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Mopauer W Tageblatt und Anzeiger Vas „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis >.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Eeschästsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Aazeigenpriis«: Vl« 4S mm breite Milllmeterzeile 7 Pf.; di« YZ mm breit« Millan «terzeile im Lext- teil SS Pf.: Nachlabstaffel L: Ziffer« und Nachwelsgeoühr LS Pf. zuzüglich Porto. Vas „Zschopauer Lageblattund Anzeiger' ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Londrat» zu Flöha und der Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten t Lrzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semcindegirokonto Mhopau Nr. 24>, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöhchen Porschendorf, Waldkirchen, Weihbach, Wilischthal, Wihschdorf N». 14S 8V. 1988 Endgültig und umbönderlich! Gewaltige Kundgebung des Prager Deutschtums Ium erstenmal seit der Rückgliederung der alten Reichs- lande Böhmen und Mähren stattete Gauleiter und Reichsstatt- halter Henlein Prag, der Hauptstadt des Protektorates Böh men und Mähren, einen offiziellen Besuch ab. Henlein begab sich zuerst auf die Prager Burg, wo er dem Reichsprotektor Freiherrn von Neurath einen Besuch abstattete. Dann besuchte er Vas altehrwürdige Rathaus. Hier hießen ihn der Oberbür germeister von Prag. Dr. Klapka, und sein Stellvertreter, Prof. Pfitzner, willkommen. Anschließend begab sich Henlein in die Amtsräume der Kre sleitung und in das Deutsche Haus, wo ein Appell der Politischen Leiter und deren Verpflichtung ktattiand. Um 20 Uhr fand In der festlich geschmückten und im Lichte der Scheinwerfer erstrahlenden riengen Maschinenhalle auf dem alten Prager Meßgelände eine Großkundgebung des Pra ger Deutschtums statt. Die Halle, die 2V000 Personen faßt, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mehr als 10 000 Menschen konnten keinen Einlaß finden. Unter den Ehrengästen sah man die Spitzen von Partei, Staat und Wehrmacht. Henlein hatte neben dem Reichsprotektor Freiherrn von Neurath Platz ge nommen. Nach der Eröffnung und der Begrüßungsansprache des Kreisleiters Höß gab unter stürmischem Jubel Gauleiter und Reichsstatthalter Henlein eingangs seiner Freude darüber Ausdruck, daß Böhmen und Mähren, ehemals Lander des Rei ches, ihre natürlichen Beziehungen zum deutschen Raum wie dergesunden haben. Wir Deutschen betrachten den Zustand von heute, sosern er die äußere Ordnung in den Beziehungen Böhmens und Mährens zum Reich betrifft, als endgültig und unabänderlich. Bei aller Achtung vor dem Volkstum der Tschechen und bei aller Bereitschaft,' mitzrhelsen. das Eigenleben des tschechischen Volkes zu sichern, werden wir niemals wieder zulassen, daß Böhmen und Mühren oder auch nur der Siedlungsraum des tschechischen Volkes mißbraucht werden für eine planmäßige Ge fährdung der deutschen Lebensrechte oder für die Durchsetzung machtpolitischer Absichten gewisser imperialistischer Großmächte. Die Frage nach der Gestaltung der Zukunft lautet: Es geht darum, die besten und fruchtbarsten Formen eines freundschaftlichen und achtungsvollen Nebeneinanvers der bei den Nationen zu finden. Jeder Gedanke an totale Gewalt und zynische Willkür dem tschechischen Volke gegenüber liegt uns fern. Die Geschichte habe das Sudetendeutschtum gelehrt, so fuhr Henlein fort, daß die Gewalt ein nationales Problem nicht lösen könne. Auch das Schicksal des tschechischen Volkes sei in wechselndem Auf und Ab immer an das Schicksal der deutschen Nation gebunden gewesen. Gerade der Zusammenbruch des tschechisch-slowakischen Staates habe bewiesen, daß auch die weitestgehenden Vündniskonstruktionen, Bcistandsverpflichtun- aen, wirtschaftliche und politische Abkommen nicht ausreichten, die verhängnisvolle Nichtbeachtung historisch gewachsener poli tischer und wirtschaftlicher Beziehungen