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Freitag, den 25. März 187». MukendeM UachriWlatt Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg Fabrik. »ke, z, aerade di» Bilder aushängte mit der offenen da- «Reklame, daß sie von der Hand de» König» Ich« pv- ueur r) elben inges a»n- a der n in cke's schie- ,th. der fort ist, zu läckigen uyer- d zwar ich den kyrup !selbft herrührten. WaS wurde nicht sonst der Curiosität wegen bei ihm gekauft? Stücke von >so hoher Hand waren Seltenhrtten. Dabei wa. ren e» nur fünf, «S dursten stch von dieser Merk würdigkeit nur ein paar Sonderlinge von Russen oder Engländern anziehen lassen, so war die Sache richtig. Da» Geschäft konnte Etwa« ein- bringen, da» war klar; — und so schrieb er den doppelten Preis an jede» Gemälde, v«n er Ja, wenn st« solch' ein Meister gemalt hätte l" Seht IHv nicht? da steht'», der Meister iff gutes Haar daran, aber die Andern, di« Lo benden . . . „Nicht-, nicht-1" braus'te jetzt der Monarch auf. „Geh Er hinunter, Fuhrmann, und horcht Er, was man spricht. Das sagt Er mir wieder, ohne mir ein Wort zu verschweigen, wa- »S auch sei. Hat Er gehört?" „Ja, Ew. Majestät!" sagte Fuhrmann und eilte hinunter. Der Händler Dehnicke hatte sich zunächst ver gnügt d»e Hände gerieben, al- er nach Anhö rung von Seckendorf'- Vorschlag stch außer ast« Calomität de- Verluste» sühlte. Dabei siel ihm aus, daß die Hofleute immer von der Bedin gung sprachen, daß er keine» der Bilder verkau fen dürste. Dann war Adelfing gekommen, der, al- Miturheber dieser Bilder, natürlich von ih- rem hohen Kunstwerth fest überzeugt war. Er hatte ihn auf die Schönheiten der Gemälde auf merksam gemacht und nachgerade ihn zu ganz ^anderer Ueberzeugung gestimmt. Dem Händler laber kam dabei schnell der Gedanke, daß er am Ende ein weit bessere- Geschäft mache, wenn er Lie nächste Nummer d. Bl. wird des MarienkagS halber erst trük von 8 Uhr a« au-gegeben. Inserate erbitten wir uns rechtzeitig. Die Expedition des Frankenberger RachrichtSblattes. Buch: »ilfe Wz zen-, ein-, igen- stä nker ren nd- Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ng,. — Au beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. hab«» ; " riefen die Lobenden. „Ja, blöde Augen, wie die Eule, - da» find Augen mit Asche bestreut!" höhnten die Tadler. „Di« Eulen haben solche Augen, da» ist Na ¬ tur." N ''7 „Schöne Natur da»! Bilder mit den nakür lichsten Schülerschnitzern, haha!" „Was das für Reden find! ste stnd von Mel fterhand, so gut, wie die PeSne'S und Welde- mann'S!" rim« immer gewesen, In einer großen Stadt muß man auch die allgemeine Aufmerksamkeit zu erregen wissen. Wenn «in Kunstwerk zum --- Stadtgespräch wird, dann geht'» erst recht, daSinoch größer, e» ist der König selber gewesen!'^ wußte er au» Erfahrung. Als» dang er stch I „Der Dehnicke schwindelt, da» ist nicht wahr, bezahlt« Leute» die die^Bilder ausnehmend loben IDer König wird'» ihm auch bald weisen. Wi« und Bezirksanzeiger gezahlt hatte, auf di« Eule mit den „toemoa- tj»" gar 400 Thaler, und oben darüber mit großen Buchstaben, wa- der Bombardier gelesen und bereits dem König mitgetheilt hatte. Jeder Händlrr streicht seine Waäre heraus, di« er verkaufen will) da» war Dehnickr'S Ma- Der König ein Maler. Historische Novelle von M. Ant. Niendorf. (Fortsetzung.) Wie erzählt, befand