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§ Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden Tages des Erscheinen- erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. AbonnementspreiS beträgt »ierteljithrlich Mark 20 Pf. prwmGlrranlto. Zwönitz NlwAmgegend Rebaeteur und Verleger: C. Ä-rnhard Ott in Zwönitz. AMiM . für - 28.Dienstag, de» 15. August 1876.1. Jahrg. Bekanntmachung. Der Stadtgemeinderath bak beschiessen, die offene Hospitalverwalterstelle nochmals auSzttsWtben, mit dem Bemerken, daß diese mit der eine- TodtenbettmeisterS nicht verbunden werden soll. Das Einkommen besteht ni freier Wohnung, Heizung und einer Geloentschädigung, sowie in besonderer Vergütung für die mit zu verpflegenden Kranken nach aufgestellten Regulativ. Namentlich Berücksichtigung finden, welche ihr Gewerbe im Hansbetreiben, oder ihre Beschäftigung ebendaselbst haben. Geeignete Bewerber werden veranlaßt, umgehend, längstens bis zum SS. d. M. ihre Gesuch« mündlich oder schriftlich an RathSstelle anzubringen. Zwönitz, am 14. Anglist 1876. Der Stadtgemeinderath. Schönherr. Der IV. Termin diesjähriger Commuuanlagen wird mit dem 15. August u. o. fällig und sind die Beträge längstens bis zum 22. d. M., b«i Vermeidung sofortiger executivischer Einziehung zu entrichten. Zwönitz, am 14. Juli 1876. Der Stadtgemei nderath. Bekanntmachung. Die offene Stelle eines Todtenbeltmeister» gelangt nochmals zur Ausschreibung mit der ausdrücklichen Bemerkung, daß die HoSpital- verwalterstelle, damit nicht verbunden werden soll. Bewerber um diese Stelle habe» sich umgehend, längstens bis zum 2S. d. M., cm hiesiger RathSstelle mündlich oder schriftlich zu melden. Zwönitz, am 14. August 1876. Der Stadtgemeinderath. Schönherr. Tagesgeschichte. Berlin. Die Frage wegen einer einheitlichen Casernirung sämmtlicher Regimenter des deutschen Heeres wird, wie officiöS verlautet, den nächsten Reichstag noch nicht beschäftigen. Gegen den Plan, der eine Ausgabe von 177 Millionen Mark beanspruchen würde, haben einige Negierungen erhebliche Bedenken erhoben. — Die von mehreren Zeitungen gebrachte Nachricht, daß die Rückkehr des deutschen Mittelmeer-Geschwader angeordnet sei, ist unrichtig, über die Rückinstradirung des Geschwaders ist kein Befehl ergangen. — Der Präsident des NeichSkanzleramteS, Staatöminister Hof- mann, begiebt sich gegen Ende dieses MtS. für einige Wochen auf Urlaub, um die Uebersiedelung seiner Familie von Darmstadt nach Berlin zu bewerkstelligen. — Der Reichskanzler hat die in der ihm feiten der Danziger Kanfmannschaften überreichten Denkschrift dargelegten Bedenken gegen die Ausdehnung einzelner Vorschriften der neuen englischen SchifffahrtSacte auf die in den britischen Häfen verkehrenden fremden Schiffe im Wesentlichen für begründet erachtet und bereits die geeig- nett» Schritte bei der großbritannischen Regierung tingeleitet, um, wenn möglich, die Nachtheile abzuwenden, mit welchen der deutsche Handels- und Schifffahrtsbetrieb durch jene Gesetzbestimmungen bedroht ist. Gastem, 11. August. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm ist heute Vormittag um 10 Uhr abgereist. Bei der Abfahrt hatte sich ein sehr zahlreiches Publikum eingefunden, das den Kaiser mit enthusiastischen Kundgebungen begrüßte. Der Kurort war festlich beflaggt. Se. Majestät verabschiedete sich in huldvollster Weise von dem Handelsminister Chlumetzkh, dem Fürsten Rohan, dem General Beyer und mehreren anderen Persönlichkeiten. Lend, 11. August. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm ist heule Vormittag um 11 Uhr von Gastein hier eingetroffen und nach kurzem Aufenthalte nach Rosenheim weitergereist. Basel, II. August. Die Consecration de- neugvwählten alt katholischen Bischofs Herzog ist vom Synodalrathe für de» 10. k. M. in Solothurn festgesetzt. Petersburg, 12. August. Aus Bukarest wird hierher gemeldet: In Rustschuk werte» zahlreiche Hinrichtungen an Bulgaren vollstreckt. Di« Bevölkerung Bulgariens und Serbiens flüchtet sich in Folge der türkischen Grausamkeiten von allen Seiten auf rumänisches Gebiet. London, 11. August. Dem Parlamente ist die diplomatische Correspondenz wegen der von den Türken in Bulgarien begangenen Grausamkeiten mitgetheilt worden. DaS erste Schriftstück datirt vom 14. v. M., das letzte vom 9. d. M. DaS zuletzt gedachte ist eine Depesche Lord Derbh'S an den Botschafter Elliot, worin eS heißt, daß die Pforte Grausamkeiten, wie die in Bulgarien vorgekommenrn, in Serbien nicht geschehen lassen dürfe und daß der Botschafter darauf Hinweisen müsse, daß jede Erneuerung solcher schimpflichen Acte für die Pforte unheilvoller sei, als eine verlorene Schlacht. Der Unwille Europas tzerde sich unwiderstehlich geltend machen und ganz unvermeidlich eine Intervention in einem für die Türkei feind lichen Sinne zur Folge haben. Belgrad, 12. August. Als officiell wird gemeldet: Die Nach richt einiger Blätter, wonach Tscholak Anlits sich nach schweren Verlusten über die Grenze von Serbien zurückgezogen haben soll, ist unrichtig. Tscholak AntitS behauptet seine Positionen, Alimptitsch hatte in den letzten Tagen keinerlei Gefechte. Constantinopel, 12. August. Der Gesundheitszustand des Sultans hat sich gebessert. Der Sultan bewilligte eine vollständige Amnestie für die Bulgaren, mit Ausnahme der Führer und der thätig am Ausstande Betheiligten. Die Befehle zur Elnstellung der Unter suchung und Freilassung der Verhafteten sind bereits erlassen. Washington, 10. August. Die Repräsentantenkammer hat einen von demokratischer Seile gestellten Antrag angenommen, in welchem die Mißbilligung der im Süden vorgekommenen Gewalt- thaten ansgesprochen und die rasche Bestrafung der Schuldigen ver langt wird. Locales und Sächsisches. Dresden. In der wohlbekannten Glockengießerei von I. G. Große hier ist am 1. Juli eine Riesenglocke für den Halberstadter Dom gegossen worden, welche nunmehr geprüft und übernommen worden ist. Diese Glocke hat ein Gewicht von 17,000 Pfund, und hat am Schlagringe einen Durchmesser von 2,zz Meter. Der von Thomas hier geschmiedete Klöppel wiegt 6 Centner. Die Glocke ist ans einen, interimistischen Glockenstnhle in dem Große'schen Etablisse ment aufgehängt und soll eine Woche lang jeden Mittag 12 und