auszugleichen. Der Gauleiter schilderte nun die Beziehungen der beiden Völker von der Frankenzeit bis zum Friedensdiktat von Ver sailles und stellte fest: Damals verkaufte Benesch den neuen Staat an ein Konsortium von Mächten, für die ein Daseins recht der Tschecho-Slowakei nur solange gegeben war, als sie bereit war, ihren machtpolitischen Absichten zu dienen. Henlein betonte dann, die Tschechen sollten aus der Ge schichte lernen und müßten den Mut haben Konsequenzen zu ziehen. Das Deutschtum sei bereit, alle Feindseligkeiten zu vergessen, aber die Aera Benesch müsse restlos liquidiert werden. Am Schluß seiner Ausführungen wandte sich Henlein mit besonderer Herzlichkeit an die Kameraden und Kameradinnen. Sie seien auf diesem Boden nicht eine schwache Minderheit, son dern Träger des deutschen Hoheitszeichens von Partei und Staat! Sie seien Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung und Soldaten des Führers. Wer sie angreife, greife das Reich an. Musikdarbietungen des Musikzuges der ^-Standarte „Ger mania" vom Wachregiment des Reichsprotektorats gaben der Großkundgebung auf dem Prager Meßgelände, der ersten deut schen politischen Kundgebung auf diesem Platz seit dem Beginn des Weltkrieges, einen würdigen Rahmen. Kein Verständnis für Deutschlands Lebensrecht Englische Presse sucht Londoner Flotten-Denkschrist zu „begründe»" Ausgerechnet den 20. Jahrestag des Versailler Dik tates hat sich die Negierung Chamberlain aus gesucht, um eine Note zu beantworten, die sie von der deutschen Reichsregierung vor zwei Monaten erhalten hat. Bezeichnenderweise wird in der englischen Antwort nur in einem Nebensatz innerhalb der technischen Formeln zum deutsch-englischen Flottenabkommen die britische Ver handlungsbereitschaft zum Ausdruck gebracht, was für die britische Anmaßung überaus bezeichnend ist. Mit Spiegelfechterei wird, wie in der deutschen Presse zum Ausdruck gebracht worden ist, die verwickelte europäische Lage nicht entwirrt und auch nicht der Beweis er bracht, daß die englische Politik — die englische Presse hat es in der letzten Zeit »»verhüllt ausgesprochen — keine Einlrei- snngspolitik wäre. Die späte britische Note ist „kein Beitrag zum Frieden", sie erweckt vielmehr nur den Anschein, als ob die englische Negierung ein übles diplomatisches Manöver für ihre Einkreisungspolitik durchgeführt hat. Denn die britische Note fällt ausfallend mit dem Stillstand der britisch-sowjet- russischeu Verhandlungen zusammen. Wünscht London die Forderungen Moskaus herabzudrücken, indem man mit der Möglichkeit einer Verständigung mit Deutschland winkt? Man kann cs infolgedessen verstehen, wenn die gesamte LSMrhefMMLtkM Der bulgarische Ministerpräsident, Außenminister und Kultus minister Kjossciwanoss kommt am S. Juli Am S. Juli 1939 trifft der Königlich bulgarische Minister präsident, Minister des Äcußern und Kultusminister Kjossei- wanosf zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in der Reichshaupt stadt ein. Ministerpräsident Kjosseiwanofs wird von seiner Frau und seiner Tochter sowie von mehreren hohen bulga rischen Negierungsbeamten begleitet. - > englische Presse bemüht ist, schadenfeinige Gründe für das britische FlottenmemormUmm zusammenzustottern. In den Stellungnahmen der englischen Blätter, die bewußt an dem Kern der Sache Vorbeigehen, wird natürlich wie üblich der durch die Tatsachen tausendfach belegte Vorwurf der Ein kreisung Deutschlands mit pathetischer Entrüstung und mit sehr abgenutzten Argumenten abgcstritten. Im übrigen ver suchen die Blätter in langatmigen Auslassungen den britischen Standpunkt zu verteidigen. Daß sic sich dabei an leere Worte klammern und für die natürlichen Lebensrechte des deutsche» Volkes auch nicht das geringste Verständnis nusbringen, nimmt bei der Einstellung der englischen Presse nicht wunder. Die gelegentlich eingestreuten