sich der Laden des Ge- mäldehändlerS Dehnicke gleich vorn an der Stech bahn. Vor diesem Laden bemerkte der König eine zahlreiche Menschrnmaffe, die den ganzen Gang füllte und stch. bis auf den Platz hinausdrängte — offenbar wrr da Etwas zu sehen. Man sprach auch darüber, und da» mußt« gar lebhaft jugehen, denn rS schien fast wie Streit. „WaS treibt man da vor dem Laden deS Dehnicke?" fragte der König den Bombardier Fuhrmann, der eben dort vorbei gekommen war. „Daß neugierige Volk steht die Bilder an, die Ew. Majestät gemalt hat." , „äs WAV nur ritz Ekelt zwischen den Ur- theile», die Wen tadelten» die Andern lohten," begütigte Adtlstng. „Ich argwöhn« blgav, Ma lestät, Hs« Tadler waren bestellte Loute; und di« Lobenden hatten Recht, wenn st« solche Leute vertreiben wollten^" „WaS tadelten st»? Red' Erl" „Gstfer Golt, wa» kann man nicht Aste» h». vorsltchen, wenn man will! St» ließen kein sollten. Andererseits hatte Grumbkow nach dtp Abrede von gestern Abend für ein leidliches Con lin gen t gesorgt, das in der Absicht an den Btl- derladen trat, di« Gemälde DeS König- zu ver spotten und zu verschmähen. Bombardier Fuhrmann gelangt« mit Hülfe seiner Ellenbogen bi- mitten unter- d«n Stritt der beide« Parteien und sperrte btt Ohren auß über da-, wa« er Alles zu hören bekam. Die Einen ließen kein gute- Haar an den Bildern/ die Andern fanden sie erhaben bi» in die Wok», ken und genial. - Da zog ein Peiner Mann «inen Kunftfteunlk heran. „Platz, Ihr Leute," ries er, „dieser Her» will kaufen! Httr, sehen Sie, wahrhaft prei»- würdige Gemälde!" „Die Bilder sind so so, mittelmäßig," «rwi« derte der Kunstfreund; „allein, wenn ich Ga rantie hätte, baß die- „k. lV. pioxit" in der Ecke echt ist, so handelt« ich um den Grenadier oder den Hund . . „Ich schwöre dadauf," rief der Agent, „die Bilder find echt, sind kapital« Bilder, naturge treu, farbenfrisch, meistirhaft. . „Hört den Schwätzer", höhnten lachend An dere, „der versteht «den was ! wie steifbeinig strht der Grenadier; und wie der Hund den linken Hinterfuß hält, als ob der vttrenkl Wär«. . ." „Steht d«r Grenadier nicht in richtiger Pa» radeftevUng? Schreitet der Hund nicht ganz na türlich vor? wer da« tadelt, muß blöde Augen! Bekanntmachung Nachdem S«. Majestät der König die unter dem 30. Januar 1864 stattgefundene anberweite Ernennung des ErbgerichtSbesitzerS Herrn Moritz Theodor Ächippa« in Ebersdorf zum Friedensrichter für den Amtsbezirk Frankenberg auf die Dauer einer fernerweiten gesetzlichen Wahlperiode zu erneuern geruht haben, so wir» dieß auf Grund von 8 12 der Ausführungsverordnung vom 24. Juli 1857 zum FriedenSrichtergesetz« vom tl. August 1855 andurch zur öffent lichen Kenntniß gebracht. Chemnitz, den 17. März 1870. Königliche AmtShauptmannfchaft. von Könaeritz. P. „Hängen diese schon aus?" „Allerdings." „Da gjebt'S doch immer.vilder zu s«hen, aber niemals bemerkte ich solche Menschsnmaffe...." „Da- macht, weil der Händler ohey quer groß darüber hat schreiben lassen: von der Hand Seiner Majestät deS Königs Aller höchst selbsten gemalt." „Go l" dehnte der König, ,,h» hätte der Dehnicke auch bleiben lassen können." „Ab»r da- lockt, und mqn hört verschiedene Urtheile." Heg» König chuede daS Herz eng. „WaS hat Er geM?" fragt« er scharf. „Ich, Nicht», Majestät; ich hielt mich nicht Gespräch. de« Streit