig«» Krtminalamte« wurde d«r Täter von der Berliner Kriminalpolizei frstg«- nomm-". E* Nch um jd"t 67 Ialtn B uk- beamten Winiarz von hier. Er konnte zu den angeführten Fällen al« Täter überführt werde» und ist geständig. Pirna. Der hiesigen Kriminalpolizei ist «» grlunge» eine Anzahl die Volksschule besuch«nde Schulkunden zu er. mitteln, die sich in nicht weniger al« 30 Fällen al« Bau- budeneinbrech«, Laden- und Ladtnkaffrndiebe brtätigt und dann di« gestohlen en Beträge bezw. de» Erlös au« den er beuteten Sachen iu leichtf«rtig«r Weise veijubclt haben. Eber«bach i. S. Ein« verbrecherisch« Tat di« ein schwere« Unglück zur Folge hab«» konnte, wurde auf dem Ebersbacher Bahnhof noch rechtz«itig bemerkt. Ein« amtliche Meldung besagt darüber: Auf ungefähr zehn Meter vor dem Einfahrtsignal iu Ebertbach i. Sa. Richtung von Neugersdorf wurden am Donnerstag früh um 7 Uhr zwei Gletsverbindungslaschen mit sämtlichen oi«r Schrauben und Muttern gelöst vorgrfundrn, Die Reichsbahn- dtrrktion Dresden hat eine Belohnung bi» 300 Mk. ausgesetzt für dujenigen, der den oder di« Tättt nahmhast macht, daß ihre gerichtliche Bestrafung vorgenommeu w«rden kann. Die Verteilung behält sich die R«ich«bahudirektiou vor. Nosseu. In d«r letzten Stadtvrrordn«teuo«rsammlung wurde mit geteilt, daß Schloß und Rittergut Bieb«rsteiu der Stadt Noff«» zum Preis, von 1*/, Million Mark zum Kauf« angebot«» wordrn sei«n. Dir Stadt muß aber wegen der gegenwärtig«» ungünstigen Finanzlage vo» de« wertvollen Objekt absehen. Pausa. Das Wirtschaftsgebäude und d!« Scheune de» Gastwirt«» Schenderlein brannten bi» auf die Grund mauern uitdtr. D«r Schaden ist beträchtlich, ll. a. ver brannten acht Stück Großvieh. Oberwi«s«nthal. D«r hi«r zum Wintersport weilend« Kurt Arnold au» G yer stürzte Krim Sktsahrru so unglücklich, daß er die Wirbelsäule brach uud kurz« Z«tt nach d-m U"f"ll »«schied. Sport. Sonntag, d«n 5. Februar 1928. Hand ball. Jahu I — Königsbrück II 3:3 (1:2) Dies«» Spirl w«lch«» wid» Erwarten unentschieden endete wurde von beidin Mannschastin ziemlich hart durch- geführt. Beide Mannschaften sucht«» mit allen Mitteln den Sieg zu erringen, aber keiner gelang der den Sieg bringend« Mark. Dresdner Schlachtviehmarkt. 6, Februar 1928. Auftrieb: 170 Ochsen, 345 Bulleu, 320 Kalben und Küh«, 48 Färsen, 674 Kälber, 522 Schafe 4100 Schwein«. Preis« in R«ich»mark für 50 Kg. Lebendgewicht: Achsen: vollfietchige ausgrmästete höchsten Schlachtwerte» jung« 53—57, ältere 43—48, sonstige oollfleischia« jung« 34—41, älter« 27—32. Aussen: jünger« vollfleisch, höchst Schlachtwerte» 54—56, sonstige vollfleischig« oder autge- mästet« 46—52, fleischige 42—44. Kühe: jüug«r« voll fleischige höchsten Schlachlwerte« 48—52, sonstige vollfleisch' od» ousgewästete 40—44, fleischige 29—33, gering genährt« 24—28 Aärse«: fleischig« au»gemäst«t« höchst. Schlacht- werte« 55—59, sonstige fleischig« 45—53. Kälöer: Beste Mast- und Sauckälber 79—83, mittlere 70—76, gering« 58—60. Schafe: Beste Mastlämm» und jünger« Mast hammel, SlaUmast 62—66, mittln«, älter« u. gut genährt« Schafe 54—50 fltschig«, 46—50, gering genährt« 4u—45. Schweine: Fettschweine üb» 300 Pfund 55—56, vollfleisch. Schroern« von 240 bi« 300 Psd. 57—58, von 200 bi» 240 Pfd. 53—54, von 160 bi« 200 Psd. 51-52, Saue» 48—52 Ausnahmepreisr über Notiz. Produktenbörse. 6. F«b:uar 1928. Weizen 23,5—240, Roggen inländischer 24,4—24,9 Sommergerste 27,5—29,0. Hafer 21,7—22,2. Mot« 21,0— 2l,3. Nap« 34,0-35,0. Erbsen 29-36. Wicken 27,— 28. Lupinen 19—20. Trockenschnitzel 14,40.-14,80 Kartoffelflocken 26—26.5 Weizenkltie 15,1—15,4 Rogaen- klcir 15.5—17,3 JalandSwrizenmehl, 70"/,, 36,5 - 37,5, Rogü«um«hl, Type 70°/, 37—37,50. Di- Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark.