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Donnerstag, den 23. Februar. 18»». Ker sächW Lrzähler, Bezirksanzeiger fSr Wsch»fSwerda, Stolpe« «2 Umgegeud. Dien-tag«, und Smmnvenvs. und »estetlungm werdeu bet allen Postanstalten de« deutschen kostet einschließlich der Eonnabend« erscheinenden Reiche«, für Bischof«werd« und Umg«r»L bet unseren tristtsch«, «eUa«-" vterteljShrltch 1 Mart bv Ps. Nummer der Zeitnng«prei«liste «S38. «mtSvlatt der »gl. AmtShimptm-mscheft, der »gl. Schnlinsdeltiin «. des SalHauptttcunimtcr « sewe »es »gl. AMSgerichts ««d des St-dtr-cher zu SischMm». Insernt«, Ivelch« indtesemWatt«di«wettest, verberüuna finden, werden bt» Montag, Mittwoch und Krrttaä srüh 0 Pr angenommen und »»stet dir drrtachmM« »M«Me 10Pf., «ter „Uineesandt- 2«Pf. PubiiKu Jnsrratrnbetrag 2» Pf. - E^rlne Rumm« 1oW. S-rasprechftrII« Mr. «. Reich«, ft» «ifchofSwerd« und llmgmrn Zeitung«botm, sowie in der Exped. d. vl. angenommen. Lrernnvfünfitgft«» I»h», «« g. Koakursverfahre«. Ueber das Vermögen de» Kaufmanns ««»»»dwiTt in Bischofswerda, alleiniger Inhaber der Firma: A. Searnbart daielblt »ird heute, am 21. Februar 1899, Nachmittags V,3 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. " Der Bankkassirer Herr Friedrich Sparschuh in Bischofswerda wird zum Konkursverwalter eryannt. KonkurSsorderungen sind bis zum LS. USw» 1SLV bei dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des «mannten oder die Wahl eines anderen Verwalter«, sowie über die Bestell»«« eines GläubigrrauSschuffeS und eintretendrn Falles über die in § 120 der Konkursordnung, bezeichneten Gegenstände — auf den 20. März 1899, Vormittags Isll Uhr, — und zur Prüfung der angrmeldetrn Forderungen auf den 7. April 1899, Vormittags 1-11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegrben, nichts an den Semeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlrgt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum »«. »Sw« LSLL Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Bischofswerda. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber. «lm»S, Sekretär. Deutschlands auswärtiger Handel. Die Reichstagsverhandlungen über das un günstige HandelSverhältniß Deutschlands mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika haben die Hand endlich einmal aus eine kranke Stelle in Deutschlands auswärtigen Handel gelegt und es ist zu bedauern, daß wir uns mit den anmaßen den Amerikanern nicht schon früher besser auS- «inandrrgesetzt haben. Es ist doch einfach eine bodenlose Zumuthung, wenn Amerika nach Deutschland seine WaarenauSfuhr in den letzten Jahren Dank der vorzüglichen Kaufkraft des deutschen Reiches fast verdoppelt hat, während die deutsche Einfuhr nach Nordamerika in Folge der hohen amerikanischen Zölle und Zoll-Chikanen auf die Hälfte herabgesunken ist. Da ist es doch eine einfache Maßregel der Gegenwehr, wenn Deutschland erst mit solchen Ländern, welche unsere amerikanische Einfuhr an Getreide, Petro leum und Baumwolle ersetzen können, bessere Handelsbedingungen für die deutsche Industrie durchzusrtzen sucht und dann für die amerikanische Einfuhr den Zoll verdoppelt oder verdreifacht. Fühlen die Amerikaner dann den Stachel, so Zann ja nach einigen Jahren dieser Kampfzoll auf seinen alten