freundlichen Worte an die Adresse Deutschlands verstärken nur den Eindruck, daß es sich bei der englischen Aktion wieder einmal um ein Manöver handelt, das offensichtlich durch den katastrophalen Stand der Moskauer Verhandlungen und die anhaltenden Schwierig keiten im Fernen Osten veranlaßt wurde. Jas war auch eine Erklärung Warvm EugiM keine Verständigung ml« Deutschland will — Ane Lede Halifax' 2m Königlichen Institut für Internationale Angelegen heiten sprach der englische Außenminister Lord Halifax zur Lage. Nach einem Ueberblick über die neuen Verpflichtungen, die England im Laufe des letzten Jahres einging, erklärte er, möglicherweise würden die Verhandlungen mit der Sowjet union in kürzester Zeit abgeschlossen sein. In der Vergangen heit habe sich Großbritannien angeblich stets gegen jede einzelne Macht gewandt, die versucht habe, Europa auf Kosten der Frei heit der anderen Länder zu beherrschen. Es sei darüber hinaus unmöglich, mit einer Negierung zu verhandeln, deren verant wortliche Sprecher ein „freundliches Land" als Diebe und Er presser bezeichneten und sich täglich darin ergingen, monströse Beleidigungen der britischen Politik in allen Teilen der Welt auszusprechen. Deutschland isoliere sich selbst, wirtschaftlich durch feine Politik dr: Autarkie, politisch durch eine Politik, die die ständige Besorgnis der anderen Völker Hervorrufe. „Das letzte, was die Briten zu sehen wünschten, sei, daß der einzelne Deutsche, Manu, Frau und Kinder, Entbehrungen litten". Es gebe eine dringende Notwendigkeit, Friedensmittel zu fin den, durch die man einen Wechsel Herbeiführen könne. Wenn wir erst einmal, so fuhr Halifax fort, zufriedenste!« lend davon überzeugt sc n könnten, daß die Absichten anderer die gleichen wie unsere eigenen sind, und wir alle wirklich fried- liche Lösungen wünschen, dann — ich sage das hier definitiv — könnten wir die Frage diskutieren, die heut« der Welt Besorg nis verursacht. I» einer derartigen neuen Atmosphäre könnten wir das 'Kolonialproblem prüfen, die Frage der Rohmaterialien, die Handelsschranken, die Frage des Lebensraumes, die Begrenzung der Rüstungen und jede andere Frage, die das Leben aller euro päischen Staatsbürger berührt. Es ist gesagt worden, daß Taten, nicht Worte notwendig seien. Das ist angeblich auch die Ansicht von Lord Halifax. .... .^"n wissen wir, wart m England mit uns nie eine Ver ständigung wollte. Lord Halifax hat das Geheimnis preisge geben: Weil unsere Absichten nie die gleichen als die Englands waren. Damals als wir im guten Glauben abrüsteten, da könnt« England den Weg zur Verständigung nicht finden, weil es Nicht abrusten mochte. Heute redet England wieder Friedens- tdne, wir trauen ihnen nicht, weil die von 1919 uns noch in bester Erinnerung sind, und weil wir einen Frieden der Ehrs und nicht einen Frieden um jeden Preis wünschen, weil wir unser Geschick selbst in die Hand nehmen wollen. Das hehagt den Engländern nicht, die sich unter Verständigung Bevormun dung und Unterwerfung unter Englands Wünsche vorstellen. So sind die wohltönenden Worte von Friesen und Ver ständigung Heuchelei. Was London seit Monaten in überstürzter Eilfertigkeit gegen das Reich unternimmt, weist alle Anzeichen eines Präventivlriegszieles auf. Die „Verminderung der auf den Krieg hinzielenden Vorbereitungen" liegt heute ganz in den Händen Englands. Nicht minder dis Worte des britischen Außenministers, Großbritannien wünsche nicht, daß deutsche Frauen und Kmder Entbehrungen erlitten, zeugen von einem Ausmaß an Heuchelei, dessen — angesichts der noch sehr leben digen Erinnerungen an die britische Weltkriegsblockade — nur ein britischer Staatsmann fähig sein kann. Der britische Außen minister weigert sich, mit einer Regierung zu verhandeln, deren verantwortliche Sprecher „ein freundliches Land" als Dieb bezeichnen. Das wäre verständlich, wenn diese