Satz ermäßigt werden. Die große Geduld und Nachgiebigkeit Deutschlands nutzt den grenzenlos egoistischen HandrlSgrund- sätzrn der Amerikaner gegenüber gar nicht», und die von dem Herrn Staatssekretär v. Bülow in glänzender Rede betonten vorzüglichen Bezieh ungen zwischen der deutschen und amerikanischen Regierung haben an dem Rückgang der deutschen Ausfuhr nach Amerika nkchtS geändert. Also unser HandelSverhältniß mit Nordamerika ist sehr schlecht geworden und Remedur nöthig. Die Furcht, daß bei einem Zollkriege mit Amerika di« deutsche Industrie einen schweren Schlag be kommen würde, ist sehr übertrieben, denn trotz LeS bedeutenden RückeangeS der deutschen Ein fuhr nach Nordamerika befindet sich die deutsche Industrie seit drei Jahren in einer vorher nie mals so groß und dauernd dagewesenen Blüthe- Periode. Diese Thatsache beweist, daß sich der deutsche Handel und die auf hoher Stufe stehende deutsche Industrie den Weltmarkt erobert haben, daß sie im siegreichen Wettkampfe mit den anderen Mroßstaaten stehen, auch einen vorübergehenden Zollkrieg mit Nordamerika nicht zu fürchten Haben, weil nur der fünfzehnte Theil der deutschen Ausfuhr nach Amerika verkauft wird. Deutsche» Reich. Bischofswerda, 21. Februar. Der vorig« Sonntag war wieder einer^jeaer Frühlingstage, Wir wir sie in de« letzten Wochen wiederholt zu beobachten Gelegenheit hatten. Während der Nacht hatte sich die Temperatur soweit abgekühlt, daß da» Thermometer am Morgen mehrere Grad Kälte anzeigte, die jedoch, je höher die Sonne stieg, vor de» wärmenden Strahlen zurückwrichen mußte. Die srühlingSmäßige Temperatur hatte, wie nicht anders zu erwarten, ihren Zauber auf Jung und Alt auSgeübt und eine wahre Völker wanderung hrrbeigeführt, die bis in die späteren Abendstunden fortdauerte. Die gestrige Tempera tur war dagegen ein richtige- Schnupfenwetter, naßkalt und sehr neblig. Der starke Nebel löste sich theilweise auch in schwachen Regen auf. Heute früh waren die Dächer mit Schnee bedeckt. Bischofswerda, 22. Febr. Am Sonntag Abend, 5 Minuten vor 7 Uhr, wurde hier ein glänzendes Meteor beobachtet. Bei einer Hellig keit, welche das Mondlicht weit überstrahlte, be wegte sich die prachtvolle Himmelserscheinung am östlichen Himmel von Norden nach Südwesten mit intensiv grünem Lichte und bildete schließlich eine rothe Feuerkugel, welche zersprang und von welcher tropsenähnliche Gebilde auf die Erde herabfielen. DaS Meteor ist übrigens im grüßten Thrile Sachsen» beobachtet worden; so liegen Meldungen darüber aus Leipzig, Dresden und aus der Lausitz vor. In Zittau will man einige Minuten nach der HimmelSerschrinung ein donnerähnlichrS Geräusch vernommen haben. Bischofswerda, 22. Februar. In einem Hause der Dresdner Straße wurde Anfang dieser Woche ein nicht unbedeutender Einbruchs- dirbstahl verübt. ES wurden u. A. gestohlen: 1 goldene Damen-Rewontoir-Uhr, 1 breitgliedrige silberne Kette, 3 goldene Ringe, 1 goldenes Armband und 1 breitglirdrigeS silbernes Arm band, sowie 35 Mk. baare» Geld. Vom Diebe fehlt bis jetzt noch jede Spur. DE' Bestellungen auf den „sächsischen Erzähler- für den Monat März nehmen alle Postanstalten, Landbriefträger und Zeitungsboten, sowie die Expedition diese» Blattes zum Preise von SO Pfennigen entgegen. — Am bevorstehenden Bußtage (1. März) ist die Abhaltung öffentlicher Versammlungen aller Art, ingleichen der Versammlungen der Gemeindevertreter, sowie der Innungen und anderer Genoffenschasten gänzlich verboten. Diese Bestimmungen in 8 8 des Gesetze- vom 10. September 1870 findet auch Anwendung auf Versammlungen von Krankenkassen, geselligen Vereinigungen und anderen ähnlichen Organi sationen, sowie auf religiöse Versammlungen, so- bald diese einen öffentlichen Charakter anuehmrn. Ferner sind a« diesem Tage Konzerte und ander« geräuschvollr, namentlich mit Musikbegleitung verbundene Vergnügungen an öffentlichen Orten, insbesondere Tanzbelustigungen, sowie Privatbälle, auch wenn diese in Privathäusern oder in Lokalen geschloffener Gesellschaften abgehalten werden, thea tralische Vorstellungen und sonstige Schaustell ungen, öffentliche Auf- und Umzüge, Bogel- und .Scheibenschießen, sowie Schießübungen nicht ge stattet. Am Vorabende des Bußtage» sind gleich falls Tanzbelustigungen an öffentlichen Orten und die Abhaltung von Privatbällen, auch wenn diese in Privathäusern oder in Localen ge schlossener Gesellschaften abgehalten werden, sowie die Veranstaltung von Konzertmusiken und anderer, namentlich der mit Musikbegleitung verbundenen geräuschvollen Vergnügen an öffentlichen Orten nicht gestattet. Zu den am Vorabende des Buß tages zur Aufführung kommenden Theaterstücken sollen angemessene ernste Stücke gewählt und die Aufführung von Possen und ungeeigneten Lust spielen soll unterlassen werden. — (Zur Vorbereitung auf die Schulzeit.) Nur wenige Eltern suchen in zweckmäßiger Weise ihre Kinder auf den ersten Schulbesuch vorzubereiten, und doch könnte da» Elternhaus hierin manches Gute stiften. Nur zu häufig hört man in der Zeit vor Ostern dem schulpflichtig werdenden Kinde gegenüber die Aeußerung: „Das muß dann alle» aufhüren, sobald du in die Schule gehst!- Anstatt daß man die Kinder schon vor der Schulzeit an Ordnungsliebe und Pünktlichkeit gewöhnt, damit sie die nothwendige Schulzucht weniger schwer empfinden, sucht man vielfach die Kinder in den letzten Wochen vor Ostern ganz besonder» zu verhätscheln. Jede Ungezogenheit erlaubt man ihnen und entschuldigt Alles mit der Thatsache, die goldene Freiheit hört ja nun so wie so zu Ostern auf. Ganz falsch! Die Verhätschelung soll nicht erst mit dem ersten Schulbesuch auf hören, sondern viel früher. Das Kind soll, wenn e» in der Schule seinen Willen unterordnen muß, schon von zu Hause darauf vorbereitet sein. ES muß schon im Elternhaus gehorchen gelernt haben. Ferner ist e» eine Ungerechtigkeit vieler Eltern gegenüber der Schule als auch der ihr Anvrrtrauten, die Schule als einen Ort der Schrecken, den Lehrer al» «inen Popanz darzu- stellen. Im Gegentheil, die Mutter sollte sich bemühen, vor dem Eintritt de« Kinde» in die Schule soviel Schöne» wie möglich von dieser zu erzählen. Sie soll den Lehrer dem Kind« in einer Gestalt schildern, die dem Ideal eine» KindrrgemüthS entspricht, und sie kann in dieser Beziehung nicht stark genug die Farben austragen. Di« Mutter soll dem Kinde von den zahlreich«, kleiueu Freud«, vorschwärme«, die da» Kind nun in der Schul« Kauen lern«, wich, v«, schön«, Dinge«, di« e» da in der Schale hören «ad seh«, wich,