Bemerkung nicht gerade mit der Frage der Rückerstattung der von England ge raubten Kolonien gefallen wäre. Alles, was Herr Hanfax über die Möglichkeiten einer Lösung des Kolonialproblems verhei ßungsvoll Deutschland unterbreiten zu können glaubt, kann daher nur als Ausrede gewertet werden. Die Rede ist ern Sammel surium von Allgemeinplätzen, für den innerpolitischen Gebrauch bestimmt. Uns aber zeigt sie nur. wie wenig sich England von dem völkervcrgiftenden Geist von Versailles entfernt hat, ja, wie sehr es an seiner Nolle des WeltpHizisten festzubalts» krampfhaft bemüht ist. Jie Achse marschiert rasch! Mien zur lledereialmsk Göring-Valle: Unbesiegbar in der Lust Die zwischen Gencralfcldmarschall Göring und General Valle vereinbarte enge Zusammenarbeit zwischen der italienischen nud der deutschen Luftwaffe wird von der gesamten italienischen Presse lebhaft begrüßt. Unter der Ucbcrschrift „Unbesiegbar in der Luft" erklärt „Popolo di Rom a", daß, wie auch die amtliche Mit teilung besage, die Luftstrcitkräfte der beiden verbündeten Länder eines der wichtigsten Mittel im Krieg der raschen Entscheidung darstellen. Die mit der engen Zusammenarbeit zwischen den Heeres leitungen der beiden befreundeten Völker verstärkte Stoßkraft der deutschen und der italienischen Wehrmacht sei eine der sichersten Garantien für die Verwirklichung jenes Friedens oer Gerechtigkeit, den Rom und Berlin mit ent schlossenem Willen und mit ihren unbesiegbaren Waffen ver antworten werden. „M c ssa g g e r o" unterstreicht, daß Italien und Deutsch land die stärkste Luftflotte der Welt besitzen und fest entschlossen seien, sich dieses Primat von niemandem nehmen zu lassen. Ebenso wie ans allen anderen Gebieten werde die Zusammenarbeit zwischen den Luftwaffen immer fruchtbarer und enger 'werden und die starke Solidarität der beiden be freundeten Völker ebenso unterstreichen wie ihren entschlossenen Willen, alle vorhandenen Probleme zu lösen. Die „Stampa" schreibt: Die Achse marschiert rasch und rückt ihr Vorbcrcitungswerk täglich weiter vor, im Vergleich zuin Zaudern und Zögern der Einkreiser. Das Ver dienst liegt im Genie der beiden Führer und im Stil der beiden Revolutionen. Von größter Bedeutung ist die enge und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen de« beiden Luftwaffen. Die Besprechungen General Valles in Berlin haben greifbare technische Fragen gelöst. Tas gegenseitige Verständnis wird auf praktischem Gebiet ergänzt. Ebenso hebt der „Eorrtere d e ll a S e r a' die tägliche Vervollkommnung des Einvernehmens der deutsch-italienischen Zusammenarbeit hervor, die für beide Völler Gegenstand lcb- hastcr Befriedigung sei. Neue Schwierigkeiten in Moskau Nach Berichten englischer Blätter befinden sich die eng lisch-so w j«t r u ss i sch e n Verhandlungen in Mos- kau wieder in einen, bedenklichen Stadium. Die englischen Instruktionen werden nämlich nur dann wirksam, wenn Frank- reich zustimmt Der sowjetrussischen Regierung soll ein« Garantie ans Gegenseitigkeit mit automatischem Beistand g«. geben werden, im Falle sowohl eines direkten Angriffes wi« im Falle eines Angriffs gegen einen anderen Staat, dessen Verletzlichkeit von Bedeutung für einen der drei Unterzeichner des Abkommens ist. Die Londoner Imperialisten würden sich damit zu Souveränen über die „garantierten" Staaten aus schwingen, die dann nur noch die Figuren im englisch-euro- pälschen Schachspiel darstellcn würden. Der deutschen Forstwissenschaft Hermann-Görrng-Akademie gegründet In der vierten Vollsitzung der großdeutschen Reichstagung der Forstwirtschaft, die die umfangreiche Fachtagung abschlotz, gab Eeneralsorstmeister Alpers bekannt, daß der Neichsforst- meister im Einvernehmen mit dem Reichserziehungsminifte» und Reichsminister der Finanzen die bereits angekündigte Erün- duna der Akademie der deutschen Forstwissenschaft vollzogen habe«,